Frage zum Aufbau der Dur Tonleiter

  • Ersteller Warhorse
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In einer Tonart darf nur eine Art Vorzeichen vorkommen: Daher Kreuz oder Be. Und ein Ton kann daher nur entweder Eis oder F heißen. Enharmonische Verwechslungen sind daher hier erstmal nicht möglich.
 
hi
ich dachte ich hätte das genau so geschrieben ;-)
(ges näher am g - fis näher am f - ergibt ges liegt höher als fis)

Stimmt, hast du, ich hätte besser hingucken sollen. :redface:
Also, wie gesagt - ob fis oder ges höher oder tiefer intoniert werden soll ist situationsabhängig.

In einer Tonart darf nur eine Art Vorzeichen vorkommen: Daher Kreuz oder Be. Und ein Ton kann daher nur entweder Eis oder F heißen. Enharmonische Verwechslungen sind daher hier erstmal nicht möglich.

...zumindest bei Dur und gewöhnlichem Moll. Da sich Warhorse aber auch mit anderen Tonleitern befassen will sollte allerdings erwähnt werden, dass das zwar auch bei Kirchentonleitern (bzw. Modes) und "Dur-/Moll"-Pentatonik zutrifft, nicht aber bei Tonleitern wie Harmonisch oder Melodisch Moll, oder bei symmetrischen Skalen wie Ganztonleiter oder Halbton-Ganzton bzw. Ganzton-Halbton. Als einfaches Gegenbeispiel sei hier mal g-Moll Harmonisch mit g a b c d es fis g genannt, wo es sogar falsch wäre nur #-chen oder nur b-chen zu setzen.
(in Halbtönen 0 2 3 5 7 8 11 12)


...ach ja, und noch ein allgemeiner Tip zur Anschauung von Tonleitern: Wenn man weiß wo die Halbtonschritte der Dur-Tonleiter liegen kann man sie zwar bilden, aber nicht wirklich verstehen; dazu sollte man jedes Intervall kennen und eine Klangvorstellung von diesen haben. Ich merke mir Dur und (reines) Moll z.B. so, dass beide eine große Sekunde haben, sowie eine reine Quarte und Quinte; in Halbtönen also 2 5 7. In Dur sind Terz, Sexte und Septe groß (4 9 11), in Moll dagegen klein (3 8 10). Für Dur ergibt sich also 0 2 4 5 7 9 11 12, für Moll dagegen 0 2 3 5 7 8 10 12.
(gemeinsame Intervalle hervorgehoben)
 
Hallo Jungs,

ich brauch nochmal eure Unterstützung.

Bin weiter am lernen um mein theoretisches Wissen nacher an meiner Strat umsetzten zu können und um den Aufbau von Solies und Akkordharmonien besser zu verstehen.

Bin jetzt auf folgendes gestoßen:

"... der Ton f in der C-Dur-Tonleiter ist ein Gleitton,und h ist ein Leitton.
Diese Töne streben, bedingt durch ihre melodische oder harmonische Bedeutung, zur Auflösung in einen Zielton, der immer ein Halbton entfernt ist. Die Bewegungsrichtung ist bei Leittönen steigend und bei Gleittönen fallend."

Dieses Phänomen ist mir beim Solieren bereits mehrmals aufgefallen. Eher unbewusst merkt man, dass wenn eine Phrase auf einem bestimmten Ton endet, dieser nicht stehenbleiben kann. Hierbei bin ich wahrscheinlich spielerisch auf die existens von Leit- und Gleittönen gekommen.

Nun zu meiner Frage:

Warum sind das in der C-Dur_Tonleiter gereade die Töne f und h. Gibt es eine Regel? Und wie finde ich diese Töne in anderen Tonleitern in Moll und Dur?

F in der C-Tonleiter ist die Quarte und h die Sexte, richtig? Lautet also die Regel, dass die Quarte der Gleitton und die Sexte der Leitton wäre? Dem entsprechend würde das auch bedeuten, dass es bei der Pentatonik nur einen Leitton und keinen Gleitton gibt?
 
