Guitarheros sterben aus. - oder vielleicht doch nicht?

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Am Montag teilte ich einem alten Freund (auch Gitarrist 70-80's Rock und sau gut) den Tod von Gary Moore mit.
Sichtlich geschockt und berührt meinte er dann noch: Die "guten Alten" sterben langsam aus und nichts vergleichbares kommt nach.

---

Ich bin mir da aber eigentlich gar nicht so sicher. Ich meine als die "guten Alten" damals gross raus kamen war es auch eine ganz andere Situation. Da war für mein Empfinden die Rockmusik die ja meist von guten Gitarristen geprägt ist viel dichter am Mainstream als heute, oft war es ja sogar der Mainstream.
Heute wo Stars und Sternchen von TV Sendern produziert werden und mehr aufs Vermarktungsbild geachtet wird als auf Qualität haben es die Guitarheros halt sehr schwer und erreichen daher nur wirklich sehr sehr selten bis gar nicht mehr den Bekanntheitsgrad wie die "guten Alten".
Ich höre am PC meist "The Only Ass Kicking Blues Rocker": http://bellyup4blues.com/ und höre da wirklich sehr viele gute Gitarristen und tolle Bands und denke oft wenn die vor 30-40 Jahren solche Musik gemacht hätten würde die heute jeder so gut kennen wie ACDC, Led Zepplin, SRV, Gary Moore etc.

Wie seht Ihr das?

Ich persönlich denke das Joe Bonamassa sehr gut in die Fusstapfen von Gary Moore passt und mit Kenny Wayne Shepherd und John Mayer gute Nachfolger von SRV und Jimi vorhanden sind auch wenn die wie oben erwähnt nie den Bekanntheitsgrad erhalten werden.
 
Eigenschaft
 
Ich sehe das Problem eher darin, dass es heute einfach zu viele gute Musiker und Bands gibt, als dass einzelne wirklich überdurchschnittlich hervorstechen könnten. Was zu Santanas Zeiten noch absolute Spitzenklasse war ist heute zum größten Teil solider Standard. Instrumente werden immer billiger und erschwinglicher, gute Bands gibt es wie Sand am Meer, da kann man kaum noch richtig herausstechen. Zudem sind Leute wie Angus Young, Jimmy Page, Slash... hauptsächlich so bekannt, weil sie einfach die Musik geprägt haben. Würden ihre Karrieren heute beginnen wären sie zwar noch immer sehr gut, würden aber lange nicht diesen Legendenstatus erreichen wie sie ihn heute haben. Dafür gibt es zu viele die auch ordentlich was auf dem kasten haben. Ähnliches gilt ja zum Beispiel auch für Metallica, Kill Em All und Master Of Puppets waren damals einfach DIE Bretter schlechthin, da gab es nichts, was da auch nur annährend rangekommen wäre. Heute wären es solide Metal-Alben, aber nichts großartiges, was man nicht schon irgendwo mal gehört hätte. Meine persönliche Einschätzung dazu.
 
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Gute Gitarristen wird es immer geben, man muss sie nur finden. Ob nah oder fern vom Mainstream. Mit Joe Bonamassa hast du da schon einen großen Namen gesagt.

Und du hast schon recht, damals vor 30 Jahren war es anders. Damals gab es noch nicht die Musikrichtungen die heute bekannt sind (House, Trance diese anderen elektronischen Genres, und Hip-Hop etc war auch grad erst im kommen, wodraus dann ja die wohl heute am meisten in den Charts vertretende Stilrichtung R'nB enstanden ist).

Standard war halt Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug, und neben den Vocals hat die Gitarre am meisten Charakter verliehen.

Um das auf heute zu übertragen kann ich auch nur meine Favoriten wie Matthew Bellamy und John Frusciante nennen. Oder auch Simon Neil von Biffy Clyro der auch durch seine Gitarre einen ganz besonderen Sound rüberbringt.
 
