Gitarre bauen lassen (Dortmund und Umgebung)

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Hallo zusammen,
zur Weihnachtszeit kommt ja als junger Erwachsener bekanntlich öfters mal die Frage auf: "Was lass ich mir von meinen Eltern schenken?"
Und so wurde auch ich dieses Jahr mit dieser Frage konfrontiert. Musste dann allerdings feststellen, dass ich eigentlich wirklich so gut wie keine Wünsche hatte.
Aber die Beschäftigung mit der Frage brachte es mit sich, dass in meinem Hinterkopf (knapp unterhalb der Hirnrinde, und nahe am auditorischen Zentrum) sich ein Gedanke einnistete, den ich nun hier etwas ausführen möchte.

Da ich in der traumhaften Lage bin in direkter Uni-Nähe quasi als Untermieter bei meinen Eltern zu wohnen und so keine Kosten für Nahrung, Wohnung, Kleidung, Auto und andere Unwesentlichkeiten anfallen, ich obendrein noch Nichtraucher und Nichtalkoholiker bin und so auf Wochenendausflügen in diversen Kneipen sehr günstig wegkomme, dafür aber nach der Uni in meiner Freizeit recht viel arbeiten gehe und dafür noch gut bezahlt werde, ergibt sich die Möglichkeit recht viel Geld anzusparen.

Die irrwitzige Idee die sich nun wie schon erwähnt aus diversen Überlegungen ergab ist folgende:
Ich lass mir eine Gitarre bauen. Klassisch und richtig gut.
Angepeiltes Datum: Juni bis Oktober
Kostenpunkt: irrwitzige 3000-4000€ je nachdem was das Angebot so hergibt.

Wonach ich hier suche sind Erfahrungsberichte mit nachfolgenden Gitarrenbauern,
Erfahrungsberichte von Leuten die sich Gitarren haben bauen lassen (auf was sollte man achten?) und Tipps zu Gitarrenbauern die ich noch nicht in den engeren Kreis miteinbezogen hab.


Meine momentanen "Favoriten" die eigentlich nur aus der Entfernung zu meinem Wohnort getroffen wurden (Weil ich auch mal gerne da vorbeischauen möchte. Würde ungern 500€ Sprit verfahren...):

Ernie Rissmann: http://www.rissmann-gitarren.de/gallerie.html
scheint mir aber eher in Richtung Westerngitarren zu gehen, sehr modern mit den Soundholes und Multiscale.

Jens Towet: http://www.towet-gitarren.com/german/index2.html
war mir der bekannteste Name, weiß aber nicht wieso.
Viele infos gibt die Homepage aber nicht her.

Stefan Rössler: http://www.gitarrenbaumeister.de/index.php
scheint mir momentan für meine Zwecke am ehesten in Frage zu kommen, da klassische Gitarren offenbar sein Hauptding sind, allerdings scheint mir die Preisgestaltung vllt doch noch über meinem Niveau zu befinden.

Die Informationen im Netz zu den Gitarrenbauern sind allerdings extrem dürftig, um nicht zu sagen: nicht existent.
Natürlich werd ich mich auch noch mit den Herren persönlich austauschen und dort mal vorbeischauen, aber wenn hier jemand was weiß, oder allgemeine Tipps hat..
Ich nehms gerne an!
 
Eigenschaft
 
Hallo Disgracer,
ich habe gerade deinen Thread gelesen und wollte mal eben fragen aus welcher Ecke (geographisch) du kommst?
Einen der Gitarrenbauer die du genannt hast kenne ich nämlich und zwar den Jens Towet. Ich habe gerade meine 12 saitige Ovation 1615 Pacemaker bei ihm um sie neu zu bundieren etc.
Dort hatte ich auch mal die Gelegenheit einige seiner Gitarren anzuspielen und zu "begutachten".
Es ist zwar eine kleine unscheinbare Werkstatt, aber wenn du nicht all zu weit weg wohnst solltest du mal einen Termin mit ihm vereinbaren. Die Gitarren die ich angespielt habe waren schon eine Sünde wert. Er hat da so einen Martinnachbau in Programm, allerdings eine Westerngitarre, die mir lange nicht aus dem Kopf ging. Und die Konzertgitarre die ich in der Hand hatte war alleine schon von der Holzauswahl her ein Hingucker. Die Holzarten sind ja auf der Homepage zu erlesen. Auf jeden Fall lohnenswert.
LG Dirk
 
