Fragen zum Thema Gitarrenunterricht an weiterführenden Schulen

Im übrigen zahlen wir monatlich 35€ für Unterricht bei einem externen Lehrer (so die Aussage der Schule), scheinbar übernimmt den Part jedoch ein fest angestellter Lehrer, der die Kinder eigentlich in einer Fremdsprache unterrichtet. Und der Punkt, dass wir jetzt 10€ pro Monat an Miete für eine Squier Gitarre bezahlen, die nach einer Weile vom Mietpreis her uns gehören könnte, nervt mich ehrlich gesagt auch.

Mich stören da eher die 35€, die wir monatlich für den "Unterricht" berappen müssen von scheinbar jemandem, der da vielleicht nicht so im Thema ist, wie es uns anfangs erzählt wurde (externer Musiklehrer, den es scheinbar nicht gibt).
Nur des Verständnisses halber... Die Eltern zahlen für jedes Kinde € 35,00 pro Monat für Musikunterricht, welcher im Rahmen des Musikunterrichtes einer Schulklasse mit dem Schwerpunkt Musik stattfindet, zzgl. 10,00 €/pro Monat für das Ausleihen eines Musikinstrumentes?
 
Musikklassen scheint es in letzter Zeit viele zu geben. Was das im einzelnen bedeutet - da habe ich schon unterschiedliche Dinge gehört.

Mal angenommen, es geht der Schule nicht nur darum, Werbung für sich zu machen mit einer weiteren Plakette am Eingang, wird es vermutlich darauf hinauslaufen, dass eine Musikklasse erstens eine bessere Klassengemeinschaft entwicklelt, wenn auch gemeinsam musiziert wird, und zweitens etwas mehr Musik gelernt wird. Auf welchem Niveau das stattfindet - da gibt es wohl unterschiedliche Konzepte: entweder etwas herausfordernder/elitärer oder demokratischer/einfacher in den Erwartungen.

Die Elterninformation scheint eindeutig suboptimal zu sein - nachfragen scheint mir auch die sinnvollste Herangehensweise. Am besten wohlwollend. Und wenn ich die Fachleitung Musik dieser Schule im Allgemeinen über das Konzept befragt hätte, würde ich die Instrumentallehrkraft fragen wollen, was ich als Gitarrist machen soll, wenn ich andere Vorstellungen vom Lernen der Tochter habe. Wenn tatsächlich ein Fremdsprachenlehrer diesen Instrumentalunterricht aufgrund privater Kenntnisse leistet, kann es durchaus sein, dass er extra bezahlt werden muss dafür, weil die Stunden nicht im Deputat enthalten sind, das das Schulamt der Schule zugewiesen hat; ist nur die Frage, ob man das als Fachunterricht akzeptieren kann.
 
Ja, und im Physikunterricht darf nur mitmachen, wer privat Physik studiert.
Auch etwas seltsam, die Schule lässt ihre Schüler privat von Musikschulen ausbilden, und schmückt sich mit ihrer Schul-Big-Band mit fremden Federn...?
Naja, zum einen, ist es der erweiterte Musikunterricht! Wer sich nicht über den normalen Unterricht hinaus engagieren möchte oder kann, geht halt in den „normalen“ Musikunterricht. Ich will das gar nicht groß bewerten! Mir ging es darum, dass wir eben nicht bei dem (staatlichen) Gymnasium Geld bezahlen mussten, damit unsere Tochter das erweiterte Musikunterrichtsangebot wahrnehmen kann, sondern ausserhalb den Unterrichten gebucht haben.