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Zuerst mal heißen Dank für Deinen Tip: http://bellyup4blues.com/
Ich denke, dass die total veränderte Medienlandschaft sehr dazu beträgt, dass es keine sogenannten Guitarheroes mehr gibt, die sehr vielen
Konsumenten bekannt sind. Früher konzentrierte sich der Fokus auf wenige, die es (warum auch immer) zu Medienpräsenz gebracht haben.

Heute schaltest Du "http://bellyup4blues.com/ ein" und hörst zig geile Guitareros. Früher hättest Du im Plattenladen Jimi´s LP gekauft.
Gemeinsam mit Millionen anderen...
 
Ich sehe das Problem eher darin, dass es heute einfach zu viele gute Musiker und Bands gibt, als dass einzelne wirklich überdurchschnittlich hervorstechen könnten. Was zu Santanas Zeiten noch absolute Spitzenklasse war ist heute zum größten Teil solider Standard. Instrumente werden immer billiger und erschwinglicher, gute Bands gibt es wie Sand am Meer, da kann man kaum noch richtig herausstechen. Zudem sind Leute wie Angus Young, Jimmy Page, Slash... hauptsächlich so bekannt, weil sie einfach die Musik geprägt haben. Würden ihre Karrieren heute beginnen wären sie zwar noch immer sehr gut, würden aber lange nicht diesen Legendenstatus erreichen wie sie ihn heute haben. Dafür gibt es zu viele die auch ordentlich was auf dem kasten haben. Ähnliches gilt ja zum Beispiel auch für Metallica, Kill Em All und Master Of Puppets waren damals einfach DIE Bretter schlechthin, da gab es nichts, was da auch nur annährend rangekommen wäre. Heute wären es solide Metal-Alben, aber nichts großartiges, was man nicht schon irgendwo mal gehört hätte. Meine persönliche Einschätzung dazu.

Das diese Jungs der Musik Ihren unvergesslichen Stempel aufgedrückt haben ist warscheinlich der grösste Faktor warum heute kaum noch einer zur Legende wird mit der Klampfe vorm Bauch.
 
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Die logische Gegenfrage zu den Guitarheros muss doch sein: Gibt es überhaupt noch eine Blues/Rock/Metal-Band, die in den 90ern entstand und konstant über mehrere Jahre Hits am Mainstream abliefern kann, wie damals ACDC, Hendrix etc?
Mir fällt da jetzt spontan keine richtige Band ein, die nicht irgendwie zusammengecastet oder durch die Plattenfirmen gepushed wird/wurde... :confused:

Überhaupt fallen mir nicht besonders viele Bands ein, die in den letzten 20 Jahren beständig wirkliche Hits geschrieben haben. Heute gibt es doch im Mainstream fast nur noch Eintagsfliegen. Man brauch sich doch nur den ganzen gecasteten Einheitsbrei ansehen. Paradebeispiel ist natürlich Lena, die von den Medien sowas von groß gezogen wurde. Durch ihr eines Lied wurde sie bekannt und mehr hat man nicht gehört - Jetzt probiert man halt den letzten Rest aus ihr raus zu drücken. Ich wette, dass der nächste Song der von Raab gehyped wird auch wie ne Bombe in den Charts einschlägt, danach ist wieder nixmehr...

Wo sind meine Helden hin? :D

BTW: Wer kann mir einen Gitarristen bzw. überhaupt eine Band, die ab den 90ern zu hören war nennen, die man in 10 Jahren nicht vergessen haben wird?! - Traurig der Gedanke! (Man brauch ja hier bei den jüngeren nur mal nach Hendrix, Clapton, Santana etc zu fragen :rofl: )
 