Mit ca. 200 - 250 km, etwa 2,5 Stunden Fahrtzeit und vermutlich ca. 30 - 60 € Treibstoffkosten je nach Fahrzeug und Fahrstil wären nachfolgend verlinkte Gitarrenhersteller mit einem gemütlichen Tagesausflug zu erreichen:

Ulrich Albert & Antonius Müller (gleich zwei berühmte Gitarrenbaumeister in einer Firma :D )

Christian Stoll

Dieter Hopf

Holger Reuning

Hegewald Gitarrenbau (ca. 30 km von Dortmund entfernt)

Ich muss aber auch zugeben, ich habe keine Ahnung von guten Konzertgitarren und weiß auch nicht ob oben genannte Firmen auf diesem Sektor einen guten Ruf haben :nix:
 
In DO sitzt Hellweg, der mit Hopf kooperiert.
 
Hellweg Baumarkt ist direkt bei mir um die Ecke.. ;-)

Ähm Spaß beiseite.
Ich finde nur einen Hellweg Musikladen in Taunusstein, nicht in Dortmund....
Hast du da irgendeine Kontakaddresse? das würde mich extrem interessieren.
Vor allem wenn er da Hopf Gitarren hat.
 
Hallo Disgracer,

an deiner Stelle würde ich nicht nur die Gitarrenbauer aus deiner Ecke in Betracht ziehen.
Ich finde 3k-4k€ ist schon eine etwas höhere Summe und sollte auch dementsprechend gut investiert werden.
In einem anderen Thread hier im Board hast du ja selber schon diesen Link gepostet.
Du solltest dir vielleicht auch andere Gitarrenbauer die weiter weg sind mal anschauen.
 
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es reizvoll sein kann sich eine Gitarren "bauen" zu lassen.
Habe mir vor 1-2 Jahren bei Herrn Kobs (kobs-gitarren.de) meine GItarren fertigen lassen bzw. im fertigen Zustand gekauft.
Ich bin immernoch sehr zu frieden mit der GItarre, haette aber fuer mein Geld bei einem Gebrauchten modell etwas besseres bekommen, wenn ich jetzt im nachhinein ueberlege...

Wuerde ich jetzt aber NICHT nochmal machen, wenn du fuer dein Geld klanglich was wirklich gutes haben moechtest!

bei deinem Budget von max. 4000 Euro wuerde ich Ausschau nach einem gebrauchten Modell der groesseren Meister halten!
In dem Preisrahmen wirst du locker das eine oder andere Meisterstueck finden koennen!


Es gibt wirklich sooo viele gute Gitarrenbauer als die, die hier im Thread schon genannt wurden.
Und mit 4000 kannste dirs sogar leisten.

Achja: wichtig ist auch, was für eine Klangfarbe du bevorzugst und was für eigenschaften deine Gitarre haben sollte.

