Fragen zu Equipment für Komposition/Soundtrack (Video inside)

[Ilmasse]

Hallo liebe Mitmusiker,

zum einen hoffe ich, dass ich im richtigem Bereich des Forums gelandet bin(ansonsten bitte verschieben) und zum andern hoffe ich selbstverständlich auf leicht verständliche Antworten .

Folgendes: Ich interessiere mich für Aufnahmen wie es der Kerl hier in diesem Video macht : http://www.youtube.com/watch?v=CvQBpoh1N6I&fmt=22

Ich hab folgende Fragen bzw. Eigenerklärungen dazu:
- Er benutzt ein Midikeyboard und einen Controller. Dass er mit dem Keyboard die Töne spielt is mir soweit zum Glück klar , andererseits hätte ich gerne gewusst was der Controller ist und was er damit macht (was regelt man damit)

- Ist diese Art der Komposition für einen Anfänger leicht zu bewältigen, vom Ablauf her? (Tasteninstrument spielen kann ich und leicht vom Begriff bin ich meistens auch)

- Das Programm was der Kerl benutzt ist für Mac und heißt: MOTU Digital Performer 5.13 . Das erscheint mir ziemlich gut zu sein. Hat eventuell jemand Erfahrung mit dem Programm( Anzahl der Tonspuren, kann man Instrumente doppelt/dreifach besetzen usw.). Gibt es gute Alternativen? (Für Windows UND Mac).
Hab mal irgendwas mit Cubase gehört. Inwiefern entspricht Cubase dem oben genanntem Programm?

- Braucht man noch andere Dinge außer einem Midikeyboard, Controller, Programm und nem Pc?

Das wars soweit erstmal. Ich bin dankbar für jede Art von Hilfe . Auch Links, soweit es gut verständlich ist und nicht mit zuvielen Fachbegriffen um sich wirft .

Vielen lieben Dank

Ilmasse

P.S: Ich hoffe die Überschrift ist nicht zu verwirrend oder NIchtssagend. Als Anfänger in dem Bereich fällt es mir etwas schwer eine konkrete Fragestellung zu dem Thema hinzubekommen

 

[synthos]

Hi,

Der Controller in dem Video ist ein Evolution UC-33 (~2004, jetzt M-Audio). Es ist mittlerweile üblich, Regler direkt in die Keyboard-Controller einzubauen, aber es gibt auch noch einzelne Geräte ohne Tastatur.

Prinzipiell kann man damit alles mögliche steuern, dafür hat eine DAW üblicherweise eine Lernfunktion, mit der Programmfunktionen auf Hardware-Regler gelegt werden könne. Eine typische Anwendung ist z. B. die Steuerung des Software-Mischers mittels Schiebereglern.

Grüsse,
synthos

 

[Distance]

- Er benutzt ein Midikeyboard und einen Controller. Dass er mit dem Keyboard die Töne spielt is mir soweit zum Glück klar , andererseits hätte ich gerne gewusst was der Controller ist und was er damit macht (was regelt man damit)

Was man darüber steuern kann hängt im wesentlichen von der Software ab, die die tatsächlichen Klänger erzeugt. Im Video nutzt er den Controller soweit ich das sehe vor allem um die Lautstärke der einzelnen Parts zu verändern (was die Software dann auch aufzeichnet).

- Ist diese Art der Komposition für einen Anfänger leicht zu bewältigen, vom Ablauf her? (Tasteninstrument spielen kann ich und leicht vom Begriff bin ich meistens auch)

Technisch? Ich würde sagen ja. Das viel größere Problem dürfte die Theorie sein.

- Das Programm was der Kerl benutzt ist für Mac und heißt: MOTU Digital Performer 5.13 . Das erscheint mir ziemlich gut zu sein. Hat eventuell jemand Erfahrung mit dem Programm( Anzahl der Tonspuren, kann man Instrumente doppelt/dreifach besetzen usw.). Gibt es gute Alternativen? (Für Windows UND Mac).
Hab mal irgendwas mit Cubase gehört. Inwiefern entspricht Cubase dem oben genanntem Programm?

Ich bin jetzt sicherlich nicht der Experte was DAWs angeht, aber er scheint mir keine besonders aufwendigen Features zu benutzen. Spuren anlegen, und aufnehmen kann man mit jedem dieser Programme, egal ob nun DP, Cubase, Logic, Sonar, Ableton Live oder was es sonst noch so gibt. Viel wichtiger bei der ganzen Sache sind die Soundbibliotheken und vermutlich auch die Effekt-Plugins. Die DAWs liefern m.W.n. da auch meist welche mit, aber ob die nun für dich passend sind ist natürlich eine andere Frage.

- Braucht man noch andere Dinge außer einem Midikeyboard, Controller, Programm und nem Pc?

