Gibson Les Paul Standard / Traditional

  • Ersteller Christoph1908
  • Erstellt am
Igitt! :bad: Hat die Traditional das auch? Ich meine, bei DEM Namen sollte man doch eher die traditionelle Bauart erwarten dürfen.

Bin ich auch kein Fan von, aber würde z.B. Porsche so denken, gäbe es keinen schicken Panamera oder Cayenne... ;)
 
Nunja... erstens wäre damit prinzipiell Plug & Play möglich, als andere Platine kaufen (zB mit anderen Potis, anderer Schaltung), und ohne Löten einfach alles umstöpseln.

Unnötige Sparmaßnahme - jein. Wenn Gibson nur 10 Minuten Zeitaufwand pro Gitarre spart (kA wie viel es wirklich ist) ist das schon eine Menge, bei der Stückzahl, die sie fertigen! Der Großteil aller Gitarristen wird wohl kaum da rumbasteln, die die basteln können, können auch recht einfach und ohne hohe Kosten (so ein Poti kostet 2-3 Euro...) das ganze Zeug ersetzen.

Abschlusssatz: Ja, mir ist auch der klassische Aufbau ohne PCB lieber ;)

naja, ein Satz gemachte CTS Potis kostet ca. 40 Euro, nimmt man orginal Gibson Potis ist man sogar 60 Euro los. Und ich möchte nicht wissen was bei den Gibson Ersatzteilpreisen (habe heute erst 15 Euro für den kleinen Metallbügel vom Les Paul Pickguard bezahlt) die ganze Platine kostet - ich denke mal unter 250 Euro geht da nicht viel...
Und wenn es bei der Fertigung einer Gitarre auf 10min hin und her ankommt, dann möchte ich diese Gitarre nicht kaufen, denn dann ist vermutlich auch für andere Korrekturarbeiten die Zeit zu knapp...
 
Hallo Zusammen!
Wir verwenden den Platinenaufbau nicht aus Kostengruenden. Die Platinen sind sogar erheblich teurer (Faktor 5) als die freie Verdrahtung der Bauteile.
Man will hier einerseits den einfachen Austausch der Tonabnehmer ermoeglichen (Steckverbindung auf der Platine), als auch das Problem unsauberer Loetverbindungen vermeiden, sowie dauerhafte und gleichbleibender Qualitaet von solchen verbessern. Die verwendeten Potis sind auch wesentlich teurer und "hochwertiger" als die CTS Potis.
CTS sind sehr gute Potis und finden daher schon seit langer Zeit Verwendung bei Gibson. Die Tolleranz der Werte bei CTS liegt bei selektierten Teilen bei +/- 5% und die Verschleissgrenze liegt bei ca. 500.000 Zyklen bevor die Widerstaende abbauen. Unsere Potis haben eine Tolleranz von ca. 3% und verschleissen erst bei ca. 2.500.000 Zyklen.
Der Aufbau der Schaltung wurde fuer die 2008er Stad. quasi als das technisch machbare und sinnvolle ueberarbeitet.

Gruesse
 
Hallo Zusammen!
Wir verwenden den Platinenaufbau nicht aus Kostengruenden. Die Platinen sind sogar erheblich teurer (Faktor 5) als die freie Verdrahtung der Bauteile.
Man will hier einerseits den einfachen Austausch der Tonabnehmer ermoeglichen (Steckverbindung auf der Platine), als auch das Problem unsauberer Loetverbindungen vermeiden, sowie dauerhafte und gleichbleibender Qualitaet von solchen verbessern. Die verwendeten Potis sind auch wesentlich teurer und "hochwertiger" als die CTS Potis.
CTS sind sehr gute Potis und finden daher schon seit langer Zeit Verwendung bei Gibson. Die Tolleranz der Werte bei CTS liegt bei selektierten Teilen bei +/- 5% und die Verschleissgrenze liegt bei ca. 500.000 Zyklen bevor die Widerstaende abbauen. Unsere Potis haben eine Tolleranz von ca. 3% und verschleissen erst bei ca. 2.500.000 Zyklen.
Der Aufbau der Schaltung wurde fuer die 2008er Stad. quasi als das technisch machbare und sinnvolle ueberarbeitet.

Gruesse

Hallo Morrow!

Da Du "wir" schreibst, gehe ich mal davon aus, dass Du ein Mitarbeiter vom deutschen Gibsonvertrieb bist - schön, dass Du hier mitdiskutierst!