Spätestens im Sport ist es aber so, dass „privates“ Engagement, dafür sorgt, dass auch im regulären Sportunterricht oft ein Leistungsniveau herrscht, das im regulären Sportunterricht nie vermittelt werden könnte. Ich habe selbst Sportstunden erlebt, wo Leistungssportler unter den Mirschülern die Stunden geschmissen haben und Vereinsschwimmerinen rechnerisch 18 Punkt auf der Bewertungsskala der Jungen, für ihre Zeiten hätten bekommen müssen.
„Chancengleichheit“ geht da auch anders… aber den Leistungssportler einen Strick daraus zu drehen, dass sie hart trainiert haben, wäre auch falsch…
 
ich habe da das eine oder andere Thema und wollte, bevor ich in der Schule aufschlage, hier mal um Rat fragen.
Einen Rat kannst du hier aber erst bekommen, wenn auch genügend Fakten vorliegen, z.B. wekche Konzepte im Unterricht deiner Tochter verfolgt werden. Erst dann kann man ja sehen, ob das überhaupt erreichbar ist und mit welchen Methoden.
Solange du aber selbst die pädagogischen Randbedingungen des Unterrichts selbst nur unzureichend kennst, kannst du sie hier ja auch nicht schreiben, und entsprechend mager wird der Rat ausfallen. Dann können hier nur Vermutungen und persönliche Anekdoten kommen.

Unsere Tochter [...] hat jetzt die Gitarre zugewiesen bekommen.
Ganz so "zugewiesen" war die Instrumentenwahl ja wohl nicht, wie du später auch schreibst - die Wahl war ja offensichtlich freiwillig:
[...]kann ich sagen, dass es ihr Wunsch war, auf diese Schule in eine Musikklasse zu gehen. Da gab es weder von mir, noch von meiner Frau irgendeine Tendenz in irgendeiner Richtung. [...] Ihr erster Wunsch war die Gitarre,
Das ist schon ein wesentlicher Unterschied, ob der Wunsch eines Kindes erfüllt wurde, oder ob eine Fremdbestimmung vorliegt.


In dieser Schule ist es so, dass die Musikklassen quasi zwei Jahre lang laufen und die Kinder danach die Möglichkeit haben, eine AG zu besuchen bzw einer Bigband beizutreten.
Das ist dann ein spezieller Fall einer Musikklasse. Viele Schulen, speziell Gymnasien, profilieren ihre schulische Arbeit durch Schwerpunkte. Neben sprachlichen, naturwissenschaftlichen oder gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkten gibt es im Musikbereich immer mehr Schulen, die den Musikunterricht in den Stufen 5 und 6 als musikpraktischen Unterricht machen, d.h. die Schüler lernen ein (in Grenzen gewähltes) Instrument und spielen in einem Ensemble. Das populärste Modell dieser Sorte ist die Yamaha-Bläserklasse, es gibt aber auch Streicherklassen, Orchesterklassen, Bandklassen etc. . Der Regelfall ist: 1 Stunde Instrumentalunterricht pro Woche und 1 Stunde Ensemblespiel.

Das Modell an der Schule deiner Tochter ist von der Organisation her sehr vergleichbar mit anderen Schulen, nur der stilistische Schwerpunkt "Big Band" ist besonders.

Da die Länder bzw. Bezirksregierungen als Arbeitgeber der Lehrkräfte keine Instrumentallehrer beschäftigen, muss diese Leistung durch Dienstleister bzw. Kooperationspartner erbracht werden. Das sind i.d.R. die örtlichen kommunalen oder privaten Musikschulen, manchmal auch freiberufliche Instrumentallehrer. Die allgemeinbildende Schule (oder deren Förderverein) schließt also Verträge mit z.B. einer Musikschule (oder Freiberuflern) über die Erteilung von Instrumentalunterricht. Da muss natürlich eine Qualitätskontrolle erfolgen - etwas, was im Fall deiner Tochter interessant werden könnte.


