Fuhrmannsgriff - Dehnübungen zur "Daumenverlängerung"?

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Nachdem ich doch schon sehr lange Gitarre spiele und immer ohne den Fuhrmannsgriff ausgekommen bin, denke ich, dass es jetzt endlich an der Zeit ist, diesen zu lernen :) Manchmal wäre man halt schon froh, den 5. Finger beim Spiel mit einsetzen zu können.

Also, üben, üben, schepper, klapper, üben, üben das ist schon klar. Meine Frage ist jetzt eher: Kennt ihr allenfalls brauchbare Dehnübungen, mit denen ich gezielt meinen Daumen "verlängern" kann, damit ich um den Hals rum komme? Ich mache schon Dehnübungen, aber Daumen dehnen habe ich halt nie trainiert. Macht ihr sowas und wenn ja, wie?

Dank und Gruss, Ben

PS: Diese medizinischen Präparate, die mir freundlicherweise täglich per E-Mail angeboten werden, sind glaube ich, nicht für "Daumen-Enlargement" gedacht, oder? Sonst wär das vielleicht ne Lösung...
 
Eigenschaft
 
öhem...

ich spiele eigentlich nur so... und das, ohne spezielles training. ich hab allerdings ne 10er hand und lange finger...

groetjes
 
ich musste erstmal nachgucken was das ist *gg*

habe herausgefunden, dass das das ist wo mir mein (klassikgitarren)-lehrer früher immer oben auf den daumen gehauen hat, weil das schlamperei ist :)
ich kann auch beim klassischen spiel eher davon abraten den griff anzuwenden.

ABER weil ja die blueser eh so rumschlamper sind, ja schlamperei quasi ein bestandteil des blues ist kann man das bei diversen akkorden ruhig benutzen, wenn es angenehmer ist.

ich würde aber darauf verzichten das irgendwie groß abzutrainieren.
entweder hat man finger die groß genug sind und, oder man sucht sich nen andern weg. (meist klappt barree ganz gut)
 
wie gesagt, ich glaub, ich kann gar nicht anders:D

allerdings achte ich bei meinen schülerinnen darauf, dass sie g-dur sauber greifen...

ich gaube nicht, dass du den daumen speziell trainieren musst. der trick (habs gerade noch mal ausprobiert) ist eher der, dass du mit der daumen-zeigefingerbeuge hautnah an den hals gehst, ohne ne lücke zu lassen.

auch nicht gerade die klassische variante, ich weiss.

groetjes
 
Ich spiele auch "antiklassisch" :D - ich verwende den Daumen aber nicht zum Greifen, sondern zum Abdämpfen der Basssaiten bei verschiedenen Akkorden beim "Akkorde-Schrubben" :rolleyes:
 
Ich nutze hier die Gelegenheit eine Frage zu stellen.

Also da mein Daumen und mein Zeigefinger die Krümmfähigkeit nicht in derselben Ebene besitzen, sondern die Bewegungsebenen 90° zueinander stehen ist es mir unmöglich am gleichen Bund von oben mit dem Daumen eine oder mehrere Bass-saiten zu greifen und gleichzeitig von unten mit dem Zeigefinger eine oder mehrere Diskantsaiten. Ich kann es zwar jetzt nicht probieren, da ich unterwegs bin und keine Gitarre verfügbar habe, aber ich weiß dass ich es schon öfters versucht habe um zu sehen ob es vorteilhaft für mich ist und ich dabei kläglich gescheitert bin. Weiters kann ich theoretisch keinen Vorteil sehen, da ja wiederum nur drei Finger freibleiben (genauso wie beim Zeigefingerbarre).
Deswegen hätte ich die Vermutung, dass diese Grifftechnik gar nicht so verwendet wird wie ich es versucht hatte. Vielleicht kann hier wer Licht ins Dunkle bringen?
 
Hi Richelle & Ben,

also bei mir sieht der "Fuhrmannsgriff" so aus:
Greifhand.jpg


Ich weiss nicht mehr genau, wann ich anfing, Akkorde so zu greifen, aber es war sicherlich nicht innerhalb des 1 oder 2. Jahres. I-wann brauchte ich einfach die Möglichkeiten, die diese Griffvariation bietet.

Ich habe - wie man glaube ich sehen kann - nicht grade eine schlanke Hand und schlanke Finger (die hat der Obelix ja auch nicht ;) ) aber trotzdem ist es mir nach einer gewissen Übungszeit gelungen, meine Finger in diese Position zu bringen.

Eine Griffvariation habe ich mir auch von Jimi abgeschaut, der z.B. einen D-Dur Griff im V.Bund nur mit dem Daumen (E- u.) A-Saite und dem Mittel- o.Ringfinger die D-g-h-(e)-Saiten greift. Diese Art ermöglicht auch die "Bassfiguren" mit dem Daumen, die in einem Post weiter oben schon erwähnt wurden. Allerdings kann ich diese Art zu greifen nicht auf jeder Gitarre anwenden, sie muss schon einen rel. schmalen und dünnen Hals haben.

Das Foto mit dem Fuhrmannsgriff hingegen entstand mit meiner Martin, die nun ein breiteres Griffbrett als eine Standard-Steelstring hat.

Im Lauf der langen Jahre, die ich nun schon die Gitarre quäle, hat sich aber die Spreizbarkeit meiner linke (Greif-) Hand deutlich vergrößert im Vergleich zu meiner rechten. Der Unterschied von Fingerspitze kleiner Finger zu Daumenkuppe beträgt bei mir ca. 1,5-2 cm. Ich kann eine Single-Schallplatte (die Älteren wissen noch, was das war) bequem mit der linken Hand umgreifen.

