Gitarren vom hiesigem Gitarrenbauer oder nur von der Stange?

rmb
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Der letzte Thread, den ich zu diesem Thema gefunden habe,

(Ab ca. 1.600: Markengitarre von der Stange oder hiesiger Gitarrenbauer?)

ist inzwischen 8 Jahre alt. Da hab ich noch gar nicht daran gedacht, mir eine bauen zu lassen. 2016 und jetzt aktuell habe ich mir dann welche bauen lassen.
Mich würde das Für und Wider eurer Ansicht nach interessieren. Inzwischen sind ja einige "User" neu dazu gekommen.
Ich selbst bin absolut positiv überrascht, die beiden Gitarrenbauer waren äusserst kompetent, haben mich gut beraten und sind auf meine Wünsche eingegangen,
so das ich jetzt 2 E-Gitarren habe, die mir in Zukunft vollkommen ausreichen werden, um das zu spielen, was ich möchte.
Fairerweise sei noch erwähnt, daß ich auch eine Fender Strat habe,
Ich bin gespannt, auf eure Meinungen dazu,
Micky
 
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  • Katalogware kannst Du ausprobieren und bei Gefallen kaufen oder weitersuchen, beim Auftrag wirst Du abnehmen müssen, wenn auch sicher Änderungen im Rahmen des Möglichen drin sind
  • Der Vorteil, beim Custom-Build alles beeinflussen zu können heißt aber auch, dass Du vorher sehr genau wissen musst, was Du möchtest
  • Der Widerverkaufswert von Custom-Builds ist i.d.R. deutlich niedriger als der hochwertiger (und beliebter) Stangenware
Viele Grüße
 
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Bei meinem Gitarrenbauer hier geht ein Neubau bei ca. 3000 € Minimum los (Akustikgitarre).
Mein Exemplar war allerdings auch jeden Euro wert, spielt meine vorhandenen hochwertigen glatt an die Wand ...
Ich wusste aber im Vorfeld genau was ich wollte/brauche, da wurde jedes Detail gemeinsam durchgesprochen.
 
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Wie sieht es mit dem Mittelding aus, Stangenware von kleinen Herstellern wie Maibach, Haar oder Lakewood. Man kann zwar nicht jedes Detail besprechen, aber die individuelle Gitarre ist auch dort halbwegs möglich, günstiger und besser im gebrauchten Verkauf (IMO). Das ist der Bereich, in dem ich mich tummle, da ich nicht die Ahnung und das spielerische Niveau hätte, einen Luthier zu erzählen, was ich brauche (oder ich würde eine bestehende Gitarre kopieren) und das Ergebnis wäre eventuell auch nicht besser ist als Stangenware.

Ich hatte mir vor 15 Jahren ein Mountainbike-Rahmen nach meinen Maßen schweißen lassen und Parts nach meinem Wunsch setzen lassen, am Ende war es auch nicht geiler als das Stevens, dass ich schon hatte.
 
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Ich hab mir selber immer gerne Standard-Stangenware gekauft, meist gebraucht um es wieder nach bedarf wegzugeben...

Jetzt habe ich mich dazu bewegt einen Schritt weiter zu gehen, und habe eine Les Paul in Auftrag gegeben... Ich lasse mich da auch etwas überraschen, aber einer der Gründe war, das ich einiges an Teilen selber wählen wollte (Faber Hardware & Q-Pickups), sie optisch an einer 59 relic angelegt sein soll und dann auch ein bisschen "support your local Gitarrenbauer"...

Viele gute Gründe! 😎

Ich bin mir aber bewußt, dass ich sie im Zweifel (bei nichtgefallen) nicht ohne weiteres abstoßen kann, aber gehe vom Gefühl her in die Geschichte eine Gitarre fürs Leben zu bekommen!
 
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beim Auftrag wirst Du abnehmen müssen,
mein erster Gitarrenbauer hat mir von sich aus angeboten, du mußt sie nicht nehmen, bei meinem zweitem war das überhaupt kein Thema.
Ich denke seriöse Gitarrenbauer bestehen da nicht unbedingt drauf. auch der Zweite wäre die Gitarre wohl problemlos anderweitig losgeworden.
Das ist dann letztlich nicht anders als beim Online-Handel. Ich finde, da kauft man eher die "Katze im Sack".
Aus meiner Sicht ist es so, das ich froh bin, diese beiden Gitarren zu besitzen.
Zum Wiederverkaufswert, da ist es doch so, die Gitarre wird nach meinen Wünschen gefertigt, wenn das dann hingehauen hat, warum in aller Welt sollte ich sie
kurz-oder mittelfristig verkaufen wollen.
Neubau bei ca. 3000 € Minimum los (Akustikgitarre).
ist schon klar, i.d.R. sind die Gitarren beim "kleinen" Bauer wohl schon teurer, was viele wohl dann abschreckt.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

da ich nicht die Ahnung und das spielerische Niveau hätte, einen Luthier zu erzählen, was ich brauche (oder ich würde eine bestehende Gitarre kopieren) und das Ergebnis wäre even
ja, das gehört dazu, das man eine genaue Vorstellung hat, von dem, was man will. Sonst gibt es ja wirklich die von dir genannten Alternativen, um dann noch eine recht individuelle Gitarre zu haben.
 
mein erster Gitarrenbauer hat mir von sich aus angeboten, du mußt sie nicht nehmen, bei meinem zweitem war das überhaupt kein Thema.
Ich denke seriöse Gitarrenbauer bestehen da nicht unbedingt drauf. auch der Zweite wäre die Gitarre wohl problemlos anderweitig losgeworden.
Das ist dann letztlich nicht anders als beim Online-Handel. Ich finde, da kauft man eher die "Katze im Sack".
Ich finde es absolut nicht unseriös, wenn ein Gitarrenbauer auf der Abnahme eines individuell nach Kundenwunsch gefertigten Einzelstücks besteht und dies vorher auch vertraglich absichert. Das ist doch eine vollkommen normale Geschäftssituation.
Tendentiell fände ich es anders herum tendenziell unseriös. "Ach, die brauchst Du nicht zu nehmen, die werde ich sowieso los" und so ein kumpelhaftes Rumgeeier suggeriert bei mir, dass der Preis wohl zu hoch für die geleisteten Aufwände und das Risiko einkalkuliert ist.
Beim Online Handel greift das Fernabsatzgesetz. Wo ist da ein Risiko und die Katze im Sack?
Zum Wiederverkaufswert, da ist es doch so, die Gitarre wird nach meinen Wünschen gefertigt, wenn das dann hingehauen hat, warum in aller Welt sollte ich sie
kurz-oder mittelfristig verkaufen wollen.
Präferenzen und Wünsche ändern sich, Bedürfnisse ändern sich Lebenssituationen ändern sich, darum. "Die Gitarre für's Leben" mag es geben, ist für mich aber eher ein verklärtes Klischee (aus eigener Erfahrung).

Du wolltest Argumente für und gegen custom-build Gitarren. Die hast Du sachlich bekommen und reagierst mit der Verteidigung Deiner eigenen Entscheidungen, Gitarren bauen zu lassen. Warum fühlst Du Dich nun angegriffen? Dann frag halt nicht... EOT
 
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mein erster Gitarrenbauer hat mir von sich aus angeboten, du mußt sie nicht nehmen, bei meinem zweitem war das überhaupt kein Thema.
Ich denke seriöse Gitarrenbauer bestehen da nicht unbedingt drauf. auch der Zweite wäre die Gitarre wohl problemlos anderweitig losgeworden.
...

Also das höre ich zum ersten Mal. Du besprichst und bestellst eine Gitarre, die individuell für dich gebaut wird und dann gibt es keine Abnahmeverpflichtung? Der Gitarrenbauer verkauft diese dann einfach anderweitig, nimmt den Verkauf und Vertrieb an andere Kunde auf seine Kappe? Der nächste Kunde, der sich zum Gitarrenbauer verirrt, will plötzlich die fertige Gitarre anstatt seine eigene? Und bezahlt eventuell sogar den Individualpreis, damit der Gitarrenbauer auf seine Rechnung kommt?
Also das halte ich nicht für wahr.

Es hat nichts mit seriös zu tun, ob ein Gitarrenbauer auf Abnahme besteht, wenn ein Vertrag (und hier in Form eines Werkvertrags) besteht, dann gibt es eine Abnahmepflicht (nach Prüfung der Ware), eher ist ein Kunde unseriös, der nicht abnehmen will.
 
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Warum fühlst Du Dich nun angegriffen?
Ich fühle mich nicht angegriffen.
@Prospero und @TE335 , so ein Bau einer Gitarre nimmt ja auch etwas Zeit in Anspruch, und ich hab da die beiden Gitarrenbauer
auch etwas näher kennengelernt, da entwickelt sich auch eine Art "Freundschaft", wenn ihr das als unseriös bezeichnet, okay.
Für mich ist das aber keine Geschäftsbeziehung im herkömmlichen Sinne, weil im bestem Falle beide (Gitarrenbauer und Gitarrist)
ihr Metier mit Leidenschaft betreiben. Das könnt ihr als romantisch verklärt bezeichnen, aber meine Erfahrung ist nun mal so.
Ich glaube nicht, das ihr beiden euch mal mit einem Gitarrenbauer unterhalten habt. Jedenfalls muß man das ja auch nicht, auf dem freiem Markt
gibt es ja genug Supergitarren.
"Die Gitarre für's Leben" mag es geben, ist für mich aber eher ein verklärtes Klischee (aus eigener Erfahrung).
Naja, meine beiden Fender hab ich 20 Jahre lang gespielt, das ist dann doch ein längerer Zeitraum. In der Zeit hab ich auch überhaupt nicht darüber nachgedacht, das ich eventuell eine andere Gitarre bräuchte:rolleyes:, ist halt meine Erfahrung.
 
...wenn ihr das als unseriös bezeichnet, okay.
...

Also das hat hier niemand!

...auch etwas näher kennengelernt, da entwickelt sich auch eine Art "Freundschaft",...

Ok, wenn du Freunde beauftragst, dir eine Gitarre zu bauen, dann ist es was anderes, als der Auftrag an einen Gitarrenbauer, der seinen Job macht und dich als Kunden sieht.
 
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2016 und jetzt aktuell habe ich mir dann welche bauen lassen.

Mich würde das Für und Wider eurer Ansicht nach interessieren.

Ich selbst bin absolut positiv überrascht,

Fairerweise sei noch erwähnt, daß ich auch eine Fender Strat habe,

Dann wärst du doch prädestiniert, deine konkreten Erfahrungen und die Vor- und Nachteile im direkten Vergleich als erster etwas detaillierter niederzuschreiben?!

Ich konnte mich noch nicht zu einer Zustrom Gitarre durchringen. Warum nicht? Ein Gitarrenbauer muss auch auf seine Kosten kommen (Material, Arbeitsstunden und Maschinen). D.h. er kann wirtschaftlich gesehen nur eine begrenzte Zeit mit meiner Gitarre verbringen, oder ich bin eben bereit, entsprechend hohe Kosten zu tragen. Ob sie dann wirklich so liebevoll und sorgfältig gebaut ist, wie man hier in manchen Baubegleitungsthreads lesen kann? Sollen die Kosten im Rahmen bleiben, nimmt er eben vorgefertigte oder fertige Teile und komplettiert diese nur noch. Das kann ich aber selber auch. Wirklich viel mehr können, als eine gute Gitarre von der Stange, kann die dann aber so oder so nicht. Nur der Individualität wegen bin ich aber einfach nicht bereit, ein Vielfaches auf den Tisch zu legen.

Gruß,
glombi
 
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Unseriös würde wohl niemand sagen aber ungewöhnlich ist das schon.
Vielleicht bei jemand der dass als Hobby betreibt oder versucht im Geschäft Fuss zu fassen..

Egal ob man einen Tisch beim Schreiner oder ne Lederjacke beim Schneider nach Mass bestellt..ich kann mir kaum vorstellen,
dass die Aussage musst Du aber nicht nehmen da häufig anzutreffen wäre.

Die müssen ja davon leben und können nicht auf Halde und gut Glück produzieren, dass jemand anders dann genau sowas irgendwann abkauft.
Gerade wegen der Individualität lässt man ja für sich speziell fertigen...also ungewöhnlich.
 
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Ich denke, dass jeder bei ausreichend langer Suche bereits auf dem normalen Neu- oder Gebrauchtmarkt eine Gitarre findet, die seine Vorstellungen zu sagen wir 90 % erfüllt.
Jetzt kann man aber natürlich die "fehlenden" 10 % auch durch eigene Änderungen, ggf. durch einen Gitarrenbauer, erhalten.
Wenn man also 100% möchte, dann würde ich daher Komplettbau beim Gitarrenbauer und Neukauf mit eigenem Customing vergleichen.

Bei einem Gitarrenbauer-Projekt sehe ich vor allem 2 Probleme: Trotz aller Vorgaben weiß ich nicht, wie das fertige Produkt klingt. Kann gut gehen, muss es aber nicht und dann muss ich sie i.d.R. trotzdem abnehmen.
Das zweite Problem: Die Geduld, auf eine Gitarre 1-2 Jahre zu warten, fehlt mir einfach.

Ich persönlich hangele mich daher lieber durch den normalen Gitarrenmarkt (bei Gebrauchtkauf kein finanzielles Risiko, bei Neukauf Option des Widerrufs) und arbeite ggf. Details nach. Ich kann mir aber vorstellen, dass ein gelungener Auftrag beim Gitarrenbauer -also wenn alles gut läuft- die Bindung an die Gitarre erhöht und das fertige Produkt viele Jahre lang wirklich Spaß macht.

Besonders spannend finde ich es, wenn jemand beim Spezialisten eine Gitarre bauen lässt, die es in dieser Form so nicht auf dem Markt gibt, wie etwa zuletzt @Mr.513 .
 
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k, wenn du Freunde beauftragst, dir eine Gitarre zu bauen, dann ist es was anderes, als der Auftrag an einen Gitarrenbauer, der seinen Job macht und dich als Ku

der Punkt ist doch, ich kannte die Gitarrenbauer vorher doch nicht, diese Art Bekanntschaft entwickelt sich halt während der Bauzeit.
Ich denke Gitarrenbauer sehen sich halt mehr als Künstler, denn als Geschäftsmann.
Ich persönlich hangele mich daher lieber durch den normalen Gitarrenmarkt
das ist ja der Normalfall und auch okay.
Besonders spannend finde ich es, wenn jemand beim Spezialisten eine Gitarre bauen lässt, die es in dieser Form so nicht auf dem Markt gibt, wie etwa zuletzt @Mr.513 .
das ist bei meinen Gitarren ja auch der Fall. Sind halt absolute Unikate, die entsprechend für mich gebaut wurden und mir auch sehr gut gefallen.

Dann wärst du doch prädestiniert, deine konkreten Erfahrungen und die Vor- und Nachteile im direkten Vergleich als erster etwas detaillierter niederzuschreiben?!
Erstmal, sich eine Gitarre bauen zu lassen, ist natürlich auch ein "Luxus".
An meinen beiden Fender, auch in der etwas gehobeneren Preisklasse angesiedelt, gab es nichts auszusetzen. Durch persönliche Umstände hab ich mir nach 20 Jahren gedacht, ich könnte auch mal andere Gitarren ausprobieren. Nach einigem Rumsuchen bin ich dann zur Fender Strat prof gekommen, die auch sehr gut ist.
Dann wollte ich auch noch eine Zweitgitarre, und bin als Bonner auf einen Bonner Gitarrenbauer gestoßen. Wir haben dann gut kooperiert und herausgekommen ist dann meine erste für mich angefertigte Gitarre. Ich möchte sie nicht mehr missen.
Vor einiger Zeit bin ich dann mit @murle1 in Kontakt gekommen. Das hat mich so neugierig gemacht, daß ich mir von ihm eine Gitarre hab bauen lassen, mit dem Ergebnis, das ich jetzt eine absolut einmalige Tele Thinline besitze.
Da ich jetzt auch schon 65 bin, denke ich, war es das dann für mich auch mit E-Gitarren. Mit den 3 kann ich ich eigentlich musikalisch alles verwirklichen,
was mir so vorschwebt.
Zu technischen Details will ich mich hier nicht auslassen, nur eins noch, ich war nie der grosse "Gitarrenwechsler", wahrscheinlich, weil ich der Ansicht bin, es liegt zum grossem Teil auch an mir, was aus der Gitarre rauskommt.
Eigentlich wollte ich selber gar nicht soviel dazu schreiben, sondern mehr die Meinungen von euch hören:rolleyes:

schönen Gruss an euch alle und Danke für eure Kommentare,
Micky
 
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der Punkt ist doch, ich kannte die Gitarrenbauer vorher doch nicht, diese Art Bekanntschaft entwickelt sich halt während der Bauzeit.
Ich denke Gitarrenbauer sehen sich halt mehr als Künstler, denn als Geschäftsmann.

das ist ja der Normalfall und auch okay.
...

"Mehr Künstler als Geschäftsmann" - das halte ich für totalen Unsinn. Ein Gitarrenbauer mag ein Künstler mag sein, aber auch Künstler stellen Rechnungen und verlangen die Abnahme ihrer Kunst, wenn sie beauftragt werden. Leben Künstler von Luft, Liebe und Anerkennung? Verbrauchen Künstler kein Material, dass sie einkaufen? Kommen Künstler aus Millionärsfamilien?

Der Normalfall ist, dass ein (künstlerisch veranlagter) Gitarrenbauer eine Rechnung stellt, auch an nette Leute und Kunden, mit denen man einen Kaffee trinkt und sie seit Monaten kennt.
 
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Wie man in den Laden geht, ein hängendes Instrument Gefallen findet, so kann man bei einem Gitarrenbauer auch schon mit einem seiner Gitarren glücklich werden, die in seinem Ausstellungsbereich zu finden sind.

Was ganz persönliches gibt es nur per direktem Auftrag. Mit allen Risiken und Chancen. Beschreibung der Wünsche vs. Umsetzbarkeit. Erwartungsmanagement bzgl. auf Klang und Haptik.

Die Wartezeit hängt sehr stark von der Auftragslage ab. 1-2 Jahre musste ich nicht warten. Bei Gitarre 1 gab es von März bis Mai die Phase der Abstimmung, von Mai bis November wurde gebaut (die war ein eigener Entwurf nur auf Grundlage eines Bildes). Bei Gitarre 2 gab es zumindest auf den Korpus bezogen seitens des Herstellers Grundlagen, Details waren dann aber doch sehr Individuell. Das Projekt dauerte - trotz Neulackierung - mit allem von August bis Januar.

Für alles gibt es für und wider.
 
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Ich kann mir aber vorstellen, dass ein gelungener Auftrag beim Gitarrenbauer -also wenn alles gut läuft- die Bindung an die Gitarre erhöht und das fertige Produkt viele Jahre lang wirklich Spaß macht.
Genau so ist es bei mir. Und sogar noch ein wenig mehr.

Ich konnte mir im Jahr 2018 endlich meinen Traum von einer Gitarre erfüllen und habe mir eine Gitarre komplett nach meinen Wünschen bauen lassen. Und zwar von A-Z.
Bei mir hat diese Gitarre eine wirklich hohe Bindung, da ich sie mir erst leisten konnte durch eine kleine Hinterlassenschaft meiner Mutter nach ihrem Tod.
Daher ist diese Gitarre für mich auch absolut unverkäuflich.
Eine ähnliche Gitarre von der Stange (und sie wäre so auch nicht 100%ig erhältlich) hätte für mich nicht den gleichen Wert in diesem Falle.

Ich habe einige Gitarren, und diese sind auch sehr gut und ich spiele sie auch sehr gerne.
Aber den individuellen Wert meiner Custom erreicht durch den von mir beschriebenen Hintergrund keine einzige.


Zum Bau meiner Custom (Ich nenne sie liebevoll Mocki, da sie an eine Mockingbird angelehnt ist):
Den Gitarrenbauer, bei dem ich sie bauen ließ, kenne ich nun schon seit 3 Jahrzehnten.
Ich würde sagen, wir sind gut bekannt.
("Befreundet" ist ein sehr hoch angesiedelter Begriff in meinen Augen.)
Er ist auch meine absolut erste Anlaufstelle in Gitarren-Fragen aller Art.

Jahrelang habe ich ihm gesagt, irgendwann wird der Tag kommen, an dem ich mir von ihm eine Gitarre bauen lassen möchte.
Das war nun der Fall.
Aber trotz der langen Bekanntschaft habe ich eine Anzahlung getätigt in höherer dreistelliger Summe.
Mir war auch einleuchtend, daß er mir sein Risiko bei jeder gebauten Gitarre erläuterte. Jeder macht ja auch seine Erfahrungen mit Kundenwünschen.
Daher war es für mich kein Problem mit der Anzahlung.

Er hat mich von Anfang an über Risiken und alles weitere aufgeklärt, da man das Endprodukt nicht vorhersehen kann vom Klang.
Es sollte schließlich auch ein Floyd Rose verbaut werden. Und hier liegen ja bereits auch einige klangliche Unabwägbarkeiten drin.
Aber das Vorgespräch war auch nicht gerade kurz. Und so konnten wir uns gegenseitig bereits im Vorfelde über Erwartbares, Machbares oder auch Unmögliches unterhalten.
Natürlich verbunden mit vielen Tipps und Erfahrungswerten seinerseits.

Wir haben uns also zusammen in das Abenteuer gestürzt, denn ich war guter Dinge und habe ihm vertraut, da ich seine bisherigen gebauten Gitarren kannte und deren Qualität mir sehr hoch erschien.
Von der Kopfplatte (diese haben wir zusammen designt) über Hals (eingeleimt/Dicke/Griffbrett/Inlays) und Korpus (Holzarten/Holz-Suche/Furnier (Maserung+Verlauf)/Form und Abänderungen) zu PUs, Potiknobs (Art, Anordnung, Killpot) und Material aller Hardware (Ruthenium) wurde alles gemeinsam besprochen.
Mir persönlich hat die Zeit, in der meine Gitarre gebaut wurde, sehr gefallen, da ich auch ständig mit interessanten Detail-Infos versorgt wurde. Von den Zwischenbildern mal ganz abgesehen.
Von der Umsetzung und sämtlicher Beratung habe ich keinerlei Wünsche mehr frei.
Es lief alles zu meiner absoluten Zufriedenheit.
Und die Gitarre ist auch das geworden, was ich mir jahrelang erträumt hatte.
Jeden Tag, den ich diese Gitarre nun in Händen halte, weiß ich für mich selbst: Es ist die beste Gitarre, die ich jemals gespielt habe, spiele und spielen werde.
Aber dazu gehört eben auch ein gewisses Maß an Subjektivität meinerseits. Denn dazu gehören die Vorgeschichte der Gitarre, der Werdegang und meine persönlichen Wünsche, die in der Gitarre verewigt wurden.
Für jemanden anderen hätte diese Gitarre niemals diesen Stellenwert.
Und jemand anderes würde diese Gitarre auch um ein vielfaches objektiver betrachten.

Ich kann aus meiner eigenen Sicht nun keinem anderen raten, sich unbedingt eine Gitarre bauen zu lassen oder sich lieber eine gute von der Stange zu kaufen.
Dies ist in jedem anderem Fall wieder ganz individuell zu sehen und sollte daher auch gut abgewogen werden.
Wie bereits einige geschrieben haben, sollte man vielleicht erstmal bei den Stangen-Gitarren schauen, ob es nicht evtl. eine gibt, die sich bereits 90-95% annähert an die eigenen Wünsche.
Diese kann man vor Kauf ja bereits in die Hand nehmen und schauen, ob sie einem zusagt.
Die letzten Prozente lassen sich vielleicht verschmerzen oder durch eigene Maßnahmen ergänzen.

Mein Fazit ist: Die Anfertigung einer Custom sollte wirklich sehr gut überlegt sein. Und erst nach reiflichem Überlegen und Abwägen sollte sich Otto-Normal-Gitarrenspieler dazu entscheiden.

Ich hoffe, ich konnte dem Thread etwas interessantes beisteuern.
 
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Für mich war "bauen lassen" bisher keine Option, die ich ernsthaft in Erwägung gezogen habe.
Gründe dafür wurden schon genannt.
Wesentlich ist hier für mich schon das Thema "Überraschungsei". Gerade, wenn viel Geld investiert wird, ist mir das zu heikel. Dem steht gegenüber, dass man auch oder gerade bei hochwertigen Serien-Instrumenten, dann aus gleichen Modellen noch mal die persönliche Rosine heraus picken kann. Für mich war/ist es ein sehr gutes Gefühl aus mehr als 30 CS Les Pauls, die für mich "beste" herausgesucht zu haben. Viel mehr, kann man nicht tun, um ein herausragend klingendes Instrument zu bekommen.

Ein weiterer ganz anderer Gesichtspunkt ist für mich, dass "bauen lassen" auch ein weites Feld ist. Die meisten ansässigen Gitarrenbauer legen zwar schon Wert darauf, ihre Instrumente auch "komplett" zu bauen, d.h. Body bzw. Hals nicht vorgefertigt zu zukaufen. Da stellt sich für mich die Frage, ob dass so unbedingt nötig ist.
Bei einer Strat oder Tele bin ich da durchaus auch selber in der Lage, mir die Teile zu besorgen und zusammen zubauen. So habe ich mir dann eine Tele nach meinen Vorstellungen auch selber gebaut. Mit dem Ergebnis bin ich optisch, wie auch klanglich sehr zufrieden (...was für mich auch bedeutet, das da mit dem "Überaschungsei" nun auch kein so riesen Risiko ist. Wenn hier "gute" Teile verwendet werden, besteht auch eine gute Chance, dass ein gutes Ergebnis dabei herauskommt).
 
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