Hals unsymmetrisch schleifen - was ist das ?

[x_JJ_x]

immer häufiger höre ich von abgeschliffenen hälsen zb bei jimmy page und anderen.
allerdings kann ich mit diesem ausdruck nicht sehr viel anfangen.
könnte mir jemand sagen, was das genau ist ?

vielen dank
grüße Jan

 

[Fred Board]

Nunja, ein abgeschliffener Hals ist erstmal ein Hals, der entlackt wurde.
Ein unsymmetrisch geschliffener Hals ist ein Hals, dessen Halsprofil nicht symmetrisch ist. Man hat als kein reines C, D, U oder V-Profil (bloß nicht als politische Werbung sehen...tut mir das nicht an), sondern extrem gesprochen: Bei den Basssaiten nen C, bei den Diskantsaiten nen U. Oder so.
Das soll dem Spielkomfort/der Ergonomie entgegenkommen, schließlich ist unsere Hand ja von natur aus im Griffzustand auch nicht symmetrisch.
Ich hoffe, es ist verständlicher geworden.

 

[neuronic]

Der Hals ist an seiner hinteren, oberen Seite (sozusagen unter den Basssaiten) "dicker" als an der hinteren, unteren Seite (sozusagen unter den Diskantsaiten) - das soll eine bessere Bespielbarkeit der hohen Saiten eines eher "dünnen" Halses (z.B. Gibson 60s) ohne Verlust der tonalen Qualitäten eines durchweg "dicken" (z.B. Gibson 50s) Halses ergeben.

Gibson stattet seine Standard LesPauls seit 2008 ab Werk mit dem Asymmetrical Neck aus (s. Foto).

Bei z.B. Warmoth kann man sich neben den klassischen Neckshapings auch Hälse mit asymmetrischen (s. Grafik im Link) auswählen und viele Gitarrenbauer machen das mittlerweile auch...

http://www.warmoth.com/Guitar/Necks/BackContours.aspx


Ist eine durchaus komfortable Geschichte, die man mal angespielt haben sollte, wenn man vor einem Neukauf steht.
Beim nachträglichen Schleifen eines Halses in diese Richtung wäre ich allerdings vorsichtig (Stichwort: Trussrod, Statik), das sollte sich ein erfahrener Gitarrenbauer vorher ansehen.

 

[HempyHemp]

Hi,

die verschiedenen Eddie-Van-Halen-Signature Gitarren (MusicMan EVH, Peavey Wolfgang, EVH Wolfgang...) und deren Nachkommen (MusicMan Axis...) haben auch unsymmetrische Hälse. Sehr zu empfehlen (ich spiele selbst zwei Axis Sport), würde ich an deiner Stelle auf jedenfall mal anspielen, einen Hals selbst unsymmetrisch schleifen würde ich mir allerdings nicht zutrauen.

Grüße

 

[x_JJ_x]

alles klar, scheint, dass ein unsymmetrischer hals sich besser spielen lässt
würdet ihr raten, den hals selbst unsymmetrisch zu schleifen ?

 

[LoneLobo]

Das funktioniert bei einem schon fertigen Hals nicht mehr besonders gut.

Ich hab das auch bei meinem aktuellen Bauprojekt gemacht, wusste witzigerweise vorher nicht dass das tatsächlich schon ne Zeit lang gemacht wird. Aber wenn man als Material schon nur den fertigen, symmetrischen Hals hat, fehlt einem auf einer Seite Material für eine sinnvolle, schöne asymmetrische Form.

 

[Valvestate]

Der Hals ist an seiner hinteren, oberen Seite (sozusagen unter den Basssaiten) "dicker" als an der hinteren, unteren Seite (sozusagen unter den Diskantsaiten) - das soll eine bessere Bespielbarkeit der hohen Saiten eines eher "dünnen" Halses (z.B. Gibson 60s) ohne Verlust der tonalen Qualitäten eines durchweg "dicken" (z.B. Gibson 50s) Halses ergeben.

Gibson stattet seine Standard LesPauls seit 2008 ab Werk mit dem Asymmetrical Neck aus (s. Foto).

Bei z.B. Warmoth kann man sich neben den klassischen Neckshapings auch Hälse mit asymmetrischen (s. Grafik im Link) auswählen und viele Gitarrenbauer machen das mittlerweile auch...

http://www.warmoth.com/Guitar/Necks/BackContours.aspx


Ist eine durchaus komfortable Geschichte, die man mal angespielt haben sollte, wenn man vor einem Neukauf steht.
Beim nachträglichen Schleifen eines Halses in diese Richtung wäre ich allerdings vorsichtig (Stichwort: Trussrod, Statik), das sollte sich ein erfahrener Gitarrenbauer vorher ansehen.

Danke. Ich hab mir die ganze Zeit Gedanken gemacht wieso meine Gibson Standard sich vom Spielgefühl und Hals n tick anders anfühlt als meine anderen Paulas.
Das erklärt einiges. Finde es auch recht angenehm.