Gesang und gleichzeitig E-Gitarre aufnehmen. "Störgeräusche" auf Gesangsspur...

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Wenn ich Gesang (Kondensator-Studiomikro) und E-Gitarre (in den Computer) gleichzeitig aufnehme, habe ich auf der Gesangspur den akkustischen Gitarrenklang, den ich eigentlich nicht haben will...

Die Alternative wäre, ich nehme ein dynamisches Gesangsmikrofon, das klingt aber nicht so gut. Habt ihr sonst noch Tipps? Gibt es Studiomikrofone, die so gerichtet sind, dass nur der Gesang drauf ist? Oder ist das nur in Studioräumen ohne jeden Raumhall möglich? Wie machen das die Profis? Es gibt ja bestimmt ein paar Rockmusiker, die unbedingt gleichzeitig E-Gitarre spielen und singen wollen...
 
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Hallo Maltodextrino

Muss ich erstmal fragen......Wie, wo und mit welchem Equipment nimmst du auf ???.


  • Das Studiomikro.......Hat es USB-Anschluß oder XLR ??
Wie und wo schließt du es an ?.​



  • Wie nimmst du die E-Gitarre auf...???
Du hast geschrieben "E-Gitarre (in den Computer)"​
Aber doch nicht direkt in die Soundkarte oder ???.​
Kannst du das näher beschreiben ?.​



  • Hast du ein kleines Mischpult ?
Wäre nicht verkehrt.​


Paar Infos noch, wären nicht Schlecht.


Gruß Alex
 
Hallo, Maltodextrino,

ich gehe mal davon aus, daß Du mit den Nebengeräuschen die Anreißgeräusche der Saiten der E-Gitarre sowie den geringen akustischen Restklang meinst? Erste Möglichkeit: Nimm die beiden Sachen getrennt auf. Das wird üblicherweise auch in Studios so gemacht, alleine, weil man sich als Musiker dann meist besser auf eine Sache konzentrieren kann.
Zweite Möglichkeit: Im Mix gehen die Geräusche komplett unter... dann würde ich mir keine weiteren Gedanken machen.
Speziell gerichtete Mikrofone fürs Studio, die so etwas ausblenden würden, wären mir nicht bekannt ;) Ich kann mir jedoch vorstellen, daß mit einer Achter-Charakteristik da einiges zu erreichen wäre. Im Falle von Gesang plus akustischer Gitarre, simultan aufgenommen, habe ich sowas schon erlebt.

Viele Grüße
Klaus
 
Hi Maltodextrino! :)

Mehrere Instrumente/Gesang gleichzeitig aufzunehmen kann durchaus ein sinnvoller Ansatz sein.
Gerade wenn du einen eher autentischen Klang haben willst.
Wichtig ist dann jedoch, dass sich die Musiker gut hören und Blickkontakt haben können, sowie das Übersprechen gering zu halten.
(Das ist ja dein jetziges Problem ;) )

Hast du beide Musiker mit Kopfhörern ausgestattet, so dass jeder alles gut hören kann?
Ist zwar jetzt nicht genau deine Frage, aber wenn der Sänger die Gitarre nur so ein bisschen (rein akustisch) hört, dann tut er sich schwerer.
Selbiges gilt natürlich für den Gitarristen selbst.

Zum Übersprechen:
Versuche die beiden weit von einander weg zu stellen. In einer Studioumgebung würde man dafür ev. 2 Räume verwenden die mit Glasfenster "gekoppelt" sind.
Im typischen Homerecordingbereich kannst du halt einfach versuchen die beiden entfernt und ev. mit einer halbhohen akustischen trennung zu versehen.
Im einfachsten Fall mit 2 Stühlen über die du eine dicke Decke wirfst. Wenn der Gitarrist sitzt, sollte damit die Hochtonabstrahlung etwas gemildert werden.
Das nächste (ganz wichtige) währe das Gesangsmic so auszuichten, dass es Richtung Sänger maximal und Richtung Gitarre minimal empfindlich ist.
Im typischen Fall einer Niere heißt das, der Sänger muss genau Richtung Gitarre singen. (auch gut für Blickkontakt. :))

Ev. ist auch alles hinfällig (so wie Klaus schon schrieb) weil mans im Endeffekt eh nicht hört.
Dazu noch ne kurze Frage: kommt da noch was an Instrumenten dazu, oder wars das?

