Gitarre aufnehmen, aber wie?

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Moin moin,

da ich gerne ein Review meiner Akustikgitarre "Hagstrom Siljan 12 String" machen möchte (klick), bzw meinem Review Soundsamples hinzufügen möchte, brauche ich mal einen kurzen Überblick darüber, wie ich am besten vorgehen kann.
Am liebsten wäre mir eine ganz stumpfe Step by Step Anleitung, da ich momentan leider nicht viel Zeit habe, mich mit der Theorie dahinter genau auseinander zu setzen. Ich müsste also erst mal blind vertrauen - Theorie und Experimentieren kommen später, wenn ich meine Bachelorarbeit durch hab. Ich weiß, dass das eigentlich kein guter Weg ist, aber ich möchte jetzt einfach möglichst schnell halbwegs gute Ergebnisse liefern.
Aufwändigeres Recording ist in Planung, muss aber noch ein bisschen hinten an gestellt werden.

Bisher habe ich einfach über mein Interface direkt mit dem Tapedeck in Guitarrig aufgenommen (daruf beschränken sich auch meine recording Kenntnisse im Wesentlichen). Das ist für kurze Ideen zwar super, aber nicht das, was ich jetzt brauche und suche. Ich möchte eigentlich schon gerne über einen meiner Amps gehen.

Die Gitarre ist, wie oben schon erwähnt, ein Akustikinstrument, hat allerdings auch ein Tonabnehmersystem verbaut.

Verfügbare Amps:
- Orage Tiny Terror (mit British Glory Mod)
- Monachor Transistor Amp aus den frühen 90ern (Monarch GA-75)
guitar-amp.jpg
- Roland Micro Cube

Interface:
- Mackie Onyx Blackjack https://www.thomann.de/de/mackie_onyx_blackjack.htm

DAW:
- Tracktion 4 (war beim Mackie mit bei) http://www.tracktion.com/
- alles, was als Testversion oder free verfügbar ist
- alles, was nicht mehrere Hundert Euro kostet
- keine Mac Software, denn ich habe einen PC
- schrecke vor nichts zurück, außer Windows 8, 8.x (Linux wäre auch ok)

Mikro:
- Superlux PRA 628 MKII https://www.thomann.de/de/superlux_pra_628_mkii.htm
- Smartfön (nexus 5 oder i-fon 4)
- evtl kann ich ein SM58 von nem Kumpel leihen

Kopfhörer:
- Beyerdynamic DT770 pro 250 Ω

PC:
- i5 2500k
- 8gb ram
- ssd

Eigentlich würde ich sehr gerne den TT benutzen, aber ich kann den hier nicht aufreißen. Iso Cab ist zwar in Planung, wird aber vor kommendem Frühjahr wohl nix.
Bleibt imho doch nur der Micro Cube, oder?

Wie gehe ich damit am besten vor? Mikrofonieren? Direct Out? Beides? Was ganz anderes?

Bin in Sachen PC relativ fit, wir müssen also keine Basics diskutieren ala "wie installiere ich Software/Treiber" oder sowas. Ganz rudimentär weiß ich auch, wie ich mein Mic vorm Amp platzieren und wie ich meine Hardware verkabeln muss. Danach hört's aber leider auf....
Ich hoffe jemand hat einen Link parat, wo ich meine benötigten Infos her bekomme. Gerne ein Video oder ein Best Practise in Textform.




PS: Meine Wahl fiele jetzt ausm Bauch raus auf Gitarre --> Roland Micro Cube --> Direct Out --> Mackie Blackjack --> Tracktion 4
Für die Bedienung würde ich mir dann mal die Tracktion Playlist von StramworksAudio zu Gemüte führen. (http://www.youtube.com/playlist?list=PLKRYWdEpbc5NK6u_Ba5L0vwMoQOv81VVf)

Macht das Sinn, oder lieber einen anderen Ansatz wählen?
 