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Ich denke man muss hier einfach etwas differenzieren weil es bei den meisten "Guitarheros" eben nicht nur darum geht, dass Sie sehr gut spielen können sondern darum, dass sie auch eine Persönlichkeit darstellen und Austrahlung haben und das fehlt meiner Meinung nach vielen der nachkommenden Gitarristen.
Ein Klampfer kann noch so gut spielen - wenn er einen mit seinem Spiel und Auftreten nicht auf einer persönlichen oder im besten Fall sogar emotionalen Ebene berührt ist er eben nur ein weiterer Gitarrist und kein "Guitarhero".
Legendenstatus kann man sich nicht erkaufen ;)
Gitarristen wie Jimi Hendrix, Pete Townshend, Angus Young, Slash, Toni Iomi, Jimmy Page und all die anderen wahren Legenden sind m.M. einfach nicht zu ersetzen.
Das gilt natürlich auch für andere Musiker die nicht Gitarre spielen.
Leute wie Jim Morison, Bon Scott, John Entwistle, Lemmy, Ozzy, Keith Moon etc. waren und sind einfach einmalige Charaktere an die der Nachwuchs von heute bis auf wenige Ausnahmen einfach nicht anstinken kann...
 
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Hallo,

@Blubber Metallica oder Green Day.. das wären so Bands die mir da einfallen würden, die sind jetzt zwar nicht jedes Jahr mit irgendwelchen Liedern in den Charts aber ich denke die sind schon lange bekannt und bleiben es auch noch.

Und das "Problem" mit den austerbenden "Guitar Hero`s" gibt/gab es auch in anderen Musikrichtungen..schaut euch halt mal im klassischen Bereich um... ich kenne mich da zwar nicht wirklich aus aber ich kann keinen aktuell lebenden Komponisten nennen. Beethoven oder Bach würde mir nu einfallen, aber die sind auch schon lange unter der Erde.
Es ist ja auch nicht so das es heute keine guten Komponisten mehr gibt nur ich denke zu ihrer Zeit hat zb Mozart etwas neues "erschaffen" und deswegen ist es was besonderes und man kennt ihn heute noch, genau wie etwa Jimi Hendrix nur zu einer anderen Zeit in einem anderen Genre.

Bin für Kritik immer offen aber so sehe ich das :)

mfg Christian
 
Hm wenn man den Mainstream betrachtet muss man denke ich einfach festhalten das das Niveau stark gesunken ist und Rock/Hardrock wie in den 80igern und Anfang 90iger einfach viel weniger Bedeutung hat, die hat heute der Hip Hop und seine Konsorten übernommen.

Ich warte auf ein Appetite for Destruction 2 das mal wieder die Szene aufmischt :D

Ich behelfe mir damit das ich die Musik anderer Länder durchsuche und dort noch jede Menge Perlen aus vergangenen Jahrzehnten entdecken kann.

Zb. http://www.youtube.com/watch?v=RrMROOqsM20

Und wenn das nix bringt ham wir ja immer noch den guten alten Bach.
 
Wie schon geschrieben wurde ist die Zeit der typischen Gitarrenmusik in der Legenden geboren einfach vorbei.Ich glaub heute interessiert die Leute einfach das gesamtpaket,heut gibt es andere Stile,zum Beispiel Limp Bizkit ( die Alben stehen bei mir neben Satriani oder Iron Maiden,bin da nicht so 'festgefahren' ),finde die riffs sehr cool,finde da wiederum würden ausschweifende Soli einfach nicht passen,bei Maiden dagegen freu ich mich immer auf die Soloparts.Früher warst du der Held wenn du ein paar licks spielen konntest--heute spielen 14 Jährige fehlerfrei Satriani oder Vai nach....irgendwie einfach alles anders heut.Diese castingsshows könnten sogar ne Chance sein um Gitarren/Musik wieder aktuell zu machen---gabs da vor ein paar Monaten nicht in so einer Show diesen typen der immer mit e-Gitarre aufgetreten ist?Würd so einer gewinnen könnte die e-Gitarre wieder im Mainstream einziehen,obwohl...gibts doch schon-Guitarhero...;-)
Früher kannte auch der normale Musikfan die Gitarristen,wenn du heut jemanden fragst wie der Gitarrist von Juli oder anderen aktuellen Bands heist--weis keiner...eben irgendwie anders heut...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zeit von Stationrock ist nun mal vorbei, wenn man von Nostalgiekonzerten alter Größen mal absieht.


