Pop, Rock & Co. Gute Technik/ schlechte Technik??

  • Ersteller applcreepz
  • Erstellt am
applcreepz
applcreepz
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.04.20
Registriert
23.12.15
BeitrÀge
309
Kekse
106
Hallo liebe SĂ€nger!

Gerade als AnfĂ€nger sucht man sich ja gerne mal Vorbilder, an denen man sich stimmlich orientiert. Wie wir schon wissen, kann das gefĂ€hrlich sein, wenn sich die eigene Stimme zu stark von dem Vorbild unterscheidet oder der bewunderte SĂ€nger ĂŒber eine fragwĂŒrdige Technik verfĂŒgt. Ich denke es ist wichtig als SĂ€nger genau hinzuhören und stimmbelastende Techniken zu erkennen. Das kann manchmal sehr schwierig sein und fĂŒhrt sicher zu einigen interesssanten Diskussionen.

Was haltet ihr von der Idee? Oder gibts das schon?:embarrassed:

Es geht nicht darum SĂ€nger als gut oder schlecht abzustempeln. Es geht mir vielmehr darum konkrete Songs oder auch nur bestimmte Teile eines Songs zu betrachten und zu diskutieren, was belastend fĂŒr die Stimme ist (oder unschön klingt),wie man das besser machen kann oder auch was gut gemacht wurde (also auch Positivbeispiele möglich).



Der Song ist denke ich mit sehr hohem Kehlkopf gesungen. Beim Atemdruck bin ich mir nicht ganz sicher, scheint aber auch ziemlich hoch zu sein. Trotzdem einer meiner absoluten Lieblingssongs. Ich persönlich wĂŒrde den ein paar Töne tiefer singen - klingt immer noch gut und passt auch besser zu dem nachdenklichen Charakter des Textes (nicht so geschrien).

Gruß
applcreepz
 
Eigenschaft
 


Ich bin kein riesen Robert Plant-Fan aber teile die Meinung, dass er ein guter SÀnger ist und war. Aber in dem Song tun mir die Höhen schon ein bisschen weh. Das klingt schon sehr eng und teilweise auch etwas flat.
Die offenen Vokale bei den hohen Stellen mĂŒssten gedeckter (mehr Twang) gesungen werden.

Ich finde Robert Plants Stimme ĂŒbrigens am besten, wenn er tiefer singt wie zb.: bei going to california:great:
 
Interessante Beobachtungen. Ich finde vom Stimmsitz singen beide sehr Ă€hnlich, nĂ€mlich sehr vordersitzig. Sehr charakteristisch dafĂŒr ist immer dieses sehr hell gesungene A, dass bei einer "twangigeren" Singweise nach O (mehr Masse) oder nach IH (weniger Masse) modifiziert werden mĂŒsste. Plant verschlankt aber mehr als der Kinks-SĂ€nger und ich wage zu behaupten, dass das unproblematisch fĂŒr die Stimme ist. Ich persönlich mag auch meist lieber gedecktere Stimmen mit mehr Twang.

Ob das schĂ€dlich oder problematisch ist, wage ich nicht zu beurteilen, denn mit genĂŒgend StĂŒtze können viele KlĂ€nge, die sich problematisch anhören, auch angenehm zu singen sein. HĂ€ngt aber auch viel von der eigenen Belastbarkeit ab. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich auch die Wahrnehmung sehr unterscheiden kann, also was jemand vom Hören als problematisch empfindet.

Was sich fĂŒr mich immer schlimm anhört, sind die alten Sachen von Linkin Park (inzwischen hat er seine Technik ja ziemlich verĂ€ndert und ich kann mir schon denken warum ;)). Als Vergleich finde ich immer diesen Auftritt hier sehr interessant. Chester singt, Ă€hnlich wie die beiden von dir verlinkten SĂ€nger, mit sehr viel Vordersitz, aber fĂŒr meine Ohren sogar mit noch mehr Druck als der Kinks SĂ€nger. Chris Cornell singt gut 2-3 Stufen effizienter, mit Deckung in den Höhen und mehr Twang. Er ist vielleicht ein bisschen knödelig teilweise (= zu stark gedeckt). Aber wie gesagt, diese Beurteilung nach Klang kann sehr subjektiv sein, man steckt ja nicht drin in dem SĂ€nger.

