Gültigkeit Versetzungszeichen in verschiedenen Stimmen über den Takt hinaus?

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hemmi7
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Hallo

Mal eine Frage zur Gültigkeit von Versetzungszeichen.

Ich habe zwei Stimmen in derselben Notenzeile. Beide Stimmen haben jeweils eine ausgehaltene Note pro Takt.
Es herrscht C-Dur.

Die erste spielt Es - F, (gebunden)
die zweite hat eine Pause und dann ein E, (oder ist es vielleicht doch ein Es.)

Klanglich müsste es wohl eher Es sein, weil E klingt Sch.....

Nach meiner bisherigen Notenleserfahrung würde ich aber sagen: "Die zweite Stimme hatte nie ein Es und kann es daher auch nicht plötzlich aus dem nichts haben."

Also gilt die "Bindungen ziehen das Versetzungszeichen in den nächsten Takt mit"-Regel auch auf eine andere Stimme?

Grüsse Hemmi7
 
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Hallo Hemmi,

willkommen im Board!
Die "Gesetzeslage" ist in solchen Fällen nicht immer ganz eindeutig, aber grundsätzlich gilt für guten Notensatz, Mißverständnisse möglichst zu vermeiden.
Deshalb würde man (auch innerhalb eines Taktes) bei zwei polyphonen Stimmen jeder Stimme ihre "eigenen" Versetzungszeichen spendieren. Schon aus dem Grund, daß zwei Spieler, die sich ein Notensystem teilen, in der Regel beim Spielen nur ihre Stimme verfolgen und nicht unbedingt mitbekommen, wenn ihr Kollege ein Versetzungszeichen im selben Takt hatte.

Bei Klaviernoten allerdings, wo ja alle Stimmen gleichzeitig von nur einem Spieler gespielt werden, verzichtet man auch manchmal auf die zusätzlichen Versetzungszeichen.

In Deinem Fall scheint die "Hörprobe" zu ergeben, daß die Versetzungszeichen in dieser Ausgabe für alle Stimmen gelten. :)

Ach, halt: Geht es um ein Bogen-Problem? Deine Aussage "Bindungen ziehen das Versetzungszeichen in den nächsten Takt mit" stimmt nicht ganz: Bindebögen (Legatobögen) sind keine Haltebögen und nur Haltebögen zögen überhaupt das Versetzungszeichen mit: ein übergebundenes Es bleibt im nächsten Takt ein Es.
In Deinem Fall beginnt der neue Takt in der ersten Stimme aber mit einem F, dann ist es klar, daß ein folgendes Es im Takt ein Versetzungszeichen bräuchte...


Um welches Stück handelt es sich denn, wenn man fragen darf? Vielleicht kannst Du mal die zwei betroffenen Takte hier einstellen...

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo das Problem hat sich gelöst in der Partitur des Dirigenten ist es klar.

Die Funktionen im ersten Takt sind anders verteilt. Sprich.

Eigentlich beginnt es zwei Takte vorher auf der 4. mit einem Halteton der 4 Takte dauert.
1 Takt vorher setzt die 3. ein, mit einem Halteton, der 3 Takte dauert.

Dann hat die 2. Stimme ein Es im ersten Takt, das dann durch gebunden ist zum Es (geschrieben als E) im zweiten Takt.
Und die erste Stimme (nicht die zweite) hat noch Pause und setzt dann im zweiten Takt ein F obendrauf.

Eigentlich ist es klar gekennzeichnet dadurch, dass im ersten Takt oben ein "2." steht und im 2 Takt oben ein "1.". Was mich aber verwirrt hat, ist dass der (Binde-/Halte-)Bogen optisch eindeutig von Es nach F (also Diagonal nach oben) verläuft, und nicht horizontal, wie es ja eigentlich wäre.

Bildschirmfoto 2015-04-28 16:59:10.png


Gr Hemmi7
 
Ja, dann ist das klar und es gibt keine Mißverständnisse.
Eine Lesehilfe ist noch, daß die Hälse und Bögen der einen Stimme nach unten, die der anderen nach oben ausgerichtet sind. Die Ansatzpunkte sind nicht immer so klar zu erkennen, aber die Ausrichtung der Bögen hilft schon.
 

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