Mein Fazit: Ben, durch stetiges Üben dieser Griffart, solltest du den Daumen "rum" kriegen. Ich sehe darin den gleichen Aufwand, den man auch betreiben muss um einen neuen Griff mit Fingern über mehrer Bünde hinweg zu greifen.

Greetz :)
 
@peter55
Danke für das Foto.

Zusatzfragen:
1. Was sind die Hauptvorteile dieser Grifftechnik gegenüber der Zeigefingerbarree-Technik?
2. Ist es sinnvoll diese Grifftechnik zu erlernen?
(Frage 2 ist von Frage 1 abhängig).

Nicht ernstgemeinte Frage: Wenn Du wie in dem Bild mit dem Daumen noch die A-Saite hinzunimmst - ist das dann schmerzfrei und springt das Daumengelenk dann wieder selber rein oder muss der Onkel Doktor helfen?:D
 
Hi,
Zusatzfragen:
1. Was sind die Hauptvorteile dieser Grifftechnik gegenüber der Zeigefingerbarree-Technik?
naja man kann jedenfalls so auf der tiefen E ein bisschen Begleitung spielen durch loslassen, und runter also äh über die nächsten 2 halbtöne rauf:rolleyes: kann der Daumen auch noch rutschen während der Rest vom Akkord unberührt bzw variabel bleibt was aber ne ganz schöne Quetscherei sein kann. Auf Fis lässt sich da schön rumdudln find ich.

MfG bee
 
Danke euch herzlich für die Antworten schonmal. Ich habe den Fuhrmannsgriff, so wie er hier sehr schön von Peter55 fotografisch dokumentiert wurde als Standard und Oberbegriff für alle möglichen von seriösen Klassik-Gitarrenlehrern mit Prügelstrafe bedrohten "Daumenbassgriffe" genannt.

Wenn ich das Foto mit meiner Hand vergleiche, dürfte mir vielleicht noch etwa eine Handschuhgrösse oder zwei zu Peter55 fehlen. Auch ich kann die linke Hand ein ganzes Stück weiter spreizen als die rechte (auf meiner Konzertgitarre geht der Griff 17xxxx gerade noch, 1x7xxx geht gerade noch nicht:)) Nur den Daumen habe ich halt vernachlässigt in all den Jahren.

Aber jetzt bin ich so ein bisschen auf dem Travis/Atkins/Reed/etc/pp.-Trip. Die zusätzlichen Freiheitsgrade und melodiösen Möglichkeiten, die mir diese Technik erlauben würde, hätte ich halt schon gern zur Verfügung (hier von Marcel Dadi schön erklärt). Mir ist schon klar, dass man vieles mit anderem Fingering spielen könnte, z.B. Barré, nur gewisse Sachen (wie z.B. TE's Angelina) muss man oft genau so fingern, wie sie ursprünglich gedacht waren, sonst bricht irgendwie der Melodiefluss ab, man hört, dass es klemmt und ist nie mit sich und seiner Musik zufrieden.

@Richelle. Der Hauptvorteil der Technik liegt mMn darin, dass man eine saubere Trennung von Bass und Diskant bekommt, quasi den Barréfinger in der Mitte durchschneidet und dann beide Teile einzeln verwenden kann. Du kannst z.B. als Versuch den offenen G-Dur mit Daumen und Zeigefinger spielen, dann aber z.B. mit dem Daumen ganz leicht einen Walking Bass vom 6. oder 7. Bund des Griffbretts bis ins Null hinunter laufen lassen und im Diskant irgendeine Melodie dazu spielen. So viel Freiheit hast du nicht, wenn du den Ziegefingerbarré im 3. Bund hast.

OK, wenn es keine gezielten Übungen gibt, dann werde ich mal einfach weiterhin versuchen, alle meine Gitarren täglich brutalst zu erwürgen, bis ich es dann irgendwann hinkriege mit dem schlampigen Fuhrmanns-Gebluese :D.

Dank und Gruss und für mehr Ideen weiterhin gerne offen, Ben
 
Hi Richelle,

@peter55
Danke für das Foto.

biddeschön :D

Nicht ernstgemeinte Frage: Wenn Du wie in dem Bild mit dem Daumen noch die A-Saite hinzunimmst - ist das dann schmerzfrei und springt das Daumengelenk dann wieder selber rein oder muss der Onkel Doktor helfen?:D

Dass der Daumen die A-Saite greift, sieht nur durch die Perspektive so aus, weiter als bis auf die E-Saite komme ich bei dieser Gitarre nicht (-> breiteres Griffbrett s.o.). Die A-Saite greife ich mit dem Ringfinger - ein grosser Vorteil meiner dicken Finger ist nämlich, dass ich je nach Instrument/Griff 2 Saiten mit einem Finger greifen kann. Für mich ist die Dicke meiner Finger viel eher ein Vorteil als denn ein Nachteil. Am Anfang meiner "Karriere" hat man mir immer wieder gesagt: "Zum Gitarrespielen brauchst du lange, dünne Spinnenfinger!" Zum Glück habe ich diesen Leuten auf die Dauer keinen Glauben geschenkt ;) :D

Ein grosser Vorteil dieser Grifftechnik, des "Fuhrmannsgriffs", ist es übrigens schneller vom Akkordspiel zum Melodiespiel wechseln zu können (z.B. Fill-in's im Blues u.a.)

Greetz :)
 
Ich benutze den auch oft (E-Gitarre), schon aus dem Grund, dass die anderen Finger flexibler für kleine Licks und Fills sind, während man greift :)
 

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