Deine Argumente machen für mich allerdings nicht so richtig Sinn - der vereinfachte Tonabnehmertausch setzt doch vorraus, dass die Tonabnehmer ebenfalls den Stecker für die Steckverbindung besitzen - ich kenne bisher ehrlich gesagt keinen Tonabnehmer auf dem Replacementmarkt, der diese Steckverbindungen besitzt (auch nicht von Gibson selbst). Wir hatten hier im Forum auch schon öfter das Thema, dass sich User hier im Board neue Tonabnehmer gekauft hatten und dann beim Einbau ratlos vor der Platine standen. Das mit der Toleranz ist in der Tat eine unschöne Sache der CTS Potis - allerdings weiß ich nicht, was dagegen spricht diese vor dem Einbau kurz auszumessen (dauert nicht mal ne Minute) und dann Potis mit ähnlichen Werten zu verbauen.
Auch die erhöhte Verschleißfestigkeit zählt für mich ehrlich gesagt nicht als Argument - ich habe selbst eine 64er Epiphone Wilshire, die über viele Jahre regelmäßig gespielt wurde und die orginalen Potis nach über 40 Jahren noch einwandfrei funktionieren. Sollte doch eines kaputt gehen muss ich nicht ne ganze Platine auswechseln, sonder kann ein einzelnes Poti nachkaufen...Es gibt ausserdem unzählige Vintagegibsons auf dem Markt, bei denen die Elektronik noch einwandfrei funktioniert.

Nichts für ungut, aber ich halte die Platine als "technische Verbesserung" nicht für besonders glaubwürdig...

Grüße,

Chris
 
Also nochmal zur Platine, grundsätzlich finde ich die Idee nicht verkehrt. Allerdings hätte ich die Standard als Standard belassen, und dann eine "New Standard" oder Standard Mk2 oder wie auch immer eingeführt, mit chambers usw. und der neuen Elektronik. Die jetzige Lösung ist verwirrend.

Was ist denn ein gemachtes CTS Poti Set? 40 € für ein Poti-Set ist schon heftig... von den Gibson Preisen gar nicht zu sprechen, aber gut - das kann ja jeder selbst entscheiden ob da der Name draufstehen muss (ähnlich wie bei den Mechaniken, wo's die Mechaniken von Schaller oder Gibson gibt, zu "etwas" unterschiedlichen Preisen).

Die Toleranz bei den Potis finde ich ziemlich irrelevant - wir denken jetzt mal alle zurück an die heiligen 50er-Jahre Les Pauls, mag nicht wissen, wie die Toleranzen damals waren :rolleyes: Ausserdem klingt ein Pickup in unterschiedlichen Gitarren sowieso immer minimal anders, da macht es mMn wenig Sinn die Toleranzen beim Poti rigoros zu überwachen...

Das Argument mit den fehlenden Pickups, die das System unterstützen, ist sicher gerechtfertigt... Auch komplette Austauschplatinen mit anderer Schaltung (zB 50's) gibt's mWn noch nicht. Mal sehen, ob sich hier was tut...
 
Was ist denn ein gemachtes CTS Poti Set? 40 € für ein Poti-Set ist schon heftig... von den Gibson Preisen gar nicht zu sprechen, aber gut - das kann ja jeder selbst entscheiden ob da der Name draufstehen muss (ähnlich wie bei den Mechaniken, wo's die Mechaniken von Schaller oder Gibson gibt, zu "etwas" unterschiedlichen Preisen).

Die Toleranz bei den Potis finde ich ziemlich irrelevant - wir denken jetzt mal alle zurück an die heiligen 50er-Jahre Les Pauls, mag nicht wissen, wie die Toleranzen damals waren :rolleyes: Ausserdem klingt ein Pickup in unterschiedlichen Gitarren sowieso immer minimal anders, da macht es mMn wenig Sinn die Toleranzen beim Poti rigoros zu überwachen...

CTS Potis sind die Potis, die seit vielen Jahren in Les Pauls verbaut werden - mit Matching bedeutet, dass die Werte aufeinander abgestimmt sind. Die Toleranz sollte man nicht vernachlässigen - ich habe schon 500K Potis gekauft, die tatsächlich nur knapp über 300K hatten, das merkt man dann schon deutlich im Ton. Die Toleranzen bei den alten Centralab Potis der 50er waren übrigens deutlich geringer!

Gegen die Platine spricht ausserdem, dass man bei einem defekten Poti wohl ne ganz neue Platine braucht...
 
Auch komplette Austauschplatinen mit anderer Schaltung (zB 50's) gibt's mWn noch nicht. Mal sehen, ob sich hier was tut...

