Zu diesen Leuten gehöre ich auch. Deshalb dieser Satz:
Soll heissen: ich erwarte bei den Preisen, die Gibson aufruft, dass die eingebaute Elektronik keinen Höhenverlust kennt, wenn man die Lautstärke runterzieht und dass die Tonabnehmer von vornherein gut klingen. Wenn das gesichert ist, so dass ich gar nicht in Verlegenheit komme, Versäumnisse des Herstellers ausbügeln zu müssen, ist alles chico. Das war bei meiner 2003er Paula theoretisch der Fall - dass ich dort so ziemlich alles ausgetauscht habe im Laufe der Zeit, entspricht meinem Basteltrieb, wirklich notwendig war's nicht.
Wenn ich aber die Gitarre in die Hand nehme, feststelle, dass sie mir bestimmte Dinge nicht gefallen und ich diese Macken dann nicht beheben kann, kaufe ich die Gitarre nicht. Ganz simpel. Soll heissen: wenn die Platine in der Zuverlässigkeit oder in den klanglichen Konsequenzen Murks ist, hat Gibson sich damit ins Knie geschossen und wird das sehr schnell an den Verkaufszahlen merken. Das kann ich aber nicht unterstellen, ohne eine dieser neuen Gitarren jemals ausprobiert zu haben, nur anhand eines Fotos.
Gibson ist übrigens der EINZIGE Hersteller, der die Potis bei Linkshändergitarren richtig montiert und NICHT die Laufrichtung umdreht und sie damit versaut. So ganz blöd ist die Firma also nicht.....Wenn ich also überhaupt jemandem was unterstelle, dann unterstelle ich Gibson, dass sie keinen halbgaren Scheiss bauen, den ich nach dem Kauf noch selbst verbessern muss. Das ist doch nicht Microsoft....
Was den Tonabnehmerwechsel angeht: bei Taylors E-Gitarren werden mit Steckersystem ganze Schlagbretter mit kompletter Elektronik ausgetauscht - darüber hat sich bislang niemand so empört. Wenn die Stecker Normteile sind, wird es mit Sicherheit Möglichkeiten geben, beliebige PU-Drähte nachträglich mit Steckern zu versehen.
Übrigens: wenn ich im Elektronikfach eigenhändig rumlöte, erlischt die Gewährleistung....komisch, dass die Idee bei uns Musikern noch gar nicht richtig angekommen ist, dass man eine Gitarre zurückgeben kann, wenn sich z.B. innerhalb der Garantiezeit der Hals verzieht oder, wie mir schon mal passiert ist, ein Pickup einfach seinen Geist aufgibt.
Und auf "Mehrheitsmeinungen" gebe ich gar nichts. Ganz im Gegenteil: die sind im Regelfall sachlich komplett falsch und bar jeder Faktenkenntnis. Für Gibson kann die "Mehrheitsmeinung" allerdings den Umsatz beeinflussen, das ist klar.