Bei bisher besuchten Auftritten der Bigbands und auch der ehemaligen Musikklassen Mitte des Jahres ist mir schon aufgefallen, dass die Kinder an der E-Gitarre, diese sehr seltsam halten und auch nur mit dem Daumen spielen. Im übrigen haben sie auch nur Single Notes gespielt und keinen einzigen Akkord.
Musikklassen sind - wie jedes Musikmachen in einer Band und jeder Gruppenunterricht - immer kompromissbehaftet:
  • viele Leute sollen mitmachen, daher darf das Niveau nicht zu hoch sein - aber es soll ein ordentliches Ergebnis geben, daher darf das Niveau nicht zu niedrig sein
  • die Lerngeschwindigkeiten sind (auch bzw. gerade im Alter deiner Tochter) teilweise dramatisch unterschiedlich - gleichzeitig soll sich keiner zu sehr langweilen oder überfordert sein
  • die Eltern wollen ein filmbares Ergebnis sehen für ihr Geld, aber die Schüler sind evtl. die ersten zehn Jahre ihres Lebens mit aktivem Musikmachen nicht in Berührung gekommen
  • Talent, Motiviation und Geduld sind sehr, sehr, sehr ungleich und oft ungerecht verteilt
Das alles sollst du nicht unmittelbar auf deine Situation oder die deiner Tochter beziehen, dazu kenne ich die konkrete Situation natürlich überhaupt nicht. Aber diese Randbedingungen sind sicherlich auch an der Schule deiner Tochter vorhanden. In diesem Spannungsfeld ist die Lernsituation deiner Tochter grundsätzlich zu sehen. Daraus ergeben sich Möglichkeiten und Grenzen.

Es gab doch sicher ein Vorgespräch vor der Musikklasse (Tag der offenen Tür, Beratungsgespräch, Elternabend)? Da sollten Möglichkeiten und Grenzen der Musikklasse besprochen worden sein. Hast du eine solche Beratung mitbekommen? Insbesondere die Grenzen sollten da besprochen worden sein. Wenn nicht, solltest du Gesprächsbedarf anmelden.

Es ist und war schon immer so, dass Kinder aus musiknahen Familien in einer Musikklasse nicht zwangsläufig gut aufgehoben sind, da dort für viele Mitschüler eine erste Begegnung mit aktivem Musikmachen stattfindet. Wer in einem musiknahen Elternhaus aufwächst, hat diese Phase schon mit 3-5 Jahren gemacht und braucht die Musikklasse für diese Erfahrung nicht mehr. Umso wichtiger, wenn deine Tochter sich trotzdem dafür entschieden hat: gerade wenn der Instrumentalunterricht evtl. mäßig ist, ist es wichtig, warum sie sich damals für die Musikklasse entschieden hat und ob sie zu ihrer Entscheidung steht. Kann ja auch sein, dass es ihr wichtig ist, mit Freundinnen zusammen zu lernen und dass die Gitarre an sich nicht so wichtig ist - immerhin spielt sie ja wohl schon zwei Instrumente.



Im übrigen zahlen wir monatlich 35€ für Unterricht bei einem externen Lehrer (so die Aussage der Schule), scheinbar übernimmt den Part jedoch ein fest angestellter Lehrer, der die Kinder eigentlich in einer Fremdsprache unterrichtet. Und der Punkt, dass wir jetzt 10€ pro Monat an Miete für eine Squier Gitarre bezahlen, die nach einer Weile vom Mietpreis her uns gehören könnte, nervt mich ehrlich gesagt auch.
Wie sieht der Vertrag aus, auf dem diese Zahlungen beruhen? Schriftlich oder mündlich? Ist Vertragspartner die Schule, der Förderverein oder der Instrumentallehrer direkt?

Und natürlich möchte ich nicht als Spaßbremse gelten, aber wenn dem wirklich so ist, dass wir den Betrag monatlich für so etwas ausgeben, finde ich das schon recht bescheiden. Da kann ich die Kohle auch thermisch verwerten.
Tja, musikalische Bildung ist nicht direkt in Euro umzurechnen. Und Bildung ist das Ziel bei der Veranstaltung, nicht alleine das Gitarrespielen.
Natürlich ist es dein Geld, und wenn du rein Preis-Leistungsmäßig urteilst und als Leistung die richtig getroffenen Töne nimmst, könnte es sein, dass du dein Geld verschleuderst. Wenn deine Tochter aber davon auf die eine oder andere Weise etwas lernt, etwas mitnimmt und hinterher schlauer als vorher ist, ist das Geld vielleicht doch halbwegs gut angelegt.