--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Mal zu einem Positiv-Beispiel. Ich finde Roy Khan ist einer, der es wirklich gut beherrscht immer fast genau im Zentrum zu bleiben, nicht zu vordersitzig, nicht zu knödelig. Man hört schön wie seine Stimme "schnarrt" vom starken Fokus auf Twang. Er verschlankt gut zur Höhe hin, deckt ordentlich im Passaggio (man hört deutlich die Überformung von A nach O schon in der Mittellage) usw.


 
Was haltet ihr von der Idee? Oder gibts das schon?


Ich denke, die Idee wird hier gut ankommen - am Ende ist ein Forum ja prĂ€destiniert fĂŒr solche "Analysen". Als Sammelthread gab es das bislang mW noch nicht, aber natĂŒrlich wurden in diversen Threads auch schon Videos technisch auseinandergenommen.

Ich selbst halte davon nichts – fĂŒr mich enspricht das dem Sprichwort "das Pferd von hinten aufzĂ€umen".

Die BeispielsÀnger konnten gar keine "falsche Techniken" anwenden, weil es diese Techniken und die dazugehörende Terminologie noch gar nicht gab. Sie haben diese populÀren Gesangsstile geprÀgt (oder sogar erfunden), erst andere haben viele Jahre spÀter versucht, diese zu analysieren, zu verifizieren und zu lehren.

Man könnte also genausogut eine umgekehrte These aufstellen: Was heute als "richtige Technik" gelehrt wird, entspricht einem heutigen Ideal, aber nicht wirklich dem, was damals gemacht wurde. Es ist zwar stimmschonender, aber dennoch "falsch". Denn Robert Plant hat sicher nicht im Kopf gehabt, seine Stimme zu schonen. ;)

Aber ich will euch den Spaß nicht nehmen und wĂŒnsche frohes Analysieren. ;)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Man könnte also genausogut eine umgekehrte These aufstellen: Was heute als "richtige Technik" gelehrt wird, entspricht einem heutigen Ideal, aber nicht wirklich dem, was damals gemacht wurde. Es ist zwar stimmschonender, aber dennoch "falsch". Denn Robert Plant hat sicher nicht im Kopf gehabt, seine Stimme zu schonen. ;)
Ich glaube selbst wenn du heute 10 GLs nach der "richtigen Technik" fragst, kriegst du mindestens 5 verschiedene Meinungen :D

Aber selbst wenn es damals noch keine "Lehrtechnik" gab im Conti-Bereich ist es ja durchaus interessant der Meinung zu sein, dass eine solche Technik nicht stimmschonend ist bzw. umgekehrt ist es interessant zu sehen, welche KlÀnge vom Höreindruck als "balanciert" oder als "stimmschonend" eingestuft werden.
 
Ich glaube selbst wenn du heute 10 GLs nach der "richtigen Technik" fragst, kriegst du mindestens 5 verschiedene Meinungen

Davon ganz abgesehen.

Aber selbst wenn es damals noch keine "Lehrtechnik" gab im Conti-Bereich ist es ja durchaus interessant ....

Deswegen sag ich ja: FĂŒr ein "Laberforum" prĂ€destiniert – der Rest spiegelt nur meine subjektive Meinung wieder. Ich finde halt, das ist sowas von "Anti-Rock'n'Roll". Aber ich bin ja auch alt. ;)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Die BeispielsÀnger konnten gar keine "falsche Techniken" anwenden, weil es diese Techniken und die dazugehörende Terminologie noch gar nicht gab. Sie haben diese populÀren Gesangsstile geprÀgt (oder sogar erfunden), erst andere haben viele Jahre spÀter versucht, diese zu analysieren, zu verifizieren und zu lehren.

