Gitarre gestimmt – Griffe jedoch total schräg – HILFE !

  • Ersteller miratalu
  • Erstellt am
da das problem des threadstellers gelöst ist, kann ich hier eigentlich zumachen, möchte aber noch mal zum thema "stimmgeräte" stellung nehmen:

inwiefern ungenau?
ich geh doch stark davon aus, dass die 440Hz auch wirklich 400Hz sind.


ungenau insofern, als dass mit einem stimmgerät jede einzelne saite gestimmt wird, während eine stimmgabel nur eine saite stimmt, mit hilfe derer dann die anderen saiten gestimmt werden. und da liegt der haken.

eine ausführliche erklärung, warum ein stimmgerät die einzig sinnvolle art ist, eine gitarre zu stimmen, findet sich hier:

http://de.youtube.com/watch?v=Agd19ez8rWs
http://de.youtube.com/watch?v=m7oEke64aFg
http://de.youtube.com/watch?v=ImcpRc_JTbM

nimm dir ne stunde zeit. lohnt sich aber, um diesem irrglauben, ne stimmgabel wäre das beste zum gitarre-stimmen, abzuschwören.

wie gesagt: es geht hier nicht um meinung sondern um fakten. wenn hier diskussionsbedarf besteht, sollten wir einen eigenen thread dafür aufmachen.

groetjes
 
stimmgerät ist für anfänger.. nix geht über eine feine 440Hz Stimmgabel

Das sind dann die Leute, bei denen einen beim Zuhören auf der Bühne die Ohren bluten, obwohl die Gitarre ja "absolut in Tune" ist???
Kenn ich mehrere von...
 
Das sind dann die Leute, bei denen einen beim Zuhören auf der Bühne die Ohren bluten, obwohl die Gitarre ja "absolut in Tune" ist???
Kenn ich mehrere von...

das war jetzt hart!
woher nimmst du deine weisheit in bezg auf disgracer?
 
@ ike
glücklicherweise ist bei Merowingers post nicht zu erkennen, ob sich sein kommentar auf "die anfänger" oder "die stimmgabelfraktion" bezieht ;)

und auf disgracer kann der post sich nicht beziehen, weil dieser hier im forum schon mehrfach eindrucksvoll unter beweis gestellt hat, das er ein sehr guter gitarrist ist.

bleibt fair leute. dies ist das a-gitarrenforum. wir sind die guten :D

groetjes
 
akquarius,

zugegeben.
aber, man könnte das auch anders verstehen. und

und auf disgracer kann der post sich nicht beziehen, weil dieser hier im forum schon mehrfach eindrucksvoll unter beweis gestellt hat, das er ein sehr guter gitarrist ist.

eben deshalb habe ich das ja geschrieben.

stimmt wir sind die guten ;)
 
also ich fühlte mich in keiner weise angegriffen!

hab mir auch grade mal die videos angeguckt die akquarius verlinkt hat.
die sind übrigens sehr interessant für jeden ambitionierten gitarristen, ich war mir aber 90% der dinge die er erzählt durchaus bewusst und habe auch einige kritik, bzw sehe einige dinge anders, deren er sich vllt nicht bewusst war.

zunächst: das absolut wichtigste sagt er gaaanz am anfang. da wo er erzählt, dass jede stimmung ein kompromiss ist. da erwähnt er, dass auch das runterdrücken der saiten einen einfluss hat. das ist ein punkt, dem er im weiteren verlauf mMn viel zuwenig beachtung schenkt: die saiten sind alle unterschiedlich dick (und von saitenart zu saitenart verschieden!), der ton jeder saite beim runterdrücken ändert sich also auch unterschiedlich. zwar nur minimal, aber auch da geht stimmung flöten.

dann kommt dieser schreckliche part wo er nach der 5.-bund-methode stimmt. und das ist nun wirklich stümperhaft aufgeführt. ganz ehrlich. er macht sich da drüber lustig, dass man ja die hand von der saite wegnehmen muss um umzustimmen. das ist völlig korrekt, aber was hindert mich denn daran beide saiten gleichzeitig anzuschlagen, zu vergleichen, DANN umzustimmen und das ganz sooft zu wiederholen bis es wirklich stimmt?
also ich traue jedem! gitarristen zu mit ein wenig konzentration einen ton innerlich mitzusummen.

