Frage zum Fingervibrato

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Hallo !

Mir ist aufgefallen das bei vielen "Könnern" das Vibrato etwas so aussieht:

http://www.youtube.com/watch?v=VJfMlk4Qn6E

Bei mir hingegen bewegt sich meist die ganze Gitarre mit. Meine Handhaltung sollte passen aber wie mir auffällt machen viele beim Vibrato genau das was man beim Benden nicht tun sollte, also aus den Fingern raus und nicht aus dem Handgelenk.

Ich empfinde es zwar nicht als störend aber sollte beim Vibrato die ganze Gitarre "wackeln" ?

Ich habe den Eindruck das ein viel besseres und auch schnelleres Vibrato möglich ist wenn die Gitarre still steht, nur krieg ich das nicht hin.
 
Eigenschaft
 
Lässt sich per Ferndiagnose nicht wirklich sagen. Wenn du ein kurzes Video von dir aufnehmen könntest, könnte ich dir sicherlich was dazu sagen.
 
Ich antworte mal als LAIE und Anfänger, also bitte vertrau mir net zu 100% ;)

Aber ich würde sagen wenn es dich beim Spiel nicht stört, das Ergebnis nicht stört, es klingt wie es klingen soll und du dir nicht die Finger dabei brichst... Wen interessierts? ^^

Solange du das rausholst was du rausholen willst isses doch egal... Da kannste auch mitm großen Zeh über die Saite schrubben! :D
 
Ist eine der schwierigsten Techniken überhaupt, das braucht seine Zeit. Bin mit meinem auch noch nicht zufrieden und arbeite immer mal dran, wenn es sich ergibt.

Den Typen aus dem Video (der eindrucksvoll beweist, dass es keine gute Idee ist, eine tolle Gitarre mit einem bescheidenen Amp zu kombinieren), solltest du allerdings nicht unbedingt als Vorbild nehmen. DIE Referenz in Sachen Vibrato ist für mich wohl B. B. King.
 
sollte beim Vibrato die ganze Gitarre "wackeln" ?

Defintiv nicht. Vibrato entsteht aus einer Drehbewegung des Handgelenks. Dazu braucht es eine festen Drehpunkt, der die aufgewendete Kraft gezielt an den Finger weiterleitet.

Ich zitiere mal aus meinem Workshop

https://www.musiker-board.de/vb/faq...s-ausdrucksformen-hand-fingervibrato-wsi.html



1 Zeigefingerkuppe aufsetzen.

2 Letztes Glied des Daumens stützt sich auf den anderen Halseite ab, kann dabei die tiefe E-Saite berühren.

3 Der Handbereich (Wurzelknochen) des Zeigefingers liegt lose an der anderen Halsseite an

4 Die übrigen Finger schweben locker über dem Griffbrett.

5 Nun 2 und 3 etwas anspannen - aber nicht krampfig. Es muss genau das Maß zwischen Krafteinsatz und Lockerheit gefunden werden.

6 Etwas Druck auf den Zeigefinger bringen.

7 Aus dem Unterarm eine federnde Bewegung über die Hand in den Zeigefinger weiterleiten und die Saite leicht (Richtung tiefe Saiten) ziehen/anspannen und zurückfallen lassen.


Zugegeben - klingt komplizierter als es ist. Wenn man den "Dreh" erstmal raushat (stabille Haltung, Drehpunkt, Spannung und Entspannung), kann man zusammmen mit seinem Gehör mit der Zeit ein schönes Vibrato entwickeln.
 
aber sollte beim Vibrato die ganze Gitarre "wackeln" ?

"sollte" nicht unbedingt, es ist aber auch nicht verboten. Sonst hätte SRV sehr oft "verbotswidrig" Gitarre gespielt. Bei dem "wackelte" oft die ganze Gitarre, allerdings nicht ausschließlich.

Versuch es erstmal mit der Anleitung von Hans. Exakt so mach ich es auch ;)
 
Ich habe den Eindruck das ein viel besseres und auch schnelleres Vibrato möglich ist wenn die Gitarre still steht, nur krieg ich das nicht hin.

