Gesang übersteuert bei Live-Auftritte/PA-Einsatz

rsp_17
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Hallo allerseits!

Beim letzten Gig unserer Band kam es plötzlich vor, dass der Gesang fürchterlich übersteuerte, was schließlich in einem "rauschen" oder "dröhnen" beschrieben wurde. Als wir darauf aufmerksam gemacht wurden, begannen wir am Mischpult dem gegenzusteuern - jedoch mit geringem Erfolg. Das Übersteuern verschwand, jedoch war nun der Gesang viel zu leise. Witzigerweise war der Monitor-Mix auf den In-Ears völlig in Ordnung. Auch konnte bei alleinigem Gesang kein übersteuern bemerkt werden, erst wenn die gesamte Band einsetzte, trat besagtes Phänomen auf.

Wir sind eine fünfköpfige Band:
Schlagzeuger mit Mikros am Drumkit (separates Mischpult)
2 Gitarristen - 1x mit Mic am Amp, 1x über Direct Output am Amp
Bassist über D.I.-Box
Sängerin & 1x Backing Vocals (2x Shure SM58)

Wir verwenden das "the t.mix xmix 1402 FX" als Mischpult.
Als Anlage diente in diesem Fall die "Fun Generation PL 112 A".
(Ist natürlich nicht das "Top of the line"-Equipment)

Hat jemand von euch mal etwas ähnliches erlebt oder dergleichen?

Wir freuen uns über jede Antwort!
 
Eigenschaft
 
Wenn es über InEars okay klang, lag das Problem nicht am Mischpult - Ihr habt also nicht auf der Eingangsseite übersteuert. Das Problem trat erst nach dem Mischpult auf, und dann führt uns das - richtig - zu den Boxen. Da seid Ihr mit Spielzeug statt Werkzeug ins Gefecht gezogen und habt halt verloren.

Ihr habt die gesamte Band über die PA laufen lassen, wenn ich das richtig verstehe - im Prinzip ein guter Ansatz, denn nur so kann man den Sound insgesamt kontrollieren. Nur muss dazu die Lautsprecheranlage eben auch mitspielen. Die Wiedergabe eines Schlagzeugs und des Basses stellt erhebliche Anforderungen an die Belastbarkeit der PA-Boxen und -Verstärker. Und da kann Equipment auf dem Level von dem "Fun Generation" Zeug halt nichts ausrichten. Darüber kann man im Proberaum singen, dafür reichen die. Sobald Bass und Drums darüber gehen, versagt die. Ihr habt beim Gig schlicht und einfach die Box überlastet. Und dann habt Ihr noch den Fehler gemacht, Euch per InEar akustisch abzuschotten (eigentlich eine gute Idee) und habt so das Problem nicht selber mitbekommen. Also gute Ideen, die durch mangelhaftes Equipment zunichte gemacht wurden.

Ihr behebt das Problem, indem Ihr die Fun Generation loswerdet und was halbwegs Ordentliches nutzt. Immer noch bei weitem nicht "Top of the Line", aber gut genug und ausreichend belastbar. Das günstigste, was ich kenne, worüber man im kleinen Rahmen (so bis 100 Leute vielleicht) eine komplette Band abnehmen kann, incl. Bass und Drums, ist die RCF ART 312a. Davon zwei Stück, und der nächste Gig kann kommen.

Einzeln: https://www.thomann.de/de/rcf_art_312_a_mk_iv.htm
Bundle: https://www.thomann.de/de/rcf_art_312_a_mk_iv_bundle.htm
 
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Vielleicht hilft auch schon die Zuhilfenahme eines Subwoofers wie Fun G PL15 Sub A ? Der schafft Luft für Bass & Drums für 179,-
Oder Schlagzeug Basstrommel nicht mikrofonieren ebenso Bass nur über die eigene Verstärkung, oder hat der gar keine? Das sollte bei kleinen Gigs an sich gut gehen und entlastet die zu schwache PA entscheident.
Die Wattangaben, die ich da lese - 600 Watt - halte ich für weit übertrieben. Hab in meiner Jugend meine Schülerband gemischt: da hieß die PA noch "Gesangsanlage"; seitdem weiß ich, man braucht deutlich Luft nach oben, neudeutsch "headroom". Sonst wird dat nix.
 
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Ich würde eine Fehlinvestition nicht durch eine weitere Fehlinvestition zementieren.
Die wichtigsten Punkte wurden genannt:
Da seid Ihr mit Spielzeug statt Werkzeug ins Gefecht gezogen und habt halt verloren.
und
Ihr behebt das Problem, indem Ihr die Fun Generation loswerdet und was halbwegs Ordentliches nutzt.
auch wenn das hart klingt.