Völlig richtig! Ohne "falsche Gesangstechnik" gĂ€be es nicht die Musik, die uns heute so gut gefĂ€llt. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass ein Song, der technisch gut gemacht ist, eine gewisse Wirkung entfaltet. (Ich meine, wenn man einem SĂ€nger anmerkt, dass er ĂŒber große "stimmliche Freiheit" verfĂŒgt).
Es soll ja hier auch nicht um Allgemeinposten gehen - also nach dem Motto: "SĂ€nger XY singt ja so stimmschĂ€digend", sondern eher "Robert Plant hĂ€tte im Rahmen seiner Möglichkeiten die Höhen bei "Fool in the Rain" mit der und der Technik schöner singen können". Mir geht es dabei vorallem darum etwas zu lernen. Ich bin auch eigentlich relativ schmerzfrei, was Gesangstechnik angeht, solange Intonation und GefĂŒhl stimmen. Aber wenn es darum geht fĂŒr seinen eigenen Gesang etwas dazu zulernen, lohnt es sich auch mal genauer hinzuhören.

Um Gottes Willen - Ich bin kein Gesangstechnik-Nerd aber es macht halt auch Spaß drĂŒber zu diskutieren, oder?:D
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Ob das schĂ€dlich oder problematisch ist, wage ich nicht zu beurteilen, denn mit genĂŒgend StĂŒtze können viele KlĂ€nge, die sich problematisch anhören, auch angenehm zu singen sein. HĂ€ngt aber auch viel von der eigenen Belastbarkeit ab. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich auch die Wahrnehmung sehr unterscheiden kann, also was jemand vom Hören als problematisch empfindet.

Hallo broeschies!

Es soll nicht allein um schĂ€digend oder unschĂ€digend gehen, sondern auch um schön oder unschön (was natĂŒrlich total subjektiv ist). Bei "Fool in the Rain" stört es mich halt so, weil ich den Song richtig geil finde und ihn anders singen wĂŒrde.:rolleyes:

Sorry, ich sehe gerade das geht nicht aus meinem Einganspost hervor. Ich habe stimmschonende Gesangstechnik mit wohlkingend gleichgesetzt. Beides soll diskutiert werden
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass ein Song, der technisch gut gemacht ist, eine gewisse Wirkung entfaltet.


Siehst du - das finde ich zum Beispiel ĂŒberhaupt nicht. Ich kann dann die Technik loben – aber fĂŒr die Wirkung des Songs auf mich spielt das ĂŒberhaupt keine Rolle. Ich habe sogar eher den Eindruck, dass seit der "Technisierung/Akademisierung" von Contigesang sich SĂ€nger zunehmend Ă€hneln und schwerer auseinanderzuhalten sind. Es gibt so drei bis fĂŒnf Stimmtypen, die immer wieder auftauchen.

... aber es macht halt auch Spaß drĂŒber zu diskutieren, oder

Ansichtssache ;)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich kann dann die Technik loben – aber fĂŒr die Wirkung des Songs auf mich spielt das ĂŒberhaupt keine Rolle

Ganz groß wirds, wenn Technik und Wirkung zusammen kommen. Vielleicht finden wir ja solche Beispiele.
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Ich habe sogar eher den Eindruck, dass seit der "Technisierung/Akademisierung" von Contigesang sich SÀnger zunehmend Àhneln und schwerer auseinanderzuhalten sind.

Den Eindruck habe ich auch. Die Frage ist, muss das so sein?
 
HÀtte er den Song technisch besser singen können und noch mehr Wirkung erzeugen können?

 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
HÀtte er den Song technisch besser singen können und noch mehr Wirkung erzeugen können?


