Gitarren Sound live dicker machen

  • Ersteller derfriese
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Es wurde ja schon tlw. angesprochen, aber neben all den guten Equipment- und Spieltips ist ein Element in der Kette auch ganz wichtig: Der Toni! (aka Tontechniker/Mischer :D). Wenn ihr live ohne PA spielt, hast du's sowieso schwer; da hilft echt nur eine 2. Box mit etwas Abstand zu platzieren, um etwas mehr "Breite" in den Sound reinzubekommen.

Wenn ihr über eine PA geht, dann hängt soundtechnisch eigentlich fast alles beim Mischer. Deshalb gleich beim Aufbauen das Gespräch suchen u. Sympathien aufbauen. Dazu gehört dann auch Disziplin, weil wenn er zB sagt "LEISER" oder Bässe raus, dann macht man das auch besser so. Falls der Techniker nämlich merkt, dass ihr auf ihn sch...., wird er im schlimmsten Fall auch auf euch sch...., und den Sound entsprechend "nett" einstellen.

Optimal ist natürlich, wenn man einen eigenen Tontechniker mit hat, der weiß, was die Band will und was sie ausmacht. Der kann dann zusammen mit dem lokalen Tontechniker den Sound abstimmen.

Wenn ihr übrigens nicht gerade in einer reinen Konzert-Location spielt, dann WILL der Veranstalter oft gar nicht, dass ihr extrem fett und laut rüber kommt. In so einem Fall sind nämlich etwa Gäste im Lokal, die sich auch unterhalten wollen, und die zwar eine gute Livemusik schätzen, aber keinen Piep auf "fette" Musik geben.

Ansonsten kann ich mich eigentlich nur den bisherigen Kommentaren voll und ganz anschließen ... Spielraum ist genug vorhanden, in der Theorie gibt's genug Dinge, um den Sound anzufetten, aber in der Praxis heisst's eigentlich nur probieren, probieren, probieren...
 
Equalizer wirken wahre wunder. Schau mal bei Dunlop nach, z.B. MXR 10-Band. Am besten eins direkt zwischen Gitarre und Amp und eins nach der Effektkette. Bei Stereo, z.B. nach Chorus, dann zwei ans Ende.

Wer sich an die Rockman Module erinnert, weiß was ich meine. Die alten Eq. von Rockman sind auch nach über 20 Jahren immer noch sehr gesucht und gehen z.T. für 200 Euronen über den Tisch.
 
Gitarren Sound live dicker machen

Wie man Gitarren dicker macht, weiß ich nicht.
Wie man Sound, respektive Gitarrensound (ohne Deppenleerzeichen) dicker macht, folgt unten.

......

1. Es klingt fett, wenn man fett spielt. Und nicht nur der Gitarrist, sondern die ganze Band.
2. Ein guter Amp der den gewünschten Sound bietet, ist eine entscheidende Grundlage
3. Druck machen vor allem Schlagzeug und Bassist (siehe 1.)
4. Reverb und Chorus machen den Sound breiter, aber auch "weicher" und nehmen somit eher Druck.
5. Ein Delay kann den Sound gut andicken, man sollte es aber nicht übertreiben, sonst matscht es.

1. Jupp. Ganz klare Sache.
2. Ja. Ein Amp oder Speaker, der von Natur aus dünn klingt, ist sicher nicht des Rätsels Lösung.
Scooped-Mids-Badewannensound auch nicht.
3. Jaaeeeein. Druck macht natürlich auch die Rhythmusgitarre, wobei Druck kein Bassgebollere meint.
4. Stimmt, insbesondere bei Reverb.
5. Jepp, rischtisch.

