Kinder und Gitarrenunterricht... ab wann ?

Bell
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Liebe Gitarristen und/oder Gitarrenlehrer,
ich habe eine Frage an Euch.... und zwar möchte meine gerade eingeschulte, sechseinhalbjährige Tochter Gitarre lernen. Im Prinzip habe ich natürlich nichts dagegen, finde es sogar sehr erfreulich, dass sie mir die Blockflöten-Phase erspart (ja, ich gebe zu, ich hasse Blockflöte :redface:). Ich wollte also nächste Woche losziehen, eine Kindergitarre besorgen und einen Lehrer suchen (ich spiele zwar selber ein bisschen, finde aber, dass Eltern ihre Kinder nicht selbst unterrichten sollten).
Heute morgen hatte ich einen gig (wie einige vielleicht wissen, bin ich Sängerin) mit einem Gitarristen, der mich diesbezüglich nun doch etwas verunsichert hat; er sagte, meine Maus sei noch zu klein für das Instrument, ich solle lieber warten, bis sie ungefähr acht ist.
Was meint Ihr ? Stimmt das ? Wie alt sind/waren Eure Schüler bzw. Kinder ?
Natürlich möchte ich, dass sie in erster Linie Spaß am Instrument und am Musizieren hat. Leistungsaspekte sollen absolut keine Rolle spielen (zumindest nicht im Moment). Aber ich möchte sie trotzdem nicht überfordern.
Ich freue mich über Antworten !
schöne Grüße
Bell
 
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Hallo Bell,
ich würde hier in allererster Linie nach einem entsprechend qualifizierten Lehrer suchen. Gitarre unterrichten können bestimmt viele sehr gut, das ganze aber auch bzw. vorallemkindgerecht zu gestalten halte ich für schwierig - ich würde mir das nicht zutrauen!
Bei uns an der Musikschule gibt es nach der musikalischen Früherziehung extra noch weitere "Stufen", in denen das Instrument immernoch eher im Hintergrund steht, das Interesse am Musizieren und der Musik und vorallem der Spaß daran aber mit dessen Hilfe gefördert wird.

Hier bietet sich also evtl weniger ein wirkliches "Gitarre-Lernen", als ein spielerisches Kennenlernen des Instruments mit passenden Lerneinheiten an.
Sollte hier jetzt wirklich ein Lehrer auf den Plan treten, der mit der Kleinen schon Noten lernen will, ihr Tonleitern eintrichtern möchte oder sonstwie Gefahr läuft, ihr schon den Start mit einem Instrument und ins Musikantenleben (... :) ) zu versauen, würde ich eher Abstand davon halten.

Das geringe Alter deiner Tochter halte ich für kein wirkliches Problem. Einen nicht altersgerechten Unterrichts (was sowohl Inhalt, als auch "Aufmachung" des Unterrichts betrifft) dagegen schon! An deiner Stelle würde ich mich einfach bei den Probe- bzw. den ersten paar Stunden einfach dazusetzen und, mehr noch als du es sonst machen würdest, schauen, ob der Lehrer den Kern der Sache erfasst und den Nerv deiner Tochter trifft.
Dann besteht auch nicht die Gefahr, dass ein Kind, dass seit es 5 Jahre alt war, ein Instrument spielen "musste", es als Jugendlicher dann entnervt hinwirft, weil es ihm keinen Spaß mehr bringt - und genau darum geht es ja!



Grüße
Paul
 
Ich stimme starling in allen Punkten zu. Der Lehrer muss auf eine so junge Schülerin vorbereitet sein. Alleine die motorischen Fähigkeiten unterscheiden sich in dem Alter doch noch stark von denen älterer Schüler, das musste ich bei meinem eigenen Schüler (7 Jahre) auch erfahren.
In dem Alter habe ich selber erst mal ein Jahr die musikalische Früherziehung besucht, bevor ich mit dem Gitarrenunterricht angefangen habe. Geschadet hat mir das aus meiner heutigen Sicht keinesfalls.

Prinzipiell halte ich es also nicht zu früh, zumal deine Tochter ja sicher durch dich postiv vorbelastet ist, was Musik angeht.
 