Wie sehen die Kündigungsfristen aus?

Schön wäre es zu erfahren, ob andere User evtl auch mal ein Kind an solch einer Schule hatten und wir es dort war. Vielleicht habe ich auch eine komplett falsche Vorstellung davon.
Ich hatte keine Kinder an so einer Schule, war aber Musikschulleiter einer kommunalen Musikschule, die Kooperationspartner eines Gymnasiums für eine gemeinsame Bläserklasse war.


Auch etwas seltsam, die Schule lässt ihre Schüler privat von Musikschulen ausbilden, und schmückt sich mit ihrer Schul-Big-Band mit fremden Federn...?
Es ist andersherum: die Schule/Schulleitung will das aktive Musikmachen fördern, gibt dafür Lehrkräften für Ensembleleitung Stunden (was sie nicht müsste), setzt zur langfristigen Sicherung dieses/dieser Ensembles ein Musikklassen-Konzept um (was sie nicht müsste) und beschäftigt im Rahmen dieses Konzepts Instrumentallehrer. Das spricht erstmal für eine aktive Schulleitung, die ihre (geringen) Gestaltungsspielräume nutzt.

Ich find's ja gut, wenn in der Schul-Bigband auch Kinder mit machen können, die nur mit einem Finger ein paar Noten auf dem Klavier drücken können, oder gerade auf ihrem Instrument anfangen.
Das sollte aber doch Kinder, die mehr lernen wollen, nicht auf diesem Niveau ausbremsen und festhalten.
Nein, Kinder sollen natürlich nicht ausgebremst werden, daher ist es wichtig, dass musikaffine Kinder rechtzeitig den Wechsel in andere Lernformen schaffen. Deswegen ist es für Kinder aus musiknahen Familien so wichtig, die Kündigungsfristen zu kennen, um eine bestmögliche Förderung der eigenen Kinder auf anderen Wegen fortzuführen. Jetzt sind wir aber gerade mal ein paar Wochen im neuen Schuljahr und Rookie77s Tochter im Gitarrenunterricht, da kann man von "ausbremsen" noch nicht sprechen.
 
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Ach Gott, ich kam tatsächlich mit dem Kosten durcheinander, also was die angeht, bitte nochmal zurück zum Anfang. Sorry, mein Fehler! 🤦

Also: Die monatlichen Kosten belaufen sich auf 30€ für den, ich zitiere, Instrumentalunterricht bei ausgesuchten Lehrern der Musikschule und die Leihgebühr des Instruments. Zumindest relativiert sich die Leihgebühr dann wieder etwas. Wo und wann die ausgesuchten Lehrer der Musikschule auftauchen, hat sich mir weiterhin noch nicht erschlossen. Aber ich habe ja erwähnt, dass ich jetzt erstmal ein paar Wochen ins Land ziehen lassen möchte, um zu schauen ob da noch etwas passiert.

@FZiegler , ja, der Informationsgehalt hält sich derzeit eher in Grenzen. Die Schule bietet diese Musikklassen wohl schon sehr lange an, eine gewisse Erfahrung scheint es dort zu geben.

Auf den Konzerten, die wir bisher dort besucht haben, haben die Gitarren der Schüler eine untergeordnete Rolle gespielt. Einzig in einer Bigband spielt ein Lehrer mit (nicht der mit dem Daumen) und da sieht die Welt anders aus.

@HaraldS ich versuche mal, deine Fragen zu beantworten.

Das mit dem Rat ist klar, deshalb schrieb ich ja, dass ich jetzt erstmal eine Weile warten möchte um zu schauen, wie es sich entwickelt und ob da noch ein Musiklehrer einer Musikschule auftaucht. Meiner ist es zumindest nicht.

Was die Zuweisung der Instrumente angeht, so ist es tatsächlich so. Die Lehrer weisen den Kindern die Instrumente zu. Welche Kriterien da gelten, weiß ich nicht. Unsere Tochter hatte Glück, eine der beiden Gitarrenplätze zu erhalten.

Der Wunsch der Gitarre hat mit dem Wunsch, auf diese Schule zu gehen, nichts zu tun. Das mit der Gitarre hat sich erst herausgestellt, als sie die Instrumente ausprobieren durften und sie Gefallen an der Gitarre gefunden hat. Der Bass hat ihr übrigens auch sehr gut gefallen, nur man durfte pro Gruppe, siehe oben, nur ein Instrument wählen.

Ich kann auch verstehen, dass solch ein Projekt nur mit Kompromissen durchgeführt werden kann. Aber ehrlich gesagt finde ich es erschreckend, dass die Kinder am Klavier mit einem Finger eine Melodie spielen oder eben die Kinder an der Gitarre mit dem Daumen ein paar Noten spielen. Nach zwei Jahren sollte doch der eine oder andere Akkord zu schaffen sein. Aber vielleicht liege ich mit der Meinung auch falsch.

Ach im Übrigen gibt es pro Jahrgang nur eine Musikklasse. Die Kinder dort wollen freiwillig in diese Klasse. Die anderen vier Klassen haben andere Schwerpunkte.

Da passt natürlich auch keine Kündigungsfrist. Da muss die Kündigung schon mit einem Wechsel in eine andere Klasse stattfinden und das stelle ich mir eher suboptimal vor.

Ich hoffe ich habe nichts vergessen. 🤔
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn bei den Instrumenten offenbar neben der Gitarre u.a. auch eine Klarinette zur Auswahl stand, ein Instrument mit einer durchaus steilen Lernkurve für Anfänger, dann beschleicht mich der Verdacht, dass die "Single-Note-Daumen-Gitarre" eher als richtige Wahl für, sagen wir mal, musikalisch weniger engagierte Schüler gedacht war.

Damit wir uns richtig verstehen: Die Gitarre ist kein einfach zu erlernendes Instrument, und steht vom Anspruch her keinesfalls unterhalb einer Klarinette - aber wer weiß, wie schulische Angebote funktionieren, dem ist bewusst, dass eben auch Angebote für weniger begabte und/oder motivierte Schüler vorhanden sein müssen.

Die E-Gitarre dient hier quasi als coolerer Triangel-Ersatz.

Der Fehler, wenn man so will, liegt hier in der Wahl nach der Lust auf ein bestimmtes Instrument, statt nach dem Anspruch und dem Lerneifer des Kindes. Die Wahl hätte man dahingehend kuratieren müssen, dass niemand, dem Single-Notes zu einfach sind, die Gitarre wählt.

Offenbar wird hier der unterschiedliche Anspruch an die Schüler auf unterschiedliche Instrumente abgebildet- und wie es scheint, kam die Gitarre dabei nicht so gut weg.
 
Bei allem Respekt, aber diese Meinung teile ich absolut nicht und halte sie auch für zu weit hergeholt! Ja, es gibt Instrumente die sich einfacher erlernen lassen. Aber wenn die Lehrer ihre Kinder, die sie erst seit den Schulferien kennen, so einschätzen, dann hätte die Schule ein ganz anderes Thema.
Und solltest Du in dem Bereich tätig sein, solltest Du deine Vorgehensweise überdenken.

@Revolver , ich habe nie behauptet, dass es niemanden gibt, der mit dem Daumen spielt.
 
War nicht böse gemeint, ich wollte nur andeuten dass das auch Chancen bietet...
 
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ich habe nie behauptet, dass es niemanden gibt, der mit dem Daumen spielt.
das ist so ähnlich, wie bei Leuten die E-Gitarre solo, also alleine spielen. Die gibt es, trotzdem ist die E-Gitarre ein Instrument, das in der Regel in einem Kontext, sei es mit Mitmusikant/innen oder meinetwegen Backingtracks, z.B. , gespielt wird. Es geht ja darum, den Kindern zu vermitteln, wie i.A. die
Gitarre angeschlagen wird. Da ist nur mit dem Daumen aber eine Ausnahme.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

ich wollte nur andeuten dass das auch Chancen bietet...
klar, kann ja jeder machen wie er will. Nur das als Unterrichtsmethode, finde ich dann doch fragwürdig, s.o..
 
Da passt natürlich auch keine Kündigungsfrist. Da muss die Kündigung schon mit einem Wechsel in eine andere Klasse stattfinden und das stelle ich mir eher suboptimal vor.
Die Frage ist nicht bzw. darf nicht sein, ob ein Kündigungsfrist "passt". Du hast einen Vertrag, auf dessen Basis du Geld bezahlst, und du befürchtest eine unzureichende pädagogische Leistung deines Vertragspartners. Und jeder Vertrag hat Kündigungsmöglichkeiten - wenn sie nicht explizit erwähnt sind (was ich mir nicht vorstellen kann, angesichts der Größe des Konzepts), sind sie im BGB o.ä. geregelt.

Klar, evtl. ist dann der Wechsel in eine andere Klasse nötig - aber wenn das Problem so gravierend ist, wie du schreibst, dann ist das halt eine notwendige Konsequenz. Gravierende Probleme nicht zu lösen kann ja pädagogisch für das Kind evtl. noch schlechter sein.
 
Genau, wie schon erwähnt, möchte ich erstmal warten, wie es weitergeht.

Sollte es dennoch jemanden geben, dessen Kind auch eine Schule mit ähnlichem Konzept besucht/hat, freue ich mich auf einen Erfahrungsbericht!
 
Und solltest Du in dem Bereich tätig sein, solltest Du deine Vorgehensweise überdenken.
Was muss ich überdenken? Ich habe nur versucht, zu erklären, dass man offenbar nicht nach den Fähigkeiten und der Motivation der Schüler differenziert, was richtig wäre, sondern bestimmte Instrumente für weniger begabte und/oder motivierte Schüler vorgesehen hat. Ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass ich das richtig finde.

Ich würde sogar noch weiter gehen: Möglicherweise ist die elektrische Gitarre ein "vergiftetes" Angebot.

Die Elternschaft, die ihre Kinder auf das Gymnasium schickt, und dann auch noch in eine Musikklasse, legt häufig Wert darauf, dass die Kinder ein Orchesterinstrument erlernen. Zum Teil aus Liebe zu klassischer Musik, zum Teil aber auch aus einer gewissen elitären Haltung heraus - genau der Snobismus, der in elektrischen Gitarren, Schlagzeug und ähnlichem etwas sieht, das ihre Kinder keinesfalls erlernen oder praktizieren sollen. Genausowenig, wie sie pinkfarbene Kleidung tragen oder die Eisprinzessin auf dem Federmäppchen haben sollen.

Die Gymnasien, die heute die Hälfte eines Kinderjahrganges aufnehmen, und auch ein Teil der Elternschaft, haben zwischenzeitlich subtile Methoden der sozialen Ausgrenzung entwickelt. Man muss die Codes und Winkelzüge derjenigen verstehen, die aus dem Gymnasium lieber eine Schule machen würden, in der sie "unter sich" wären.

Der Beitrag einer elektrischen Gitarre, die Einzelnoten spielt, dürfte in einer Bigband überschaubar sein. Die Möglichkeiten einer E-Gitarre, auch in diesem Kontext, gehen weit darüber hinaus.
 
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Auf jeden Fall äußerst spekulativ, das alles …
 
Ich will auch mal...
aufgefallen, dass die Kinder an der E-Gitarre, diese sehr seltsam halten und auch nur mit dem Daumen spielen. Im übrigen haben sie auch nur Single Notes gespielt und keinen einzigen Akkord.
Ja. Das ist normaler (klassischer) Gitarrenanfangsunterricht. Single Notes. Ob nun mit den Fingern oder mit dem Daumen begonnen wird, darüber kann man streiten. Ich selbst habe mit dem Daumen begonnen und gestern nochmal in die Teuchert-Schule hineingesehen (wer ihn nicht kennt: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Teuchert, er prägte lange Jahre die deutsche Gitarrenpädagigik) - auch dort sind die ersten Übungen Daumenübungen.