Nein! Das ist einer meiner absoluten Lieblingssongs und ich singe ihn deshalb nicht nach, weils eh nicht besser geht (von der Wirkung her). Aber wenn ich ihn singen wĂŒrde dann nicht so, weil ich meine Stimme behalten will:cool:.
Ich kritisiere auch nicht schlechte Gesangstechnik aufgrund ihrer Wirkung auf das Publikum, sondern auf die Stimme. Aber schön fĂŒr uns, dass das Tom Waits scheißegal ist und er es immer noch kann:great:
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Mal zu einem Positiv-Beispiel. Ich finde Roy Khan ist einer, der es wirklich gut beherrscht immer fast genau im Zentrum zu bleiben, nicht zu vordersitzig, nicht zu knödelig. Man hört schön wie seine Stimme "schnarrt" vom starken Fokus auf Twang. Er verschlankt gut zur Höhe hin, deckt ordentlich im Passaggio (man hört deutlich die Überformung von A nach O schon in der Mittellage) usw.
Hab mir das erste Beispiel angehört. Die Register finde ich auch gut gemischt.
In den Tiefen schwingen schon viele Obertöne mit. Der Gesang wirkt auf mich schon sehr klassisch, passt aber zu der Art von Musik.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hab mir das erste Beispiel angehört. Die Register finde ich auch gut gemischt.
In den Tiefen schwingen schon viele Obertöne mit. Der Gesang wirkt auf mich schon sehr klassisch, passt aber zu der Art von Musik.
Ja, wobei man natĂŒrlich sagen muss, dass Covering (gedeckt singen) aus der klassischen Lehre kommt (Roy Khan ist auch klassisch ausgebildet) und wenn Rober Plant gedeckter auf der gleichen Masse gesungen hĂ€tte, hĂ€tte er auch einen klassischeren Touch gehabt, Ă€hnlich wie vielleicht Rob Halford.

Wo wir gerade bei Led Zeppelin ist. Hier eine Version die ich von der Klangformung besser finde als das Original (da treibt es sogar Plant die TrÀnen in die Augen). Auch gedeckt in den Höhen, vielleicht nicht ganz so stark wie bei Kamelot.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wobei man natĂŒrlich sagen muss, dass Covering (gedeckt singen) aus der klassischen Lehre kommt (Roy Khan ist auch klassisch ausgebildet) und wenn Rober Plant gedeckter auf der gleichen Masse gesungen hĂ€tte, hĂ€tte er auch einen klassischeren Touch gehabt, Ă€hnlich wie vielleicht Rob Halford.

Wo wir gerade bei Led Zeppelin ist. Hier eine Version die ich von der Klangformung besser finde als das Original (da treibt es sogar Plant die TrÀnen in die Augen). Auch gedeckt in den Höhen, vielleicht nicht ganz so stark wie bei Kamelot.


Ich kenne die Version und finde sie auch besser. Robert Plant hat halt auch eine tiefere Stimme und die Höhen werden deshalb auch etwas dĂŒnner (unabhĂ€ngig vom decken jetzt). Die tieferen Stellen am Anfang klingen dafĂŒr bei Robert Plant besser (irgendwie logisch:D)
 
Hier nochmal so ein Beispiel, bei dem der Song an sich vielleicht gar nicht mal so beeindruckend ist, aber wo einem schon irgendwie die Kinnlade runterfĂ€llt, bei dem, was der Typ mit seiner Stimme macht und was er alles so fĂŒr Klangfarben bedient. Ist auch viel Geschrei dabei aber natĂŒrlich in einer völlig anderen Liga als z.B. Linkin Park. Besonders ErwĂ€hnenswert das D6 bei 7:17 und natĂŒrlich der Part von 10:35 bis 11:05. Alleine die Tatsache, dass es YT-Videos gibt, die diesen Ausschnitt, der nur von den Vocals getragen wird, praktisch in Endlosschleife abspielen, sagt ja schon einiges. Was man aber auch dazu sagen muss ist, dass ich (vielleicht aus gutem Grund) noch nie eine Live-Version von diesem Song gehört habe.

