Gibson SG Custom ohne Seriennummer

matzeno · 26.06.16

Hallo,

ich habe eine Gibson SG angeboten bekommen.
Es wäre nett, wenn Ihr euch mal die Fotos ansehen könntet. Vielleicht kann ja jemand, unabhängig vom schlecht Allgemeinzustand, was damit anfangen
Der Kopf sieht erstmal in Ordnung aus, allerdings keine Seriennummer und kein Made in Usa.
Alles andere stimmt mich eher skeptisch.
Danke
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Rückseite des Halses....

Markusaldrich · 26.06.16

Bin kein SG Experte, aber eine Custom mit Dot- Inlays? Der Gibson Schriftzug sieht seltsam aus. Ich denke es ist eine Fälschung.

Die Kopfplatte und Hals haben auch kein Binding, ist bei Customs normalerweise so.

matzeno · 26.06.16

Die Dot-Inlays fand ich auch sofort merkwürdig. Danke für die schnelle Antwort.

coucho · 26.06.16

Ohne Serienr. finde ich immer verdächtig!
Wenn ich mir das erste Bild des Headstocks mit dem Split Diamond anschaue, erhärten sich meine Zweifel. Die Spitze der rechten unteren Seite unter dem Trussrod Cover...ich weiß nicht ob das Gibson so machen würde?
Btw an die SG Experten: Gibt es die überhaupt mit Split Diamond?

PeaveyUltra120 · 26.06.16

Was will der denn dafür haben?

-Dot Inlays bei der Custom? Normal sinds Block Inlays
-nicht originales Body Shaping
-merkwürdiges Gibson Logo
-falsche Tuner
-die Potikappen
-Split Diamond unter Trussrod Cover?

Mit Sicherheit eine Fälschung! Vorsicht!

Schick mal bitte den Link
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

coucho schrieb:
Btw an die SG Experten: Gibt es die überhaupt mit Split Diamond?

Ja, gibt es

matzeno · 26.06.16

War privat, über Kleinanzeigen. Der Typ hatte auch null Ahnung. War um die Ecke, deshalb habe ich sie mir mal angeguckt. War mir aber relativ schnell klar, dass es eher schrott ist. Wird ja hier auch glücklicherweise bestätigt. Danke für eure Meinungen.

PeaveyUltra120 · 26.06.16

Was wollte der denn haben?

Gast 2346 · 26.06.16

Ich kann dir mit 120%iger Sicherheit sagen, dass das keine Gibson Gitarre ist! ;-)

matzeno · 26.06.16

500, deshalb bin ich ja hingefahren. Wäre ja ein Schnäppchen gewesen. Aber Typ und Gitarre selber waren dann eher ein Reinfall. Habe ihm auch direkt gesagt, dass die eher nicht echt ist.

Markusaldrich · 26.06.16

Für den Schrott würde ich keine 100,-€ zahlen. Der Steg sieht auch so schief eingebaut aus.

matzeno · 26.06.16

Ach, als ich die live gesehen habe dachte ich, dass die vielleicht 10 Wert ist. Wollte hier nur auf Nummer sicher gehen. Nicht dass es nachher doch was ist, wo nur ein Bus drüber gefahren ist.

Mr.513 · 26.06.16

Bei Kleinanzeigen poppt ab und an eine PRS aus der Private Stock Fertigung auf, Authentizität wird bestätigt, die so aussieht, als hätten Heidi und der Geisenpeter darauf mangels Mobiliar heftigst bis zur Extraktion des Halses aus der Halstasche beigewohnt. Und Murmeltier und Steinbock sprangen ob des tollen Schauspiels noch wie wild darauf rum.
Diese Affirmation muss ausreichen als Hinweis auf den ostalpinen Standort des Verkäufers.