Ich glaube, musikalische Früherziehung würde sie langweilen. Dazu hat sie zu Hause dann doch schon zuviel Musik mitbekommen, sie singt auch schon lieber mein Repertoire als die gängigen Kinderlieder, und dabei ist mir ihr gutes Rhythmusgefühl aufgefallen, auch die Intonation ist für eine Sechsjährige schon ganz gut !
Ich frage mich nur, wie so kleine Händchen Gitarrensaiten herunterdrücken sollen.... überhaupt, ich finde, dass Gitarre ein recht schwieriges Instrument ist, Klavierunterricht wäre mir ja lieber, zumal ich Klavier so logisch finde. Aber sie will unbedingt Gitarre lernen !
 
Hallo Bell,
da haben wir uns wohl falsch verstanden.

Ich meinte nicht musikalische Früherziehung, sondern einen Gitarrenunterricht, der evtl noch Konzepte aus eben jener aufgreift.

Falls deine Toche runbedingt Gitarre lernen will, würde ich ihr das nicht verwehren. Es gibt ja auch sehr kleine Instrumente. Und auf Geheiß der Eltern ein anderes zu lernen, würde nur zu Frust führen, denke ich.
 
Nö mach ruhig, wenn man mit sechs in die Schule gehen kann kann man auch Gitarre spielen lernen.
Aber fördere ihren Ehrgeiz und zwing sie nicht dazu.
 
Anscheinend versteht jeder etwas anderes unter musikalischer Früherziehung. Bei mir war das Unterricht in Melodika, also auch mit Notenlernen usw.

Was die Kraft angeht, hast du sicher nicht ganz unrecht. Einem Kind in dem Alter fällt das etwas schwer, aber es ist nicht unmöglich. Natürlich kommt hier keine andere Gitarre als eine klassische in Frage, in der passenden Größe, wahrscheinlich in dem Fall eine 1/2.
 
Kinder sind zwar trotz gleichen Alters mitunter unterschiedlich weit entwickelt, aber in der Regel kann man durchaus mit secheinhalb Jahren beginnen, sofern man die kindlichen Lernvoraussetzungen beachtet. Ein Lehrer, der entsprechend mit jüngeren Schülern umgehen kann und eine "moderne" Gitarrenschule im Unterricht (z.B. die von AMA) sind natürlich die Voraussetzungen dafür. Wenn Deine Tochter dann von sich aus noch motiviert ist, sollte der Sache eigentlich nichts entgegenstehen.

Gruß Brigde

Edit: Sehe gerade, dass wir ja im E-Gitarren-Forum und nicht im Akustikbereich sind. Wenn es um E-Gitarre gehen sollte, dann sind aus meiner Sicht sechseinhalb Jahre zu jung. Meine Ausführungen oben beziehen sich auf Akustikgitarren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo !
Danke für Eure Antworten ! Und, nein nein, um E-Gitarre geht es natürlich nicht (noch nicht ;) ), aber bei den A-Gitarren gibt es keine Plauderecke, und ich wusste nicht, wo ich meine Frage überhaupt posten sollte.
@starling: ich sehe es im Prinzip genauso wie Du, kindgerechtes Lernen fände ich sehr wichtig und gewisse Elemente aus der musikalischen Früherziehung gehören da sicher dazu. Ich kenne "musikalische Früherziehung" halt eher als Geklapper mit Orff-Instrumenten und Singen/Klatschen von Kinderliedern und Reimen, das hat meine Tochter aber nie interessiert. Und jetzt will sie "Gitarre oder gar nichts" (O-Ton).
Es stellt sich halt die Frage, wie ich einen geeigneten Lehrer finde. Meine Kollegen unterrichten zwar alle, haben aber abgewunken - sie haben keine Erfahrung mit sechsjährigen Kindern.
Mal sehen, wir probieren es auf jeden Fall !
schöne Grüße
Bell
 
Dann wünsche ich dir und deiner Tochter viel Glück bei der Suche.
Auf dass sie noch lange Spaß an der Musik hat.... :)
 
Hi,

nur ganz kurz noch meinen Senf dazu :)...

Ich gebe ja auch Gitarrenunterricht und denke, dass es kein "zu früh" für Kinder gibt. Heutzutage gibt es ja kleine Instrumente für die kleinen Händchen und man kann mit den Kindern sehr gut ganz spielerisch anfangen sie an das Instrument bzw. an das Musizieren allgemein heranführen.
Meine jüngsten Schüler waren bis jetzt 5 Jahre und das hat auch immer wunderbar geklappt. Wichtig sind natürlich genügend Pausen und kein Standard-Programm das man einfach runterleiert, aber das sollte ja eigentlich auch für ältere Schüler selbstverständlich sein.

Vielleicht fragst du mal bei euch an ein paar Musikschulen. Auch wenn man bei den Musikschullehrern (bin ja selbst zwei Tage die Woche einer) immer ein bissl aufpassen muss, dass man keine Schnarchnase erwischt, haben die doch oft mehr Erfahrungen mit jungen Schülern, da einfach die meisten nicht selbst musizierenden Eltern von Kindern in dem Altern garnicht an Privatunterricht nachdenken.

Vielleicht auch mal mit der Kleinen ein paar Lehrer ausprobieren (evtl. nicht unbedingt nebendran sitzen beiben), meistens können Kindern sehr schnell sagen wo sie gerne hingehen würden.

Viel Erfolg bei der Lehrersuche!
 
Hallo Bell,

wenn's dann so weit ist - schreib doch mal, wie es Deiner Tochter gefällt im Gitarrenunterricht! :)

Ich selbst habe erst mit neun angefangen, Gitarre zu spielen, nach den "obligatorischen" zwei Jahren Blockflöte (die mir aber auch Spass gemacht haben).

Mein Sohn ist jetzt viereinhalb Jahre alt, und wir überlegen uns, ihn auch für Gitarre anzumelden. Nicht, dass er jetzt schon damit anfangen sollte, aber die Wartefristen an der Musikschule können lang sein. Die Blockflöte wollen wir bei ihm eigentlich "überspringen", weil er jetzt schon wie wild auf der Ukulele herumklimpert, und ich glaube auch, dass man direkt mit Gitarre anfangen kann - jedenfalls, wenn die Finger gross genug sind für ein 1/2 Instrument!

Also, wäre schön, hier dann wieder mal etwas zu lesen von Dir! :great:

Gruss,
Andreas
 
Also, wäre schön, hier dann wieder mal etwas zu lesen von Dir! :great:

Aber gerne doch !
Ich fände es auch super, wenn hier noch mehr Eltern von gitarrespielenden kids schreiben würden (natürlich können es auch andere Instrumente sein, sogar Blockflöte ;) ) , und auch Lehrer, die jüngere Kinder unterrichten. Das könnte ein interessanter Erfahrungsaustausch werden.
 
Ich kann zwar keine eigenen Erfahrungen mitteilen, aber der 6 jährige Sohn einer Freundin spielt seit einem halben Jahr auf eigenen Wunsch Gitarre. Lernen tut er in der städtischen Musikschule und ist noch immer mit Eifer dabei. Also auch hier das Fazit - solange der Lehrer weiß, was er tut, und die Sympathie stimmt - warum nicht! ;)
 
jo dskggsg
 
Okay, das Thread ist schon ein bisschen älter, aber ich geb auch mal was dazu.

Ich bin mittlerweile 16, und ich habe mit ungefähr 6 1/2 Jahren angefangen Gitarre zu spielen, bin also beinahe 10 Jahre dabei. Und was soll ich sagen?
Es war gut so. Angefangen habe ich bei einem kostenlosen Angebot der Musikhochschule hier in Lübeck, kostenlos deswegen, weil die Lehrer die uns (mich und eine andere) unterrichtet haben in ihrer Ausbildung waren. Danach bin ich zu einem Privatlehrer gewechselt, was aber im nachhinein mMn nicht wirklich gut war, der war recht klassisch und wollte mir auch dementsprechend Sachen beibringen. Von dort dann zu einer "richtigen" Musikschule, "Rock/Pop-Schule", da wurden mir dann andere Sachen beigebracht, mehr in die rockige Richtung, teilweise sogar E-Gitarre.

Ich habe zwar jetzt seit 5 Jahren kein Unterricht mehr, benutze mein Instrument aber täglich, und ich denke dass ich auch am Anfang keine Probleme hatte. Wurde schon mehrmals gesagt, ich würde schauen, wie der Lehrer drauf ist. Aus meiner Sicht sollte er einfach nett drauf sein, zwar schon Ansprüche stellen (was das Üben des Kindes anbetrifft bspw.), aber halt nicht auf Druck irgendetwas dem Kind eintrichtern - Er muss sich auf das Kind einlassen, nicht das Kind auf ihn.

Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, und mir hat letzteres am besten gefallen.

Wie gesagt, schau was dein Kind will, und gib ihm das. Dann kannst du nichts falsch machen, denke ich mal.

Ich hoffe ich konnte helfen <:
 

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