Ganz ehrlich, wenn ich mir Gedudel anhören will dann mach ich Youtube an, dafür brauche ich keinen Gitarrenhelden mehr. Aber im Grunde hab ich auch darauf wenig Lust. Die Gitarre hat ihre Zeit gehabt in der DAS Instrument war. Die Zeit ist nun vorbei. Ich finde es nicht schlimm. Ich bin sogar sehr froh darüber und ich vermisse das selbstverliebte Rumgenudel als Pflichtteil jedes Songs schon länger nicht mehr.
 
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Stadionrock & 80s Metal FTW

---------- Post hinzugefügt um 20:23:46 ---------- Letzter Beitrag war um 20:21:50 ----------

Hallo,

@Blubber Metallica oder Green Day.. das wären so Bands die mir da einfallen würden, die sind jetzt zwar nicht jedes Jahr mit irgendwelchen Liedern in den Charts aber ich denke die sind schon lange bekannt und bleiben es auch noch.

Und das "Problem" mit den austerbenden "Guitar Hero`s" gibt/gab es auch in anderen Musikrichtungen..schaut euch halt mal im klassischen Bereich um... ich kenne mich da zwar nicht wirklich aus aber ich kann keinen aktuell lebenden Komponisten nennen. Beethoven oder Bach würde mir nu einfallen, aber die sind auch schon lange unter der Erde.
Es ist ja auch nicht so das es heute keine guten Komponisten mehr gibt nur ich denke zu ihrer Zeit hat zb Mozart etwas neues "erschaffen" und deswegen ist es was besonderes und man kennt ihn heute noch, genau wie etwa Jimi Hendrix nur zu einer anderen Zeit in einem anderen Genre.

Bin für Kritik immer offen aber so sehe ich das :)

mfg Christian

Ja heutzutage ist alles vielschichter und es gibt zB in der Klassik schon lange keinen "Zeitstil" mehr, jeder macht sein Ding und seinen Stil, der eine atonal und zwölftönig, der andere bezieht seine Inspiration aus den Planetenkonstellationen usw ..
 
heute gibts keine Guitarheroes mehr , weils auch an der schlechteren modernen Musikproduktion liegt.
Der Gitarrensound, wo er noch vorkommt, ist heute entweder vermehrt in den Hintergrund getreten oder aber oft nur mehr als verzerrter und oft monotoner Rhythmusteppich zu hören.
Was will da ein Leadgitarrist noch machen? Der wird aussortiert.
 
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Ja da ist was dran, leider !
 
Den "Guitar Hero" gibt es nicht mehr weil es ihn noch nie gab. Was so unter dem Begriff "Guitar Hero" präsentiert wird, ist doch bei genauerem hinsehen nichts weiter als der (Ex)Gitarrist einer ehemals oder noch immer extrem erfolgreichen Rockband. Jimmy Page ist als Gitarrist bekannt weil er die Gitarre von Led Zepplin war. Mit diesem "Karriereschritt" steht und fällt alles. In Zeiten wenig auf Rockmusik fixierten Mainstreams hat man es da natürlich schwerer. Und eines sollte man auch nicht vergessen: Das gemeine Gitarristenvolk überschätzt die eigenen Ikonen sehr sehr oft;) In meinem Bekanntenkreis fallen mir pauschal etliche Leute ein die keinen blasen Schimmer haben wer denn bitte Angus Young sein soll. Mit Jimmy Page oder Gary Moore braucht man gar nicht erst anfangen ;)
 
Ich denke einfach, dass Slash, Angus, Eddie van Halen und alle anderen "großen" etwas Neues gemacht haben. Sie hatten Sounds, Spieltechnik etc die es vorher so noch nicht gab. Heute Können das zwar viele Gitarristen aber neu ist das nichtmehr. Wenn jetzt jemand käme und etwas komplett neues bringt, dann würde er herausstechen und zu einem "Guitarhero" werden. Das ist meine Meinung zu der Sache.

cheers n beers
 
ich bin auch der Meinung das die Zeit der guitarheroes vorbei ist. Leider...

