Frage zu Uranus Boxen mit EVM 15L

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SilentJay
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Hallo zusammen,

ich bin kürzlich günstig an ein Paar alte 15/3 Boxen von Uranus gekommen. Über diese Box ist wenig herauszubekommen, aber hier im Forum wurde sie schon mal in einigen Beiträgen erwähnt, daher hoffe ich, Ihr könnt mir etwas weiter helfen.

Die Boxen waren vermutlich damals kein High-End, aber die verwendeten Chassis sind ganz gut:
TT: Electro Voice EVM 15L
MT: Fane Studio 8M
HT: Beyma CP-16

Leider klingen die Boxen ziemlich mies, schlechter als ich eigentlich gedacht habe. Alles sehr breiig, kein Druck, keine klaren Bässe und Mitten. Das es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht, vor allem die EVM 15L können ja richtig gut klingen. Vor kurzem habe ich bei einer Party eine Musikanlage mit alten 15/3er Boxen mit diesen Chassis gehört, die echt Hammer waren, Marke der Boxen war Prosound.

Ich habe die Chassis mal einzeln angeschlossen, um zu hören, ob sie überhaupt noch richtig funktionieren. Scheinen OK zu sein, hören sich normal an und zerren nicht.
Für mich ist nun die Frage, ob es sich lohnt, in diese Uranus-Boxen noch Arbeit zu stecken, etwa Frequenzweiche checken oder das Gehäuse optimieren. Oder ob die Boxen einfach schlecht designed sind und das keinen Sinn macht. Zum Beispiel scheint mir das innere Gehäuse des Mitteltöners mit knapp 5 Litern etwas arg klein, Dämmmaterial ist auch keines drin. Auch waren bei den Prosound-Boxen größere Mitteltöner und Hochtöner verbaut, vielleicht kriegt man mit der Konfiguration der Uranus diesen Sound gar nicht hin.

Vielleicht habt Ihr ja Infos über die Uranus und könnt mir Tipps geben, wie und ob ich damit weitermachen kann.

Hier nochmal jeweils ein Foto der Uranus und der Prosound, die mich ziemlich beeindruckt hat:
Uranus.jpg ProsoundBox.jpg
 
Eigenschaft
 
Dieser Boxentyp wurde von vielen Herstellern mit eben diesen Treibern gebaut. Mitunter kam ab und an mal ein anderer Mitteltontreiber rein. Ich denke, dass es an der Weiche liegt. Hier wurde dann oftmals gespart. Evtl. ist die Weiche auch defekt.

Wie hast du denn fest gestellt, dass die Treiber noch innerhalb ihrer Spezifikation laufen? Nur alleine hören ist für den Anfang OK, aber das heißt noch lange nichts.
 
Hi,

danke für die Antwort!

Einen richtigen Test gegen den spezifizierten Frequenzgang konnte ich mit den Treibern leider nicht machen. Dafür fehlt mir das Equipment. Ich habe einfach nur eine Sichtprüfung durchgeführt, also ob die Membranen frei schwingen und keine sichtbaren Beschädigungen vorhanden sind und dann einfach die Lautsprecher direkt an die Endstufe angeschlossen. Dabei dann am Mischpult so gut es ging die gewünschten Frequenzen hoch und die unerwünschten runtergedreht. Das lies zumindest erkennen, dass die Treiber auch bei etwas höherer Lautstärke einen klaren, verzerrungsfreien Klang produzieren. Vor allem der EVM 15L hat alleine schon ganz schön Alarm gemacht, spielte viel klarer und druckvoller als in Verbindung mit der eingebauten Weiche.

Ich denke auch, dass die Weichen nicht das wahre sind und vielleicht auch einen Knacks haben. Es handelt sich zudem um eine etwas eigenartig anmutende Konstruktion mit großem Drehpoti über den man wohl die Höhen rausregeln kann und einer Glühlampe als Vorwiderstand.

Wie würde ich denn dabei am besten vorgehen? Reicht es, die Weichen komplett mit Bauteilen, die die gleichen Parameter haben nachzubauen? Oder sollte man versuchen, die Lautsprecher auszumessen und die Weichen neu zu berechnen? Oder gibt es evtl. gute fertige Weichen für diesen Boxentyp, wo der ja von verschiedenen Herstellern ähnlich gebaut wurde (von Zeck gibt es beispielsweise auch Boxen, die diesen sehr ähnlich sehen)?

Gruß,
Jan
 
Das mit dem Poti ist damals qusi Standard gewesen und man findet heute noch solche Kontruktionen. Ist jetzt nicht weiter schlimm.

Die Glühlampe ist ein PTC und dient hier als Schutzelement. Bei zuviel Leistung glüht das Teil auf und erhöht durch die damit produzierte Wärme den Eigenwiderstand was zu einer Reduzierung der Leistung am Ende führt. Wird auch als Sofitte bezeichnet und man findet dies heute noch sehr häufig.

Die Prüfung der Chassis ist für's erste somit OK.

Wenn der EV ohne Weiche gut klingt und im eingebauten Zustand schlechter, dann ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit der Weiche geschuldet.
Ich würde die Bauteile auslöten und mal nachmessen. Bei den Spulen sollte eine sichtprüfung reichen, denn was kann schon an einem Kupferdraht kaputt gehen, außer dass er bricht oder korrodiert. Die Kapazitäten und Widerstände musst du nachmessen.
Wenn alles OK ist, dann ist die Weiche einfach misst und dann hilft auch kein Nachbauen, denn Mist bleibt eben Mist. Da würde sich dann eine Ersatzweiche rechnen. Fertige Weichen gibt es und die Abstimmung der Weiche für diesen Typ von Box ist im Allgemeinen bekannt. Tante Google weiß das.

Die Zeck Boxen (PA 15/3 und PA15/3 mini) sind in der Tat ähnlich und haben auch eine ähnliche Weiche verbaut, jedoch ohne Sofitte und ich denke auch dass die Weiche dort besser designt ist. Ich hatte mal ein zwei Päärchen und die waren echt klasse. Für die Dorfdisse war es damals in jedem Fall mehr als ausreichend.
 
Das hört sich nach einem guten Plan an. Dann werde ich zunächst mal die Weichen ausbauen und die Bauteile durchmessen. Sollte dabei nichts auffallen, schaue ich mich mal nach alternativen Weichen um.
Der Hinweis auf die Zeck ist sicher auch hilfreich, wenn die ganz gut waren, kann man ja vielleicht auch nach solchen Weichen suchen.
 
In den Zecks war ein anderer Mitteltontreiber verbaut, welcher in einer Art Plastiktopf steckte.
 
Alles klar, dann passen die Zeck-Weichen vielleicht doch eher nur bedingt. Mal sehen, was es überhaupt so gibt. Werde ich aber beachten.
 

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