und sein größter kritikpunkt bei 5.bund und flageolett-methode ist ja die fehlerverschleppung (gauß lässt grüßen). auch das ist natürlich korrekt, lässt sich aber leicht umgehen, indem man einfach mal zwischendurch andere intervalle miteinbezieht.
beispiel: ich stimme die a-saite (7.bund flageolett) nach der e-saite (5.bund flageolett), dann die d-saite (7.bund flageolett) nach der a-saite (5.bund flageolett) und zur kontrolle nehm ich das flageolett-e im 12-bund der e-saite und vergleiche es mit dem gegriffenen e auf der d-saite im 2. bund.
ich empfinde es als vorteil, auch gegriffene saiten mit einzubeziehen, weil ich ja eben bei spielen auch nahezu IMMER irgendwelche saiten greife. was hab ich davon, wenn meine leersaiten alle stimmen, aber dafür jeder gegriffene ton daneben liegt??
der ultimative test ist dann natürlich, wenn man nach dem stimmen die beiden "flageolett-e"s der beiden e-saiten vergleicht. wenn die beiden stimmen, kann man sich ziemlich sicher sein, dass man das halbwegs hinbekommen hat.

ein weiterer punkt den ich kritikwürdig empfinde ist seine behauptung über den flageolett im 4 bund mit dem man die h-saite dann stimmt. davon mal abgesehen, dass man auf ner klassischen gitarren den flageolett erstmal laut genug kriegen muss, liegt sein fehler einfach darin anzunehmen, dass der flageolett über dem bundstäbchen liegt. tut er nämlich nicht! hier mal spaßeshalber genaue werte in cm gemessen vom sattel aus:
länge der saite: 64,8 cm
1/2 (1. oktave) : 32,4 cm (das trifft exakt den mittelpunkt des 12 bundstäbchens)
1/4 (2. oktave) : 16,2 cm (das trifft eher den linken rand des 5 bundstäbchens)
1/3 (quinte) : 21,6 cm (das trifft eher den rechten rand des 7. bundstäbchens)
1/5 (große terz): 12, 96 cm (das liegt grob nen halben cm links NEBEN dem 4. bundstäbchen!!)
deswegen funktioniert das auch nicht, wenn man den finger über das 4. bundstäbchen hält!
kann jeder ausprobieren indem er mit dem finger am sattel startet und flageoletts erzeugt. man wird feststellen, dass der flageolett im 4 bund quasi mitten im bund liegt, und nicht über dem stäbchen.

zum abschluss noch das sahnehäbchen obendrauf:
es ist mir VÖLLIG egal, ob meine saite mathematisch korrekt temperiert gestimmt ist oder nicht, für mich zählt das was rauskommt!
was bringt es mir, wenn meine gitarre super genau per stimmgerät gestimmt ist, wenn meine saiten ab dem 12 bund so hoch liegen, dass durch das runterdrücken (jetzt übertrieben) der ton nen halbton zu hoch ist?
wäre es da nicht besser den für mich besten kompromiss zu finden, abhängig davon WO auf der gitarre ich bevorzugt spiele, was meine gitarre an grundlagen mitbringt (vllt klingt sie viel besser, wenn ich alles nen viertelton runterstimme, weil die resonanzen dann viel besser zum vorschein kommen?), den einfluss der saiten zu berücksichtigen, ebenso wie die saitenlage, meine kraft mit der ich drücke (was er übrigen ja auch in den videos erwähnt, aber ihm dann wohl für das stimmen völlig egal ist..???) berücksichtige.
all das kann ich machen, wenn ich nach einem referenzton (z.B. stimmgabel) eine saite exakt stimme, und die anderen dann relativ dazu. ich kann es nicht, wenn ich nach absoluten mathematischen zahlen stimme.

klar hat ein stimmgerät vorteile: geht schnell, wenn man mit mehreren musikern spielt haben alle den gleichen ton etc. aber für einen solo gitarristen...
(nebenbei bemerkt, haben auch stimmgeräte teils schreckliche toleranzgrenzen.. wir haben mal nen musical gemacht und da gitarren, bass und flöten nach verschiedenen stimmgeräten gestimmt: ergebnis war erschreckend. dann haben wir alle stimmgeräte an eine gitarre gehängt und geguckt was die anzeigen: die abweichungen waren mehr als nur gut zu sehen)

also ich bleib jedenfalls bei meiner stimmgabel und meinem gehör zum stimmen der gitarre. für mich ist musik mehr das was ich fühle, als das, was sich irgendwer schöngerechnet hat ;-)
 