Achtung! Man bekommt imho den besseren Ton wenn man Langsammes und vorallem Gleichmäßiges Vibrato anwendet. dieses hecktische vibrato hab ich am anfang auch für das "bessere" gehalten weils ja schneller is ^^ aber es geht bei vibrato nicht um geschwindigkeit sonder halt um ton

vielleicht weißt du das auch und mein post war umsonst aber wollte nur sicher gehen das du nicht dem weit verbreitetem irrglauben erliegst
 
Achtung! Man bekommt imho den besseren Ton wenn man Langsammes und vorallem Gleichmäßiges Vibrato anwendet. dieses hecktische vibrato hab ich am anfang auch für das "bessere" gehalten weils ja schneller is ^^ aber es geht bei vibrato nicht um geschwindigkeit sonder halt um ton
Und wenn ich noch ergänzen darf:
Es gibt IMO nicht DAS Vibrato. Ich denke, man sollte Vibrato in verschiedenen Tempi spielen und v.a. kontrollieren und geschmackvoll anwenden können.
Also ich finde es halt ziemlich langweilig, wenn Gitarristen auf jeder dafür prädestinierten Note immer wieder das gleiche eine 'ihr' Vibrato bringen.
Generell schnell oder generell langsam ist imo Quatsch, aber nicht langsam oder schnell ist Quatsch, sondern 'generell'.

Es sehr viele Möglichkeiten, ein Vibrato zu gestalten: die Geschwindigkeit ist dabei nur ein Parameter von vielen anderen. Man kann ein Vibrato auch weich und rund oder eben hart und kantig spielen. Man kann die Dauer des Bends in Relation zur Dauer des Releases variiren. Man kann es passend zur Geschwindigkeit des musikalischen Pulses spielen, als Viertel, Achtel, Triolen oder whatever; man kann aber auch ein völlig anderes Tempo wählen und/oder langsamer bzw. schneller werden. Man kann die maximale Amplitute variiren, also wie weit du ziehst. Man kann die Warte- oder Einschwing-Zeit variieren bis das Vibrato beginnt - in den meisten Fällen ist es passender, bei langen Noten erst etwas zu warten, bis man das Vibrato richtig einsetzt. Man kann den rhythmischen Schwerpunkt des Vibratos unterschiedlich setzen, also entweder betonst du die Punkte wo der Ton am tiefsten klingt oder eben die Punkte, wo der Ton am höchsten klingt, also entweder die Berge oder die Täler des Vibratos, oder sogar irgendwas dazwischen, auch das ist möglich. Zu gute letzt muss ein Vibrato natürlich nicht immer kontinuierlich gleichmäßig sein, sondern man kann, auch inkl. aller genannter Möglichkeiten, verschiedene unterschiedliche Rhythmen 'vibrieren'.
Vibrato ist ein beinahe unerschöpfliches Feld voller Ausdrucksmöglichkeiten - ich denke, man sollte alles irgendwie mal ausprobieren und all diesen Dingen mal spielen und rumprobieren, wie man selbst so damit gestikulieren kann.

Puh, das war mal wieder erschöpfend....

In diesem Sinne:
Fröhliches Leiern!

bis später....
 
ich will ja nicht behaupten, dass ich gut bin, aber ich setzte das etwas anders ein: Ich hole die Kraft nicht aus dem Handgelenk, sondern aus den Finger selber, habs gerade eben noch ausprobiert. :)
Damit komm ich eigentlich recht gut klar, und die gitarre wackelt nicht;)

euer Jens
 
Und wenn ich noch ergänzen darf:
Es gibt IMO nicht DAS Vibrato. Ich denke, man sollte Vibrato in verschiedenen Tempi spielen und v.a. kontrollieren und geschmackvoll anwenden können.
Also ich finde es halt ziemlich langweilig, wenn Gitarristen auf jeder dafür prädestinierten Note immer wieder das gleiche eine 'ihr' Vibrato bringen.
Generell schnell oder generell langsam ist imo Quatsch, aber nicht langsam oder schnell ist Quatsch, sondern 'generell'.

Es sehr viele Möglichkeiten, ein Vibrato zu gestalten: die Geschwindigkeit ist dabei nur ein Parameter von vielen anderen. Man kann ein Vibrato auch weich und rund oder eben hart und kantig spielen. Man kann die Dauer des Bends in Relation zur Dauer des Releases variiren. Man kann es passend zur Geschwindigkeit des musikalischen Pulses spielen, als Viertel, Achtel, Triolen oder whatever; man kann aber auch ein völlig anderes Tempo wählen und/oder langsamer bzw. schneller werden. Man kann die maximale Amplitute variiren, also wie weit du ziehst. Man kann die Warte- oder Einschwing-Zeit variieren bis das Vibrato beginnt - in den meisten Fällen ist es passender, bei langen Noten erst etwas zu warten, bis man das Vibrato richtig einsetzt. Man kann den rhythmischen Schwerpunkt des Vibratos unterschiedlich setzen, also entweder betonst du die Punkte wo der Ton am tiefsten klingt oder eben die Punkte, wo der Ton am höchsten klingt, also entweder die Berge oder die Täler des Vibratos, oder sogar irgendwas dazwischen, auch das ist möglich. Zu gute letzt muss ein Vibrato natürlich nicht immer kontinuierlich gleichmäßig sein, sondern man kann, auch inkl. aller genannter Möglichkeiten, verschiedene unterschiedliche Rhythmen 'vibrieren'.
Vibrato ist ein beinahe unerschöpfliches Feld voller Ausdrucksmöglichkeiten - ich denke, man sollte alles irgendwie mal ausprobieren und all diesen Dingen mal spielen und rumprobieren, wie man selbst so damit gestikulieren kann.

