Gitarristen unter sich: kühles Verhältniss?

Es ist auch nicht ganz einfach. Man stellt das oft auf open-Stage Sessions fest. Da gibt's Gitarristen, die spielen richtig gut. Auch so, dass es den Zuhörern gefällt. Einige haben's sogar drauf, den Rhythmus so zu gestalten, dass die Mitmusiker richtig abheben - songdienlich und stilsicher. Mit denen macht das Zusammenspiel Spass und da versteht man sich auch gut untereinander, weil jeder weiss, was er kann und was er nicht kann und man sich gegenseitig nicht die Butter vom Brot nimmt.

Dann gibt's aber noch andere: die einen sind die Selbstdarsteller, die völlig unabhängig vom musikalischen Zusammenhang grundsätzlich nur ihr Ding durchziehen, bei jedem Stück mitmischen müssen und jedes zweite Solo zu einen abartigen 15-Minuten-Gewichse ausdenen. Die nerven. Und die brauchen auch mal 'nen deutlichen Spruch.

Und dann die schüchternen, die die Gitarre mitgebracht haben, einen der beiden anderen spielen hören und dann ihr Instrument unauffällig unter den Tisch gleiten lassen. Das sind die, die theoretisch von so einem open-stage abend am meisten profitieren könnten. Aber: die aus Gruppe zwei brauchen nur jemanden, der sie bewundert und die aus Gruppe eins würden vielleicht mal einen Tipp geben, machen das aber ungern öffentlich, um nicht als arrogant abgestempelt zu werden. Bei denen gilt der Jazzer-Leitspruch: "Those who talk don't know and those who know don't talk" ;)

Noch dazu hängen speziell Gitarristen ihr gesamtes, oft nicht sehr reichlich vorhandenes Selbstbewusstsein an ihr Hobby (und an ihre Instrumente, man beachte die gesammelten xy-user-Threads). Noch dazu kommt eine generelle Unsicherheit: kein Gitarrist kann das, was er gern können möchte. Die Folge: Jedes kritische Wort zur Lieblings-Saitenmarke führt bei einigen zu einem spontanen Ego-Kollaps mit entsprechenden Angstbeisser-Reaktionen. Also bemüht man sich um entsprechend verkrampfte political correctness untereinander. Die natürlich niemanden weiterbringt.

Das kann man dann natürlich auch als unterkühlte Zurückhaltung deuten. Aber immer noch besser, als ständig Leute vor den Kopf zu stossen. Wobei, ich hab auch schon mal einem Möchtegern-Session-Trommler gesagt, er möge mal mit dem ständigen Zwischengekloppe aufhören, es sei erst mal sein Job, Takt und Tempo zu halten. Das fand der gar nicht witzig, genau das konnte er nämlich nicht. Noch bevor das nächste Stück begann, war er von der Bühne verschwunden, und es fing an, Spass zu machen.

Wäre ich freundlich und höflich gewesen, hätte ich meine Sachen eingepackt und wäre gegangen. Hätte mich mit Musikerlüge Nr.3 und 4 verabschiedet: "Hat Spass gemacht, machen wir mal wieder". Hätte aber nicht geholfen. Nach meiner kleinen Grobheit wird er möglicherweise an seinem Defizit arbeiten und ich hab den Abend für mich gerettet.

Langer Rede, kurzer Sinn: Die allerherzlichste Freundlichkeit untereinander ist eigentlich auch gar nicht wünschenswert. Man muss gegenseitige Wertschätzung, Aufrichtigkeit und Höflichkeit gut ausbalancieren, damit kommt man weiter.

Und dann kann man noch anfügen: ein Haufe Gitarristen sind Teenager, die, weil männlich, bis Mitte zwanzig pubertieren. Die haben grösstenteils generell ein Problem mit ihrem Sozialverhalten. :D
 
(das topic)kann ich nicht bestätigen...
 
Also ich kann der These des Titels auch nicht zustimmen. Der Überwiegende Teil meines Bekanntenkreises besteht aus Gitarristen, fast alle sind mehr oder minder Musiker und diese Art von albernem Neid und Argwohn kenne ich fast gar nicht.

Auch unabhängig vom Speilen, sollte man seine eigenen Stärken und vor allem Schwächen kennen und mit Kritik umgehen können. Statt einen offensichtlich "besseren" zu Beneiden und seine Fähigkeiten schlecht zu reden, sollte man eher versuchen von ihm zu lernen....
Interessanterweise ist der einzige "Musiker", der mir in Sachen unglaublich widerlich übertriebener Selbstdarstellung bei fehlendem Können aufgefallen ist, ein Bassist.
 
