günstiger Expander mit guten Bläsern

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Hallo zusammen,
Ich hab seit Jahren einen Roland JV 1080 und finde die Bläsersounds nicht sehr authentisch. Es geht mir weniger um die Solobläser, sondern eher um ganze Bläsersätze, die richtig "knallen". Irgendwie find ich da im JV nicht das Richtige. Das Ding ist ja auch nicht mehr das Neueste. Weiss jemand vielleicht einen Racksynthie, der da richtig gut ist und nicht so teuer wie Motif etc.
Ich hab schon an die Roland Soniccell und Canvas(?) gedacht, aber so wie ich Roland kenne, sind da die richtig guten Sounds auf den teuren Expansionboards...
Danke und schönes Wochenende!
doctorb33
 
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Hallo !

Erstmal ist die Definition "Gute Bläser" schonmal ziemlich unklar. Einer schwört auf diesen Sound, ein anderer auf was ganz anderes.
Ich persönlich arbeit schon lange mit einem Fantom X7 und erreiche damit für meinen Geschmack wirklich hervorragende Ergebnisse im Bläser-Bereich.
Enstprechend wäre das bei den Expandern der Fantom XR - dieser ist aber halt nicht günstig:( Vielleicht wärst du auch mit einem Motif (classic) zufrieden,
dieser ist günstiger als der XR, ich persönlich finde ihn aber im Bläser-Bereich etwas dünn.....

Du hast ja oben den Canvas vorgeschlagen, diesen hab ich selbst noch nicht gehört und kann somit kein Urteil darüber abgeben. Aber wenn er dich interessiert, solltest du ihn mal
testen.

Ein wetiere Ansatz wäre der Einsatz eines alten Samplers für ~ 200,00 EUR und da dann ein paar passende Brass-Samples raufzuladen.

Vielleicht hat ja noch jemand 'ne Idee......

ciao

bluebox
 
Na ja.... im Bereich Bläser-Section muss man beim Motif (gerade beim Motif Classic und Motif ES) schon recht ordentlich schrauben und layern, wenn man die Werks-Presets als Vorlage verwendet.
 
Bin grad bei der Suche nach was Anderem über eine Seite mit (allerdings nicht vollständigen) Hörproben meines kleinen Lieblings: http://www.synthmania.com/05r_w.htm gestolpert, das Dingens kost fast nix (mehr) und vielleicht findest Du in diesem was Passendes. Brass ist natürlich auch drin, aber leider nicht in den Hörproben vertreten (dafür ein paar der Solobläser, an denen man die Qualität vielleicht abschätzen kann - mir fehlt der Vergleich mit den "Schlachtschiffen").
 
Den 05/RW würde ich als ehemaliger Besitzer auf keinen Fall als Bläserersatz für den JV in Betracht ziehen. Die Brass Section klingt eher dünn. Das hört sich vielleicht irgendwo im Internet gut an, aber auf der Bühne ist das weit vom "knallen" entfernt.

Na ja.... im Bereich Bläser-Section muss man beim Motif (gerade beim Motif Classic und Motif ES) schon recht ordentlich schrauben und layern, wenn man die Werks-Presets als Vorlage verwendet.

Interessante Bemerkung. Ich erinnere mich, dass ich gerade mit den Bläsern (BrassSection) des ES mit etwas Nachschrauben super zufrieden war. Die Werksounds des XS haben mich aber nicht beeindruckt im Sinne, dass die vorprogrammiert besser waren als das, was ich vom ES kenne.

Auf die Frage ist generell schwer zu antworten, weil sich unter Bläsern und wie diese klingen sollen, jeder etwas anderes Denkt. Ich höre beim Wort "Brass" jenen Sound, wie man in z.B. von J. Cocker kennt (Unchain my heart, ...).
Wenn der Fredersteller diesen Sound im Sinne hat, dann könnte er den Brass Sounds seines JV mit der Expansion Board SR-JV Session nachhelfen. Es dürfte aber vielleicht etwas schwer fallen, diese Erweiterung heute noch zu finden, aber auch die anderen Sounds sind im Vergleich zu den Werksounds sehr gut. Diese Erweiterung ist standardmäßig im JV1010 enthalten, aber das programmieren ist viel schwerer da nur mit Software zu erreichen.
Grundsätzlich finde ich aber, das die Überzeugungskraft beim Spielen von Brass Sounds auf einem Keyboard extrem von der Fähigkeit des Keyboarder abhängt.
 