ähm... das hast du toll geschrieben disy. ;)
eine frage vielleicht noch.... ....flageolett??????
 
na das was er die ganze zeit als "harmonic" benennt.

hier super seite: http://de.wikipedia.org/wiki/Flageolettton

da ist auch nochn bild, wo die flageoletts (harmonics) auf dem griffbrett liegen.
(hätte ich da mal zuerst draufgeguckt, dann hätte ich mir das nachmessen sparen können *g*)
 
du hast echt nachgemessen? alle achtung :D

ich halte nach wie vor die methodik des stimmgerätes für die variante, innerhalb der ich in der kürzesten zeit das beste ergebnis finde.

bei der stimmung per gabel sehe ich vor allem für anfänger (und dazu zähle ich mich nach wie vor;)) das problem, dass die a-saite entsprechend gestimmt wird und alle anderen saiten über den 5. (bzw. 4.) bund angepasst werden. und was da rauskommt, ist hinlänglich bekannt.

wenn du deine gitarre über die umterschiedlichen flageolett-punkte dort stimmst, wo du überwiegend spielst, und das dann auch noch per crosstuning, dann kann ich mir vorstellen, dass das ergebnis durchaus zufriedenstellend ist. allerdings ist das keine methode, die man mal soeben durchzieht, vor allem, wenn man einsteigt.

vorschlag: was haltet ihr von nem entsprechenden workshop? wenn ihr dabei seid, mach ich einen auf.

groetjes
 
stimmgerät ist für anfänger..

*grins*
nie was anderes behauptet.

und klar dauert das stimmen nach gehör länger. selbst mit übung kann da gut mal ne minute draufgehen oder auch zwei.

workshop ist keine schlechte idee..
ich muss mir mal ne kamera besorgen, für videos drehen...
 
Beim Stimmen ohne Stimmgerät ist allerdings zu berücksichtigen, dass nicht alle gleich gut hören. Insofern empfinde ich das "bis es wirklich stimmt" von Disgracer - der vermutlich ein viel besseres Gehör hat als ich - als problematisch. Bei einer Untersuchung der "Trennschärfe" des Gehörs von MusikerInnen hat sich übrigens mal herausgestellt, dass die "Guten" sehr viel schlechter abschnitten als die GeigerInnen... :(

Ob die Ungenauigkeit der Stimmgeräte grundsätzlich schlimmere Folgen hat als ein nicht korrekt positionierter Finger, der den Flageoletton erzeugt, ist für mich daher noch nicht ausgemacht. Im Übrigen hindert einen keiner, auch beim Stimmgerät den Ton der Leersaite mit der im xten Bund zu vergleichen und ggf. einen Kompromiss zu suchen - alle 12stringer wissen wohl, was ich meine...

Fazit: Wer's mir der Stimmgabel kann: Kompliment! Wer nicht, nimmt eben ein Stimmgerät - und stimmt eventuell wie ein Profimusiker, bei dem ich das mal mitbekommen habe, anschließend eine kritische Saite "von Hand" nach, bis es gut zusammenklingt.
Und dann gibt's ja immer noch die Möglichkeit, ein paar Taler für ein Buzz Feiten- oder True Temperament- System auszugeben ;)
 
Vielleicht muss man sich als besitzer eines saiteninstrumentes mit bünden schlicht damit abfinden, dass diese kisten einfach nicht stimmen. Sie stimmen nie. An manchen tagen mache ich mich damit völlig verrückt und stimme die gitarre fast zu tode; flageoletts, quinten, oktaven, dann wieder akkorde, wieder mit tuner, wieder von vorn und es wird nix grrrrrrrRRRRRRR :evil: :screwy:
An anderen tagen stecke ich es besser weg und "höre einfach etwas schlecht" und komme dafür mehr zum spielen :) Wieviel davon aber effektives hören ist und wieviel einfach mein unvermögen und/oder launenhaftigkeit, weiss ich auch nicht.

So ein workshop wär doch was. Wenn ich was helfen kann, bin ich gern dabei.