In den Bereichen die die Leute ansprechen (Pop, Hiphop ect.) gibt es keinen einzigen Gitarristen dessen Solos man nicht schon nach 2 Jahren Gitarrenspielen beherrscht. Und auf der anderen Seite gibt es zu viele grandiose Gitarristen die nichts neues machen. Man nehme einen Jeff Waters, einen Jani Liimatatinen, einen Alexi Laiho, einen John Petrucci oder einen Michael Angelo Batio (um mal aus den meisten Stilrichtungen einen zu nennen) Alles brilliante Gitarristen die die meisten Guitarheroes vermutlich in Grund und Boden spielen würde.Dennoch machen sie alle keine Musik die etwas besonderes ist, die ihnen zum Titel des guitarhero verhelfen, Musik wie Annihilator gabs schon tausendmal da macht ein brillianter Gitarrist keinen Unterschied...
Die guitarheroes von damals sind nur guitarheroes weil zum einen für damalige Verhältnisse genial spielen konnten und weil sie Musik gemacht haben die die Menschen bewegt hat. Nehmen wir mal Slash und sehen wirs realistisch: Er wäre, wenn er heutzutage anfangen würde, maximal leicht überdurchschnittlich wenn überhaupt.

Wenn nicht eine Ära wie der old School Metal / Hard rock der 80iger anbricht wirds keine guitarheroes mehr geben da die Musik die die heutigen 1stclass Gitarristen abliefern keine Menschenmassen mehr hinter dem Sofa hervorholt.

Ich habe fertig und habe mich selbst deprimiert... :(


 
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Die heutigen "Großen" sind halt einfach nicht so bekannt wie es die alten waren. Wir leben nun mal im MP3-, i-Tunes und Youtube-Zeitalter - da zählen richtige Alben nicht mehr viel, da geht's hauptsächlich nur noch um einzelne Songs, die konsumiert werden. Daher sind die Guitarheros nicht mehr so berühmt und angepriesen wie früher, denn alles ist nun mal schnelllebiger geworden. Außerdem hat sich ja die Musik gewandelt - es gibt nun eine viel größere Auswahl an Genres. Aber wenn man tief genug gräbt findet man noch "echte Guitarheros" - auch wenn sie nicht unbedingt im Stadion vor zig Tausend Leuten spielen (Omar Rdoriguez-Lopez, Josh Homme, John Frusciante [nach seiner Zeit bei RHCP] - aber das ist jetzt nur ein Auszug aus meinem persönlichen Geschmack). Aber so wie "früher" wird's natürlich nicht mehr. So, ich weiß jetzt selber nicht, ob das alles einen Sinn ergibt, aber naja.. :p
 
In den Bereichen die die Leute ansprechen (Pop, Hiphop ect.) gibt es keinen einzigen Gitarristen dessen Solos man nicht schon nach 2 Jahren Gitarrenspielen beherrscht.
Stimmt, wenn Popmusikerinnen wie Kaki King mal ein Solo spielen, dann kann das im Grunde jeder Anfänger nachzocken...

;)


Und sonst hat man in den Genres auch ganz gerne mal gar keine Gitarren. Warum auch? Das was in den 80ern die Gitarre und der Marshall Turm war ist halt heute das MacBook auf der Bühne. Das ist nicht weniger fordernt und kreativ, und spannender ist es allemal.