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Es handelt sich um eine Akustikgitarre, wieso da der sinnlose Umweg über den verstärker? Bei einer Akustik interessiert doch zunächst, wie sie so klingt, also man nimmt die Gitarre selbst mit mikros ab, ohne dass die Gitarre irgendwo angeschlossen ist. Und wenn sie einen Tonabnehmer integriert hat und man den Sound darüber testen will, dann steckt man die Gitarre direkt in das Interface.
 
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Genau so würde ich es auch machen. Für die ersten Aufnahmen solltest du mit Tracktion sicher durchkommen, eine gute Shareware mit kostenlosem Testzeitraum ist z.B. auch Reaper. Mit dem Tonabnehmer sollte es also gar keine Probleme geben, da stöpselst du dich direkt ins Interface ein.
Zur Mikroabnahme des akustischen Sounds sind beide von dir genannten Mikros sicher nicht das Nonplusultra, aber zumindest für einen ersten Test, kannst du ruhig mal das SM58 vor das Schallloch halten und schauen, wie es klingt. Damit würde zumindest ich mal anfangen.

Gruß

Toni
 
Und wo / wie positioniere ich dann das Mikro, wenn ich nur die Gitarre abnehme? Hab schön öfter gesehen, dass da z.T. auch mehrere Mikros eingesetzt werden.
Welches Mikros wären für sowas denn geeignet?

Wenn ich vom Tonabnehmer einfach direkt ins Interface gehe, ist der Sound dann nicht wahnsinnig "tot"? Brauche ich dann Guitarrig?


zur Software:
Ok, dann ziehe ich mir am Wochenende mal die Doku zu Tracktion rein und hoffe damit was auf die Beine stellen zu können.
 
Wenn du direkt ins Interface gehst, kannst du (musst du nicht) noch bisschen Raum, also Hall drauf geben. Ansonsten hätte ich gesagt: ein Kanal DI, ein Kanal mit nem Mikro, dann hast du bisschen Raum, ohne groß mit Hall basteln zu müssen. Dann machst du dir aus den zwei Spuren ein Verhältnis, fertig.

MfG, 32Domi
 
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Welches Mikros wären für sowas denn geeignet?

Eine Möglichkeit wäre z.B. ein Pärchen Kleinmembranmikros wie z.B. diese hier:


Eins davon aufs Griffbrett gerichtet, eins aufs Schallloch (z.B. auf einer Stereoschiene wie aus dem verlinkten Set), und du bist schon ziemlich gut dabei, kannst die beiden Mikrosignale z.B. nach links und rechts pannen, um einen breiten Klang zu kriegen etc..

Über den "toten" Ton aus dem Pickup würde ich mir auch nicht allzuviel Gedanke machen. Kann schon sein, dass dem ein bisschen Hall gut tut, aber das sollte dann auch für's erste reichen.

Gruß

Toni
 
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Von dem Umweg über den Verstärker würde ich auch abraten, weil E-Gitarren-Verstärker nunmal nicht für A-Gitarren gemacht sind. Sie schneiden bestimmte (hohe) Frequenzen einfach weg, die bei einer E-Gitarre stören würden. Bei der A-Gitarre sind sie aber ein wichtiger Teil des Gesamtsounds. Deswegen gibt es auch spezielle A-Gitarren-Verstärker, die diese Frequenzen nicht weg schneiden.

Außerdem würde ich dir davon abraten, die Direct Outs der Verstärker zu verwenden, weil die im Normalfall nicht so klingen wie der Verstärker selbst. Der Lautsprecher im Verstärker färbt den Klang sehr stark und bei den meisten Amps fehlt diese Färbung in der Direct Out Buchse. Nur teure/gute Amps simulieren diese Färbung auch im Direct Out, dass die Originalgetreu klingt.

Für die Aufnahme mit Mikros brauchst du einen Raum, der gut klingt, also nicht zu viel Hall oder dröhnende Bässe. Dann nimmst du am besten erstmal das SM58, stellst es 20-30 cm vor den Hals-Korpus-Übergang und drehst es Richtung Schallloch. Ausgehend von der Position kannst du, wenn du Zeit hast, weiter probieren, wie es für deinen Geschmack besser klingt. Zusätzlich gehst du aus der Gitarre direkt ins Interface (Klinkenkabel) und nimmst somit in 2 Spuren auf. Die kannst du dann im Programm noch abmischen (leicht nach links und rechts verschieben, Lautstärken anpassen, eventuell noch Hall auf die Tonabnehmer-Spur, aber das muss wahrscheinlich gar nicht sein, ...).

