Gibson Explorer wie eine SG klingen lassen!?

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Ja ich weis es ist eine komische Sache bzw. Idee, aber ist es möglich durch einen Pickuptausch eine Explorer so dünn, rotzig wie eine SG klingen zu lassen?
Ich bin großer Fan des SG Klangs, finde aber die Explorer richtig geil. Ich bin recht groß und empfinde die SG als etwas zu klein für mich. Außerdem finde ich es etwas komisch eine Gitarre mit dünnem und kleinem Korpus zu besitzen, die aber einen "Les Paul Hals" besitzt. Steinigt mich jetzt nicht. Ich habe normal genug Ahnung von Gitarren. Nur kann ich mich nicht zw. einer Explorer und einer SG entscheiden. Es sprechen für mich die meisten Faktoren für die Explorer, allerdings soll die Gitarre eine Art Zusatz zu meinen Paulas sein. Da die Explorer doch recht gleich zu dieser klingt, wäre mir der SG Sound lieber. Meint ihr man kann allein durch Tonabnehmer diese Vorstellung realisieren? Und bitte schlagt mir jetzt nicht vor eine SG zu kaufen, wenn ich deren Klang so mag ;)
 
Eigenschaft
 
Ein P90 im Humbuckerformat kann rotziger, keine Ahnung ob das reicht.
 
Da ich recht unterschiedliche Musikstile damit abdecken möchte, sollte es schon noch möglich sein auch High Gain Sounds zu zaubern. Aber generell sind P90er was feines ja. Wäre halt mal interessant, ob es klanglich was bringt beispielsweise die Angus Young Pickups da einzubauen. Oder ob es dann immernoch nach "Paula" klingt.
 
Moin!

Also die meisten Überschätzen die Wahl der Tonabnehmer massiv. Letzten Endes macht der Rest der Gitarre mehr aus. Ein schlechter Sänger kann durch das beste Mikrofon auch nicht besser klingen.

Da die SG nunmal grundsätzlich ganz anders aufgebaut ist als eine Explorer wird das schwierig.

Die Frage ist die, in wie fern sich die Sounds unterscheiden. Man könnte alles so lassen wie es ist und zunächst mal mit Widerständen und Kondensatoren spielen, die du zu den Tonabnehmer in serie oder parallel lötest, um die Resonanzfrequenz in Richtung SG zu verschieben. Oder du versuchst mal Meg-Ohm Potis.

Wenn du vielleicht auch einfach mehr Sounds haben magst, kann ich dir die P-Rails von Duncan empfehlen. Bei denen kannst du dich einfach Schaltungstechnisch austoben und wirst sicherlich das richtige dabei finden.
 
Schau vllt auch einmal auf Rockinger.com
Wenn du verschiedene Musikstile abdecken willst, kann man ja z.B. einen splitbaren Humbucker verbauen. Der Bellbucker in der Bridge hat schon gut Druck aber ist kein überzüchtetes Monster. Anrufen bei denen ist auch top. Wenn du denen sagst was du willst, finden die mit Sicherheit etwas.
 
Da ich beide gitarren besitze kann ich dir versichern dass eine Explorer nie so klingen kann wie eine SG. Du kannst etwas an den amp settings rumspielen und evtl. die PUs tauschen, aber der etwas dumpfere explorer sound wird bleiben. Auch wenn es dir nicht gefällt, wenn du den SG sound willst, musst du dir auch eine SG kaufen, evtl. wäre eine LP Special noch eine alternative, aber wenn dir die SG zu klein ist, dann wird die die LP Special auch zu klein sein. Hast du schonmal eine SG angespielt? nur weil sie etwas kleiner/leichter ist, lässt sie sich ja nicht schlechter bespielen, ganz im gegenteil...
 
Hi,

sicher hat Etna recht, dass ein PU aus einer Gitarre keine andere machen kann, aber gerade in Deinem Fall wäre ich da schon etwas optimistischer, was die Auswirkungen eines PU-Tauschs angeht.

Natürlich ist es klar, dass zwei Gitarren nicht gleich klingen, wenn/weil sie den gleichen PU haben. Richtig ist aber auch, dass die gleiche Gitarre mit zwei unterschiedlichen PUs ganz anders klingen kann. Niemand wird ernsthaft bestreiten, dass eine Paula mit PAFs anders klingt als mit einem Dimarzio Super Distortion. Von der Grundkonstruktion her hat die Explorer eigentlich eh mehr mit der SG gemeinsam als mit der Les Paul (dünnerer Mahagonibody ohne Ahorn oder Wölbung, auf beiden Seiten freistehender Halsansatz). Der Unterschied liegt eigentlich nur in der Größe und Form des Korpus. Letzteres macht den Sound gegenüber der SG schon etwas stabiler, gerade in den Tiefen. Ich meine, dass das durchaus etwas ist, was man mit PUs ganz gut ausgleichen kann. Ich darf auch mal dezent darauf hinweisen, dass zB Airbourne mit ihrem Sound ja nicht sooo weit entfernt von AC/DC liegen:D, und die spielen ja nun fast ausschließlich Explorer.

Konkret: die Explorer ist ab Werk mit einem 500T in der Stegposition ausgestattet. Das ist ein Humbucker mit Keramik-Magnet und sehr hohem Output. Er hat starke, aber nicht matschige Bässe, recht harte Mitten und brillante Höhen, die aber bei Cleansounds schon recht beißend klingen können. Ich mag ihn eigentlich sehr, gefällt mir besser als viele andere typische Distortion-Humbucker, weil er eher mächtig als schrill klingt. Für einen AC/DC-mäßigen Sound ist er mMn aber doch en bisschen zu heiß. Auch den Angus-Young-PU würde ich eher nicht empfehlen. Er ist dafür gedacht, einer SG mehr Output und einen fetteren Sound zu geben - wäre also eher kontraproduktiv. In der alten Lieblings-SG von Angus finden sich alte Gibson T-Top-Pickups, das waren die Nachfolger der PAFs in den 60ern. Die sind auch für einen recht niedrigen Output und einen fast schon dünnen Sound bekannt.

Was Du brauchst, ist eher ein sehr offen und brillant klingender Humbucker mit nicht zu viel Output. Von daher würde ich Dir den Seymour Duncan Pearly Gates empfehlen. Interessanterweise sind die auch in der sündteuren Agus Young SG aus dem Custom Shop verbaut (und nicht etwa sein Signature-PU!), angeblich allerdings etwas stärker gewickelt für ein bisschen mehr Output. Der Pearly Gates ist jedenfalls ein PU, der gleichzeitig knallig und brillant klingt, ohne ätzend oder harsch zu werden. Gegenüber einem typischen PAF hat er einen leicht angehobenen Output, vor allem aber klingt er sehr transparent und direkt und nie matschig. Dadurch ist er auch bei sehr starker Verzerrung gut zu gebrauchen, wo weicher klingende PAF-Kopien ganz gerne abschmieren. Ich denke, es sagt schon alles, dass ich die Bridge-Version auch schon als Hals-PU in meiner Paula eingebaut hatte, wo er selbst bei HiGain noch die Akkorde erkennen ließ.

Was Du vor einem Kauf auch mal probieren könntest (und was nichts kostet), wäre den 496 R aus der Halsposition der Explorer in die Stegposition zu bauen. Der hat weniger Output und stärkere Höhen, vielleicht ist das genau der rotzige Sound, den Du suchst. Du müsstest dann nur noch einen HalsPU finden, aber auch da böte sich der Pearly Gates bzw. dessen Neck-Version an. Eine andere Möglichkeit wäre es noch, den 500 T parallel statt seriell zu verlöten, womöglich umschaltbar per Pushpoti, dann hättest du die wahl zwischen einem dünneren und einem fetten Sound. Leider verbaut Gibson ab Werk nur die zweiadrige Ausführung, dazu müsstest du also die Nachrüstversion mit 4-adrigem Kabel kaufen. Aber der Original-PU lässt sich sicher ganz gut verscherbeln.

Also nur Mut! Wenn Du PUs gebraucht über die Bucht kaufst, hast Du ja meistens kaum Verlust - wenn er Dir doch nicht gefällt, kriegst Du ihn meist zu einem ähnlichen Preis wieder los.

Gruß, bagotrix
 
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ich hab zwar nur eine epiphone explorer aber macht ja nix. egal welcher pickup da drin steckt, sie klingt immer nach explorer. die unterschiede zwischen den pickups sind natürlich hörbar, aber du wirst NIEMALS eine explorer wie eine sg klingen lassen.
 
Wow, schonmal danke für die vielen Vorschläge und Anregungen.
Ich weis, eine EX wird nie wie eine SG klingen, das ist klar. Mir geht es eigentlich um die Klangrichtung. Sprich etwas weg vom "Paula" Klang hin zum drahtig/rohen SG Klang. Eine Explorer klingt ja schonmal etwas aggressiver als eine Les Paul. Wie schon gut formuliert wurde, ähnelt sich die SG ja der Explorer. Sie hat eben nur etwas mehr Masse, was der Klanggröße der Gitarre zu Gute kommt.

@MCCyber
Ja ich habe mich schon mit beiden Gitarren längere Zeit an unterschiedlichen Tagen beschäftigt. Wie in meiner Beschreibung schon angedeutet, komme ich auch mit einer SG ganz gut spielerisch zurecht. Aber so das letzte Fünklein was Optik und Spielgefühl angeht, bin ich doch absoluter Fan der EX.

Ich weis, dass ein Tonabnehmer nicht 99% des Klangs ausmacht. Das konnte ich auch schon selbst erleben ;). Aber ich glaube, dass "bagotrix" (übrigens sehr schöner Beitrag) schon irgendwo Recht hat.
Könnte es auch noch einen Unterschied machen, ob an der EX ein Tremolo (FR) oder ein Stop Tail verbaut ist? Jetzt kommt ja die neue Tremolo Explorer von Gibson raus...das wäre eigentlich so meine Vorstellung von Gitarre. Nicht unbedingt wg dem Tremolo;) sondern wg dem fehlenden Pickguard.
 
den grundcharakter wirst du kaum ändern können.
ein getunter golf bleibt ein golf, und wird nie ein porsche sein :D

die idee mit den p90 klingt nicht schlecht, weniger output und eine geringe verschiebung ins höhere frequenzspektrum bei beibehaltung des offenen charakters kann helfen.
 
Hmm gibt es eine Möglichkeit einen Humbucker einzubauen, der gesplittet wie ein P90 klingt? Man muss es mal testen, aber ich habe etwas Angst, dass mir dann bei Bedarf der Druck/Wumms in der Stegposition fehlt. P90 ist aber geil, keine Frage. Normal gesplittete Humbucker klingen zwar drahtig, aber ebn auch dünner. Der P90 klingt halt immer fett, aber dennoch anders als ein Humbucker.
 
Ich hatte quasi den umgekehrten Fall bei mir. Ich hab eine SG mit 490er PUs gekauft. Am Steg war er mir zu rotzig und mit zu wenig "Umfang", wie auch immer man das korrekt bezeichnet. Also hab ich mir Gibsons heissesten gekaut (500T) und den an den Steg gesetzt und genau das erreicht, was ich wollte. Du willst ja jetzt den umgekehrten Weg, also warum keinen 490er einbauen?

(hätte sogar einen da ;))
 
P90 ist halt anfälliger für Einstreuungen, was bei High-gain unter Umständen nicht so toll sein kann.

mfG
Markus
 
Ich hatte quasi den umgekehrten Fall bei mir. Ich hab eine SG mit 490er PUs gekauft. Am Steg war er mir zu rotzig und mit zu wenig "Umfang", wie auch immer man das korrekt bezeichnet. Also hab ich mir Gibsons heissesten gekaut (500T) und den an den Steg gesetzt und genau das erreicht, was ich wollte. Du willst ja jetzt den umgekehrten Weg, also warum keinen 490er einbauen?

(hätte sogar einen da ;))

Also zunächst brauche ich erst einmal die Explorer:D. Diese Meinungsfindung hier dient ja nur meiner Entscheidungsbeeinflussung.
Ich fasse mal die bisherigen Möglichkeiten zusammen:

- SG kaufen:rolleyes:
- 490er einbauen
- P90 einbauen
- Mit dem Klang der EX zurechtkommen

Für mich interessant ist eigentlich Nr. 2 und 2. Natürlich auch in gewissem Maße die letzte Variante:). Wäre halt echt cool eine Alternative zu haben, die P90er und Humbuckerklang schaltbar verbindet.
 
Upps, das habe ich wohl überlesen bzw. nicht mehr gewusst. Sorry....Aber stimmt, das klingt auch sehr ansprechend. Inwiefern konntest du diese denn schonmal testen? Das würde ja bedeuten, dass ich mit diesem Pickup einen P90, einen Single Coil und einen vollwertigen Humbucker besitzen würde, wenn alles richtig verkabelt wäre. Klingt der P90 auch nach P90 und der gekoppelte Humbucker auch druckvoll?

Hui...habe mir eben mal ein paar Demos des P-Rails auf YT angehört. Nicht schlecht Herr Specht. Echt geil!
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte es auch noch einen Unterschied machen, ob an der EX ein Tremolo (FR) oder ein Stop Tail verbaut ist? Jetzt kommt ja die neue Tremolo Explorer von Gibson raus...das wäre eigentlich so meine Vorstellung von Gitarre. Nicht unbedingt wg dem Tremolo;) sondern wg dem fehlenden Pickguard.