Meine GItarre klingt sehr hell, ist sehr direkt und mega laut.
Das größte PRoblem: sie ist sehr ehrlich, d.h. das jeder noch so kleiner Fehler sich laut bemerkbar macht :D

anfangs wars mir lieb, jetzt jedoch geht mir dieser offene, helle Ton ein wenig auf den Zeiger.
also, handle gut überlegt, 4000 Euro sind viel Geld^^
 
Hi Disgracer,

ich habe mir vor einiger Zeit eine Cornelia Traudt bauen lassen, das sind zwar von Dir gut und gerne 2 Stunden Fahrt, aber ich finde auch dass man in der Preisklasse durchaus ein paar kleine Investments anstellen sollte bevor man bestellt. Die Gitarre hält schließlich ein Leben lang.
Ich muss zugeben, dass mit meiner Spielkompetenz viele Gitarren in der Preisklasse 4k gut klingen - und sicher auch da gibt es vergleichsweisen Schrott. Ich habe mich also beim Kauf und der Auswahl der infrage kommenden Gitarrenbauer an Klangbeispielen von Profis orientiert die meinem Ideal möglichst nahe kommen. So kam ich über den Altmeister David Qualey zu Cornelia Traudt und habe die Entscheidung seither nie bereut.
Alternativen waren Kazuo Sato (spielt z.B. Stefan Jenzer, preislich aber eher Richtung 8 - 10k); Jose Ramirez (aber nur weil ich dachte, was gut ist für Barrueco ist auch gut für mich, dummerweise kam ich gerade mal nicht nach Madrid :D); Jens Towet (weil er augenscheinlich sehr viel Gitarre für einen ordentlichen Preis baut, ich kannte aber keinen Künstler zum "Probehören"); Knut Welsch (habe ich mal bei von einem früheren Orchesterkollegen gespielt).
Aber wie gesagt, letztendlich hat mich der Klang von Qualey zu Traudt gelockt, und Bespielbarkeit sowie der Preis zum Bestellen motiviert.

Just my two cents
Cheers
Wo
 
Hellweg Baumarkt ist direkt bei mir um die Ecke.. ;-)

Ähm Spaß beiseite.
Ich finde nur einen Hellweg Musikladen in Taunusstein, nicht in Dortmund....
Hast du da irgendeine Kontakaddresse? das würde mich extrem interessieren.
Vor allem wenn er da Hopf Gitarren hat.

Offenbar hat sich hier etwas Neues ergeben; Hellweg ist wohl früher noch in DO gewesen (Lütgendortmunder Hellweg), aber jetzt nur noch in Taunusstein zu finden (wo auch Hopf sitzt).

Unabhängig davon gilt natürlich, dass es in der Nähe viele gute Instrumentenbauer gibt.
 
Hi,
ich möchte mir auch demnächst eine neue Gitarre zulegen und bin auch auf die Idee gekommen mir eine bauen zu lassen. Ist zwar ne größere Investition aberim Vergleich zu anderen Hobbies (Autos, Modellbau etc.) meiner Meinung noch eher günstig. Ich bin bei meinen Recherchen auf 2 Gitarrenbauer gestoßen, die 2008 den deutschen Musikinstrumentenpreis gewonnen haben. Dies sind: Urs Langenbacher und Sascha Nowak. Beide sind halt leider etwas weiter weg von Dortmund, nämlich Füssen und Freiburg. Ich meine aber dass man bei solch einer Investition auch mal etwas weiter Ausschau halten kann. Wobei Sascha Nowak auch über Händler verkauft (z.B. Zupfgeige oder Musik Bertram). Ich werde am Wochenende den Sascha Nowak mal besuchen und seine Modelle etwas ausprobieren. Allerdings ist hier auch die Preisklasse etwas höher. Die Gitarren liegen um € 5000.00. Aber sei froh dass Du kein Orchesterinstrument spielst, da kriegst Du für dieses Geld wenn überhaupt höchstens Mittelklasse.
 
Nur meiner persönlichen Neugier wegen @capo und @disgracer:
Seid Ihr mittlerweile weitergekommen? Habt Ihr schon bestellt, oder habt ihr schon die eine oder andere Werkstatt zwecks anspielen besucht?
 
Also mit dem Bestellen wird das noch ein paar Monate dauern ;-)

Ich bin bisher zu gar nichts gekommen. Mein Plan sieht vor, dass ich in den Semesterferien ab Mitte Februar auf Tour gehe und mir ein paar Werkstätten angucke.