Das fände ich allerdings krass, wenn es für das 50's Wiring ne Austauschplatine gäbe - das sind 2 Lötstellen, die man in der Schaltung ändern muss und kann in der traditionelle freien Verdrahtung in ein paar Sekunden geändert werden...
 
Abgesehen von allem Traditionalismus und Bastelfreude, die mich auch permanent befallen, finde ich die Platine sinnvoll.

Poti-defekte sind eigentlich eher die Ausnahme - wenn überhaupt, das ist das Ding schon beim Einbau hinüber, durch die Qualitätskontrolle gerutscht und dann gibt's ja 3 Jahre Gewährleistung, oder? In dem Fall bekommt man vermutlich vom Vertrieb eine komplett neue Platine (mit annähernd identischen Werten! - auch nicht schlecht) und fertig ist der Lack.

Ein Austausch von Potis zu Tuning-Zwecken - tja, wenn man darauf steht, Großserien / Fliessband-Gitarren auf "vintage" zu pimpen, reisst mal eh konsequent ALLES raus und ersetzt die ganze Elektronik.

Diese ganzen kleinen Modernisierungen, auch die Neutrik-Buchse, die Hohlkammern, etc. , z.B. nehmen der Paula ein biscchen den "Mythen"-Nimbus und machen sie eher zu einem Gebrauchsgegenstand. Und zwar einem sehr guten und sehr durchdachten. Idealerweise ist die Gitarre so durchdacht, haltbar und funktional, dass man gar nicht erst gezwungen ist, irgendwas zu ersetzen. Wenn das das Ziel ist: Weiter so, Gibson!

Ich fänd's traurig, wenn die Klampfergemeinde über solche updates jetzt wieder rummotzt, dass das alles nicht mehr so "wie früher" ist. Nein, ist es nicht. Dafür gibt's die "historic"- Abteilung, die heisst ja nicht umsonst so.
 
Abgesehen von allem Traditionalismus und Bastelfreude, die mich auch permanent befallen, finde ich die Platine sinnvoll.

Poti-defekte sind eigentlich eher die Ausnahme - wenn überhaupt, das ist das Ding schon beim Einbau hinüber, durch die Qualitätskontrolle gerutscht und dann gibt's ja 3 Jahre Gewährleistung, oder? In dem Fall bekommt man vermutlich vom Vertrieb eine komplett neue Platine (mit annähernd identischen Werten! - auch nicht schlecht) und fertig ist der Lack.

Ein Austausch von Potis zu Tuning-Zwecken - tja, wenn man darauf steht, Großserien / Fliessband-Gitarren auf "vintage" zu pimpen, reisst mal eh konsequent ALLES raus und ersetzt die ganze Elektronik.

Diese ganzen kleinen Modernisierungen, auch die Neutrik-Buchse, die Hohlkammern, etc. , z.B. nehmen der Paula ein biscchen den "Mythen"-Nimbus und machen sie eher zu einem Gebrauchsgegenstand. Und zwar einem sehr guten und sehr durchdachten. Idealerweise ist die Gitarre so durchdacht, haltbar und funktional, dass man gar nicht erst gezwungen ist, irgendwas zu ersetzen. Wenn das das Ziel ist: Weiter so, Gibson!

Ich fänd's traurig, wenn die Klampfergemeinde über solche updates jetzt wieder rummotzt, dass das alles nicht mehr so "wie früher" ist. Nein, ist es nicht. Dafür gibt's die "historic"- Abteilung, die heisst ja nicht umsonst so.

Im Falle einer sinnvollen Verbesserung würde hier sicher niemand motzen, aber diese Platine stellt wohl nach der Mehrheit der hier vertretenen Meinungen eher eine Verschlimmbesserung da.

Das ganze hat meiner Meinung nach auch überhaupt nix mit "Fliessbandgitarren auf Vintagepimpen" zu tun - oder unterstellst Du jedem, der sich gerne einen Kondensator zur Erhaltung der Höhen beim runterregeln der Lautstärke einlöten oder einen Tonabnehmerwechsel vornehmen möchte (was durch die Platine wohl alles verkompliziert wird oder gar nicht mehr möglich ist) etwa verquerten Vintage Purismus???
 
Zuletzt bearbeitet:
.... oder unterstellst Du jedem, der sich gerne einen Kondensator zur Erhaltung der Höhen beim runterregeln der Lautstärke einlöten oder einen Tonabnehmerwechsel vornehmen möchte (was durch die Platine wohl alles verkompliziert wird oder gar nicht mehr möglich ist) etwa verquerten Vintage Purismus???