Hallo Jungs
Nun zu meiner Frage:

Warum sind das in der C-Dur_Tonleiter gereade die Töne f und h. Gibt es eine Regel? Und wie finde ich diese Töne in anderen Tonleitern in Moll und Dur?

F in der C-Tonleiter ist die Quarte und h die Sexte, richtig? Lautet also die Regel, dass die Quarte der Gleitton und die Sexte der Leitton wäre? Dem entsprechend würde das auch bedeuten, dass es bei der Pentatonik nur einen Leitton und keinen Gleitton gibt?

Bei der Quarte liegst Du richtig, allerdings ist der Leitton nicht die Sexte, sondern die (große) Septime.
In der Pentatonik gibt es weder Leitton noch Gleitton. Die pentatonische Leiter weist ja 5 Töne auf (nimm beispielsweise die 5 schwarzen Tasten des Klaviers) und zwar ohne Halbtonschritte. Gleit-und Leittöne sind ja auf die Halbtonschritte zurückzuführen.
Übrigens ist die Auflösung des Leittons(Halbton unter dem Grundton) in den (oktavierten) Grundton im Jazz z.B. nicht nötig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Prinzip von Leit- und Gleittönen kann man übrigens gut an der Verwendung von Dominant-Sept-Akkorden erkennen:

Ein Dominant-Sept-Akkord ist der Vierklang, der auf der V. Stufe von Dur gebildet wird, und ist ein Dur-Akkord mit kleiner Septime. In C-Dur ist das der Akkord G7 mit den Tönen g h d f. Wie du siehst sind dort sowohl Leit- als auch Gleitton enthalten, weswegen er einen starken Auflösungsdrang zur C-Dur-Tonika hat.

Weiterhin kommt hinzu, dass zwischen F und H der dissonante Tritonus liegt, was den Drang nach Auflösung verstärkt. Außerdem findet von G7 nach C (oder nach Cmaj7) ein Quintfall statt (g -> c), ein vor allem in Kadenzen und Quintfallsequenzen verwendetes Mittel, aber das führt jetzt evtl. doch ein bisschen weit.


P.S.: Natürlich hat es viel mit Hörgewohnheiten zu tun was dissonant ist, und was aufgelöst werden sollte. Ich gebe hier natürlich nur einen verbreiteten Standpunkt wieder, keine definitive Wahrheit. ;)
 
Schön zu hören finde ich ist es auch im 12-bar-blues-progression. Man kann den Song nicht auf der Dominante enden, da muss es normalerweise weitergehen. Es hört sich an als gehts gleich weiter. Als kommt noch was. Endet man hingegen bei der Tonika merkt man den deutlichen unterschied.

Ich habe bei vielen Songs die ich betrachtet hab gesehen, dass bei einer I-IV-V Kadenz oft der V7 Akkord verwendet wird. Hat das mit dem drang zur Auflösung zu tun?
 
Schön zu hören finde ich ist es auch im 12-bar-blues-progression. Man kann den Song nicht auf der Dominante enden, da muss es normalerweise weitergehen. Es hört sich an als gehts gleich weiter. Als kommt noch was.

Genau das ist die Wirkung der Dominante!:)

Ich habe bei vielen Songs die ich betrachtet hab gesehen, dass bei einer I-IV-V Kadenz oft der V7 Akkord verwendet wird. Hat das mit dem drang zur Auflösung zu tun?

Die Dominante ist eigentlich immer ein Dominantseptakkord (=V7; im diatonischen System der einzige Durseptakkord mit leitereigener kleiner 7, im Gegensatz zu Imaj7 und IVmaj7).
Warum das so ist, wurde oben schon erklärt:

HëllRÆZØR;3657418 schrieb:
Ein Dominant-Sept-Akkord ist der Vierklang, der auf der V. Stufe von Dur gebildet wird, und ist ein Dur-Akkord mit kleiner Septime. In C-Dur ist das der Akkord G7 mit den Tönen g h d f. Wie du siehst sind dort sowohl Leit- als auch Gleitton enthalten, weswegen er einen starken Auflösungsdrang zur C-Dur-Tonika hat.