Angespielt hab ich bisher nur die Gitarren meiner beiden Lehrer. Einmal eine H.H. Herb, die mir sehr entgegen kam was Saitenlage und Bespielbarkeit anging. Leider war die eine Kreuzung aus klassischer und Flamenco-Gitarre, und der Sound ließ dementsprechend die Bässe eher vermissen. Die andere ist eine Kolya Panhuyzen die ich momentan hier bei mir hab. Die könnte zwar für meinen Geschmack auch noch ein bisschen mehr Bass vertragen, ist aber sonst (ebenso wie die Herb) extrem feinzeichnend, und die Höhen sind extrem geil. Da zieh ich nachher mal meine Basssaiten auf und gucke was passiert.
Nur die Saitenlage ist für mich völlig indiskutabel, was aber mein Lehrer so wollte. Der ist so ein Tier und haut wirklich in die Saiten und wäre die Saitenlage nicht so hoch würd's immer scheppern ;-)
Ansonsten merkt man halt doch den Unterschied zu ner Stangengitarre wie ner Hanika 1a PF. Bei letzterer geht die Sonne einfach nicht auf :p
 
Falls nicht bekannt: http://www.zupfinstrumentenbauer.de

Viertmann in Köln ist sicherlich auch einen Besuch wert, auch wenn er nicht baut. Aber Anregungen kanns vor so ner Investition ja wohl kaum genug geben...
 
Wenn du wirklich so viel Geld investieren willst, wär ja vielleicht auch dieser Bauer für dich interessant, auch wenn er nun verdammt weit weg ist. Aber die Gitarren die er baut sind für den Preis außerordentlich überdurchschnittlich und für 3 bis 4 mille, da zaubert er dir echt n Wunderteil ;-)

http://www.zandergitarren.de/index.htm
 
Ich bin vor einiger Zeit auf die Seite eines Gitarrenbauers aus Köln gestoßen:
http://www.kresse-gitarren.de/index_g.html
Scheint neben Konzertgitarren vorallem Nachbauten historischer Vorläufer zu bauen.

Hab' seine Instrumente nicht getestet, aber Köln liegt ja noch so halbwegs im Einzugsgebiet. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne idee von mir (ich weiß nicht ob sie realisierbar ist:D) aber es gibt doch z.B. in Mittenwald eine schule Für den Beruf des "zupfinstrumente Bauer".
Da müßen die schüler ja, soweit ich gelesen haben 3 oder 4 instrumente fertigen.... vielleicht kann man so ein "selbstgebautes Lehrlings stück" günstig erwerben?
 
Geht möglicherweise, aber was hätte man davon?
Wie du so schön schriebst: das sind dann "Lehrlingsinstrumente".
Die kriegen da sicherlich nicht das optimale Holz und haben auch so gut wie keinerlei Erfahrungen.. ;-)
 
Geht möglicherweise, aber was hätte man davon?
Wie du so schön schriebst: das sind dann "Lehrlingsinstrumente".
Joa aber die haben einen Meister der dennen auf die finger schaut, und soweit ich weiß müßen komende "zupfinstrumente bauer" ein Gesselstück fertigen das bewertet wird, und dafür müßen die auch darauf spielen...also sooo schlecht kanns ja nicht sein:D

Außerdem war meine idee nicht umbedingt an dich gerichtet, bei deinem Butget würd ich schon erwarten das der Meister Persönlich sich dran begibt:D
 
Eigentlich schade, dass es so einen kurs, wie den in Formentera, wo man während eines urlaubs seine eigene e-gitarre selbst baut, nicht auch für a-gitarren gibt, meines wissens zumindest. Ein meisterinstrument käme dabei, zumindest bei mir, auch nicht heraus, aber spannend wäre es schon, unter fachmännischer anleitung sein eigenes instrument selbst zusammen zu zimmern.

Gruss, Ben
 
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