Zu diesen Leuten gehöre ich auch. Deshalb dieser Satz:

Idealerweise ist die Gitarre so durchdacht, haltbar und funktional, dass man gar nicht erst gezwungen ist, irgendwas zu ersetzen. Wenn das das Ziel ist: Weiter so, Gibson!

Soll heissen: ich erwarte bei den Preisen, die Gibson aufruft, dass die eingebaute Elektronik keinen Höhenverlust kennt, wenn man die Lautstärke runterzieht und dass die Tonabnehmer von vornherein gut klingen. Wenn das gesichert ist, so dass ich gar nicht in Verlegenheit komme, Versäumnisse des Herstellers ausbügeln zu müssen, ist alles chico. Das war bei meiner 2003er Paula theoretisch der Fall - dass ich dort so ziemlich alles ausgetauscht habe im Laufe der Zeit, entspricht meinem Basteltrieb, wirklich notwendig war's nicht.

Wenn ich aber die Gitarre in die Hand nehme, feststelle, dass sie mir bestimmte Dinge nicht gefallen und ich diese Macken dann nicht beheben kann, kaufe ich die Gitarre nicht. Ganz simpel. Soll heissen: wenn die Platine in der Zuverlässigkeit oder in den klanglichen Konsequenzen Murks ist, hat Gibson sich damit ins Knie geschossen und wird das sehr schnell an den Verkaufszahlen merken. Das kann ich aber nicht unterstellen, ohne eine dieser neuen Gitarren jemals ausprobiert zu haben, nur anhand eines Fotos.

Gibson ist übrigens der EINZIGE Hersteller, der die Potis bei Linkshändergitarren richtig montiert und NICHT die Laufrichtung umdreht und sie damit versaut. So ganz blöd ist die Firma also nicht.....Wenn ich also überhaupt jemandem was unterstelle, dann unterstelle ich Gibson, dass sie keinen halbgaren Scheiss bauen, den ich nach dem Kauf noch selbst verbessern muss. Das ist doch nicht Microsoft.... :D

Was den Tonabnehmerwechsel angeht: bei Taylors E-Gitarren werden mit Steckersystem ganze Schlagbretter mit kompletter Elektronik ausgetauscht - darüber hat sich bislang niemand so empört. Wenn die Stecker Normteile sind, wird es mit Sicherheit Möglichkeiten geben, beliebige PU-Drähte nachträglich mit Steckern zu versehen.

Übrigens: wenn ich im Elektronikfach eigenhändig rumlöte, erlischt die Gewährleistung....komisch, dass die Idee bei uns Musikern noch gar nicht richtig angekommen ist, dass man eine Gitarre zurückgeben kann, wenn sich z.B. innerhalb der Garantiezeit der Hals verzieht oder, wie mir schon mal passiert ist, ein Pickup einfach seinen Geist aufgibt.

Und auf "Mehrheitsmeinungen" gebe ich gar nichts. Ganz im Gegenteil: die sind im Regelfall sachlich komplett falsch und bar jeder Faktenkenntnis. Für Gibson kann die "Mehrheitsmeinung" allerdings den Umsatz beeinflussen, das ist klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
CTS Potis sind die Potis, die seit vielen Jahren in Les Pauls verbaut werden - mit Matching bedeutet, dass die Werte aufeinander abgestimmt sind. Die Toleranz sollte man nicht vernachlässigen - ich habe schon 500K Potis gekauft, die tatsächlich nur knapp über 300K hatten, das merkt man dann schon deutlich im Ton. Die Toleranzen bei den alten Centralab Potis der 50er waren übrigens deutlich geringer!
Also CTS Potis sind mir bekannt, aber dass die gematcht werden eher nicht... bei den vernachlässigbaren Toleranzen meinte ich natürlich industrieübliche Schwankungen, 40 % sind schon etwas krass :) Aber ob 3 % 5 % 10 % ... da kann man streiten.

Bei der Toleranz der alten Potis, im konkreten Gitarrenpotis, muss ich aussteigen - darf ich nach deiner Quelle zu den Toleranzen fragen? Weil zumindest aus der Verstärkerecke weiß man, dass die 50er und 60er Bauteile allgemein wesentlich höhere Toleranzen hatten, weshalb auch kaum ein Amp wie der andere klingt...

50's und neue Platine: Stimmt, das ist natürlich schon ein blödes Beispiel, aber trotzdem ... grundsätzlich wäre durch Plug & Play einiges drinnen, va. wenn 4adrige Pickups verfügbar sind ... WENN, das ist natürlich der Haken.
 
Zu diesen Leuten gehöre ich auch. Deshalb dieser Satz:



Soll heissen: ich erwarte bei den Preisen, die Gibson aufruft, dass die eingebaute Elektronik keinen Höhenverlust kennt, wenn man die Lautstärke runterzieht und dass die Tonabnehmer von vornherein gut klingen. Wenn das gesichert ist, so dass ich gar nicht in Verlegenheit komme, Versäumnisse des Herstellers ausbügeln zu müssen, ist alles chico. Das war bei meiner 2003er Paula theoretisch der Fall - dass ich dort so ziemlich alles ausgetauscht habe im Laufe der Zeit, entspricht meinem Basteltrieb, wirklich notwendig war's nicht.

Wenn ich aber die Gitarre in die Hand nehme, feststelle, dass sie mir bestimmte Dinge nicht gefallen und ich diese Macken dann nicht beheben kann, kaufe ich die Gitarre nicht. Ganz simpel. Soll heissen: wenn die Platine in der Zuverlässigkeit oder in den klanglichen Konsequenzen Murks ist, hat Gibson sich damit ins Knie geschossen und wird das sehr schnell an den Verkaufszahlen merken. Das kann ich aber nicht unterstellen, ohne eine dieser neuen Gitarren jemals ausprobiert zu haben, nur anhand eines Fotos.

Gibson ist übrigens der EINZIGE Hersteller, der die Potis bei Linkshändergitarren richtig montiert und NICHT die Laufrichtung umdreht und sie damit versaut. So ganz blöd ist die Firma also nicht.....Wenn ich also überhaupt jemandem was unterstelle, dann unterstelle ich Gibson, dass sie keinen halbgaren Scheiss bauen, den ich nach dem Kauf noch selbst verbessern muss. Das ist doch nicht Microsoft.... :D

Was den Tonabnehmerwechsel angeht: bei Taylors E-Gitarren werden mit Steckersystem ganze Schlagbretter mit kompletter Elektronik ausgetauscht - darüber hat sich bislang niemand so empört. Wenn die Stecker Normteile sind, wird es mit Sicherheit Möglichkeiten geben, beliebige PU-Drähte nachträglich mit Steckern zu versehen.

Übrigens: wenn ich im Elektronikfach eigenhändig rumlöte, erlischt die Gewährleistung....komisch, dass die Idee bei uns Musikern noch gar nicht richtig angekommen ist, dass man eine Gitarre zurückgeben kann, wenn sich z.B. innerhalb der Garantiezeit der Hals verzieht oder, wie mir schon mal passiert ist, ein Pickup einfach seinen Geist aufgibt.

Und auf "Mehrheitsmeinungen" gebe ich gar nichts. Ganz im Gegenteil: die sind im Regelfall sachlich komplett falsch und bar jeder Faktenkenntnis. Für Gibson kann die "Mehrheitsmeinung" allerdings den Umsatz beeinflussen, das ist klar.

Erst mal vorne weg - ich will hier nicht über Gibson herziehen. Ich hab selber 2 Les Pauls und bin sehr zufrieden damit. Deine Argumentationen kann ich aber teilweise trotzdem nicht nachvollziehen.

Ich habe bei meiner 79er Deluxe letztens die Potis ausgetauscht, da 2 etwas kratzig waren. War dank freier Verdrahtung kein Problem und hat mich letztlich 20 Euro gekostet.

Desweiteren hab ich eine normale Standard Goldtop (etwas älter, natürlich ohne Platine). Diese hatte einen fantastischen trockenen Klang, die PU's konnten diesen Klang aber nicht wirklich an den Verstärker weitergeben. Deshalb hab ich neue PU's und neue Kondensatoren reingebaut. Die Gitarre ist durch die Veränderungen die beste Les Paul, die ich bisher in Händen hatte und hat insgesamt gerade mal 1700 Euro gekostet. Dank freier Verdrahtung war das kein Problem und die Gitarre klingt locker so gut wie eine Historic Collection (die ja Deiner Logik nach die Gitarre wäre die für meine Vintagepuristischen Klangvorlieben gedacht ist. Leider hätte die mich wohl das doppelte gekostet, warum sollten also klassische Paulasounds nur Leuten mit großem Gelbeutel vorbehalten sein?).

Diese 2 Situationen machen für mich deutlich, dass die freie Verdrahtung für den Gitarristen eigentlich nur Vorteile hat. Es erleichtert einfach den Austausch defekter Bauteile und ermöglicht die klangliche feinabstimmung auf persönliche Vorlieben oder wechselnde Soundvorstellungen.

Und auf Mehrheitsmeinungen hier im Forum (es sind doch meist eine Menge fachkundiger Leute hier unterwegs) geb ich jedenfalls mehr als auf das Steckersystem eines Akustikgitarrenherstellers dessen E-Gitarren so gut wie keiner spielt...
 
Also CTS Potis sind mir bekannt, aber dass die gematcht werden eher nicht... bei den vernachlässigbaren Toleranzen meinte ich natürlich industrieübliche Schwankungen, 40 % sind schon etwas krass :) Aber ob 3 % 5 % 10 % ... da kann man streiten.

Bei der Toleranz der alten Potis, im konkreten Gitarrenpotis, muss ich aussteigen - darf ich nach deiner Quelle zu den Toleranzen fragen? Weil zumindest aus der Verstärkerecke weiß man, dass die 50er und 60er Bauteile allgemein wesentlich höhere Toleranzen hatten, weshalb auch kaum ein Amp wie der andere klingt...

50's und neue Platine: Stimmt, das ist natürlich schon ein blödes Beispiel, aber trotzdem ... grundsätzlich wäre durch Plug & Play einiges drinnen, va. wenn 4adrige Pickups verfügbar sind ... WENN, das ist natürlich der Haken.

klar, 3-5 % Abweichung sind natürlich meist tolerierbar. Das mit den alten Centralabpotis ließt man immer wieder in den ganzen amerikanischen Foren - diese haben meist relativ exakt 500K (so auch die Potis in meiner früh 60er Epiphone - auch von Gibson hergestellt) und einen weitaus praxistauglicheren Regelweg als die neueren Pendands... Das Gibson seit langem 300K Potis verbaut hab ich übrigens auch noch nie verstanden...
 
Und auf Mehrheitsmeinungen hier im Forum (es sind doch meist eine Menge fachkundiger Leute hier unterwegs) geb ich jedenfalls mehr als auf das Steckersystem eines Akustikgitarrenherstellers dessen E-Gitarren so gut wie keiner spielt...

Ich denken, die meisten, die hier im Thread gepostet haben, haben von der Platine bislang nicht mehr als dieses Foto gesehen. "Huch, da ist ja eine Platine drin - das find ich aber scheisse, da kann man ja nix mehr selber machen" ist kein fachlich fundierter Standpunkt, das ist bestenfalls ein Reflex. Ein berechtigter Einwand möglicherweise, das räume ich auf jeden Fall ein, aber ohne jeden Bezug zu irgendwelchen Fakten.

Da wir gerade festgestellt haben, dass auch wir beide keine Gitarre mit Platinenelektronik besitzen, sind wir also BEIDE in diesem Fall nicht fachkundig, sondern auf Vermutungen und Annahmen angewiesen. Uns liegen keine Fakten vor, wir bewegen uns hier beide im Reich der Fantasie. Ich könnte mir vorstellen, dass die Platine Vorteile bringt, du kannst es nicht. Solange wir's nicht ausprobiert haben, können wir uns hier lange streiten, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.

Wenn wir mal jeder eine Les Paul mit Platine gekauft haben und eine Zeitlang spielen, können wir ja wieder zusammenkommen und mal vergleichen, ob wir damit zufrieden sind oder nicht. Und möglicherweise findest du's dann klasse, und ich schüttel nur genervt den Kopf, wer weiss....;)

Dennoch: Hätte deine 79 Deluxe damals schon die Platine gehabt, wäre ein Austauch von Potis eventuell nicht "schon" nach 30 Jahren, sondern nach ungefähr 150 (!!) fällig gewesen, rein rechnerisch (und sofern die Angaben über die Haltbarkeit der neuen Potis stimmen). Mit anderen Worten: die Gitarrenelektronik hält länger durch als der Gitarrist...

Und hätte die Goldtop die Platine gehabt, hättest Du eventuell innerhalb von 5 Minuten die gesamte Elektrik entfernt und dann eine komplett neue eingebaut. Dann hätte die Gitarre nicht 1700 sondern 1750 gekostet - wäre aber in jedem Detail "customized". Die komplette Platine hättest du eventuell über ebay für 20 oder 30 Euro an jemanden verkauft, der grad eine braucht...So what? Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Platine so gut geklungen hätte, dass Du gar nicht erwogen hättest, die Kondensatoren zu tausche, sondern die Drähte deiner neuen Austauschpickups mit den passenden Steckern versehen und sie angestöpstelt, ohne überhaupt einen Lötkolben zu erhitzen. Wer weiss? Ich könnte mir das vorstellen.....

Alles was ich erkenne, ist, dass sich der Umgang mit der Elektronik etwas ändert mit dieser Technik, aber dass sie NUR Nachteile für uns hätte, sehe ich nicht. Eine Technik zu bekommen, die (laut Hersteller) nicht kaputt geht und dann zu quengeln, dass man nicht mehr selbst reparieren darf, finde ich jedenfalls etwas seltsam.....

Aber - auch das ist jetzt ein reines Gedankenspiel - WENN die Platine Macken hat und nicht funktioniert, weil sie schlecht konstruiert ist und Gitarristen das Ding massenhaft rauswerfen, dann hat Gibson sich tatsächlich ins Knie geschossen. Nur - das sollten wir abwarten und dann die Tatsachen beurteilen. Bis dahin unterstelle ich, dass Gibson liefert, was versprochen wird und bei dem Preis selbstverständlich ist, nämlich funktionierende, störungsfreie Technik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, also jetzt musst du aber schon langsam aufpassen, LostLover... Manche Dinge kann man sicher nicht ohne vorherigen persönlichen Besitz beurteilen - den Sound einer Gitarre etwa, oder den Einfluss der neuen PCB-basierten Elektronik auf den Klang der neuen Gibsons. Dass die Platinenbauweise bestimmte mechanische Nachteile (oder nennen wir es: Eigenarten) hat ist jedoch nicht irgend etwas Subjektives, sondern schlichtweg ein Faktum.

Wenn du umgekehrt - wenn auch rein rechnerisch - schreibst, dass ein Potitausch bei der neuen Elektronik unnötig gewesen wäre, dann ist das eine relativ haltlose Behauptung. Hier wird erst die Zeit zeigen, wie toll die Potis tatsächlich noch in 50...100...150 Jahren klingen/funktionieren!

Ich finde es selber auch schlecht, wenn voreilige Schlüsse gezogen werden ("PCB ist pfui"), aber objektive Argumente sollte man schon anerkennen; nicht alles hat nur eine Schokoladenseite!
 
Hi,

tja der technische Fortschritt;). Bei Gitarren immer schon ein schwieriges Thema, nehmt mal aktuell die Dusktiger.
Technisch ziemlich pfiffig, aber eigentlich will es keiner;). Das mit den Platinen ist sicher wesentlich einfacher
in der Prod. als die Verdrahtung von Potis, da die Platinen sicher vorgefertigt aus China kommen werden. Daneben bindet man den Kunden wenn man irgendwann mal Platinen mit anderen Schaltungen und Potis nachschiebt. Soweit so gut.
Für Gibson sicher nicht nachteilig, weil die werden erstmal den Preis auf die Ersatzplatinen bäbbeln und der wird schon
Gibson Anspruch angemessen sein;).

Aber wie gesagt bei Gitarren, die ja gar nicht so techisch sind vom Grundkonzept immer schwierig umzusetzen.

Ist wie bei mechanischen Uhren, natürlich muss man keine 15 k für ne Lange oder ne schöne Glashütte Original ausgeben.
Das handy zeigt auch die Uhrzeit. Aber man kauft ja auch ein wenig Mythos und Voodoo und wirkliche Feinmechanik.

Und so denke ich ist das bei Gitarren ganz ähnlich auch da ist viel Voodoo und Mythos und man möchte halt keine perfekte Gitarre die aus ein paar Platinen und Halbleitern besteht und man das ganze dann wie ne G-Shock in einen Klumpen Plastik packt. Technisch unterstelle ich mal, liesse sich das realisieren und man könnte sicher wie bei Modelling Amps auch, 1000
Gitarrenklänge perfekt imitieren. Kaufen würden sowas die wenigsten.

Nu ja wir werden sehen womit man so in Zukunft spielt;) Ich mag es auch lieber oldskool an der Stelle.

Grüsse

Frank
 
Wenn du umgekehrt - wenn auch rein rechnerisch - schreibst, dass ein Potitausch bei der neuen Elektronik unnötig gewesen wäre, dann ist das eine relativ haltlose Behauptung. Hier wird erst die Zeit zeigen, wie toll die Potis tatsächlich noch in 50...100...150 Jahren klingen/funktionieren!

Ich finde es selber auch schlecht, wenn voreilige Schlüsse gezogen werden ("PCB ist pfui"), aber objektive Argumente sollte man schon anerkennen; nicht alles hat nur eine Schokoladenseite!

