NACHTRAG
Weil ich am Anfang des Threads die Schnauze so weit aufgerissen habe, habe ich mir gedacht,
ich mach mal ein kleines Beispiel, wie das mit dem Goldtop einfacher geht.
Alles was man braucht, habe ich unten auf dem Foto zusammengestellt:
Ein Schleifblock , evtl. CLOU -Schnellschleifgrund, wenn man wirklich bis auf´s Holz gehen will, BELTONE Gold Nitrolack, CLOU - Nitro Klarlack,
2000er Nassschleifpapier,400er Schleif-Mesh, AUTOSOL- Chromschleifpaste (Ja!) und Autolackreiniger.
Dazu etwas Kreppband zum Abkleben und ein scharfes Messer zum "scrapen".
DIE Gitarre musste dran glauben: ein Japaner aus den 80ern, dessen etwas orangefarbenes Sunburst mir schon immer etwas gegen den Strich ging;
die Risse im Lack, die man erkennen kann, sind nicht etwa in Ehren gealtert entstanden , sondern mit einem sichelförmigen
Skalpell bei einem früheren Ageing- Versuch entstanden. Mit Nitro überlackiert werden sie 3-dimensional und recht echt...
Auf die aufgerauhte Oberfläche sprüht ( im Kreuzgang!) man in Abständen von einer Stunde(!) mehrere Schichten des Goldlacks
( bei Abschliff bis auf´s Holz zunächst mehrere Schichten des CLOU Sperrgrundes, die man durchaus nach einer halben Stunde zwischenschleifen kann.)
Dann sollte man ein bis 2 Tage warten und erst dann anfangen, die Goldlackoberfläche mit Klarlack einzunebeln. Anfangs dünne Schichten sprühen,
da dann der Goldlack nicht so sehr angelöst wird und nicht "hochkommt" (sonst schwimmen die Metallicpartikel in die neue Lackschicht, was
sehr unregelmässige , schlierige 3-D Effekte geben kann)
Nach Lackierung von etwa 5-10 Schichten, die nach und nach dicker sein können , wieder 2 Tage aushärten lassen.
Dann die Oberfläche mit 2000er Nasschleifpapier planen und mit 400er Mesh glätten.
Danach kann man mit dem AUTOSOL Chromschleifmittel den ersten Glanz erzeugen.Wenn noch zuviel Orangenhaut sichtbar ist, nochmal mit Mesh zwischenarbeiten.
Wenn ein gleichmässiger Glanz entsatnden ist, mit dem Lackreiniger auf Hochglanz polieren.
Fertig!
Bei dem vorliegenden Teil habe ich die abgespielte Kante am oberen Rand vorher mit in Form gerissenem Krepp abgeklebt und nach dem Lackieren beim Scrapen des Bindings
die Holzoberfläche freigelegt und mit Zigarettenasche und Beize geaged.
Darüber kommt später noch Wachsfirnis.
Bei Gelegenheit, wenn die Sache gut durchgetrocknet ist, rücke ich der Klampfe noch mit Eisspray zu Leibe, um die typischen Nitrolack Craquelees
zu erreichen . die werden dann nochmals mit Zigarettenasche etwas "eingelegt"... Kann man, muss man aber nicht...

Die Nitrolackrisse erreicht man so halt nur bei Nitrolack; Acryllacke splittern ab aber kriegen keine Risse- daher die vorherige "Simulation" mit dem Skallpell....

Bei Gelegenheit poste ich nochmal das Endergebnis - wenn´s gewünscht wird...