 
Nochmal zu Robert Plant. Seinen Gesang finde ich allgemein auch passend zur Musik. Auch dieses etwas feminine. Aber speziell in dem von mir genannten Beispiel "Fool in the Rain" stört es mich halt sehr - klingt irgendwie gequÀlt, ob es das ist weiss ich nicht.
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Hier nochmal so ein Beispiel, bei dem der Song an sich vielleicht gar nicht mal so beeindruckend ist, aber wo einem schon irgendwie die Kinnlade runterfĂ€llt, bei dem, was der Typ mit seiner Stimme macht und was er alles so fĂŒr Klangfarben bedient. Ist auch viel Geschrei dabei aber natĂŒrlich in einer völlig anderen Liga als z.B. Linkin Park. Besonders ErwĂ€hnenswert das D6 bei 7:17 und natĂŒrlich der Part von 10:35 bis 11:05. Alleine die Tatsache, dass es YT-Videos gibt, die diesen Ausschnitt, der nur von den Vocals getragen wird, praktisch in Endlosschleife abspielen, sagt ja schon einiges. Was man aber auch dazu sagen muss ist, dass ich (vielleicht aus gutem Grund) noch nie eine Live-Version von diesem Song gehört habe.



Technisch sicherlich stark. Aber diese Art von Musik berĂŒhrt mich irgendwie nicht.
Auch besonders hohe, tiefe, schwierige Töne sind nicht das, was mich begeistert.
Das ist fĂŒr mich irgendwie immer "to much". Weisst du was ich meine? Manchmal ist es einfach nur die Art und Weise wie ein SĂ€nger etwas phrasiert, artikuliert - letzendlich zĂ€hlt, dass ein GefĂŒhl rĂŒberkommt. Das kann durch schlechte Gesangstechnik zerstört werden oder eben durch sehr virtuose.

Mein Grundsatz: der Song steht im Mittelpunkt, nicht die Stimme. Manchmal muss man seine Stimme zurĂŒcknehmen, um den Song nicht zu töten.

Das ist auch der Grund, warum ich mir kein Metal anhören kann. (und Soul liebe)

PS: Das Hörbeispiel war nicht abspielbar, deshalb hab ich mir stellvertretend einen anderen Lost Horizon-Titel angehört. Also fals der Song sich nicht durch "Stimmakrobatik" auszeichnet, nehm ich alles zurĂŒck :tongue:
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal zu Robert Plant. Seinen Gesang finde ich allgemein auch passend zur Musik. Auch dieses etwas feminine. Aber speziell in dem von mir genannten Beispiel "Fool in the Rain" stört es mich halt sehr - klingt irgendwie gequÀlt, ob es das ist weiss ich nicht.
Was er speziell in diesem Song macht, und sonst vielleicht nicht so oft, ist, dass er den Modus benutzt, den CVT als "Curbing" bezeichnet. Das ist ein Modus mit sehr viel StĂŒtze, der tendenziell einen "gestöhnten" Klang erzeugt. FĂŒr viele Hörer, klingt das, vor allem bei dauerhafter Benutzung, gequĂ€lt. 6thFoot hat mal das Bild "auf der Toilette Bauchschmerzen haben" zum Finden dies Klangs angefĂŒhrt, und genau das findet man dann natĂŒrlich auch im Klangbild wieder. Wenn du dir jetzt die Stellen in dem Song anhörst, wo er "wouou" oder so singt und dir dann denkst, dass er dabei auf der Toilette sitzt und Bauchschmerzen hat, dann wird vielleicht ein Schuh draus :D
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Technisch sicherlich stark. Aber diese Art von Musik berĂŒhrt mich irgendwie nicht.
Auch besonders hohe, tiefe, schwierige Töne sind nicht das, was mich begeistert.
Das ist fĂŒr mich irgendwie immer "to much". Weisst du was ich meine? Manchmal ist es einfach nur die Art und Weise wie ein SĂ€nger etwas phrasiert, artikuliert - letzendlich zĂ€hlt, dass ein GefĂŒhl rĂŒberkommt. Das kann durch schlechte Gesangstechnik zerstört werden oder eben durch sehr virtuose.