LG Jakob
 
Aktuell geht es halt darum, dass ich gleichzeitig singe und E-Gitarre spiele...
Wenn beides zwitlich getrennt aufgenommen wird, fehlt irgendwie der Drive, da ich es nicht gewohnt bin "freihändig" zu singen.
Die "Störgeräusche" Saitenanschlaggeräusche hört man im "Mix" (Drumspur, Bass, zweite Gitarre...) schon, vor allem weil der Gesang noch komprimiert und leicht verzerrt wird, so dass auch die Anschaggäräusche lauter werden. Naja, ist halt nicht optimal. Ich werd mal versuchen näher ans Mikro zu gehen... Auch swenn das vom Klang her auch nicht optimal ist :)
 
Oh sorry, ich dachte es geht nicht um einen Musiker sondern um zwei. ups.
Dann kannst fast nicht viel machen, außer ev. ein Mic mit 8er Charakteristik verwenden.
Vermutlich hast du sowas allerdings nicht gerade rumliegen. :redface:

Warum sollte dir eigentlich ein dynamisches Mic weniger von der Gitarre einfangen?

LG Jakob
 
Was für ein Gesangsmikro verwendest Du denn? Ein Mischpult ist Blödsinn!
 
Welches Mikro ist wirklich die sinnvollste Rückfrage...
Es gibt nur wenig Möglichkeiten die Störgeräusche zu mindern. Je nachdem was dein Mic für eine Richtcharakteristik hat (ich tippe mal stark auf ne Niere) kannst du die Position an sich verändern und mit den Eigenschaften des Mics spielen.
Unkonventionell wäre es, wenn du die Gitarre übern Amp laufen lassen würdest, müsste dann aber auch so laut sein, dass die Saitengeräusche überdeckt werden. Ne Stimme mit E-Gitarre kriegt man leichter in einen Mix, als ne Stimme mit Saitengeräuschen drauf - kann mir gut vorstellen, wie das soundmäßig ins Ohr schneidet, wenn die Spur komprimiert wird.

So und zum Schluss die einfachste Lösung - spiel es einzeln ein. Auch wenn es ungewohnt ist, würde ich mich lieber dran gewöhnen und damit den besten Sound fabrizieren. Weil alles was ich oben geschrieben habe ist nix halbes, nix ganzes.
 
Also Achtung, meine geschriebenes muss unbedingt noch durch jemanden erklärt werden der sich auskennt. Aber ich hab mal gelesen, dass jemand einen Säner aufgenommen hat, der nur Singen konnte, wenn er die Musik laut um sich hatte. Natürlich hatter die laut abgespielte Musik auf dem Gesangsmic mit drauf. Die Lösung waren dann zwei exakt ausgerichtete Mikrophone und über eine Aufhebung der Signalwellen die die beiden Mikros aufgenommen haben, konnte er aus dem Signal das reine Gesangssignal irgendwie rausholen aus der Aufnahme. Ich hoffe jemand, der sich auskennt liest das und kann noch vervollständigen wie das genau funktioniert.
 
Hallo,

das würde im vorliegenden Fall nicht funktionieren, da einmal die Gesangsspur plus der unerwünschten Nebengeräusche vorläge, man aber _genau dasselbe_ nochmal aufnehmen müßte. Das heißt: Sänger/Gitarrist bleibt genauso stehen wie bei der ersten Aufnahme und spielt nur nochmal die Gitarrensachen ein. Das würde man dann invertiert der Gesangsspur zumischen und somit theoretisch die Störgeräusche eliminieren können. Leider nicht machbar, da eine solche Präzision nicht erzielbar ist...

@Maltodextrino: Ein etwas unkonventioneller Ansatz - wenn Du Dich ohne Gitarre beim Einsingen nicht wohlfühlst, hänge sie Dir doch einfach um und spiele ggfs. ein wenig Luftgitarre. Vor Jahren hab' ich das mal mit gutem Erfolg bei einem Gitarristen mit gutem Erfolg probiert, der sich genau wie Du ohne sein Instrument unwohl fühlte.

Viele Grüße
Klaus
 
Die "Störgeräusche" Saitenanschlaggeräusche hört man im "Mix" (Drumspur, Bass, zweite Gitarre...) schon, vor allem weil der Gesang noch komprimiert und leicht verzerrt wird, so dass auch die Anschaggäräusche lauter werden. Naja, ist halt nicht optimal. Ich werd mal versuchen näher ans Mikro zu gehen... Auch swenn das vom Klang her auch nicht optimal ist :)
Wo stören denn die Saitenanschlaggeräusche im Mix, in den Gesangspausen oder auch wenn du singst? Wenn es nur in den Pausen ist kannst du versuchen mit einem Gate das Störgeäusch wegzukriegen bzw. kannst du versuchen es manuell zu bereinigen.

Um wieveil dB Pegelunterschied zwischen Gesang und Störsignal handelt es sich denn? Müsste sich doch irgendwie feststellen lassen. In einer Gesangspause kann man den Gitarrenpegel messen.