Ich rante mal ein wenig, also nicht zu ernst nehmen: ;)

Die E-Gitarre ist spätestens seit Tom Morrello ausrereizt, wirklich Aufregendes kommt nicht mehr. Innovationen ist da einfach nicht mehr zu erwarten. Als das alles noch toll und neu war hat man viel experimentiert, es ist viel musikalischer Unsinn heraus gekommen (ganz ehrlich, Tapping-Orgien haben nur marginalen musikalischen Nutzwert), aber man hat viel über das Instrument gelernt. Viele der Gitarrenhelden die eben nicht nur zufällig der mittelmäßige Gitarrist einer großen Band waren sind ja bekannt eben weil sie neu definiert haben was so alles mit der Gitarre geht. Das weiß man mittlerweile, die Zeit der spielerischen und technischen Experimente ist vorbei. Wann wurde das letzte mal Spieltechnik in so breiter Schicht beeinflusst dass eine ganz neue Klasse von Gitarren nötig war um damit Schritt zu halten? Das ist mittlerweile 30 Jahre her mit der Entwicklung der Superstrat, und selbst die kommt ja so einigen Teilen der Szene absonderlich modern vor.

Was heißt das nun? Da die Gitarre mittlerweile weder neu noch aufregend oder in irgendeiner anderen Form interessanter als irgendein anderes Instrument ist muss sie halt in der typischen Bandarbeit zurück stecken. Warum mit etwas experimentieren was im Grunde schon völlig durchgenudelt ist? Da gibts einfach andere Gebiete die interessanter sind. In den 90ern war es der Sampler, mittlerweile ist es der Laptop und wie man ihn musikalisch einsetzt. Die Arbeit mit neuen Controllern, ein unglaublich spannendes Feld.


Wobei ich ja vermute dass die Leute die jetzt über fehlende Gitarrenhelden schimpfen einen neuen Hendrix der alles umwirft und allen zeigt wie man Gitarre zu spielen hat gar nicht wollen, sondern nur ein paar mehr Hansel die die 80er nochmal wiederkäuen, und das möglichst mit dem gleichen Erfolg wie damals. Man hat doch schon damals Punk und Grunge erfunden damit diese elende und langweilig gewordene Selbstdastellung ein Ende hat...

So, Rant beendet.


Damit meine ich übrigens nicht dass die Gitarre verschwinden sollte oder dass unser Instrument hier langweilig wäre. Ich halte es nur für natürlich dass Gitarristen nicht mehr die herausragende Rolle einnehmen können die sie mal inne hatten als sie noch erforschen konnten welche Möglichkeiten in den Instrument steckten.

Trotzdem und vielleicht auch gerade deswegen halte ich die musikalische Landschaft heutzutage für deutlich interessanter als in den "guten alten Tagen".
 
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In den Bereichen die die Leute ansprechen (Pop, Hiphop ect.) gibt es keinen einzigen Gitarristen dessen Solos man nicht schon nach 2 Jahren Gitarrenspielen beherrscht.
Ich sag mal, auch diese Einstellung ist Teil des "Problems". In der heutigen Zeit, in der jeder, selbst im tiefsten Kuhdorf am Hintern der Welt, sich quasi in sekundenschnelle Tabs oder gar Lehrvideos zu nahezu jedem Song besorgen kann, wird die Kunst der Gitarristen plötzlich ganz anders bewertet. Wo es früher hies, "boah, der hat einen geilen Sound" heist es heute nur noch "voll billig, konnte ich schon nach 2 Wochen nachspielen". Bleibenden Eindruck kann man heute nurnoch hinterlassen, wenn man mit 320bpm+ übers Griffbrett shreddert. Dass die Genialität vieler dieser Legenden aber gerade darin bestand aus wenig sehr viel zu machen wird heute kaum noch erkannt. Ich sag mal ganz plump, Stücke wie Stairway To Heaven muss man erstmal so schreiben, Hell's Bells muss man erstmal so darbieten wie der gute Angus, dass man bei jedem Ton Gänsehaut bekommt... das spielt heute alles keine Rolle mehr, nur noch schneller und lauter und wie lange man braucht um die Tabs nachspielen zu können - wie schon öfter gesagt wurde, waren halt andere Zeiten damals.
 
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