Ja, wie gesagt: Soundbibliotheken, Softwaresynthesizer, VST-Effekte usw., die dann von der Hostsoftware geladen werden können.

PS: Ich habe mal den Titel angepasst, ich hoffe das war in deinem Sinne.

 

[Ilmasse]

Danke euch beiden erstmal soweit.

Technisch? Ich würde sagen ja. Das viel größere Problem dürfte die Theorie sein.

Bei der Theorie macht ich mir ehrlich gesagt am wenigsten Sorgen . Ideen sind zu Hauf da (außer das war jetzt anders gemeint, als ich es auffasse)

Zitat von Ilmasse
- Braucht man noch andere Dinge außer einem Midikeyboard, Controller, Programm und nem Pc?



Ja, wie gesagt: Soundbibliotheken, Softwaresynthesizer, VST-Effekte usw., die dann von der Hostsoftware geladen werden können.

Das mag jetzt eventuell etwas überraschend sein, aber wie kommt man an die Soundbibliotheken. Sind diese im Programm enthalten und/oder über eine Webseite downloadbar? Kosten diese Geld und wenn ja bezahlt man pro Soundsample und wieviel würde das in etwa kosten?

Welche Funktion hat ein Softwaresynthesizer? Hat das der Typ in dem Video auch? (wenn ja wo? ^^). Was sind VST-Effekte und welchen Zweck erfüllen sie?


Danke fürs Titel anpassen, war total in meinem Sinne

Vielen Lieben Dank für die bisherigen Antworten und ich freue mich nach wievor auf gute Antworten und/oder schönen Links, die für Anfänger leicht verständlich sind

Liebe Grüße

Ilmasse

 

[Distance]

Bei der Theorie macht ich mir ehrlich gesagt am wenigsten Sorgen . Ideen sind zu Hauf da (außer das war jetzt anders gemeint, als ich es auffasse)

Ich meinte weniger die musikalischen Ideen, sondern mehr das musiktheoretische Wissen über Komposition und (gerade orchestrales) Arrangement. Ich würds mir jedenfalls nicht so ohne Weiteres zutrauen

Das mag jetzt eventuell etwas überraschend sein, aber wie kommt man an die Soundbibliotheken. Sind diese im Programm enthalten und/oder über eine Webseite downloadbar? Kosten diese Geld und wenn ja bezahlt man pro Soundsample und wieviel würde das in etwa kosten?

Wie gesagt: Manche "Programme" (sagen wir lieber DAWs, also "digital audio workstations", d.h. Cubase und Konsorten) liefern wohl etwas in der Richtung mit, aber man darf da natürlich keine qualitativen Wunder erwarten. Außerdem wirst du sicherlich keine vollständige Orchesterlibrary finden. Es gibt auch kostenlose virtuelle Instrumente, aber gerade im orchestralen Bereich wohl auch eher nicht in guter Qualität.
Wenn du was vernünftiges haben willst, wirst du die entsprechenden Bibliotheken kaufen müssen. Da gibts auch wieder zig verschiedene, wobei man für ein Paket durchaus mal mehrere hundert Euro bezahlen kann. Im Video scheint der Typ u.a. welche von VSL einzusetzen - gib den Namen doch testweise mal bei einem Internethändler ein und schau, was es da so gibt.

Welche Funktion hat ein Softwaresynthesizer? Hat das der Typ in dem Video auch? (wenn ja wo? ^^).

Der Softwaresynthesizer (oder etwas allgemeiner: das "virtuelle Instrument" bzw. Softwareinstrument) erzeugt die Klänge. Im Falle von orchestralen Samples dürfte das in den meisten Fällen eine Art Sampler sein, der die jeweiligen Bibliotheken laden kann. Es ist aber durchaus wichtig zu wissen, dass das drei unterschiedliche Teile sind: Die Hostsoftware/DAW, darin das Softwareinstrument und darin die Samples.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch virtuelle Instrumente gibt, die nicht mit Samples arbeiten. Willst man beispielsweise elektronische Sounds erzeugen, so macht man das meist mit virtuell analogen Synthesizern, d.h. Geräten oder Software, die rein über Berechnungen den Klang erzeugen.

Was sind VST-Effekte und welchen Zweck erfüllen sie?

Das sind einfach Effektplugins, z.B. für Hall, Echo usw. Auch diese fallen ja nicht vom Himmel, sondern müssen auch als "lose" Bestandteile in die DAW eingebunden werden (auch wenn diese meist welche mitliefert). Hochwertige Effektplugins musst du natürlich auch bezahlen, genau wie es bei Hardwareeffektgeräten der Fall wäre.