Gruss, Ben
 
Joa ich denk, wenn mans kann ist das stimmen nach Gehör schon genauso gut wie mit dem Stimmgerät.
Ich stimm mir auch die Gitarre nach gehör , zu Übungs zwecken, und das passt fast auch immer ( bin nur en Tick zu tief:D), konzentration ist meiner meinug nach das Zauberwort.
Wobei ich auf die Schwingungen statt auf denn ton achte.. (was vielleicht ein Fehler ist???)
Dat geht aber auch relative sicher.. für Dropped D- schlag ich einfach die E- und die D- Seite gemeinsam an...dreh die E- dann solang runter bis et von der Schwingung passt....
Okay, mein persönlicher erfolg intressiert euch wohl grad garnicht ;) aber ich denk dass es für einen Geübten Gitarristen wie Disgracer wohl kein problem ist seine Gitarre nach Gehör zu stimmen...
Wobei mir da ne frage kommt....
Wenn du die Stimmgabel anschlägts, an den Korpus drückst, die A seite anschlägts und die Mechanik drehst...Wieviel hände hast du denn???
Ich hab das einmal probiert... aber mir ist die Stimmgabel auf den Boden geflogen....:p
 
Wobei ich auf die Schwingungen statt auf denn ton achte.. (was vielleicht ein Fehler ist???)
Wenn du damit die Schwebung meinst, ist das schon gut so. Also das periodische lauter und leiser werden, wenn man zwei Töne mit sehr ähnlicher Frequenz gleichzeitig klingen lässt. Je schneller die Frequenz dieser Schwebung ist, umso mehr liegen die Frequenzen auseinander und umgekehrt. Damit lässt sich sehr genau (relativ zueinander) stimmen, auch ohne ein gutes Gehör für die absolute Tonhöhe zu haben.

Gruß,
Matthias
 
Habe (in einem anderen Forum :() gerade einen interessanten Test gefunden, der gut zum Thema passt. Wer mal ne Viertelstunde nicht spielen, sondern hören möchte...
 
Wenn du damit die Schwebung meinst, ist das schon gut so. Also das periodische lauter und leiser werden, wenn man zwei Töne mit sehr ähnlicher Frequenz gleichzeitig klingen lässt. Je schneller die Frequenz dieser Schwebung ist, umso mehr liegen die Frequenzen auseinander und umgekehrt. Damit lässt sich sehr genau (relativ zueinander) stimmen, auch ohne ein gutes Gehör für die absolute Tonhöhe zu haben.

Gruß,
Matthias

Na dann bin ich ja beruhigt...:D
ich schlag halt zum runter stimmen der E-seite auf D, die E-seite und die D-seite gemeinsam an, da ich mir denke das en D en D ist und von der Schwingung relative gleich sein sollte...
Naja ich verhau mich noch machmal, aber bekomm mit ner gestimmten A-seite so die ganze gitarre gestimmt... nur könnt ich zum beispiel nicht neue Seiten aufziehen und diese dann aus den Gedächtniss Stimmen...
 
<...>
Ob die Ungenauigkeit der Stimmgeräte grundsätzlich schlimmere Folgen hat als ein nicht korrekt positionierter Finger, der den Flageoletton erzeugt, ist für mich daher noch nicht ausgemacht. <...>

Da bem Flageolett nur ganzzahlige harmonische Intervalle genutzt werden, kann ein Finger nicht wirklich falsch positioniert sein - entweder wird ein sauberer Flageolettton erzeugt, oder eben nicht. Beim Abgreifen auf halber Seitenlänge 1:2 wird eben die Oktave erzeugt, beim Abgreifen auf der Länge 1:1,9 kein richtiger Flageolettton.
 
Man könnte seine Gitarre auch noch mithilfe der Telefontastatur stimmen , für die Fortgeschrittenen unter uns ! ;)
 
Da bem Flageolett nur ganzzahlige harmonische Intervalle genutzt werden, kann ein Finger nicht wirklich falsch positioniert sein - entweder wird ein sauberer Flageolettton erzeugt, oder eben nicht. Beim Abgreifen auf halber Seitenlänge 1:2 wird eben die Oktave erzeugt, beim Abgreifen auf der Länge 1:1,9 kein richtiger Flageolettton.

Und wie bitte soll sich denn der mit einem nicht so tollen Gehör ausgestattete Mensch, auf den sich mein Beitrag ja gerade bezog, herausfinden, ob der von ihm bzw. ihr erzeugte Flageoletton "sauber" und "richtig" ist? Vielleicht mit'm Stimmgerät? :D
 

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