Über eine Mindestschwelle muss man kommen, sonst wird das nichts, auch durch Nachverbesserung.

Es gab so manches "aha" Erlebnis von Bands, die versucht hatten, ihren Murks mit weiteren Geräten zu bändigen. Dann einmal über eine richtige PA gespielt und da musste man nur über die PA (ohne weitere Helferlein) spielen und es klang Klassen besser.

So früh wie möglich raus aus der "mangelhaftes Material" - Falle und die Mindestschwelle überschreiten und schon wird es entspannt.

Nachtrag:
Wichtig ist vor allem bei günstigerem Material, dass es weit weg von der Kotzgrenze betrieben wird.

Ich habe auch 2 sehr günstige dB B-Hype 8 und trete damit bis zu 80 PAX in Innenräumen auf. Da läuft aber nur 1-2x Gesang und 1x Gitarre drüber (ganz selten auch 2x Gitarre). Percussion ist dann akustisch und der Bass hat seinen eigenen Amp. Das funktioniert prima und klingt gut.
Aber ich würde die NIEMALS einer Rock- oder Metalband empfehlen, denn so laut können die nicht.

Die Fun Generation Boxen können sicher normalen Klein-Partypegel bei Konservenmusik, aber Band als komplette PA können die einfach nicht. Bei dem Pegel, den ihr bräuchtet, sind die über der Kotzgrenze.
Fun Generation PL 112 A:
Maximalpegel: 114 dB
Meine kleinere B-Hype 8:
Maximalpegel: 120 dB
und den glaube ich auch. Und wenn ich bei der schon vorsichtig bin, was Leistungsanforderung angeht ... Ohne Bass und Drums ...

Die oben empfohlenen RCF 312er haben übrigens:
Maximalpegel: 128 dB

Ich habe mal von EAW ein Video (vermutlich youtube) gesehen, da gehen die darauf ein, warum ein Monitor (das war das Thema - EAW mini Wedges, hilft vielleicht beim Suchen - habe es nicht mehr gefunden) viel Reserven braucht. Konkret ging es darum, dass ein Lautsprecher, wenn er durch ein Bass - Signal schon weit ausgelenkt ist, ein zusätzliches Gesangssignal nicht mehr abbilden kann, weil er schon am Limit ist (und daher das Gesangssignal untergeht). So einen Fall dürftet ihr gehabt haben. Gesang geht unter, wird im Mix noch weiter aufgedreht und kommt dadurch verzerrt rüber.

Bei Boxen mit mehr Reserve passiert das deutlich später.
 
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da hieß die PA noch "Gesangsanlage"; seitdem weiß ich, man braucht deutlich Luft nach oben, neudeutsch "headroom". Sonst wird dat nix.
Für die Zuschauer ist das äußerst ärgerlich! Da möchte man Live-Musik hören und hört spätestens ab der 2. Hälfte nur noch übersteuertes Gekreische aus der PA. Habe vor Corona, nach meiner Pensionierung (2018-19) wieder verstärkt Club Konzerte besucht: die Hälfte der besuchten Clubs nur einmal, die vorhandene PA ließ keinen Rock-Musikgenuß zu. Von der Bühne selbst kam kaum noch was an Bühnenverstärkung; allenfalls Git & Bass. Ich stehe als Fotograf gerne ganz vorn und höre oft mehr die Bühnenanlage als die PA. Konsequenz: besuche nur noch eine handvoll Lokations mit Anlagen mit ausreichend Headroom. Technisch bestes Konzert in dieser Zeit Klaus Doldinger und Band bei "Tatort Eifel" im Sept. 19 in Daun. Der Mixer hatte die Anlage im Griff, Musik ortbar und differenziert wie bei einem Studiokonzert, die Musiker natürlich erste Sahne. Trotz Steigerung über den Konzertabend immer genug "headroom" für die Fortissimo Stellen. Einfach Toll.
Gegenbeispiel eine bekannte Deep Purple Coverband mit wenig Bühnenanlage über die Club PA: Musiker im Prinzip gut, Lautstärke zunehmend, Qualität so stark abnehmend, das wir früher gegangen sind. Die PA war schon zu Beginn ausgereizt, no headroom.
Ob sich die Musiker als Band damit einen Gefallen getan haben, ist mehr als fraglich.
Das gilt natürlich auch für rsp_17 und seine Band: wenn's :poop: klingt, ist die Band schuld. Ein paar so versemmelte Gigs und es gibt keine Auftritte mehr...
Mir gefallen daher die "alten Säcke", Könner mit starkem Bühnenequipment und guter PA (meist ohne in Ear Monitor) am besten. Denn die hören noch, wenn sie :poop: klingen.
 