Mein Grundsatz: der Song steht im Mittelpunkt, nicht die Stimme. Manchmal muss man seine Stimme zurĂŒcknehmen, um den Song nicht zu töten.

Das ist auch der Grund, warum ich mir kein Metal anhören kann. (und Soul liebe)
Ja, genau als so ein Beispiel habe ich das auch gedacht. Mich spricht der Song im ganzen eigentlich gar nicht an, aber wenn man nur auf die Vocals hört, dann denkt man schon "Meine GĂŒte!".
 
Was er speziell in diesem Song macht, und sonst vielleicht nicht so oft, ist, dass er den Modus benutzt, den CVT als "Curbing" bezeichnet. Das ist ein Modus mit sehr viel StĂŒtze, der tendenziell einen "gestöhnten" Klang erzeugt. FĂŒr viele Hörer, klingt das, vor allem bei dauerhafter Benutzung, gequĂ€lt. 6thFoot hat mal das Bild "auf der Toilette Bauchschmerzen haben" zum Finden dies Klangs angefĂŒhrt, und genau das findet man dann natĂŒrlich auch im Klangbild wieder. Wenn du dir jetzt die Stellen in dem Song anhörst, wo er "wouou" oder so singt und dir dann denkst, dass er dabei auf der Toilette sitzt und Bauchschmerzen hat, dann wird vielleicht ein Schuh draus :D

Kann mir jetzt inhaltlich keinen Song vorstellen zu dem das mit der Toilette passt aber wems gefĂ€llt. Vielleicht ist das auch so Zustande gekommen, dass andere "ToilettengerĂ€usche" ĂŒbertönt werden sollen.. wer weiss:gruebel:
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---


Hier noch ein Beispiel von einem SĂ€nger, der kĂŒrzlich eine Stimm-OP hatte. Kann natĂŒrlich auch einfach durch viele Auftritte etc. dazu kommen. Was mich bei Sam Smith immer wundert, ist diese eigenwillige Klangfarbe. Klingt auch etwas knödelig (fast wie wenn ich Falsett singe). Wie wĂŒrdet ihr das einorden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich teile absolut antipastis Meinung.
Und ich finde die Diskussion sinnlos, wenn ihr euch auf die alten Rock-Heroen bezieht, also auf all diejenigen, die gesungen und Stile geschaffen und geprÀgt haben, lange bevor Contemporary akademisiert und das diverse Fachchinesisch dazu kreiert wurde.
Ich schaue mir heute den Bowie-Abend auf Arte an, gerade lÀuft die Ziggy Stardust-Tour und ich denke immer wieder: der war ja auch ein geiler SÀnger, unverwechselbar, mit einer ganz eigenen Stimme, wahnsinnig erotisch noch dazu, und hÀtte man ihn je nach gesunden Gesangstechniken, geschweige denn Curbing oder Twang gefragt, hÀtte er vermutlich nur eine seiner schön geschwungenen Augenbrauen gehoben.
Plant ist fĂŒr mich persönlich einer der besten RocksĂ€nger ever (so wie Daltrey, so wie Davies und viele andere, darunter auch jĂŒngere wie Bono). Ob er jetzt hier und da gepresst klingt ... ja mei. Wahrscheinlich ein paar TĂŒten zuviel, oder Mastermind Jimmy hat gesagt: an der Stelle will ich die Melodie aber so und so.
Jedenfalls gab es zu ihrer Zeit das, worĂŒber ihr hier debattiert, eben nicht. Insofern ist es doch mĂŒĂŸig, ihnen dieses CVT- und anderes Sprech ĂŒberzustĂŒlpen.
Heute gehen alle zu Vocal Coaches und Gesangslehrern (in natura oder zu den virtuellen in ihren YT-KanÀlen), lernen den akademisierten RockŽnŽRoll und klingen wahrscheinlich deshalb alle mehr oder weniger so austauschbar.
Deshalb solltet ihr lieber die auseinandernehmen; das passt irgendwie besser. Finde ich. Aber ich bin ja auch schon alt ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 7 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben