Gewaltmusik?

  • Ersteller therisenevil
  • Erstellt am
egal, ob fake oder nicht tatsache ist, dass mich beethoven auch manchmal aggressiv macht :twisted:
 
Egal, ob das nun Fake ist oder der werte Herr geistig verwirrt ist.

So eine Einstellung in nicht ganz so extremer Form hab ich bei vielen Klassikern erlebt. Vllt nicht bei den Klassikhörern hier im Forum, aber bei allen, die ich im richtigen Leben getroffen hab, allen voran mein ehemaliger Musiklehrer.

Das ist auch der Grund, warum für mich in meiner Kind/Jugendzeit E-Musik ein Schimpfwort war. Gut, mittlerweile bin ich ein wenig schlauer und höre auch Klassik, weil es doch ein paar Perlen in dieser Musikrichtung gibt, die mich auch unterhalten können. Und nix anderes will man doch von Musik, auch wenn man sich auf hohem Nivau unterhalten lässt.

So eine unheimliche Arroganz hab ich noch bei keiner anderen Musikszene mitbekommen. Damit meine ich nicht die Leute, die hier das Klassikforum bevölkern, denn der "typische Klassikhörer" wird sich eher weniger im Internet rumtreiben. Was man ja schon ein wenig an der eher mageren Beteildigung in diesem Unterforum sieht.
Wenn ich überlege, wie oft ich von Angehörigen dieser "Musikelite" (o-Ton) belächelt wurde, wenn man sagt, dass man auch unter anderem Metal, Pop und Jazz hört. Da vergeht mir schon die Lust, auf ein klassisches Konzert zu gehen.
 
Das gilt leider auch umgekehrt, menschen ergreifen gern partei und verteufeln die gegenseite, ohne über den tellerrand schauen zu wollen.
Das thema "aggression" ließe sich auch ernsthaft und tieferschürfend behandeln, musik ist oft missbraucht worden, wenn ich an die "kampflieder" und militärmärsche denke. Schon im alten Sparta zog man in den krieg, ein lied des Tyrtaios in dorischer weise auf den lippen (dorisch ist ein dialekt, in Athen bevorzugte man das elegantere ionisch). Im revolutionären Paris hängte man die aristokraten mit gesang an die laternen. Die freiwilligen von Langemarck sollen gesungen haben, bevor sie von granaten zerfetzt wurde, aber vor einem angriff wurde eine sonderration schnaps ausgegeben. Aber ist die musik kriegerisch oder sind es die texte? Ein "schönes" beispiel sind die hassgesänge der rechten szene, und wenn die ganze truppe singt, wenn man das "singen" nennen darf, hört man mindestens 12 töne gleichzeitig, halbwegs richtig zu singen gilt wohl heutzutage als unmännlich.
 
Zitat Woody Allen:
"Ich kann nicht so viel Musik von Wagner anhören. Ich hätte sonst den Drang, Polen zu erobern."
 
Zitat Woody Allen:
"Ich kann nicht so viel Musik von Wagner anhören. Ich hätte sonst den Drang, Polen zu erobern."
Hmm jetzt weiss ich endliche was mit dem berühmten Östereicher der eigentlich ein Deutscher sein wollte schief gelaufen ist.
Der war doch auch ein großer Wagner Freund. Nunja so viel zum Thema gewaltige Klassik
EC
 
Hallo,
Mich macht Musik eigentlich nie aggresiv und ich höre wirlich fast alles.
Die Musik verstärkt wohl eher aggresive Stimmungen in einem.
Wenn ich zum Beispiel Rage against the machine anhören muss, in der Disco z.B.,
dann macht mich das aggresiv, nicht aber weil mir die Musik nicht gefällt sondern weil ich finde das die Musik aggresiv ist.
MFG Fellix
 
Die einzige musik die mich agrresiv machen kann, ist die, die ich nicht hören will.
Z.b. wenn an einer Fasnachtsveranstaltung zum 30. Mal darüber gesungen wird, daß man die Eisbären sehen will (?!??! was soll der Scheiß) oder Alle plötzlich anfangen diesen "hol das Lasso raus" Dreck mitzusingen (und es können auch noch alle den passenden Tanz dazu argh).

Ansonsten bin ich eher beruhigt wenn ich musik hör, egal ob ne Bach Fuge oder Dimmu Borgir.

Wie auch immer: Was im Mund klebt das gibt power! :p
 
Ich habe mir das Interview eben durchgelesen. Gleich bei der ersten Antwort hat dieser Herr der sich Musikwissenschaftler schimpft bereits verloren.
Nicht jeder, der raucht, bekommt Lungenkrebs. Dennoch wird niemand die Gefährlichkeit des Rauchens abstreiten.
Dieser Vergleich hinkt wo es nur geht. Lungenkrebs ist tödlich, Musikhören ist nicht tödlich. Zu viel Rauchen macht süchtig, zu viel Pop/ Rock/ Metal/ Blues/ Jazz/ Fusion/ Techno/ HipHop usw. hören macht nicht süchtig. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Rauchen und Krebsrisiko, aber es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen "Gewaltmusik"hören und Kriminalität und Gewaltbereitschaft.
Auch über so lustige Argumente wie
Dass sich diese Kategorisierung so lange halten konnte, spricht für sie.
kann ich einfach nur lachen. Man hat hunderte Jahre lang geglaubt, dass die Erde eine Scheibe ist und die Sonne um die Erde kreist. Jahre lang hat man in der Medizin die Fünf Säfte Lehre gelehrt. Nach der Argumentation von dem Herrn der sich Musikwissenschaftler schimpft, müsste also auch etwas an diesen Lehren dran sein. :eek:
Wenn dann noch pseudowissenschaftlicher Unfug reinkommt wie
Kriminalität beziehungsweise der Charakter, der dazu führt, ist etwa zu 50 Prozent in den Genen angelegt.
Das Ohr ist direkt mit dem limbischen System, dem „Gefühlszentrum" verbunden.
da rollen sich bei mir die Zehnägel hoch! Außerdem, trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Dazu kommen noch Argumente wie
Übrigens wirkt auch bestimmte Musik auf das Gehirn wie eine Droge
Ja, Musik hat Wirkungen wie eine Droge, sie weckt Glücksgefühle und dergleichen, woraus man aber nicht schlussfolgern kann, dass sein Konsum ein Gesundheitsrisiko darstellt, dass es so abhängig macht, dass man vergisst zu essen, zu trinken und zu schlafen und man sein Leben und seine Freiheit extra dafür aufs Spiel setzt oder dafür sogar töten würde, nur um an mehr Britney Spears CDs zu kommen.
Dann noch sowas herabwürdigendes wie
Das ohrenfälligste dabei ist das Schlagzeug, das ja akustisch nichts anderes darstellt als Schläge, Schüsse, Explosionen und dergleichen.
Da wird einem ja schlecht. Wenn man das weiterführen würde, käme folgendes raus: Flöten sind akustisch dargestellt ja auch nichts anderes als verwirbelte, heiße Luft. Cembali sind akustisch dargestellt auch nichts anderes als verzwirbelte Drähte, die verprügelt werden. Streichinstrumente sind akustisch dargestellt auch nur verschmierte Zwirbeldrähte die gerieben werden. :screwy:
Die Krönung war dann die Forderung, die nichts anderes als rassistisch - tschuldige, ich meinte genreistisch ist.
Meine Vision ist in der Tat eine Gesellschaft, die musikkulturell auf der klassischen Musik aufgebaut ist.
Als ob eine Soulballade gewaltstimulierender als so manche Oper wäre. Als ob es zu den Zeiten, als es unsere heutige Popularmusik nicht gab, weniger Gewalt gegeben hätte. Dass es damals weniger Gewalt und Kriminalität gab als damals, ist einfach nur falsch, da es damals keine Polizeiakten gab, weniger Menschen lebten, usw. Faktoren wie Geld- und Machtgier der Menschen, Kapitalismus, Imperialismus, Industrialisierung, uvm. werden einfach ignoriert, sowie andere Kulturen. Oder sind Kulturen, die mit klassischer Musik viel weniger am Hut haben wie z.B. Native Americans, Afrikaner, Chinesen, Japaner, Thais, Aborigenees, Maois alle aggressiver und krimineller als die Europäer?
Aber was rege ich mich künstlich auf und verschwende meine Zeit für so einen Hirnriss. Da hat nur jemand ein verdammt großes Problem mit sich selbst
Wenn ich diese Musik höre, habe ich Symptome fast wie bei einer Panikattacke.
und sucht nur Aufmerksamkeit. Musik die mich aggressiv macht, ist auch nur die, die ich nicht hören will. Glücklicherweise arbeitet mein Thalamus gut genug, dass ich noch niemanden deswegen umgebracht habe und nicht unter Erstickungsanfällen und chronischen Albträumen leide. Worauf es ankommt, ist schlussendlich das, was zwischen den Kopfhörern liegt. *sich nach dem Vivaldi Concerto ein Guns n Roses Gewaltlied anhör*


EDIT.: Eine schöne Rezi über das Buch: http://www.uni-giessen.de/graduiertenzentrum/magazin/rezension-2204.php
 
naja ein schlagzeug ist ja im grunde schon ein instrument mit militärischer vergangenheit. ein fester rhytmus ist beim marschieren wichtig. und man kann sich in der tat mit liedern auf den kampf einstimmen. wurde ja schon gesagt. auch dienten solche marschgesänge zur stärkung des gemeinschaftsgefühls eines verbandes, der ablenkung von kriegsschrecken usw...
musik passt also in gewaltätige szenarien, kann anheizen. musik kann "aufrufen"... "auf zu den waffen brüder", "auf zum fröhlichen wandern"...
doch musikalisch sind 60er jahre hippylieder ähnlich wie erzrassistische countrysongs.... der herr miehling redet von gewaltMUSIK :confused: :screwy:

übrigenses gibt/gab es auch in der klassischen musik einige komponisten die pistolenschüsse als klang einsetzten :D

ich bezweifel ja immernoch dass das alles echt ist.
 

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