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Wie schon gesagt wurde: Diese Art Boxen kann man als Geräuschkulisse für eine Gartenparty benutzen.
Zum Beschallen eines Konzertes sind die nicht wirklich zu empfehlen.
Mir gefallen daher die "alten Säcke", Könner mit starkem Bühnenequipment und guter PA (meist ohne in Ear Monitor) am besten. Denn die hören noch, wenn sie :poop: klingen.
Wobei das nichts damit zu tun hat, ob man In-ears hat oder nicht. Man braucht halt jemanden am Mischer, der hören kann (leider scheitert diese Minimalanforderung oft schon bei kleinen Bands, da die meisten wohl halb taub sind).

Was aber stimmt: Sound schlecht - Band schlecht (jedenfalls fürs Publikum). Und da spricht dann einiges dafür, beim Equipment nicht ganz so sparsam zu sein. Da man mit gutem Sound und guter Performance auch mehr Auftritte bekommt als mit Elektronikschrott, rechnet sich das (war jedenfalls vor Corona so).

Wie @chris_kah schon sagte, sind Boxen mit hohem Maximalpegel von Vorteil. Kommt nicht von ungefähr, dass Boxen, die die Profis einsetzen (z. B. d&b, Kling&Freitag, Meyersound, etc...) jenseits der 130 db spielen können, ohne abzukotzen.

Ok, als Semi-Profi muss man solche Lautsprecher nicht haben, allerdings sind 130 € für eine 12" Box einfach zu wenig. Bei Marken wie RCF, EV, Yamaha, QSC, JBL, etc. bekommt man für diesen Kurs höchstens einen anständige Hochtontreiber.

Apropos: bei den genannten Herstellern findet man bestimmt was. So ca. 500 € pro Box (12") sollte man schon investieren.
 
So ca. 500 € pro Box (12") sollte man schon investieren.
naja, die 312er RCF ist mit ca. 312 € doch recht überschaubar in der Anschaffung und bekannter weise keine so üble Box nicht. ;-)
 
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Auch von mir die Lage Kartoffelsalat mit Mayo:
Die PA ist nix! Punkt. Weg damit.

War evtl. der Ausgang am Pult übersteuert oder der Eingang an den Boxen?
Der Eingang am Pult ist ja OK, wenn das Signal auf den InEars OK ist. Also auch mal die Kette Stereoout - Controller (falls vorhanden) und Eingang an den Endstufen/Boxen prüfen.
Ich vermute allerdings auch, dass die "PA" über der Kotzgrenze war und deswegen alles gezerrt und gematscht hat.

RCF ist sicherlich OK. Allerdings wäre es nicht viel teurer gleich in besseres Material (Seeburg, harmonic design, KS Audio, Fohhn, u.a.) zu investieren. Zumindest in ein paar gute Topteile. Die Bässe dann bei Bedarf zumieten.

Folgende Frage sich stellen:
Muss alles über die PA? Bei kleinen Örtlichkeiten mit kleiner Besucherzahl (die mit mit sehr hoher Sicherheit wiedr deutlich ab, wenn man überhaupt noch was machen kann - mal wieder) mit Sicherheit nicht. Wie viele Partypeople waren da noch gleich zugegen? Wie oft habt ihr solche "größeren" Konzerte?
 
RCF ist sicherlich OK. Allerdings wäre es nicht viel teurer gleich in besseres Material (Seeburg, harmonic design, KS Audio, Fohhn, u.a.) zu investieren
Ich resümiere mal:

MIST/NaJa: Fun Generation PL 112 A..............................O.K.: RCF/Yamaha/JBL..............................RICHTIG: Seeburg/Fohhn & Co.

Liest sich irgendwie wie:
50...................500..................5000

Ob das vom TS mit seiner Fragestellung so erwartet war :gruebel: ??!!

LG Lenny
 
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Anscheinend kommt da eh nix mehr.
 
Irgendwie sollten wir doch mal auf eine Rückmeldung von @rsp_17 warten ... sonst dreht sich das nur im Kreis. Die wesentlichen Dinge wurden ja schon gesagt.
⌛⏳🕰️
 
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Hi, ich kann dem Gesagten nur beipflichten. Ich habe auch mal mit "Fun Generation, Behringer & Co" angefangen, aber recht schnell gemerkt, dass das nichts wird.
Irgendwann habe ich angefangen gut zu investieren - so macht der "Job" auch mehr Spaß als wenn man sich stets und ständig mit billiger Hardware rumschlagen muss..
Ich vertrete auch die Auffassung, egal ob als Hobby oder Beruf - sobald man öffentlich arbeitet, sprich Konzerrte anbietet, sollte man ein gewisses Maß an Professionalität - musikalisch wie technisch mitbringen. Ein Ruf ist leider schneller versaut wie aufgebaut.
 
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