Um den Sound fetter oder dicker zu machen, lohnt es sich:
- Gain überprüfen (zu viel ist nicht gut, zu wenig auch nicht).
- EQ checken: passt das? Stimmt es im Verhältnis zu den anderen Instrumenten? Hat die Gitarre genug untere und mittlere Mitten?
- Den Sound der anderen Instrumente checken. Es wird insgesamt immer dünn klingen, wenn E-Bass und Bassdrum(s) schlapp, leise und eher mittig-dünn als bassig-fett klingen. Besonders in einem Trio aus Gitarre, Schlagzeug und Bass muss jedes Instrument "passen", wenn man einen guten Gesamttsound will.
- Sauber spielen. Der beste Sound aller Instrumente nutzt nix, wenn man nicht wirklich "tight" im Rhythmus spielt. Dann wird es immer wischiwaschi und drucklos klingen.
- Equipement checken. Mit einer Strat oder Tele mit schwachen, vintage-mäßigen Singleoils und höhenreichem, bass- und tiefmittenschwachem Verstärker bekommt man keinen fetten Sound hin. Da hilft dann höchstens noch (siehe The Edge) der Griff in die Effektkiste. Das kann dann verdammt gut klingen (siehe U2 in den 80ern), ist aber sicher nicht "fett".
- Equipment checken II: der Sound und somit die Ausrüstung müssen zu Stilrichtung passen.
Ein Bandsound á la U2 in den späten 80ern passt nicht so ganz zu "Auffe-Fresse-Rock"; eine Les-Paul mit fett klingendem Boogie-Amp passt dafür nicht zu U2-Sound.
- Das vielleicht wichtigste: Bandsound finden, der zur Band-Mucke passt. Daran muss jeder Musiker der Band beteiligt sein. Wirklich gute Top-40-Bands bekommen manchmal mehrere gute Sounds hin; die meisten bands aber (mit Glück und Übung) gerade mal einen. Und der muss dann, wie gesagt, passen.

Bevor man mit zwei Verstärkern und anderen größeren Geldausgaben usw. anfängt, sollte man erst mal seine Einstellungen am Amp checken, bei Bedarf vorsichtig Effekte ausprobieren (Zerrpedal mit fettem Klang, Delay, eventuell dezenter Chorus usw.) und natürlich dies auch bei Bedarf von den Mitmusikern fordern.
Ein anders gestimmtes Schlagzeug kann Welten verändern im Gesamtklang der Band.
Bringt dies nicht genug, kann man bei einem Combo einen anderen Speaker und/oder eine 1x12-Zusatzbox anchecken.

Band-O-Lero
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

die Frage ist, was "fett" tatsächlich meint. Das definiert sicher jeder - je nach geschmack und Musikrichtung - ein bisschen anders. Ich bin der einzige Gitarrist in einer Band und spiele mit einem sehr guten Drummer und einem ebenso guten Basser zusammen. Da ist also der Grundstock schon mal da. Stimmt hier das Fundament nicht, kann man den Rest gleich vergessen.
Da wir ohne PA spielen kann keiner tricksen. Es liegt also sehr viel an der Spielweise. Ich hab mir eine recht heavy Art zu spielen zugelegt (meinen zumindest manche Leute...) und bin im Moment soweit, komplett ohne FX zu spielen. Im Klartext: beim letzten Gig war's außer der Gitarre nur mein TSL mit zwei Boxen. Ich habe zwei 2x12" verwendet, allerdings mit unterschiedlichen Speakern. Eine Box war die 1936 mit den Standardspeakern, die andere die 1936 mit den V30. Die beiden Typen ergänzen sich sehr gut und bringen, nebeneinander gestellt, einen schönen breiten, dicken, satten Klang. Wobei nochmals betont sei, dass Bass und Schlagzeug viel ausmachen.
Die übrigen Tipps (Gain, Frequenzen, etc.) sind natürlich auch nicht außer Acht zu lassen.

Viele Grüße

Matze
 
morgen,

Um den Sound recht "breit" zu bekommen hab ich den Stereochorus am Tonelab gern gemocht. Brauchte aber auch 2 boxen, sonst klingts furchtbar. Um einfach "fett" aus der Box zu kommen schau ich, dass ich mehr lowmids hab und Presence fast ganz raus. Spiel auch nie am Bridge Pickup.
Dazu eine Mischbestueckung in der Box. Da kamen 2 in Relation zu gaengigen Gitarrenspeakern recht langhubige Chassis dazu, damit eben Frequenzen <250Hz nicht bloss die Pappe in die Aufhaengung klatschen und ich nur mehr Klirr habe (unsauber), sondern das auch noch uebertragen werden kann. Ich bin damit sehr zufrieden, allerdings spiel ich auch ueber nen modeler und PA Amp. Weiss nicht wie sich sowas mit einem normalen Amp macht...

cu
martin
 
ich finds manchmal geiler wenn die Gitarre dünn klingt
dann kommt der bass besser durch und ist teilweise auch besser für soli
 
auch vll am seitensatz mal gucken. dünne seiten klingen vom ton nich halb so "voll" wie gute dickere seiten. gruß jonas
 
auch vll am seitensatz mal gucken. dünne seiten klingen vom ton nich halb so "voll" wie gute dickere seiten. gruß jonas

Wir sind uns aber einig, daß dieser eherne Grundsatz nicht von Billy Gibbons stammt, oder? :rolleyes:
 
Um den Sound recht "breit" zu bekommen hab ich den Stereochorus am Tonelab gern gemocht. Brauchte aber auch 2 boxen, sonst klingts furchtbar. Um einfach "fett" aus der Box zu kommen schau ich, dass ich mehr lowmids hab und Presence fast ganz raus. Spiel auch nie am Bridge Pickup.
Nur damit ein Anfäger dass jetzt nicht in den falschen Hals bekommt: Das kann aber GAAAAAANZ schnell matschig werden.

Ich war mal bei einem Konzert von den Queens Of The Stone Age, und die haben auf Platte einen super fetten, breiten Sound. Live haben sie das auch versucht, leider haben sie dabei wohl ungefähr das oben genannte getan ... viele Tiefmitten, keine Höhen und dann nur den Hals-PU genommen ... oder so ähnlich. Naja, ich habe selten so einen Matsche-Sound gehört. Natürlich kommts auf die Location an, ich habe QOTSA ein halbes Jahr später nochmal bei einem Festival gesehen, und da wars zwar auch kritisch, aber doch um einiges "differenzierbarer".
Trotzdem - das oben genannte KANN funktionieren, ist aber im Normalfall ein No-go (mal neudeutsch gesagt ;)) !!!
 
Presence raus, hoehen und Mitten bleiben schon drin :)
Das Gezischel bei aufgerissener Presence geht sowieso nur unter wenn der Drummer aufs Blech haut. Bzw maskiert man da schnell die Konsonanten des Saengers, je nach Box halt.
Allerdings hab ich nen "Fliesswiderstand" fuer die 4x12. Klingt wichtig fuer ein paar Löcher in der Box :D
So komm ich mit dem Qtc weiter runter und hab diese alles und vor allem den Punchbereich des bassisten zusammenwummernde ueberhoehte Bassresponse nicht. Sprich, ich begnueege mich im bandkontext eigentlich mit etwa dreieinhalb Oktaven an der Gitarre. Viele meinen jeweils eine darueber und drunter mitbedienen zu muessen. Das ist dann daheim fett, kollidiert aber gern mit Vox und Bass. Hatte als Techniker grade wieder dieses Wochenende viel Freude mit so einem Gitarristen :)

cu
martin
 
Kann Dir den BBE SONIC MAXIMIZER oder Furman PQ 3 oder 4 ( der Furman ist nurnoch gebraucht zu erstehen ) empfehlen.
 
Zitat: Die großen haben den von amerikanischen Militärforschern 1987 geheim entwickelten Fatulator im Rack. Das war ursprünglich als akustische Waffe gedacht, wurde dann aber auf dem legendären EVH I Album zum ersten mal erfolgreich für die Unterhaltungsbranche getestet.



Fatulator? Na mal gut das das Ding nicht Flatulatur heißt:D
Zumindest hätte Google das gern so!! Scheint ja echt Mega geheim zu sein das Google nix darüber ausspuckt:gruebel:
 
Ach wo, auf Van Halen I kam n Aural Exciter zum einsatz. (Und iirc Plattenhall undn Echoplex - neben Eddies Pedalen)
Btw, der Gitarrensound auf diesem Album ist imo absolut perfekt. Würde nen sehr ähnlichen Sound fahren wenn ich den so hinbekommen würde (allerdings mit weniger Effekten), diese Hochmitten sind einfach nur zum dahinschmelzen.
Das war ursprünglich als akustische Waffe gedacht[...]
In case of Sonic Attack on your district, follow these rules...
Die schöne Platte auf meinem Avatar läuft grad mal wieder.
 
Die großen haben den von amerikanischen Militärforschern 1987 geheim entwickelten Fatulator im Rack. Das war ursprünglich als akustische Waffe gedacht, wurde dann aber auf dem legendären EVH I Album zum ersten mal erfolgreich für die Unterhaltungsbranche getestet.

Im Rack "der großen" sind auch keine völlig abgefahrenen Effekte. Sie arbeiten auch mit den altbekannten Waffen, allerdings zum einen in sehr guter Qualität und zum anderen können sie i.d.R. sowohl spielerisch als auch technisch damit sehr gut umgehen.

1. Es klingt fett, wenn man fett spielt. Und nicht nur der Gitarrist, sondern die ganze Band.
2. Ein guter Amp der den gewünschten Sound bietet, ist eine entscheidende Grundlage
3. Druck machen vor allem Schlagzeug und Bassist (siehe 1.)
4. Reverb und Chorus machen den Sound breiter, aber auch "weicher" und nehmen somit eher Druck.
5. Ein Delay kann den Sound gut andicken, man sollte es aber nicht übertreiben, sonst matscht es.

Ich habe schon viele Bands mit nur einem Gitarristen gehört, der einen ganz "straighten" Sound ohne große Effektschlacht gefahren hat... und es hat trotzdem dick geklungen, einfach weil die Band gegroovt hat wie Hacke. Ich selber mag ein sehr kurzes Delay sehr gerne, aber es muss zum Song und Sound passen.

Na der Post kam relativ seriös rüber:)

Du hast jetzt nicht ernsthaft danach gegoogelt, oder? :D

Doch habe ich:)
 
In einem Trio ist es wichtig, dass auch der Bassist das seinige für einen fetten Sound tut. Hör Dir mal an, was John Paul Jones bei Led Zeppelin so macht, das macht viel aus.

Andererseits kann man natürlich vor allem durch das Spiel den Sound dichter machen, wie bereits zuvor gesagt. Beispiele hierfür sind The Edge oder Matt Belamy, die beide mit eher mittigen sounds, mit viel MEAT im tone (also kein gescoopter highgain metal sound) und Delay arbeiten.

Ich habe auch bis vor kurzem in einem Trio + Sänger gespielt, und wir haben uns jetzt einen zweiten Gitarrero angeschafft, das gibt mir einfach auch mehr Freiheiten, hier und da einfach nur mal paar fills zu spielen oder nur Akzente zu setzen. Den Sound alleine füllen zu müssen artet bei einem Konzert von 2 Stunden dann schon mal in ordentlich Arbeit aus.
 
Ist zwar schon ein bisschen älter der Fred aber scheint ja noch Nachfrage zu bestehen.

Ich würde keine psychoakustischen Helfer wie Exciter und Co. einsetzen.

Eher eine Box mit unterschiedlichen Speakern, einen der akzentuiert und einen der verwaschener zeichnet.

Dazu den Amp mit London Power Scaling ausstatten sodass man ihn in jeder Lautstärke am Sweet Spot betreiben kann.
 
@toxx,

ich hab mal einen Suhr Badger angespielt der das hatte. Hab zuvor nur ein YT Video gesehen....da konnte man schon ganz gut erahnen dass das die Methode der Wahl ist. Der Sound bleibt wirklich transparent bei der Leistungsreduktion.

Bislang habe ich im Netz nur einen Tech im Ausland ausfindig machen können der diese Modifikation implementiert. Ist auch nicht eben billig. Trotzdem ist das irgendwann bei meinen drei "großen" Amps fällig.....
 

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