Das Trem macht definitiv einen Unterschied, schließlich ist ja die ganze Geometrie der Saitenaufhängung eine andere; die Schwingungen der Saite werden ganz anders auf den Korpus übertragen. Nach meiner Erfahrung macht eine Gitarre mit FR-Tremolo etwas weniger Druck; vor allem bei freischwebendem Trem wird der Anschlag weniger konkret und knallig. Kommt dann noch ein recht harter Anschlag dazu, wirkt sich das gerade im Attackbereich schon aus, weil die Saitenaufhängung immer ein wenig nachgibt. Der Grundtonbereich ist idR auch etwas weniger ausgeprägt, der Bottom fehlt so etwas. Insgesamt kommen mir FR-Gitarren vom reinen Holzsound immer leicht anämisch vor, ich kanns nicht anders ausdrücken. FR-Gitarren werden daher meist mit fetten PUs versehen, die das etwas ausgleichen sollen. Auf letzteres steh ich nicht so sehr; trotzdem hab ich auch ein paar Gitarren mit Locking Tremolo, darunter meine heißgeliebte Squier Deluxe mit durchgehendem Hals. Für knackigen Riffrock mMn nicht optimal, aber die hab ich halt für andere Sachen.

Der gute Eddie hat nicht zuletzt wegen des Sounds seine FRs immer so eingestellt, dass sie in Ruhestellung fest aufliegen. Aber das Loch im Body ist halt da, und zwar in einem recht sensiblen Bereich direkt vor der Bridge. Der typische Gibson-Sound wird also sicher darunter leiden. Das muss jetzt nicht heißen, dass es schlechter klingt, aber eben anders. Ich fürchte halt, auch wieder ein Stück weiter weg von Deinen Vorstellungen. Natürlich sind das alles nur Tendenzenj. Man muss also - wie immer - die Gitarre ausprobieren und für sich entscheiden, ob es die richtige ist. Ich will nur dazu anregen, auf die genannten Eigenheiten beim Antesten ganz bewusst zu achten.

Was mich allerdings etwas gruselt, ist der Klemmsattel. Ausgerechnet die Stelle zu schwächen, die bei Gibsons bekanntlich gerne mal einen Bruch erlebt, halte ich nicht für die beste Idee.

Gruß, bagotrix
 
Vielen Dank für diesen Beitrag und deine Ansichten!:great:
Ja du hast vollkommen Recht. Gerade der Holzsound einer Gitarre ist mir sehr sehr wichtig. Ich denke ich werde mich doch dem 76er Explorer-Modell zuwenden. Die Tremolovariante sagt mir zwar dank des fehlenden Pickguards etwas mehr zu. Dennoch ist mir der Klang am Wichtigsten und schon allein was Verstimmung etc. angeht, ist man denke ich mit einem Stoptail besser bedient...
P.S.: Ich habe vor ein paar Tagen in einem nahegelegenen Musikhaus eine Paula mit P90ern gespielt! Einfach nur geil :D! Denke so eine Mischung von Explorer mit schaltbarem Seymour Duncan P-Rail wäre genau das Richtige für mich. Einen einzelnen P90er will ich nicht einsetzen, da ich auch mal deftig kräftig spiele. Aber ich denke damit komme ich den holzig rotzigen Klangvorstellungen am Nächsten.
 
Wenn Du Dich tasächlich für den P-Rail entscheidest, solltest vielleicht gleich ein komplettes Pärchen nehmen. so ein P-90-Sound am Hals ist wirklich besonders lecker, und mit nur zwei Pushpotis kannst Du 4 verschiedene Grundsounds aus beiden PUs rausholen, nämlich auch noch den jeweiligen Parallel-Sound. Der funktioniert aufgrund der stark unterschiedlichen Spulen richtig gut und klingt nicht so heiß, eher etwas in Richtung PAF. Mit dem 3-weg-Schalter also 12 Sounds, da sollte sich wohl immer was passendes finden.

Gruß, bagotrix
 
Ich denke, mit 490ern oder Burstbucker #1/#2- Bestückung wird die Explorer schon deutlich in die Soundgefilde kommen, die du dir wünschst. Den Rest machst du mit der Klangregelung des Amps. SG und EX sind ja konstruktionstechnisch bis auf die Korpusform ziemlich ähnlich. :)

Alex
 

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