Frage zur Harmonieanalyse - Komme nicht weiter

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tritonus19
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Hallo!

Ich beschäftige mich gerade mit Übungen zur Harmonieanalyse und sitze an bestimmten Auszügen von Brahms Erster Sinfonie aus dem ersten letzten Satz. Konnte zwar alle Klänge identifizieren und auch funktionsmäßig zuordnen, bin mir dabei aber total unsicher, es geht um folgende zwei Beispiele:

snipping1.JPG

Das ist der Posaunenchoral (Achtung Tenorschlüssel!) aus dem Finale. Ist das mit der doppelten Subdominante in der Mitte richtig? Ebenso finde ich, dass der Choral nach irgendeiner Kirchentonart (Phrygisch?) klingt, kann es aber nicht explizit nachweisen. Was meint ihr dazu? Ebenso wurden die meisten dominantischen Funktionen nicht ordnungsgemäß (Leittonführung etc.) aufgelöst… Oder sind es vielleicht keine Dominanten?

Und dann noch folgendes Beispiel (Beginn der Exposition im ersten Satz):
snipping2.JPG

Am Ungewöhnlichsten hier finde ich die Verbindung vom ersten zum zweiten Takt, also Doppeldominante zur Moll-Subdominante… Ist das wirklich so korrekt?

Vielleicht könnt ihr mal einen Blick darauf werfen, viele Augen sehen ja manchmal mehr als nur zwei…

Liebe Grüße
tritonus19
 
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Hallo Tritunus 19!
Zum ersten Beispiel: Takt 2 auf Eins: Sp (nicht Tp). Takt 2 auf 4: Doppelsubdominante (nicht: (D)) Takt 3 auf 1: TG (nicht Doppelsubdominante) Takt 3 auf 2: Doppelsubdominante (nicht: S) Rest stimmt!
Zum zweiten Beispiel: Takt 2 auf 4: ü6 (tP) (= übermäßiger Sextakkord auf der tonikaParalelle) (nicht verkürzte Doppeldominante über 5-) Takt 3 auf 1: Doppeldominante -5 (nicht: Dominante -5) Rest stimmt!

Herzliche Grüße
habadawi
 
Zuletzt bearbeitet:
@habadawi

Ich finde deine Funktionssymbole recht abstrakt, weil sie die Beziehungen zwischen Akkorden entsprechen, wie ich sie höre.
Mir scheint die Analyse von tritonus19 logischer. Auch wenn ich nicht alles ganz genauso empfinde.

tritonus19 hat die ersten 3 Takte als Ausweichung notiert, und die Spannungsverhältnisse innerhalb dieser Ausweichung kann ich recht gut nachvollziehen.

Ich empfinde allerdings den Akkord Eb im 3. Takt als Subdominante von Bb. Insbesondere durch den Sprung von Bb zu Eb und zurück zum Bb schaltet mein Ohr nach Bb-Dur und ich höre die folgende Kadenz als Halbschluß. Ich fühle das F im 4. Takt als Dominante von Bb-Dur. Ich kann mir aber gut vorstellen, daß, wenn man den Ausschnitt im Zusammenhang hört, tritonus19s Beschreibung besser zutrifft.

Auch im 2. Beispiel höre ich den Eb-Dur-Akkord (mit ü6), der sich nach D-Dur auflöst, dominantisch zum D-Dur-Akkord und würde das deshalb auch so aufschreiben. Im Prinzip wäre es die 3-fach-Dominante bezogen auf das Ziel Cm.
 

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