[*]Eine "automatisierte" Lösung wäre eine Roland Fantom-G mit der ARX-03-Bläserkarte, die kann genau das und hat wohl einige sehr annehmbare vorprogrammierte Bläsersektionen. Nachteil: Es ist wahnsinnig teuer, und die Fantom-G war schon immer Geschmackssache. Am Ende steht man da mit einer Workstation für über 3000 Euro, die nur Bläser macht.
Martman
Zur ARX03 habe ich mich ja schon im Fantom-Thread geäußert.
Man sollte den Fantom nicht nur wegen der Karte kaufen. Er hat seine Stärke eher bei den abgefahrenen Synthsounds.
Die Kurzform lautet: Die Karte ist irgendwie genial und gleichzeitig total beschissen.
Nun das Ganze wieder strukturiert und im elaborierten Sprachcode:
Positiv:
- Gegriffene Akkorde werden wie in einer echten Brass-Section aufgeteilt. Das ist eine geniale Idee!
- Einige Soloinstrumente klingen sehr authentisch, durch einstellbare Atemgeräusche, Feeling usw. Insbesondere Trompete und Saxophon machen da als Soloinstrument echt Spaß!
Negativ:
- Die Sections knallen nicht. Begleitungen a la Tower of Power sind kaum möglich. Es klingt einfach nicht knackig.
Außerdem habe ich bei einer Section immer das Gefühl, dass die Latenz recht hoch ist. Wahrscheinlich braucht er einen Moment, um die zu sehen, was man greift um dann die Töne zu verteilen. Während UNISONO noch ganz nett klingt, klingen die Akkorde dagegen irgendwie lasch. Echt schade!
- Kaum ein Klang nutzt die Anschlagdynamik richtig. Ich hätte gerne einen Fall oder einen DOIT bei sehr hartem Anschlag. Das kann die Karte nicht. Sowas habe ich aber schon als Werksounds in meinem Triton gehabt. Die Klänge lassen sich somit immer nur authentisch spielen, wenn man eine zweite Hand für S1, S2 und den D-Beam frei hat.
- Man kann nicht Splitten. Sonst hätte man wenigstens so die Möglichkeit einen Akzent (Doit, Fall usw) auf eine andere Taste zu legen.
- Wenn man seine eigenen Sections speichern möchte bleiben einem ganze 5(!) Speicherplätze.
- Das "Fall" gibt es nur in sehr kurz. Keine Variante.
- Es fehlt irgendwie ein Akzent für kräftige Spielweise.
Fazit: Leider viele Schwächen aber dennoch eine deutliche Bereicherung der Fantom-Werksounds.
Ich wünschte, dass Roland hier ein Update nachschiebt, mit der sich die Akzente per Anschlagdynamik steuern lassen.
Kleiner Tipp für die die Karte schon haben: Wenn man statt der 6er Section eine 3er-Section nimmt, klingt die Karte etwas knackiger. Die Akzente für ein Stück sample ich mir dann noch und lege sie auf eine andere Taste. Diesen Trick kann man auch mit einem zu laschen Akkord machen. Einfach den Akkord sampeln und die Lautstärke anheben sowie den Attack verkürzen und dann auf eine benachbarte Taste legen. Durch diesen Trick bekommt man auch mit einer Hand ganz nette Bläser hin. Ist allerdings recht aufwändig.
Viele Grüße
Micha