Diese SG gibt ja nur vor eine zu sein, die PRS kostete aber mal wirklich richtig Taler.

orange_hand · 28.06.16

Ich gehe auch davon aus, dass dies keine echte Gibson ist. Darüber hinaus wird sich die Klampfe wahrscheinlich auch nicht mehr in einen akzeptabel bespielbaren Zustand versetzen lassen. Das Bigsby Tremolo wird nicht stabil bleiben, somit wird die Klampfe sowieso unbrauchbar sein. Geschenkt würde ich die nehmen, aber kein Geld dafür geben.

pacafeliz · 06.07.16

Ja, die hab ich auch in den Kleinanzeigen gesehen, und ihm sofort geschrieben, die sei nicht echt.
Wird wohl was japanisches aus den frühen 70ern gewesen sein. Ibanez oder so.
Aussehen tut sie ja schon gut - abgesehen von der Kopfplatte mit dem grässlichen Logo.

Aber eben, keine 500 wert.

GEH · 06.07.16

matzeno schrieb:
War privat, über Kleinanzeigen. Der Typ hatte auch null Ahnung.

Leute, die Fälschungen anbieten, spielen gerne den Ahungslosen, damit ihnen keine Absicht unterstellt wird.

Unwissenheit schützt aber vor Strafe nicht und es ist verboten so eine Gitarre zu handeln, und zwar für beide Seiten.
Denn selbst bei wissentlichem Einverständnis des Käufers ist nicht garantiert, dass der das Plagiat wieder an einen Noob verkauft.
Anders gesagt: Plagiat besitzen bzw. seine Gitarre zu einem Plagiat machen ist zwar nicht strafbar, hinterher sollte sie aber bitte in eigenem Besitz bleiben.

Xanadu · 06.07.16

GEH schrieb:
Anders gesagt: Plagiat besitzen bzw. seine Gitarre zu einem Plagiat machen ist zwar nicht strafbar, hinterher muss sie aber defintiv in eigenem Besitz bleiben

Das Thema hatten wir schon öfters, ich möchte da auch gar keine weitere Diskussion anstoßen, sondern nur kurz meinen Standpunkt darlegen: Ich denke nicht, dass der Verkauf verboten ist. Du beziehst dich mit "Plagiat" sicherlich auf das in Deutschland sehr restriktive Urheberrecht, das sehe ich hier aber nicht verletzt, sondern nur das Markenrecht. Das Markenrecht gilt aber nicht für Privatleute, sondern nur für Geschäftsleute.

GEH · 06.07.16

Xanadu schrieb:
Du beziehst dich mit "Plagiat" sicherlich auf das in Deutschland sehr restriktive Urheberrecht, das sehe ich hier aber nicht verletzt, sondern nur das Markenrecht. Das Markenrecht gilt aber nicht für Privatleute, sondern nur für Geschäftsleute.

Sehe das anders, will mich aber auch nicht darüber streiten.

Sollte es zu einem Verkauf kommen und der Käufer lässt die Gitarre auf Echtheit prüfen, dann muss der Verkäufer sie im harmlosesten Fall wieder zurücknehmen, auch wenn er behauptet, dass er "keine Ahnung hatte". So einen Fall habe ich schon mitbekommen.

pacafeliz · 06.07.16

Also... als ich dem Typ sagte das sei auf keinen Fall eine echte Gibby, hat er ziemlich schnell den Titel geändert mit so etwas wie "nicht original Gibson" oder so. Glaube, der hatte echt keine Ahnung.
Aber ja, theoretisch DARF da nicht Gibson draufstehen. Aber so wie's gemacht ist, wird's auch schon was ganz altes sein.
Wie auch immer.
Ne schöne Wanddeko wär's bestimmt gewesen!

Stratspieler · 07.07.16

Ich denke generell, dass, was das Thema Fälschungen abgeht, wir uns da noch auf einiges gefasst machen können. Wenn ich lese, dass man inzwischen Rebursts als Originale verkauft, oder die Lackierungen schon so faked, dass sie selbst unter Schwarzlicht nicht mehr von alt zu unterscheiden sind, Schrauben, Plaste etc. so gefaked werden, dass sie sogar schon so riechen, wie alte Originale... Die Nachfrage bestimmt eben leider auch hier das Angebot inklusive der gezahlen Preise.

Vermutlich sind die jetzigen Kleinanzeigen-Angebote, die da immer wieder mal kommen (ich hatte Anfang des Jahres die Gelegenheit bei einer angeblichen Gibson ES-335) noch sowas von "harmlos", weil man da einen Stümper wenigstens noch sofort erkennt. :gruebel: