Gitarre runterstimmen - wozu?

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amdstw
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Hallo,

wozu stimmt man eine Gitarre um z.B. einen Ton tiefer? Bringt das soundmäßig einen Unterschied oder ändert sich dadurch die Bespielbarkeit der Gitarre (z.B. schwächerer Saitenzug -> leichtere Bendings, etc.)?

lg
 
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Hi,

grammatikalisch gesehen stimmt man eine Gitarre hinunter, denn man bewegt sich mit der Stimmung zu etwas hin - in diesem Fall zu einer im Vergleich zur Standardstimmung tieferen Stimmung.
Nur, wenn man bereits unten wäre und holte die Stimmung gewissermaßen zu sich her, wäre "herunterstimmen" die korrekte Form.

Gruß
Hank
 
Der geringere Saitenzug wird meist durch dickere Saiten kompensiert.

Es klingt schon anders, wenn ein Song einen Ton tiefer gespielt wird.
Am besten probierst du das selbst mal aus, so groß ist der Aufwand (bei einer non-trem Gitarre) ja nun wirklich nicht ;)
 
Oftmals klingen tiefere Töne dann einfach "fetter". Es hat aber auch durchaus auch andere Gründe: z.B. um sich einem Sänger / einer Sängerin anzupassen, da ihr Stimmrange höher/tiefer liegt!
 
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... weil man die Rolle des Bassisten in der Band nicht akzeptieren kann oder möchte!
 
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... weil man die Rolle des Bassisten in der Band nicht akzeptieren kann oder möchte!

Hehe, über die Antwort musste ich jetzt in der Tat schmunzeln - aber du hast damit schon ansatzweise recht! Es gibt viele (Achtung, subjektive Meinung!) Kinder-Metalcore-Tiefer-Fetter-Cooler-Fühl-Bands, die es sicherlich so handhaben. Aber um mal wieder ernst zu werden: der gute Hendrix hat sich tw. auch runtergestimmt! Wir reden hier zwar nur von einem Halbton, aber streng genommen ist es ja auch runterstimmen ;-) Ich wette er hat es gemacht, weil er dazu besser "singen" konnte...
 
Ich würde alles in der gleichen Stimmung spielen, d.h. 1-2 Bünde höher. Nur habe ich jetzt eine Spur längere Mensur und auch noch 10-er statt 9-er Saiten drauf. Der Saitenzug ist mir etwas zu hoch. Ich dachte - wenn das hilft - stimme ich halt einen halben / ganzen Ton tiefer.
 
Ich finde, dass Strats erst in Eb richtig mächtig klingen. Muss man mal ausprobiert haben, auch wenn ich immer in Standardstimmung spiele.

Neben dem eindeutig verändertem Klangbild:
Durch den geringen Saitenzug fallen Bendings und Vibratos wesentlich leichter, sie klingen auch anders, weil man, je nachdem, welche Saitenstärke man benutzt, weniger Kraft benötigt.

Spontan fallen mir folgende Gitarristen ein, die fast immer in Eb-Stimmung unterwegs waren:
Eddie van Halen, SRV, Yngwie Malmsteen

Bei Malmsteen ist es so, dass er zu dem 008-056 Saiten auf scalloped Necks spielt, was allein schon die Intonation nicht unbedingt vereinfacht.

Noch tiefer gestimmt kam ja erst später auf, mit der Numetal-Welle in den 90ern fand ein regelrechter Wettbewerb um die tiefste Stimmung statt.

Grüße Thomas
 
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Wenn wir gerade bei Stimmen sind. Ich wollte mal wissen ob es stimmt das eine leicht "höher" gestimmte Gitarre (sagen wir 1/8 ton) "besser" klingt?
 
...ist das nicht eine zu subjektive Frage? Wenn es dir "besser" gefällt, dann ist das eben so, oder? Wenn nicht, dann nicht...
 
Wenn wir gerade bei Stimmen sind. Ich wollte mal wissen ob es stimmt das eine leicht "höher" gestimmte Gitarre (sagen wir 1/8 ton) "besser" klingt?

Wenn nicht alle Mitspieler nachstimmen, klingt es bestimmt nicht besser. :D
Wenn man mit einem Tasteninstrument zusammenspielen will, ergibt sich da sicher ein Problem, daher würde ich sagen, wäre eine solche Stimmung recht unpraktisch.

Aber probiere es einfach aus! :)
 
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Darüber hinaus ermöglicht es auch das spielen von Power Chords unterhalb des offenen e5 etwa d5 oder c5. Moderne Bands Stimmen gerne nur die tiefe e Saite eine ganze Sekunde runter um Power Chords mit einem Finger spielen zu können um extrem schnelle Power Chord Wechsel ohne Slides spielen zu können, da diese das Klangbild natürlich ändern.
Natürlich ab ne Punkt kann man auch gleich auf ne 7 Saitige umsteigen ;)
 
Was ist der Unterschied zwischen einer Gitarre und einem Gitarristen?

Die Gitarre stimmt nie, der Gitarrist stimmt immer...

Um Beitrag #12 noch zu ergänzen (auch wenn es von der Fragestellung etwas abweicht)... Es besteht ja auch die Möglichkeit der "Offenen Stimmung", wo die leer gespielten Saiten bereits einen Akkord ergeben. Dadurch kann man bestimmte Akkorde (nur) mit einem Zeigefingerbarree-Griff spielen und erleichtert Slide-Techniken...
 
Ich würde alles in der gleichen Stimmung spielen, d.h. 1-2 Bünde höher. Nur habe ich jetzt eine Spur längere Mensur und auch noch 10-er statt 9-er Saiten drauf. Der Saitenzug ist mir etwas zu hoch. Ich dachte - wenn das hilft - stimme ich halt einen halben / ganzen Ton tiefer.

Du meinst du stimmst deine Gitarre tiefer, zb auf Eb oder D statt E und spielst dann ein x-beliebiges Lied mit den ursprünglichen Tönen (wie du sagst, 1-2 Bünde höher)? Das klingt dann nicht anders als vorher, du profitierst aber wie du selbst schon sagst davon, dass der Saitenzug geringer ist, also Bendings und Vibrato leichter fallen. Problem bei der Sache ist dass du viele Songs, in denen Leersaiten vorkommen (z.B. Nothing else matters) dann in der normalen Stimmung nicht mehr spielen kannst (ohne kapo). Ausserdem kann es sein, dass dir die Bassaiten vom Spielgefühl her zu "labberig" wirken. Aus dem Grunde gibt es Mischsätze wie 09-46.
 
es gab schon 1969 ein gitarrist der seine songs auf C# spielte...
 
Wenn wir gerade bei Stimmen sind. Ich wollte mal wissen ob es stimmt das eine leicht "höher" gestimmte Gitarre (sagen wir 1/8 ton) "besser" klingt?

Ein befreundeter Dudelsackspieler erzählte mir, dass die Schotten ihre Dudelsäcke bei Wettbewerben meist etwas höher stimmen, da es besser klingt und man besser abschneidet. Ob das stimmt und auch genauso bei der Gitarre ist, kann ich nicht sagen. Zumindest bei Dudelsäcken meint er, wäre an der Behauptung was dran.
 
Faszinierend :)
Ich wette, bei der Gitarre klingt das einfach nur schief ... ;-)
 
Klar, beim Dudelsack halten sich alle die Ohren zu und höhere Frequenzen haben ein besseres Durchdringungsvermögen. :D

Aber ernstlich, eine Geige ist auch auf 444 Hz gestimmt, allerdings stimmt das ganze Orchester dann auf 444 Hz und es gibt andere Instrumente, z.B. Klarinetten, die auf 444 Hz gestimmt sind. So ein Orchester spielt (heutzutage) also auch alles etwas höher. Ist im Prinzip die Definition des Kammertons. Der nächste Halbton liegt aber bei 466,164 Hz und die 4 Hz sind weit entfernt von einem achtel Ton. Na gut, wenn es linear wäre, wäre es 1/13 Ton. :)

Da die Frequenzen keinen linearen Abstand von Ton zu Ton haben, wäre es nun eine Aufgabe, zu errechnen um wieviel Töne 444 Hz über 440 Hz liegt. ;)
 
Zu der Sache mit dem leicht höher Stimmen, ich meine mal gelesen zu haben, dass beispielsweise auch Tommy Emmanuel auf 444 Hz stimmt, weil es für inh besser klingt.

Solang du also für dich allein spielst, lass dich nicht bremsen und probier's aus!
 
Machine Head haben auch nicht auf 440Hz gestimmt.

Doug Aldrich hat seine E und g Saite ein wenig tiefer gestimmt, damit sie bei hartem Anschlag besser intonieren.
 

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