Weiterhin kommt hinzu, dass zwischen F und H der dissonante Tritonus liegt, was den Drang nach Auflösung verstärkt.
 
Wenn ich eine Grundkadenz spiele kann ich ja ein Akkord gegen seine Dur- bzw. Mollparallele austauschen. Schän zu hören bei Knocking On Heavens Door G-D-C - G-D-Am
da Am und C ja die gleichen Töne haben nur mit dem Unterschied, dass sie von einem anderen Grundton aus gespielt werden.

Kann ich aber auch einen anderen (harmonischen) Austausch vornehmen? Woher weiß ich, dass Akkorde harmonisch passen?

Und zu meiner vorherigen Feststellung noch was. Woher weiß ich den, ob ich in C oder Am soliere? Nur in dem ich das Ende der Phrase auf dem Grundton A oder C ende?

Fragen über Fragen, ich weiß
 
Ja, nun fängt es an, interessant zu werden, die vielfältigen Möglichkeiten des Harmonisierens können je nach Stil und Zusammenhang des Stückes verschieden sein.

(Übrigens haben C-Dur-Dreiklang und a-Moll-Dreiklang nur 2 gemeinsame Töne, nämlich C und E)

Du kannst zunächst ganz einfach mal jeden Ton, der in einem Dreiklang vorkommt, mit diesem Dreiklang begleiten. Nehmen wir als Beispiel den Ton C.
Er kommt in folgenden Dreiklängen vor:
C-Dur, c- Moll, F-Dur, f-Moll, a-Moll, As-Dur, D-Dur7(kleine Septe)...
Das sind nur die -nach der klassischen Harmonielehre - üblichen Akkorde. In etlichen anderen Akkorden wird C dann auch noch als Vorhaltsnote verwendet , auch in Sus-Akkorden (Gsus4) taucht der Ton auf.
Abhängig davon, wie Du harmonisierst, ist zunächst einmal immer der Stil und der Zusammenhang des Stückes, im Jazz gibt es weitere Möglichkeiten der Harmonisierung(Voicings), die wiederum ganz andere Wege gehen.
Ein unendlich spannendes Gebiet tut sich auf und eigenes Ausprobieren sollte immer auch eine Rolle spielen.

Deine Frage bezüglich der Tonart, die dem Solospiel zugrunde liegt:
Ja, in der Regel ist der Schlusston(der tiefste Ton) des Stückes ausschlaggebend für die Tonart. Wenn also der Schlusston C ist, befindest Du Dich in C-Dur oder c-Moll, wenn der Schlusston A ist, ist es a-Moll(bzw.A-Dur). Zwischenzeitige Modulationen(Ausweichungen in eine andere Tonart) kommen ja auch vor, so dass zum Beispiel eine Phrase des Stückes auf G endet, der Schlusston aber wiederum C ist, um bei diesem Beispiel zu bleiben.

Allerdings sind hier die Kirchentonarten(Modi) noch wiederum ein eigenes Thema.

Es gibt viel zu tun ;), aber es ist lohnenswert und zugleich spannend, sich in dieses Thema einzuarbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich eine Grundkadenz spiele kann ich ja ein Akkord gegen seine Dur- bzw. Mollparallele austauschen. Schän zu hören bei Knocking On Heavens Door G-D-C - G-D-Am
da Am und C ja die gleichen Töne haben nur mit dem Unterschied, dass sie von einem anderen Grundton aus gespielt werden.

Edit: hab dich missverstanden und Blödsinn geschrieben :redface:

Schau dich mal hier um. das mit dem Austauschen von Akkorden wird im Kapitel Akkordsubstitution behandelt, schau dir aber auch die anderen mal an, ich glaube dir fehlt es an Grundlagen.
 

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