Da ich mir nicht vorstellen kann, dass der Tonabnehmer wirklich den Klang der Gitarre wiedergibt (Das schafft kaum ein Tonabnehmer), würde ich dir allgemein zur Mikro-Abnahme raten. Dafür kannst du ein Großmembranmikro verwenden, ein Stereopaar Kleinmembranmikros oder beliebige Kombinationen aus verschiedenen Mikros, die aus unterschiedlichen Richtungen auf verschiedene Bereiche der Gitarre gerichtet sind. Da gibt es keine pauschale Lösung und dafür solltest du dir auch viel Zeit nehmen, um den optimalen Sound zu finden. Als Stereopaar kann ich dir das t.bone SC140 Stereoset empfehlen. Kostet 99 Euro, für 10 Euro mehr gibts sogar zwei gute Kabel dazu, Stereoschiene, Spinnen und Windschutz sind auch dabei und sie klingen auch ziemlich gut.
 
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Zusätzlich gehst du aus der Gitarre direkt ins Interface (Klinkenkabel) und nimmst somit in 2 Spuren auf. Die kannst du dann im Programm noch abmischen (leicht nach links und rechts verschieben, Lautstärken anpassen, eventuell noch Hall auf die Tonabnehmer-Spur, aber das muss wahrscheinlich gar nicht sein, ...).

Da ich mir nicht vorstellen kann, dass der Tonabnehmer wirklich den Klang der Gitarre wiedergibt (Das schafft kaum ein Tonabnehmer), würde ich dir allgemein zur Mikro-Abnahme raten.

Grundsätzlich gebe ich dir recht, da es sich hier ja aber um Aufnahmen für ein Review der Gitarre handelt, wäre es schon sinnvoll, zum einen eine reine Mikroaufnahme ohne Pickupunterstützung zu machen und zum anderen das reine Pickupsignal aufzunehmen, damit wir uns auch ein Bild machen können, wie der Pickup bzw. Preamp klingt.

Gruß

Toni
 
Grundsätzlich gebe ich dir recht, da es sich hier ja aber um Aufnahmen für ein Review der Gitarre handelt, wäre es schon sinnvoll, zum einen eine reine Mikroaufnahme ohne Pickupunterstützung zu machen und zum anderen das reine Pickupsignal aufzunehmen, damit wir uns auch ein Bild machen können, wie der Pickup bzw. Preamp klingt.

:great:
Stimmt, für das Gitarren-Review sind reine Mikro- und Pickup-Aufnahmen logischerweise sinnvoller. An das Review hatte ich gar nicht mehr gedacht sondern mehr an die späteren Aufnahmen... :whistle:
 
Was bedeutet das?
Meinst du damit sozusagen das Synchronisiern der Spuren?

Du nimmst die zwei Signale synchron auf und mischt dir ein Verhältnis aus den zwei Wegen. Somit hast du je nach Geschmack mehr oder weniger "echten" bzw. DI-Klang.

MfG, 32Domi
 
Klingt wahrscheinlich fies und gemein, aber ich würde dazu raten, dass Du dir jemanden aus deiner Umgebung suchst bei dem Du die Aufnahmen anfertigen kannst und der sich mit dem ganzen Aufnahmekram auskennt und natürlich auch über anständiges Equipment verfügt. So hat das Ganze was von einem Fernseher-Testbericht von jemanden mit 90% Sehbehinderung der noch dazu einen analogen nicht-HD Anschluss verwendet.
 
Klingt wahrscheinlich fies und gemein

Finde ich gar nicht. Das klingt eher überheblich und arrogant, aber egal...:p. Es geht hier ja nicht um Aufnahmen für ne CD oder so was, sondern lediglich darum, ein Gitarrenreview mit Soundbeispielen zu versorgen, und zwar nicht ein professionelles, sondern eins als User hier im Board. Das heißt also, dass jede Art von Nachbearbeitung oder Mixing schon mal wegfällt und die Veröffentlichung als mp3 sowieso nicht die allerhöchsten Anforderungen an den Klang stellt.