Sag ich doch. Und nicht alles ist scheisse, nur weil es neu ist und von Gibson ;).

Natürlich sind das reine Behauptungen, das habe ich auch als solches deutlich kenntlich gemacht, oder? Hier steht aber (nicht formuliert, sondern unterschwellig!!) die ebenso haltlose Behauptung im Raum, man müsse diese Platine erst mal in Eigenarbeit brauchbar machen, weil Gibson das allein nicht hinkriegt. Und in regelmässigen Absänden defekte Potis (oder welche mit schlechten Werten) tauschen.

Der Aussage: "Man KANN bei der Platine die Elektronik nicht selbständig tunen oder reparieren" stelle ich die Überlegung entgegen: "Vielleicht MUSST man gar nicht tunen oder reparieren, weil sie schon ab Werk funktioniert und das dauerhaft? Vielleicht ist das der SINN dieser Technik?"

Das muss ich jedenfalls Gibson als Zielsetzung unterstellen. "Hier, Gitarrist, ist der neueste Stand der Technik. Klingt gut, funktioniert störungsfrei und hält ewig. Es gibt aus unserer Sicht daran nichts zu verbessern und nichts zu reparieren. Freust du dich?" Und der Gitarrist mault: " Wie? Da kann ich nix tüfteln, da darf ich nicht mehr löten? So'n scheiss!" ... und das, ohne das Produkt überhaupt geprüft zu haben. Das wirkt auf mich absurd und unfair.

Das ist Voreingenommenheit, Vorurteile, Reflexe und Meinungsmache aus dem Bauch, ohne Fakten zu kennen oder Erfahrungen gemacht zu haben. Dem wollte ich nur ein Gegengewicht entgegensetze, damit der eine oder andere mal kurz den eigenen Standpunkt prüft. Ich halte es für sinnvoll, sich zumindest ERST mit dem Ding auseinanderzusetzen, es auszuprobieren und DANN seine Meinung zu bilden.

Um das klar zu sagen: ich habe noch keine Meinung dazu. Nur Erwartungen, was das Ding leisten muss. Ob es das kann, wird die Praxis zeigen. Und das warte ich ab.
 
Ich gebe dir recht, "noch" sind unsere Repalements nicht mit den Steckern ausgestattet. Soll aber noch in 2010 so kommen.
Wer die Stecker nicht braucht, schneidet sie dann einfach ab.
Die Steckverbindung ist jedoch etwas stabiler und ueber die ges. Produktion "gleichwertiger" als die Loetverbindung.
Die CTS Potis kann man natuerlich auch noch besser selektieren, aber das kostet Zeit und Zeit = Geld.
Wir sind uebrzeugt das CTS sehr gut sind, aber unsere Potis einfach noch ein Stueckchen besser.
Sie laufen "seidiger", haben einen genaueren Regelweg, sind besser abgeschirmt, kleiner und deutlich robuster.
Wie schon beschrieben bietet die Platine klare Vorteile in der Genauigkeit und Haltbarkeit der Verbindung.
Die Platine soll eben auch verhindern das Problem in der Elektronik auftreten, ein Austausch der Platine waere aber im Notfall auch recht schnell und ohne Loetkolben machbar.
Und genau das wollte man erreichen, das technisch moegliche & machbarE als "Standard" zu verwenden.
Bei den alten Gitarren waren damlas CTS "State of the Art" keine Frage, nach heutigen Erkenntnissen kann man es aber ein Stueck besser machen.
Alles in allem ist es mehr ein "Glaubensfrage" als eine "Tonfrage".
 
Wir verwenden den Platinenaufbau nicht aus Kostengruenden. Die Platinen sind sogar erheblich teurer (Faktor 5) als die freie Verdrahtung der Bauteile.

Hi!
Sorry, dass ich dir das mal so einfach nicht glaube. Das mag vielleicht für die reinen Materialkosten stimmen, aber wenn man die notwendige Arbeitszeit und Qualitätskontrolle für die traditionelle Verdrahtung miteinbezieht, glaub ich das nicht. Nicht umsonst sind so ziemlich alle modernen Elektrogeräte auf Platinen aufgebaut und nicht handverdrahtet. (Außer eben manche Verstärker oder Effektgeräte, die dan aber das x-Fache der Platinenvarianten kosten)

So eine Platine läßt sich automatisch Bestücken, der Arbeiter braucht dann nur mehr die Stecker einzustecken. Bei der traditionellen Verbindung muss von Hand in der sonst fertigen Gitarre gelötet werden.

mfG
Markus
 

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