Ok, da fehlt mir leider der Vergleich zu modernen Soundschleudern. :)
 
Interessante Bemerkung. Ich erinnere mich, dass ich gerade mit den Bläsern (BrassSection) des ES mit etwas Nachschrauben super zufrieden war. Die Werksounds des XS haben mich aber nicht beeindruckt im Sinne, dass die vorprogrammiert besser waren als das, was ich vom ES kenne.
Jo..., habe ich ja erwähnt..., mit ordentlich Schrauben sind da auf jeden Fall gute Ergebnisse machbar.
Aber die meisten schrauben eben nicht gerne und denken, dass die werksseitigen Presets schon das "Non plus Ultra" des Machbaren sind. :)
 
BrassSounds wurden und werden immer wieder heftig diskutiert. Authentisch oder Bühnengeeignet ist hier die Gretchenfrage, gerade bei Nicht-Solo-Sounds. Gerade bei Sounds für die Bühne macht sich häufig ein Anteil an synthetischen Sounds für die Durchsetzung sehr gut, was alles andere als authentisch ist. Im Allgemeinen haben sich hier Roland Kisten immer sehr großer Beliebtheit erfreut. Wenn Dir daher persönlich der Sound aus dem JV auch nach viel Schrauberei nicht gefällt, würde ich an Deiner Stelle vermutlich auch zum Sampler greifen.
 
Das Session-Board (für maximal einen Hunni in der Bucht deines Vertrauens) hätte ich jetzt auch erwähnt, da sind schon einige nette Sachen dabei. Gerade "Session Brass" geht richtig gut.

Grundsätzlich sind aber Nicht-Solobläser auf Keyboards problematisch. Das Problem dabei ist: Bei einem echten Bläserensemble spielt jedes Instrument eine eigene Tonlage. Zum Beispiel Trompete hohe Stimme, Altsax mittlere Stimme, Tenorsax tiefe Stimme. Wenn nur eine Stimme gespielt wird, spielen sie unisono. Beim Rompler sind die Bläsersektionen logischerweise auch unisono gesamplet oder programmiert, weil fertige Akkorde ein bißchen™ unflexibel sind. Wenn man jetzt aber so eine Unisono-Sektion aus drei Hörnern dreistimmig spielt, hat man auf einmal neun Hörner, jedes Horn auf jeder Stimme einmal. Das klingt nicht nur komisch und wenig authentisch, das hat auch noch den negativen Nebeneffekt, daß die Bläser mit jeder zusätzlichen Stimme als Ganzes lauter werden. Bei Tasteninstrumenten (Klavier, Orgel, Mellotron, Polysynth...) ist das normal, bei Bläsersektionen nicht.

Das zu umgehen ist nicht einfach.
  • Zweistimmige Bläsersektionen kann man zur Not zweihändig spielen. Bei einfacheren Lines könnte man so splitten, daß jede Hand in zwei Tastaturzonen spielt und man somit bis zu vier Einzelhörner hat. Nachteil: Das geht nur in den seltensten Fällen, und mit Unisono ist auch Essig.
  • Eine "automatisierte" Lösung wäre eine Roland Fantom-G mit der ARX-03-Bläserkarte, die kann genau das und hat wohl einige sehr annehmbare vorprogrammierte Bläsersektionen. Nachteil: Es ist wahnsinnig teuer, und die Fantom-G war schon immer Geschmackssache. Am Ende steht man da mit einer Workstation für über 3000 Euro, die nur Bläser macht.
  • Bei Kurzweil (K2000 ab V3, K2500 bei neueren OS und K2600 sicherlich auch, beim PC3 bin ich mir nicht sicher) gibt's in V.A.S.T. pro Keymap die Möglichkeit, die höchste bzw. niedrigste gespielte Taste abzufragen. Damit ließen sich auch solche Sektionen bauen, aber pro Programm (also pro Hand) nur zweistimmig, so daß ab drei Stimmen wieder zwei Hände gefragt sind. Dafür ist aber Unisono bzw. Reduzieren der Stimmen möglich. Man muß nur wissen, mit welcher Hand man welche Stimmen spielt.
  • Noch billiger und pro Hand bis zu dreistimmig geht's mit den alten ganz großen Arrangern von Technics (SX-KN2000, SX-KN3000 etc.). Die konnten auch einzelne Samples auf einzelne Tasten innerhalb eines Akkords verteilen, nur eben maximal drei. Die Bläsersamples klingen teilweise immer noch besser als alles, was sich heute so auf dem Markt tummelt. Nachteil: Mit einer Technics-Hupe traut sich nicht jeder auf die Bühne.
Ich selbst spiel bei einigen Songs die Hörner notgedrungen zweihändig und gesplittet. Das führt je nach Song zu bis zu acht Tastaturzonen für drei Bläserparts, und so 100% optimal ist es auch noch nicht. Aber es ist die Mühe wert und besser als fertige Sektionen aus der Dose.


