ÄH - danke an Zonquer - für die Info - nur versteh ich den Zusammenhang mit meinem Post nicht.
Zonqers Beitrag bezieht sich nicht auf Dich oder Deine Anfragge, sondern auf den
urspünglichen Thread - das sind die Risiken und Nebenwirkungen, wenn man sich dranhängt.
Jetzt aber zum Thema:
Wenn ich mir die Aufnahme anhöre, wird durch Deine Betonungen und Schwerpunkte einerseits recht klar, wann ein neuer Takt beginnt und andererseits wird ebenso klar, daß sich das Gespielte nicht direkt in ein starres Korsett pressen läßt - dafür schwankt das Tempo zu sehr, es gibt Verzögerungen usw.
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Problem": In diesem Fall sind die "Temposchwankungen" und "Verzögerungen" ja keine Fehler, sondern musikalisch so gewollt. Man ist ja schließlich keine Maschine.
Hierfür gibt es den Begriff "Agogik", siehe auch "Rubato" usw., allgemeines Langsamerwerden "ritardando" (rit.) oder "rallentando" (rall.)... Oder man setzt eine Fermate über einem Ton, der nach Bedarf ein wenig ausgedehnt wird - eine Art musikalisches Innehalten.
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Lösung": Für solche Fälle ignoriert man diese "Unregelmäßigkeiten" in den Noten und preßt sie starr in ein gleichmäßiges rhythmisches Korsett und fügt nur als Text-Anmerkung "rubato", "freely" usw. hinzu. Dann weiß der Spieler Bescheid und hat seine Freiheiten.
Vorteil: Die Noten bleiben trotz allem rhythmisch klar.
Das ist übrigens der Grund, warum ich anfangs anmerkte, das direkte Einspielen und automatische Erkennen berge oft mehr Schwierikgeiten als das manuelle Aufschreiben: Die Abstraktion, trotz Temposchwankungen, Fermaten usw. die zugrundeliegende rhythmische Struktur zu erfassen, ist automatisch praktisch nicht möglich - es sei denn, man vollzieht diesen Schritt schon beim Spielen und spielt
exakt nach Click wie ein Uhrwerk.
Wenn Du z. B. einen Click-Track darunterlegst, wirst Du merken, daß es schon im zweiten Takt auseinanderläuft.
Musikalisch schwankt das Tempo. Wenn das "der Automat" nicht mitmacht, kommt solch ein verschwurbeltes und unleserliches Notenbild zustande. Mit vielen "krummen" Notenwerten, unzähligen Überbindungen und im Grunde erfüllen die Taktlinien nicht mehr ihre Funktion, weil bald alles aus dem Ruder läuft.
Schalte mal Dein musikalisches Empfinden ab und spiele alles exakt und gleichmäßig zu einem Metronom - das ist die Vorlage für das Notenbild.
Ein sehr schönes Beispiel dafür, daß Notensatz und tatsächliche Ausführung durchaus zwei Paar Stiefel sein können und es deshalb Notensatz- und MIDI-Sequencer als separate Programme gibt, auch, wenn versucht wird, die beiden Welten zu verbinden. Die Zielsetzung (Noten oder Audio?) ist zu verschieden und der Notensatz einer DAW wird immer minderwertig sein, genauso, wie die Klangwiedergabe eines Notensatzprogramms nie an die einer DAW (Digital Audio Workstation) heranreichen wird.
Viele Grüße
Torsten