Den Pickupsound aufzunehmen ist demzufolge schon mal überhaupt kein Problem, das kriegt jeder hin, der gewillt ist, sich ein bisschen einzuarbeiten und sich hier ein paar Tipps holt. Und auch für die Mikroabnahme ist das doch die ideale Spielwiese, um sowas mal auszuprobieren und zu schauen, was dabei rauskommt. Irgendwie muss man ja mal anfangen sich "mit dem ganzen Aufnahmekram" auseinander zu setzen, und warum nicht in diesem Rahmen, wo es eigentlich um nichts geht, man aber trotzdem auch noch Rückmeldungen für seine Ergebnisse bekommen kann.

Gruß

Toni
 
nun... die Anmerkung des TE zur Frage war:

Am liebsten wäre mir eine ganz stumpfe Step by Step Anleitung, da ich momentan leider nicht viel Zeit habe, mich mit der Theorie dahinter genau auseinander zu setzen. Ich müsste also erst mal blind vertrauen - Theorie und Experimentieren kommen später, wenn ich meine Bachelorarbeit durch hab. Ich weiß, dass das eigentlich kein guter Weg ist, aber ich möchte jetzt einfach möglichst schnell halbwegs gute Ergebnisse liefern.

das funktioniert nicht wirklich... und schon gar nicht mit 2 Kleinmembranern als 'Einstieg' ;)
wobei ich persönlich solche Aufnahmen in Reviews grausam finde
(kein Mensch hört eine Gitarre wie 2 stark versetzte Membranen)

bei 'selber machen' würde ich einfach ein billiges GMK auf den Hals-Korpusübergang richten und das war's
(ein besseres wäre natürlich auch nicht verkehrt - aber mit Akustikgitarre kommen die meisten gut klar)

cheers, Tom

ps... und Danke für den Hinweis auf das Superlux, eventuell ein neues Heim für meine alten AKG Kapseln :D
 
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das funktioniert nicht wirklich... und schon gar nicht mit 2 Kleinmembranern als 'Einstieg' ;)
wobei ich persönlich solche Aufnahmen in Reviews grausam finde

Da hast du sicher recht, für die Zwecke des TE ist wahrscheinlich ein einzelnes Großmembranmikro besser geeignet und zunächst mal noch einfacher in der Anwendung. Was die Klangtreue angeht muss man sich sowieso fragen, ob gerade bei akustischen Gitarren im Netz veröffentlichte Soundsamples in einem Review sinnvoll sind. Nach Aufnahme, mp3-Konvertierung und dann vielleicht noch dem Hochladen auf Soundcloud ist von den feinen Unterschieden, die oft den besonderen Klang einer Klampfe ausmachen, manchmal nicht mehr viel zu hören.

@TE: Ich würde das mit dem Aufnehmen trotzdem auf jeden Fall ausprobieren, egal ob mit dem SM58 oder einem anderen Mikro. Wenn es deinen Ansprüchen am Ende nicht genügt, ist ja auch nichts verloren, und du hast auf jeden Fall was dazu gelernt.

Gruß

Toni
 
Für das Review werde ich nicht extra ein Großmembranmikro kaufen. Ich wüsste jetzt auch niemanden, bei dem ich mir das mal eben leihen könnte. Auf lange Sicht ist die Info aber interessant.
Zur Verfügung stehen atm: superlux (s.o), smartphone (s.o.), behringer xm2000s, monachor hastenichgesehen frankenstein mikrofon (also aus alten, toten mikros zusammengedremelt) - das sm58 ist zur zeit leider in benutzung.

Mit dem Superlux kriege ich nix zufriedenstellendes hin. hab jetzt mehrere abstände und richtungen ausprobiert, aber zu mehr bin ich noch nicht gekommen. Denke es wird wohl leider auf ein smartphone hinauslaufen...wobei das eifon 4 ja einigermaßen akzeptable aufnahmen macht.
 

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