Na ja also ich kann nur sagen: Mit Bassisten versteh ich mich gut, und mit Gitarristen eigentlich auch.... also ich hab da keine Probleme:)
 
Also ich hab die Erfahrung gemacht, dass das mit zunehmender professionalität aufhört.
Und es ist auch von der Musikrichtung abhängig. Dazu werd ich mich aber nicht näher äußern :D
 
Kein Problem: Einfach der einzige Gitarrist sein...
 
wie geil xD
 
gibt solche und solche. aber das ist doch überall so
wenns danach geht, müssen torwärte beim fußball oder rechtsaussenstürmer ja auch ein schlechtes verhältnis miteinander haben ;-D
 
Also ich hab zu allen anderen Gitarristen, die ich kenne (ob nun Rhythmus- oder Leadgitarre) ein entspanntes Verhältnis, zu manchen sogar ein besseres als zu vielen anderen Musikern. Kommt denke ich einfach sehr stark auf die Persönlichkeit der beiden Beteiligten an ;)
 
Ich hab eigentlich ein gutes verhältniss zu anderen Gitarristen,aber ich spiel auch nicht in einer Band,also bin ich in dem Sinne ja auch keine Konkurrenz.
Ich habe es aber schon oft gehört,dass sich Gitarristen untereinander gern mal Zoffen oder Kühl sind.
MFG
Doomi
 
Habe das hier jetzt nicht alles gelsen aber möchte trotzem meine Erfahrung zu dem Thema loswerden.

Bei mir ist und war es immer so:
Es geht nicht gut, wenn zwei Gitarristen zusammen in einer Band spielen und beide Einfluss auf das Songwriting haben bzw. beide "etwas zu sagen" haben. Ich würde nur einen zweiten Gitarristen bei uns in der Band zuslassen, wenn er sich mir komplett (!) unterordnen würde. Drunter versteh ich, dass er 0,0 mit dem Songwriting zu tun hat und ausschließlich das spielt, was ich ihm sage.

In meiner früheren Band war es genau so (ich war der Untergeordnete) und es hat top funktioniert.

Sobald aber zwei Gitarristen musikalischen Einfluss haben (wollen) geht es meiner Erfahrung nach schief.

Mit fast allen Gitarristen, mit denen ich nicht zusammen Musik mache (also alle da ich alleiniger Gitarrist bei Mooncry bin) komme ich gut klar.
 
Es geht nicht gut, wenn zwei Gitarristen zusammen in einer Band spielen und beide Einfluss auf das Songwriting haben bzw. beide "etwas zu sagen" haben.


Das kann ich nur bestätigen. Habe eben wieder dieselbe Erfahrung gemacht.

Ich hatte allerdings vor sehr langer Zeit eine Band, wo es doch funktioniert hat, weil die beiden Gitarristen richtig dicke Freunde waren.
Aber das ist eher die Ausnahme, glaube ich.
 
hm, das ist eher ein Zeichen für Unreife und falsches Konkurrenzdenken und Neid würd ich jetzt mal so sagen, wenn man mit nem andern Gitarristen nicht zurechtkommt nur weil der auch Gitarre spielt , n besseres Instrument hat oder schneller spielt etc pp
Wenn ich mal so zurückdenke, hatte ich anfangs oft nen Höllen Respekt vor guten Leuten und das drückte sich dann so aus, dass ich die kaum ansprach und eher so beobachtete...das hat sich im Laufe der Zeit aber grundlegend geändert. Mein Schlüsselerlebnis war der Spirit bei den Schorndorfer Gitarrentagen unter den Gitarristen. Da gabs keinen bösen Neid oder ähnliches sondern alle waren offen zueinander, wollten auch voneinander lernen und zusammen jammen. Man kanns kaum beschreiben. Man muss es erlebt haben.
 
Also ich bin bisher mit anderen Gitarristen gut klar gekommen, man hat immer ein Thema über das man sprechen kann.
Mit unserem 2. Gitarristen habe ich gar kein Problem, und ansonsten so bei Jam Sessions oder so fand ich die Leute bisher auch alle ganz nett, klar versucht man irgendwie immer zu zeigen was man drauf hat, aber son extremen Konkurrenzkampf habe ich zum Glück noch nicht erlebt.
Vor allem kann man wie jackson über mir schon sagt, von anderen Gitarristen ne Menge lernen
 
Naja de shab ich auch gemerkt das die Gitarristen IMMER die arogansten in der Band sind :D also alle die ich kenn und je drin war,, ich bin zwar meist auch der der die erste Geige mit der Gitarre spielt ABERR ich spiel auch bass und Klavier und singe auch :D Ich würde mich als Kameradschaftlicher bezeichnen xp

Ich glaub Gitarristen sind einfach vom Ruf her immer die "Rocker",, wie kann man auf einen Bild was Rockiges darstellen??

Richtig: Ein Posenden Gitarristen:D
 
Also ich muss sagen dass ICH seeehr nett bin, v.a. zu anderen Gitarristen und vor allem vor allem zu guten anderen Gitarristen. :D Und die Gitarristen mit denen ich bandmäßig zu tun hab sin allgemein auch sehr nett und gesprächig...bis auf einer aber der is eh weng blöd.^^

Was ich nur nicht haben kann sind Gitarristen, die einen SCheiß können, sich darauf aber so eine Arroganz aufbaun dass es nicht mehr feierlich ist....zu solchen binnich dann eher kühl meistens. AUßer ich bin betrunken. ;)
 

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