Gruß
Klaus

- - - Aktualisiert - - -

Warum sollte dir eigentlich ein dynamisches Mic weniger von der Gitarre einfangen?

Weil es nicht so empfindlich ist.

Gruß
Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil es nicht so empfindlich ist.
Du meinst in den Höhen oder überhaupt?
In beiden Fällen kann man das auch mit einem Kondensatormic "nachmachen".
Also bitte ich um Aufklärung. :)

Lg Jakob
 
Schau doch mal, in welchen vornehmlichen Frequenzbereich die Anschlagsgeräusche eindringen. Vielleicht hast du Glück und kannst an den entsprechenden Frequenzbändern entsprechend absenken, ohne den Gesang zu sehr zu beeinträchtigen. Falls das nicht geht, Schau mal ob du noch einen Schellenkranz oder so in den Mix einfügen kannst, der das überdeckt. Gruß Maria
 
Du meinst in den Höhen oder überhaupt?
Schlicht und einfach überhaupt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das dyn. Mikro sein Geschrammel von der E-Gitarre aufnimmt so laut aufnimmt, dass es noch als Störgeräusch wahrnehmbar ist, ist doch sehr gering. Die Gitarre ist ja nicht verstärkt.

In beiden Fällen kann man das auch mit einem Kondensatormic "nachmachen".
Was meinst du damit? Im Moment verwendet er ja ein Kondensator Mic.

Gruß
Klaus
 
Ein Kondensatormikro nimmt nicht mehr auf als ein dynamisches. Wenn man ein Dynamisches gleich auspegelt, tut sich das nicht viel. Die Art der Schallwandlung ist unerheblich. Die (reale) Charakteristik des Mikrofons entscheidet.
 
Ein Kondensatormikro nimmt nicht mehr auf als ein dynamisches. Wenn man ein Dynamisches gleich auspegelt, tut sich das nicht viel. Die Art der Schallwandlung ist unerheblich. Die (reale) Charakteristik des Mikrofons entscheidet.

Echt? :confused:
Wenn ich mein SM57 und mein NT-1A nebeneinander Aufstelle, und beide gleichlaut auf einen Impuls aussteuere, dann ist das NTG-1 im Normalfall immer etwas lauter und sensibler, was das Mitschneiden von zB. entferntem Flüstern angeht. :redface:
 
Hi Klaus und .s :)

Ich war im Kurzurlaub und hatte nicht den Kopf entsprechend zu antworten.
Daher jetzt 2 Erklärungsansätze:

Wie sollte denn ein Mikrophon unterscheiden können woher ein Signal kommt, bzw. wie weit es weg ist?
Jedes Mic reagiert einfach auf das Schallfeld, welches sich an der Membran ergibt.
Dabei reagieren Druckempfänger nur auf den Druck und Gradientenempfänger auf die Schallschnelle.
Als Menschen besitzen wir zwei Druckempfänger und haben daher zB. keinen Nahbesprechungseffekt.
Dieser Effekt ist aber auch kein Effekt welches aufgrund des Mics entsteht sondern der ist im Schallfeld vorhanden.
Die Art des Mics (Druck, gradient) Beinflusst eben lediglich auf welche Größe des Schallfeldes das Mic reagiert.
Ob das Mic jetzt ein Kondensator Mic, ein Dynamisches, ein Elektrostatisches, ein Piezoelektrisches usw. ist hat damit nix zu tun.
Das wiederum beeinflusst wie das Schallfeld umgewandelt wird, und damit die Übertragungscharakteristik (Frequenzgang, Phasengang, Impulsantwort = IR).
Kein Mic der Welt kann erkennen ob ein Signal von nahem kommt und es anderes behandeln als ein entfernteres (oder umgekehrt).

Warum ist das bei .s's versuch jetzt so rausgekommen?
Das liegt vermutlich an 2 Dingen: dem Impuls und dem Frequenzgang des Mics.
Ein idealer Impuls hätte ein weisses Spektrum dort würde sehr viel Energie in den Höhen liegen, wenn du wirklich damit aussteuern würdest, hättest du ein anderes Ergebnis. Dann würde bei realen Signalen das Dynamische zu laut ausgesteuert sein.
Der Frequenzgang von dynamischen Mics ist stark von einem Höhenabfall geprägt. Wenn man nun als Störgeräusch etwas hochfrequentes hat (wie eine unverstärkte Egitarre) dann werden diese auch nicht so gut übertragen.
Der unterpräsente Höhenbereich des Nutzsignals fällt hingegen aufs erste hinhören gar nicht so stark auf.
Wenn man allerdings mittels EQ versucht die Nutzsignale im Frequenzgang anzugleichen, wird sich das Störsignal auch angleichen.
(Das hab ich oben mit "nachmachen" gemeint)

LG Jakob
 

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