Martman
 
[*]Eine "automatisierte" Lösung wäre eine Roland Fantom-G mit der ARX-03-Bläserkarte, die kann genau das und hat wohl einige sehr annehmbare vorprogrammierte Bläsersektionen. Nachteil: Es ist wahnsinnig teuer, und die Fantom-G war schon immer Geschmackssache. Am Ende steht man da mit einer Workstation für über 3000 Euro, die nur Bläser macht.
Martman

Zur ARX03 habe ich mich ja schon im Fantom-Thread geäußert.
Man sollte den Fantom nicht nur wegen der Karte kaufen. Er hat seine Stärke eher bei den abgefahrenen Synthsounds.

Die Kurzform lautet: Die Karte ist irgendwie genial und gleichzeitig total beschissen.
Nun das Ganze wieder strukturiert und im elaborierten Sprachcode:

Positiv:
- Gegriffene Akkorde werden wie in einer echten Brass-Section aufgeteilt. Das ist eine geniale Idee!
- Einige Soloinstrumente klingen sehr authentisch, durch einstellbare Atemgeräusche, Feeling usw. Insbesondere Trompete und Saxophon machen da als Soloinstrument echt Spaß!

Negativ:
- Die Sections knallen nicht. Begleitungen a la Tower of Power sind kaum möglich. Es klingt einfach nicht knackig.
Außerdem habe ich bei einer Section immer das Gefühl, dass die Latenz recht hoch ist. Wahrscheinlich braucht er einen Moment, um die zu sehen, was man greift um dann die Töne zu verteilen. Während UNISONO noch ganz nett klingt, klingen die Akkorde dagegen irgendwie lasch. Echt schade!

- Kaum ein Klang nutzt die Anschlagdynamik richtig. Ich hätte gerne einen Fall oder einen DOIT bei sehr hartem Anschlag. Das kann die Karte nicht. Sowas habe ich aber schon als Werksounds in meinem Triton gehabt. Die Klänge lassen sich somit immer nur authentisch spielen, wenn man eine zweite Hand für S1, S2 und den D-Beam frei hat.

- Man kann nicht Splitten. Sonst hätte man wenigstens so die Möglichkeit einen Akzent (Doit, Fall usw) auf eine andere Taste zu legen.

- Wenn man seine eigenen Sections speichern möchte bleiben einem ganze 5(!) Speicherplätze.

- Das "Fall" gibt es nur in sehr kurz. Keine Variante.
- Es fehlt irgendwie ein Akzent für kräftige Spielweise.

Fazit: Leider viele Schwächen aber dennoch eine deutliche Bereicherung der Fantom-Werksounds.
Ich wünschte, dass Roland hier ein Update nachschiebt, mit der sich die Akzente per Anschlagdynamik steuern lassen.

Kleiner Tipp für die die Karte schon haben: Wenn man statt der 6er Section eine 3er-Section nimmt, klingt die Karte etwas knackiger. Die Akzente für ein Stück sample ich mir dann noch und lege sie auf eine andere Taste. Diesen Trick kann man auch mit einem zu laschen Akkord machen. Einfach den Akkord sampeln und die Lautstärke anheben sowie den Attack verkürzen und dann auf eine benachbarte Taste legen. Durch diesen Trick bekommt man auch mit einer Hand ganz nette Bläser hin. Ist allerdings recht aufwändig.

Viele Grüße
Micha
 
Rollo hat's erwähnt: einen knackigen Synthbrass (für den Attack) und einen Naturbrass (für den "Realismus", wenn man das denn überhaupt so nennen kann) layern und - falls die Layer selbst noch nicht verstimmt sind - Synthbrass und Naturbrass minmal gegeinander verstimmen. Das ganze nach Möglichkeit oktaviert spielen bzw. entsprechend programmieren.

Alles andere ist meiner Meinung nach endloses therotisches Gefummel mit wenig Aussicht auf Erfolg, da sich der vermisste "Kick" im Bandkontext nicht einstellen wird.
 

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