Gitarrenkabel rauscht bei Bewegung

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Ich verstaue meine Kabel (Sommer Cable The Spirit XXL) nun seit Jahren schon, indem ich sie nicht wie gewöhnlich aufrolle oder aufwickle, sondern beide Enden in die Hand nehme und quasi übereinander lege, sodass sich die Länge halbiert. Das wiederhole ich 4 mal und mache ein Klettband drum.
In letzter Zeit stört mich immer mehr, dass meine Kabel rauschen, wenn ich sie bewege. Das Kabel liegt zB ungünstige vor mir und möchte es mit einer Schlenkerbewegung aus dem Weg schaffen und dann rauschts aus dem Verstärker, man hört quasi wie sich das Kabel bewegt. Natürlich ist das bei High Gain Einstellungen besonders gut hörbar.
Nun frage ich mich, ob das normal ist oder ob ich durch das zusammenlegen die Kabel zerstört habe (Kabelbruch)? Ich habe mir eigentlich nie Gedanken darüber gemacht, dass das Kabel kaputt gehen kann, da insbesondere das Sommer Cable als äußerst robust und trittfest gilt?! Oder kann es auch an den Lötstellen liegen, dass das Kabel rauscht? Das Phänomen tritt übrigens bei allen 4 meiner Sommer Cable auf.

Mir ist auch aufgefallen, dass es nicht rauscht, wenn das Volumen-Poti an der Gitarre zugedreht ist. Wenn das Kabel einfach so, ohne Gitarre, im Amp steckt und ich es bewege rauscht es natürlich auch wie verrückt bei Bewegung.
Ein Defekt schließe ich somit schonmal aus, aber ich möchte trotzdem gerne wissen, warum es rauscht und was man eventuell dagegen tun kann?

Gruß
Florian
 
Eigenschaft
 
Kann entweder irgendwas am Schirm sein oder piezoelektrische Effekte. Auch ein Kabel kann Tonabnehmer sein, wenn es hochohmig genug ist.
Was sind da für Abnehmer dran?
 
Man sollte aber auch beachten, dass gerade Instrumentenleitungen (Kabel is was anneres ;) ) erhöhtem Stress ausgesetzt sind und dadurch "altern". Durch deine Wickelmethode werden die Leitungen halt immer an den entsprechend gleichen Punkten in einem sehr engen Raduis gebogen, was zum Bruch einzelner Drähte in den Innenadern und zum Ausleiern des Isolierstoffes zwischen Schirm und Innenader führen kann. Bewegt sich nun die Leitung verändert sich auch der Abstand zwischen Schirm und Innenader und somit die Kapazität der Leitung. Das kann unter Umständen hörbar sein!
 
Bei einem engen Biegeradius immer an der selben Stelle kann es auch sein das dort die Schirmung verrutscht oder zusammengestaucht wird. Dann hat man auch wieder den Fall das sich der Abstand beim bewegen ändert.
 
Du bist aber sicher, dass es nicht Bewegungen sind, die sich auf die Stecker übertragen, also die Stecker die eigentlichen Verursacher sind? Schlechte Lötstellen in den Steckern oder Buchsen, innen verbogene Buchsen, sowas kommt alles eher in Frage, als das ein hochwertiges Kabel innerlich so kaputt ist, dass es rauscht, kracht. Geschweige denn gleich vier Stück :)

Falls es das nicht ist, vielleicht sinds äußere Einflüsse. Handelt es sich tatsächlich um Rauschen, oder eher um ein Brummen, Brazeln oder ähnlich?
 
Solche mikrofonischen Effekte sind bei Kabeln zwischen Gitarre und (Röhren-)Amp nicht so ungewöhnlich. Erst recht dann, wenn es sich nicht um spezielle Gitarrenkabel handelt.

Ich bin sonst ein entschiedener Gegner von "Kabel-Voodoo" - aber dieser Effekt ist tatsächlich vorhanden und tritt z.T. auch bei hochwertigen Instrumentenkabeln auf, bei denen die Vermeidung von Mikrofonie nicht im Vordergrund steht, sondern z.B. gute Schirmung oder mechanische Belastbarkeit.

Wenn der "Abstandshalter" zwischen Seele und Schirm ein bisschen arbeiten kann, ändert sich bei Bewegung die Kapazität minimal, was bei Mikrofonkabeln oder allem, was sich niederohmig auf Line-Level bewegt, nicht weiter stört. Bei einem voll aufgerissenen Gitarrenamp und je nach Pickup kann das aber schonmal krachen. Deine Wickelmethode tut dann ihr übriges dazu - kleine Biegeradien, speziell bei längerer Lagerung, sollte man vermeiden.
Die Isolierung kann dort gestaucht werden und das Schirmgeflecht ebenso - dann kriegt man den Effekt besonders schön zu hören.

Der Hinweis auf die Stecker ist allerdings auch gut - zumindest sollte man das mal prüfen.
 
L
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Danke schonmal an Alle für die Antworten. Ich dachte, ich hätte meinen Thread abonniert, aber dem war nicht so, deshalb die späte Antwort...

Ja bei meiner Wickelmethode war mir eigentlich bewusst, dass es nicht das Beste fürs Kabel ist, aber ich habe einfach darauf vertraut, dass das Kabel dies aushält und hab mir da weiterhin keine Gedanken gemacht.
Ich weiß auch nicht, ob die Kabel schon immer die Nebengeräusche verursachen (es könnte schon sein) aber seit geraumer Zeit fällt es mir immer öfter bewusst auf und es nervt mich.
Bei meiner Suche auf Lösungen zu meinem Problem bin ich auch auf diesen Thread gestoßen https://www.musiker-board.de/modifikation-technik-gitarrenbau-e-git/396800-einsatz-eines-impedanzwandlers-elektrogitarre.html.
Ich hab ihn mir zwar noch nicht ganz durchgelesen, eher überflogen, aber vielleicht hat dies ja auch etwas damit zu tun??

Jedenfalls werd ich jetzt meine Kabel ordnungsgemäß zusammenwickeln und wenns ganz schlimm wird, werd ich sie wohl nach und nach ersetzen müssen.
Für mich wäre es jedenfalls interessant zu wissen, ob ich selbst meine Kabel zerstört habe oder ob die Probleme auch bei neuen Sommer Cable The Spirit XXL auftreten (können)?
Vielleicht kann sich hier einer zu Wort melden, der die gleichen Kabel benutzt.

Es handelt sich übrigens um diese Kabel mit den Hicon Steckern:

Gruß
Florian
 
Hi.
Ich besitze selbst das Spirit XXL in mehreren Ausführungen. Es ist einfach ganz normal, dass eine Leitung altert. Letztlich handelt es sich hierbei auch nur um ein mechanisch beanspruchtes Verschleißteil. Meine Knacksen und Rascheln auch schon bei Bewegung. SInd jetzt etwa 3-4 Jahre alt und wurden stets sorgfältig aufgewickelt. Ein "Gitarrenkabel" für die Ewigkeit gibt's halt einfach nicht.

Gruß,
Nick
 
Ich kenne das Kabel nicht und wusste daher nicht, dass das eins dieser Wunderkabel sein soll. Ich ging von normalem Instrumentenkabel aus, quasi wie die üblichen Mikrokabel, nur mit einer Ader innen statt zwei.
 
Das stimmt wohl, ewig hält ein Instrumentenkabel nicht.
Ich wickele meine Kabel immer in langen schlaufen von ca. 80cm, aber gerade an den Steckern kommt es oft zu Kabelbruch. Da der Rest des Kabels nicht beschädigt ist, schrumpft mein Lieblingskabel immer wieder um einige Zentimeter (Weil ich den Stecker dann an geeigneter Stelle wieder dran löte :D).
Zum Proben reicht es allemal. Für Auftritte kann man dann aber schonmal ein gutes Kabel im Schrank haben.
 
Das Kabel hat eine Polyethylen Isolation. Die hat normalerweise recht niedrige piezoelektrische und triboelektrische Effekte...
Also doch was am Stecker?
 
Ich kenne das Kabel nicht und wusste daher nicht, dass das eins dieser Wunderkabel sein soll. Ich ging von normalem Instrumentenkabel aus, quasi wie die üblichen Mikrokabel, nur mit einer Ader innen statt zwei.
Naja, "Wunderkabel" halte ich für übertrieben. Sommer macht da schon noch recht reelle Sachen und nicht so einen Zinnober wie Vovox... Grundsätzlich würden normale Mikrokabel natürlich auch gehen (unter Umständen sogar besser)... Aber den Gitarreros gestehe ich als einzigen zu, dass sie sich verstärkt Gedanken ums Kabel machen, weil tatsächlich z.B. die Kapazität eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Und dann passen eben die üblichen Verdächtigen oft nicht...

Das Kabel hat eine Polyethylen Isolation. Die hat normalerweise recht niedrige piezoelektrische und triboelektrische Effekte...
Also doch was am Stecker?
Kann sein. Aber "recht niedrig" reicht unter Umständen schon. Das ist etwas, was "wir" Keyboarder, PA-Jungs etc. gerne unterschätzen, aber ich habe über die Jahre etliche Klinkenkabel von Gitarristen geerbt, die an der Klampfe anfingen solchen Mist zu machen, und die bei mir als Line-Level NF-Kabel noch jahrelang völlig problemlos funktionierten (und z.T. noch immer tun). Beim ersten Mal wollte ich es selbst auch nicht glauben und habe gemessen etc., nichts. Niederohmig war auch nichts zu bemerken. Tja, und mit "Hi-Z" knirscht es plötzlich im Gebälk
 
Ohje, viel zum Thema kann ich nicht mehr sagen, hab noch nicht so viele Erfahrungen gemacht mit Kabeln...
Am Anfang meiner Karriere hatte ich 2, 3 von diesen für Anfänger obligatorischen 2,50€ Kabeln gehabt und hab recht schnell gemerkt, dass diese wohl niemals länger als 3 monate halten werden (nicht unbedingt aufgrund von Mikrofonie, sondern wegen der raulichen Steckern).
Seit maximal 5 Jahren benutze ich nun die Sommer Kabel und habe ehrlich gesagt ne längere Haltbarkeit erwartet... :rolleyes:
 
Also wenn die Kabel, um die es geht, jetzt seit 5 Jahren trotz deiner gemeinen Behandlung überlebt haben, dann hat Sommer einen guten Job gemacht.

Ich würde an deiner Stelle mal versuchen, ob nicht ein Standard-Bühnenkabel (z.B. Sommer oder Klotz Meterware, die auch PA-Verleiher für Mikrokabel verwenden) mit ordentlichen Steckern (Neutrik, Amphenol, die "besseren" von Hicon,...) für deine Zwecke OK ist. Ich habe gelernt, dass Kabel nicht Kabel ist an der Gitarre, aber das heißt im Umkehrschluss nicht, dass es automatisch immer ein Kabel mit zig extra-Features wie Carbonschirm sein muss - manchmal ist weniger mehr, bzw. unempfindlicher.

Und versuch dir eine andere Wickeltechnik anzugewöhnen - "falten" und "Modell Wäscheleine" (übern Ellenbogen wickeln) ist auf Dauer nicht gut. Schöne große Kreise legen (50cm Durchmesser oder größer), und wenn du es richtig gut machen willst, dann machst du das mit je Schlaufe wechselndem Drehsinn, damit das Kabel nicht verdrillt.

Wenn man diese Kreise dann aus Platzgründen ausnahmsweise mal "plattdrückt" und in der Mitte zusammenzumbelt, ist das nicht so tragisch - sollte man aber auch vermeiden. Gegenüber dem Falten hat man dann den Vorteil, dass die "Knicke" nicht über Jahre an der selben Stelle sind...
 

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