Puh, das war mal wieder erschöpfend....

In diesem Sinne:
Fröhliches Leiern!

bis später....

Sehr schöne Zusammenfassung :great: Mein Gehör ist soweit fit diese Nuancen ziemlich gut rauszuhören aber wie fang ich am besten an zu üben diese auch umzusetzen ? Derzeit bin ich froh EIN brauchbares Vibrato hinzukriegen ohne vollends die Kontrolle über den ganzen Rest meines Spiels zu verlieren :redface:

Hier mal eine Testaufnahme. Danke schon im voraus wenn sich jemand das ansieht und Tips gibt.

http://www.youtube.com/watch?v=RlFGCbSgnKQ
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, sieht doch gar net schlecht aus bei dir. Ich krieg das mit dem Handgelenk einfach nicht hin. Bei mir kommt das immer aus den Fingern. Und da kann mir so ein Justin oder sonstwer das tausend mal erklären und im Video zeigen, ich kriegs einfach nicht hin. Bei den Trockenübungen gehts ja sogar noch irgendwie, aber sobald es schnell gehen muss kommts wieder aus den Fingern... T_T!! Ach ja, je näher es an die tiefe E Saite geht desto schwieriiger finde ich es überhaupt das mit diesem Angelpunkt zu machen....
 
Vielleicht hätte ich noch dazu sagen sollen das es hauptsächlich um das Vibrato auf einem Bend geht. Dabei zittert immer der Gitarrenhals ein wenig weil ich quasi das Gewicht der Gitarre nutze.

Bei Justin sieht man das zittern auch leicht http://www.youtube.com/watch?v=06M2-51JF80 im Vergleich zu dem Typen im Video im ersten Post. Ich finde dem sein "Bending Vibrato" sensationell.

Achja und weil BB King erwähnt wurde. Den seine Hände bzw. Finger sind wirklich enorm "massiv", dagegen hab ich ganz zarte Händchen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann gibts - um die Beiträge oben mal zu ergänzen - aber auch noch die eher selten gesehene und meines Erachtens sehr schwierige Methode wie sie Doug Aldrich anwendet: Ein Vibrato praktisch nur aus den Fingern.
Er spielt meist in klassischer Fingerhaltung, da gibts keinen Zeigefinger als Angelpunkt und das Handgelenk ist eher unbeweglich.

Siehe dieses Video, vor allem in dem langsamen Teil ab ca. 2:00

Finde ich sehr beeindruckend.

http://www.youtube.com/watch?v=dXr1TDzViBk
 
sehr schwierige Methode wie sie Doug Aldrich anwendet: Ein Vibrato praktisch nur aus den Fingern.

genau an den musste ich heut nachmittag auch denken und sah mir einige Videos von ihm an, fand aber kein passendes Beispiel.
In Rock/Pop/Blues-Musik ein sehr untypisches und dennoch effektives Beispiel.

Daher: wie man es macht ist eigentlich völlig egal, es muss gut klingen und es muss ergonomisch sein ;)
 
Ich hab dazu mal ne kleine Frage:
Als ich noch ohne Musiklehrer gespielt habe, habe ich es mir angewöhnt, das Vibrato mit dem Arm zu machen ( Handflächen vom Gitarrenhals wegnehmen und nur die Saiten berühren). Für mich war das einfach die einfachste und auch bestklingendste Variante. Ist das ein Problem? Oder kann es noch zu einem Problem werden, wenn ich nicht die Handgelenktechnik anwende?
 
Du hast noch zu wenig Fingerkontrolle und bist zu verkrampft dabei!
Daher kommt auch das Zittern des Halses. Ich bin mir fast sicher, wenn du mehr Fingerkontrolle gewinnst wird das Halswackeln von selbst nachlassen.
Dito.
Sehe es wie Klaus, nachdem ich das Video gesehen habe.
 
Ich hab dazu mal ne kleine Frage:
Als ich noch ohne Musiklehrer gespielt habe, habe ich es mir angewöhnt, das Vibrato mit dem Arm zu machen ( Handflächen vom Gitarrenhals wegnehmen und nur die Saiten berühren). Für mich war das einfach die einfachste und auch bestklingendste Variante. Ist das ein Problem? Oder kann es noch zu einem Problem werden, wenn ich nicht die Handgelenktechnik anwende?

Das sieht man bei Clapton sehr häufig.
 

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