Der Beginn mit Akkorden (und am besten mit Plektron dazu) ist eher was für VHS-Lagerfeuerkurse.

We lange läuft der Kurs schon? 8 Wochen seit Schuljahresbeginn? Wir haben, auch im Gruppenunterricht, deutlich länger alleine mit dem Daumenanschlag verbracht. (Deswegen bin ich jetzt auch meist Basser;-)
Im übrigen zahlen wir monatlich 35€ für Unterricht bei einem externen Lehrer (so die Aussage der Schule), scheinbar übernimmt den Part jedoch ein fest angestellter Lehrer, der die Kinder eigentlich in einer Fremdsprache unterrichtet. Und der Punkt, dass wir jetzt 10€ pro Monat an Miete für eine Squier Gitarre bezahlen, die nach einer Weile vom Mietpreis her uns gehören könnte, nervt mich ehrlich gesagt auch.
Das muss man wirklich thematisieren. Vielleicht gibt es eine nachvollziehbare Erklärung, vielleicht auch nicht.
Die Gitarristen/ innen spielen da nicht mit Fingern (das wäre ja okay), sondern zwei Jahre lang nur mit dem Daumen
Ja. Siehe oben. Man wird im Gruppenunterricht imho nicht so schnell auf FIngerspiel wechseln können, da das eine deutlich intensivere Individualbetreuung erfordert. Da muss man dann auch unterscheiden, ob apoyando oder tirando. (Ok, gilt letztendlich auch für das Daumenspiel, hat da aber imho nicht die großen methodischen Auswirkungen.)
Wie gesagt, angeschlagen werden soll mit dem Daumen und wir reden über eine E-Gitarre und nicht über eine klassische Gitarre.
Ich gebe dir grundsätzlich darin Recht, dass akustische und E-Gitarre sehr verschiedene Instrumente sein können. Allerdings gibt es ein strukturelles Problem: Die akustische Gitarre ist im Big-Band-Kontext schwieriger zu integrieren, als die akustische. Dennoch soll, so habe ich deinen Beitrag gelesen, "Gitarre" und nicht explizit "E-Gitarre" unterrichtet werden. Da ist dann die E-Gitarre eher die Krücke, um Grundlagen des (allgemeinen) Gitarrespiels zu lernen.
Vermulich gab es keine akustischen mit Pickup in der Leihe...
auf'm linken Oberschenkel? Das wäre dann ja auch die klassische Haltung.
 
Es gibt zu viele Musikklassenkonzepte, als dass ich ohne weitere Info hier ein Urteil fällen möchte. und Verschwörungstheorien sind auch nicht so meins.

Als meine Kleine noch viel kleiner war, in der fünften Klasse, war sie auch in der Musikklasse im Gymnasium. Ich weiß nicht ob dem ein bestimmtes Konzept zu Grunde lag, auf jeden Fall hatten sie einen super Lehrer (Joe Müller, falls du hier mitliest, du bist gemeint)
Es ging vor allem um das gemeinsame Musizieren und um die Begeisterung für Musik zu wecken.
Um einen gleichen Level herzustellen und Kinder ohne Vorkenntnisse nicht zu benachteiligen, mussten alle Blockflöte lernen. Auch die die es schon konnten und auch die, die schon seit fünf Jahren Klavierunterricht hatten.
Beim ersten Vorspiel haben sie "Tzena Tzena Tzena" aufgeführt, einstimmig auf den Bockflöten, gesungen und geklatscht, es war wirklich klasse. Und alle hatten super Spaß dabei.
Natürlich hat es sich hinterher noch weiterentwickelt.

Ich wünsche dir, dass es bei euch auch so rauskommt.
 

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