Gitarre und Saxophon

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jway92
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Hallo Leute,

ich hätte bitte eine Frage:

Ich möchte mit meiner Akustikgitarre das Lied "Que sera sera" mit einem Freund mit Alt-Saxophon zusammen spielen.

Nun haben wir das einmal versucht (ich mit den Chords A, E und D) und passen leider gar nicht zusammen, was sich ja daraus ergibt, dass das Saxophon in Es gestimmt ist (richtig? :D )

Daher meine Frage: was kann ich/muss ich bei meinen Chords ändern, damit Gitarre und Saxophon zusammen passen? Ich bin leider musiktheoretisch sehr schlecht aufgestellt, gibt es hier irgendwelche "laien"-freundliche Möglichkeiten?

Vielen, vielen Dank!

Julia
 
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(ich mit den Chords A, E und D)
Spiele die Akkorde C G F. Oder Kapo im dritten Bund und die gewohnten Akkorde spielen (womit du klingend wieder C G F spielst).
Alternativ die Saxophonstimme um eine kleine Terz nach unten transponieren, was natürlich aufwändiger ist.

Erklärung: Das Sax ist ein transponierendes Instrument. Wenn es es C spielt, ertönt klingend ein Es. Das ist drei Halbtonschritte höher. Einer von euch beiden muss dem Andern entgegen kommen. Entweder du drei Halbtonschritte nach oben oder das Sax drei nach unten.
 
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Ja, das ist gar nicht so schwer.

Alt-Sax ist "in Es". Es hat also "drei eingebaute B". Damit ein in "C" gestimmtes Instrument die gleiche Tonart spielt, muss es also diese drei "B" zusätzlich (oder drei Kreuze weniger) spielen. Das ist im Quintenzirkel drei Stufen gegen den Uhrzeigersinn.

A: 3 Kreuze -> 0 Kreuze -> C
E: 4 Kreuze -> 1 Kreuz -> G
D: 2 Kreuze -> 2 Kreuze weniger und 1B extra = im Quintenzirkel 3 Stufen nach links -> F

Alternativ kann natürlich das Saxophon die drei B kompensieren, indem es eine Tonart drei Stufen nach rechts mit drei zusätzlichen Kreuzen spielt. Aber dann hat das Sax in der (klingenden) E-Dur 7 Kreuze und muss Cis-Dur spielen. Das mögen viele nicht. :rolleyes:

Das ist ein häufiges Problem bei der Kombination Gitarre + Alt-Sax. Die Gitarristen sind schnell in A- und E-Dur, weil die wieder nicht so gerne B-Tonarten spielen. ;)

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Alternativ die Saxophonstimme um eine kleine Terz nach unten transponieren, was natürlich aufwändiger ist.
Bei den meisten Lead-Sheets in C wird allerdings der Tonumfang des Alt-Saxophons immer wieder nach unten überschritten, wenn man diese auf dem Alt-Sax eine kleine Terz nach unten transponiert. Praktisch wird man daher eher eine große Sexte höher spielen auf dem Sax, zumindest die meisten Passagen.

Aber dann hat das Sax in der (klingenden) E-Dur 7 Kreuze und muss Cis-Dur spielen. Das mögen viele nicht.
Statt C#-Dur wird man besser Db-Dur (mit 5 b) notieren, was aber auch viele nicht so mögen.
Bei der angegebenen Akkordfolge A-E-D steht das Stück aber sicher in A-Dur, was für das Alt-Sax F#- bzw. Gb-Dur bedeutet. Mit jeweils 6# oder 6b auch für viele nicht wirklich besser.

Möglicherweise wäre es im vorliegenden Fall das beste, die Noten schnell in den PC einzugeben und für beide so zu transponieren, dass man sich sozusagen in der Mitte trifft, z.B. A-Dur für´s Alt-Sax und C-Dur für die Gitarre.
Mit einem Notenprogramm ist das Transponieren/Verschieben in eine andere Tonart nicht mehr Aufwand als ein paar Maus-Klicks.

Nebenbei angemerkt: Mit ein bischen Übung kann man nicht allzu komplexe Stimmen auch recht bald im Kopf transponieren.
 
Vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten!

Wir werden das dann noch mal versuchen. Anbei noch mal die Sax-Noten, aber so wie ihr das jetzt erklärt hab klingt es eigentlich recht einleuchtend :)

DANKE!
 

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Beim Zusammenspiel mit Saxophonen landet man gerade bei der Akkustikgitarre sehr schnell in Halsbereichen, wo die Gitarre nicht mehr gut klingt oder nur noch sehr schwer spielbar ist (z.B. Baree 8. - 11. Bund oder so). Ein C-Saxophon schafft Abhilfe; da kommt auch ein C raus, wenn der Mann am Sax ein C spielt.
 
Servus,

so mal sehen, ob ich mich jetzt gleich anständig blamiere.

Die Altsaxstimme ist in G, d.h. klingend Bb. Also Gitarre mit Capo im 1. Bund mit den Akkorden wie oben schon geschrieben, A E und D oder ohne Capo Bb F und Es.

Dass du deine Gitarre einfach einen halben Ton höher stimmst, ist sicher unüblich, ginge aber auch. Dann wieder mit A E und D.

Gruß Hermanson
 
Ein C-Saxophon schafft Abhilfe; da kommt auch ein C raus, wenn der Mann am Sax ein C spielt.
Dagegen spricht allerdings, dass das Sax in C (besser bekannt als "C-Melody-Sax") von jeher ein Exot war und geblieben ist.
Eins aufzutreiben ist daher relativ schwer. Für den Saxophon-Satz in einer Big-Band mit üblicherweise 2x Alt / Tenor / Bariton eignet es sich z.B. nicht und klanglich liegt es irgendwo zwischen Alt und Tenor, weicher als das Tenor, aber weniger ´fett´, andererseits aber weniger brillant als das Alt.
Schon eigen im Sound und gar nicht unattraktiv, aber halt nie sonderlich verbreitet.
 
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Beim Zusammenspiel mit Saxophonen landet man gerade bei der Akkustikgitarre sehr schnell in Halsbereichen, wo die Gitarre nicht mehr gut klingt oder nur noch sehr schwer spielbar ist (z.B. Baree 8. - 11. Bund oder so).
Das kriegt man hin, wenn man bereit ist, auf der Gitarre ein paar weitere Akkord-Voicings zu lernen. Wenn man nur eine Handvoll Wanderakkorde zur Verfügung hat, wird es tatsächlich schwierig.

@jway92 Es mit den Sax-Noten eine neue Schwierigkeit aufgetreten. Das Original (wenn die Doris Day Nummer das Original sein sollte) ist in A, aber die Sax-Noten sind transponiert in G, klingend in Bb. (G weil ein Kreuz am Anfang der Noten) Damit gilt, was hermanson schreibt:

Die Altsaxstimme ist in G, d.h. klingend Bb. Also Gitarre mit Capo im 1. Bund mit den Akkorden wie oben schon geschrieben, A E und D oder ohne Capo Bb F und Es.

Wahrscheinlich nutzt ihr beide unterschiedliche Notenquellen. Häufig werden ja Gitarrennoten/-akkorde angepasst, damit sie einfach zu spielen sind. In diesem Fall wurde das Sax angepasst.

Es wäre für euch einfacher, wenn ihr in Zukunft Notenmaterial für das Sax finden könntet, das auch Akkordsymbole enthält. Dann könntest du die Akkorde für die Gitarre leicht nach bebob99s Erklärung anpassen.
 
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@jway92 Mir kommt gerade der Verdacht, dass dein Saxophonist sich die Noten für ein Bb-Instrument (Tenor-Sax) geschnappt hat. Mit einem Tenor wäre für dich wieder alles wie zu Anfang. Also statt C-Melody-Sax kauft er sich ein Tenor und alles ist wieder gut. Hoffe, er kann das C-Melody noch zurück geben. :D
 
Servus,

sorry wegen der Korrektur, aber vor den Noten steht die Instrumentenbezeichnung Flauta = Flöte, d.h die Noten sollten eigentlich klingend, also in C, notiert sein.

Gruß Hermanson
 
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Flöte, d.h die Noten sollten eigentlich klingend, also in C, notiert sein.
was ja im gegenständlichen Fall auch keinen Unterschied macht. Dann waren die Noten also ursprünglich klingend G-Dur. Wenn das eine Flöte (in C) so spielt, dann passt es weder zu den angeführten Gitarren Akkorden, noch zum Saxophon. Insofern ist die Instrumenten "Empfehlung" ja egal.

Die Notierung ist ist ganz allgemein recht einfach gehalten, also für Spieler mit weniger Erfahrung geeignet. Da legt man im Arrangement die Melodie sowieso so, dass die in einen leicht zu greifenden Bereich fällt. Da sich Flöte und Saxophon die Böhm'sche Griffweise teilen, passt die einfache Notierung für Flöte grifftechnisch auch für das Saxophon. Die Begleitung muss dann allerdings hier wie da die passenden Akkorde zur klingenden Tonart bringen.

Ausgehend von der ursprünglichen Problem Beschreibung würde ich schätzen, dass es für beide Spieler den wenigsten Aufwand bedeutet, wenn die Gitarre einfach drei andere Akkorde greift. Ich bin kein Gitarrist, weiß also nicht wie "einfach" das ist, aber ich denke, dass man drei Akkorde, auch wenn sie sonst nicht so gängig sind doch vernünftig schnell lernen kann. Die Begleitung wird vermutlich hauptsächlich aus angeschlagenen Akkorden bestehen und nicht aus komplizierten Arpeggios und Gegenstimmen in der jeweiligen Tonart im Stil von Django Reinhardt - sonst hätte @jway92 die Frage bestimmt nicht stellen müssen ;-)
 
Ausgehend von der ursprünglichen Problem Beschreibung würde ich schätzen, dass es für beide Spieler den wenigsten Aufwand bedeutet, wenn die Gitarre einfach drei andere Akkorde greift. Ich bin kein Gitarrist, weiß also nicht wie "einfach" das ist, aber ich denke, dass man drei Akkorde, auch wenn sie sonst nicht so gängig sind doch vernünftig schnell lernen kann. Die Begleitung wird vermutlich hauptsächlich aus angeschlagenen Akkorden bestehen und nicht aus komplizierten Arpeggios und Gegenstimmen in der jeweiligen Tonart im Stil von Django Reinhardt - sonst hätte @jway92 die Frage bestimmt nicht stellen müssen ;-)
Na klar, sehe ich auch so. In diesem konkreten Fall sind die Akkorde, wie oben schon dargestellt, mit Kapo im ersten Bund sehr leicht zu spielen, da die urspünglichen Griffe verwendet werden können. Die Empfehlung, das Instrumen zu wechseln war als Scherz gemeint.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
siehste, hatte ich nicht gewusst.
 
Vielen Dank noch mal für die Hilfe!

Wir haben es jetzt ganz einfach mit Kapo am 1. Bund gelöst, hätte nicht gedacht, dass die Lösung so einfach ist :D

Klingt jetzt super, vielen Dank nochmal!

LG
Julia
 
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