 

[Ilmasse]

Na das war doch schonmal sehr hilfreich. Vielen lieben Dank. Ich werd mir das ganze morgen nochmal durch den Kopf gehen lassen und bei Bedarf noch weitere Dinge dazu fragen.

Liebe Grüße

ilmasse

 

[CisMoll]

Also ich persönlich mach sowas auch und ich finds geil ..nur kurz dazu^^
Schau dir mal "East West Symphonic Orchestra" oder "Native Instruments", die nutze ich und die sind RICHTIG GEIL!
Was das technische angeht, weil du da einige Bedenken/Unklarheiten hattest:
Eventuelle Probleme werden wohl das spätere Abmischen dann wie schon erwähnt das Komponieren für Orchester, sofern es sich auch richtig nach was anhören soll . Kannst natürlich auch erst ma mit normalen Akkorden anfangen und die dann über mehrere Instrumente legen ohne Hintergedanken.
Ein weiteres Problemchen wird wohl das VST selber sein.
1. Extrem teuer (wenn richtig gut/realistisch)
und
2. Extrem komplex/kompliziert
zu 2.: Die VST sind wie eine Art Grundgerüst für den Sound den du zum Schluss bekommst. Um das ganze realistisch wirken zu lassen kann man - je nach Preis/Wert/Tauglichkeit des VSTs - zum Beispiel den Zungenanstoß bei Bläsern ändern oder die Art wie der/die Streicher den Bogen ansetzen.
Genauso wie es bei Chor-VSTs drauf ankommt welche Silbe wann gesprochen wird, Artikulation etc etc.^^

Das Problem ist halt immer der Preis :/
Entweder gute VSTs = sehr teuer (vor allem Orchester...)
oder du nimmst einfache/günstige VSTs, aber da bist dann mit nem 300€ Keyboard besser bedient.
Das hat dann ungefähr den gleichen Sound als die günstigen VSTs und du kannst es zusätzlich noch als Midicontroller nutzen.

Jetzt hab ich so viel gelabert, da fällt mir selbst noch eine Frage ein .
Ich hab ne Band und wir machen so ne Art Symphonic Black Metal.
Ich will im Proberaum nicht immer meinen fetten Fantom g8 mitschleppen müssen. Daher habe ich mir überlegt ein Laptop zu holen + gute VSTs und dann über en günstigen Midicontroller die VSTs anzusteuern.
Dann hab ich en geilen Sound und muss nich immer 30-40Kg mitnehmen.
Jetzt zu meiner Frage, sorry wenn ich so lange brauche bis ich auf den Punkt komme .
Ein Keyboard ist doch nichts anderes als: [Tastatur] + [Computer/o.Ä.] + [VST/Sound/Patch..] + [Monitor/Lautsprecher]
dann ist doch meine Variante mitm Laptop oder auch Soundmodul (geht das mit VSTs?) vielleicht sogar möglich, oder?
-> Wenn ja, welche Software bietet sich an um gute Orchester VSTs zu spielen und auch so ne Art "live-set" zusammen zu stellen?

Ich hoffe ihr habt die Nerven mir en bisschen weiterzuhelfen, ich schreib immer gern so viel
Danke schonmal im Vorraus!

 

[bastman]

Hier hat noch niemand das Thema Audiointerface angesprochen, oder?

Ich würde mir fürs Live-Spiel und Einspielen eine niedrige Latenz wünschen, welche sich meist nur mit einem brauchbaren Audiointerface inklusive ASIO-Treiber erreichen lässt (fragt nicht nach den Begriffen, sondern tippt sie in Google ein und guckt hier in geläufige Themen, erspart allen Zeit).

Von daher wäre die optimale Aufstellung:
MIDI-Controller / Masterkeyboard -> PC -> Audiointerface -> Verstärker / Lautsprecher

 

[Christoph K.]

Hallo,


@Ilmasse:

Ich mache selbst Musik in dieser Richtung und kann dir nur sagen, dass es eine Menge zu wissen gibt, wenn man solche Kompositionen professionell durchführen will (und möglicherweise auch so seinen Lebensunterhalt verdienen will).

Das Problem zuerst: Du hast hier zu bestimmt 60/70% erstmal technische Fragen zu beantworten, bevor zu zum Komponieren kommst. Deine DAW ist dein Instrument und die musst du beherrschen. Eine DAW besteht in erster Linie aus einem leistungfähigen Rechner mit passender Soundhardware und der passenden Software. Filmkomposition wird heutzutage fast ausschließlich mit virtuellen Instrumenten realisiert (die Ausnahme bilden hier teure Produktionen). Es gibt 3 Instanzen: Dein Sequenzer-Programm, deine virtuellen Instrumente (VSTi - Plugins) und deine Effekte (VST - Plugins). Es gibt im Internet tausende Videotutorials, die dir die verschiedenen Programme etwas näher sein bringen sollten. Kurz ein Grundriss: Der Sequenzer ist quasi die Basis von Allem, die virtuellen Instrumente werden in den Sequenzer geladen und können hier mithilfe von Midi-Noten, die vorher mit einem Keyboard eingespielt oder direkt programmiert werden, abgespielt werden. Mit Effekten kannst du den Klang der einzelnen Instrumente verändern. Es gibt noch ca. 1000 andere Dinge, die man dazu sagen kann. Aber guck erstmal nach gängigen Sequenzern wie Pro Tools (Brangenstandard, 9 gibt es als Standalone), Cubase bzw. Nuendo und Logic. Dazu gibt es ne Menge Tutorials. Gute Instrumenten Libraries sind z.B. Native Instruments Komplete 7, EWQL Symphonic Orchestra. Effekte sind häufig schon im Sequenzer bzw. nicht selten auch in den Instrumenten Libraries enthalten.

Es gibt endlos viele Optionen und Einstellungsmöglichkeiten, es gibt Velocities und Dynamics, Mic Postitions und Playing Styles, Quantisierungseffekte und Humanizing, virtual Stereophpony und Automation.

Das ist ein großes Thema und man kann das Ganze sogar studieren. Wenn du dich näher damit beschäftigst wirst du einiges leisten müssen, aber auch ne Menge rausholen können.


Gruß,

Christoph

 

[Ilmasse]

Vielen Dank euch allen. Das Thema ist wirklich sehr interessant, muss man wirklich sagen.

@Christoph: Wie heißt denn der Studiengang? Würde mich mal interessieren .

Leider wird diese Anschaffung wohl vorerst am Geld scheitern . Hätte nie gedacht, dass das so teuer werden kann. Naja war nen Anfängerfehler meinerseits . Ich danke euch trotzdem für eure Beiträge. Das ganze Thema ist so unheimlich interessant, dass ich manche Posts 5 mal lese, nur weil ich nichts vergessen will .

Grüße

Ilmasse

 

[Ilmasse]

Ich hätte da mal noch eine Frage. Und zwar hab ich im Zuge meiner Nachforschungen und Interesses über das Thema mal eine Website gefunden die ein Video enthielt wo ein Typ über die Dynamik der Instrumente gesprochen hat (auf Englisch), damit die Instrumente so klingen als seien sie von Menschen gespielt worden. Dies hat er dann auch noch mit Diagrammen erklärt. Ich suche diese Website schon wie verrückt und es wäre grade äußerst wichtig, dass ich diese finde, da ich dies grad an anderer Stelle brauche . Aber da ich jetzt schon ewig suche dachte ich vielleicht, dass einer von euch eventuell diese Website kennt (die Website besteht übrigens nur aus dem Video), was ja sein kann. Vielleicht noch als Hinweis: Das Video war unterteilt in mehrere Sektionen und zu den gängigen klassichen Instrumenen wie Strings, Horn usw.

Ich würde mich freuen, falls einer von euch eventuell die Website und zugehöriges Video kennt, oder sogar ähnliche Videos, da ich grad dabei bin Streicher und Hörner abzunehmen, aber die Dynamik gerne so hätte, dass es "echt" klingt .

Grüße

Ilmasse

 

[Distance]

Ich kenne die Seite zwar leider nicht, aber vielleicht hast du sie (wenn dein Besuch noch nicht allzu lange her ist) noch in deiner Browser-History/Chronik?

 

[Ilmasse]

Nein leider nicht, da ich meinen Browser so eingestellt habe, dass er die Chronik nach dem schließen löscht .

 

[Distance]

Das ist natürlich nicht so schlau...

 

[Illidan]

War es ein unabhängiges Tutorial bzw. ein Vortrag oder Teil einer Produktpräsentation eines Herstellers? Weißt du noch irgendwas darüber, welche Programme verwendet wurden?

 

[Ilmasse]

Also es war KEINE Produktpräsentation soviel weiß ich sicher. In dem Video ging es zweitrangig um die Programme und Samples. Es ging eigentlich NUR um die Dynamik. Der Typ in dem Video war meines Erachtens ziemlich seriös (vermutlich macht er das beruflich, vielleicht aber auch nicht ).

Danke für eure Hilfe, ich könnte mich echt dafür selber schlagen, dass ich den Link damals nicht gespeichert hab . Leider weiß ich auch nicht mehr wonach ich gesucht hatte, oder wie ich drauf gestoßen bin. Meine Idee war es, dass eventuell Leute die sich damit selber richtig beschäftigen schonmal drauf gestoßen sind .

Naja ich danke euch schonmal bis hierhin, falls jemand ne Idee hat und glaubt zu wissen, was ich suche, dann immer nur her damit

Liebe Grüße

Ilmasse