hab das Ding jetzt übrigens ganz frisch und gestern mal ausprobiert
also die wichtigsten Dinge vorab:
- die fehlende Tap-Funktion ist völlig egal, das Gerät ist einfach nicht dafür ausgelegt, saubere Achteldelays oder triolische Delays zu produzieren, es geht mehr um den Gewinn an Atmosphäre als um die Einzeldelays an sich
- JA, der Memory Man Dlx hat einen enormen Einfluss auf das Signal
- NEIN, der MMD hat keinen True Bypass
also.. es ist alles ein erster Eindruck, aber ich muss sagen, ich bin nicht ausschließlich positiv überrascht
der Sound den die Delay-Abteilung produziert ist wirklich nicht schlecht, kann man echt nicht meckern, also das ist.. ja, klasse, hab ich nichts besseres gehört bisher

Aber die Modulationen die man anwenden kann, sind meiner Meinung nach nicht wirklich brauchbar.. im Chorus-Modus klingts eigentlich einfach nur verstimmt, selbst wenn man nur wenig aufdreht, Vibrato ist dagegen noch ziemlich brauchbar um das Signal schön schwebend zu machen - hatte mir aber auch gute Chorus-Qualität erhofft und zwar besonders im dezenten Bereich - Volle Pulle Chorus ist mir einfach zuviel.
Dann bin ich ziemlich verwundert.. ich hab mir erstmal diese einseitige Anleitung durchgelesen, darin stand, man soll den Level-Regler soweit aufdrehen, dass die Overload LED bei harten Anschlägen kurz aufflackert, aber nie kontinuierlich oder auf voller Helligkeit leuchtet, da sonst Verzerrung einsetzen würde. Gut, dachte ich mir, das ist wohl nicht ungewöhnlich, ABER:
Ich hab das Ding dann angeschlossen und den Level-Regler erstmal einstellen wollen.. ja können vor Lachen, die LED leuchtet sogar wenn er fast ganz zu ist ziemlich intensiv. Das Signal ist dafür dann kaum noch hörbar.
Natürlich nur mit eingeschaltetem Memory Man, heißt also ich hab einen starken Lautstärkeabfall von ausgeschaltet zu angeschaltet. Klasse. Super. Was soll das denn jetzt?
Ich kam dann um das Problem rum, indem ich den Volume-Poti der Gitarre soweit zugedreht habe, dass ich den Level-Regler am Memory Man wieder aufdrehen konnte, bis das Verhältnis zwischen Memory Man Signal und Bypass gestimmt hat.. aber definitiv keine langfristige Lösung
im direkten Vergleich zwischen Bypass und angeschaltet mit allen Reglern auf 0 fehlt dem Signal aber schon einiges, deutlich spürbar im bassbereich, aber ich konnte gestern Nacht auch nicht mehr so laut machen, um es jetzt genauer zu beschreiben, jedenfalls: SEHR merklicher Unterschied
Den Unterschied von "kein Memory Man" zu "Memory Man Bypass" konnte ich jetzt nicht so extrem feststellen, auch wenn ich dachte, dass das auch schon irgendwo bemängelt wurde
generell ist der memory man deluxe übrigens auch für den Effektweg vorgesehen, wie eben jedes Delay, anfangs hatte ich ihn vor dem Amp getestet, allerdings ändert es nicht viel, die angesprochenen Probleme bleiben auch im FX-Loop erhalten
was mich außerdem auch enttäuscht hat, war die Selbstoszillation, um damit tolle ungewöhnliche Effekte zu erzielen.. ich muss sagen, das was ich mit meinem Line6 EchoPark hinbekomme, klingt da deutlich interessanter und vor allem klingt es deutlich weniger schnell aus und ist besser kontrollierbar, während der Memory Man erstmal extrem laut wird, dabei übersteuert und bei kleinsten Regleränderungen ziemlich schnell einfach wieder ausklingt.. nicht cool.
Das erstmal als erster Eindruck, ich fand nicht, dass es dafür ein extra Topic gebraucht hätte, daher mal hier rein, kurz zusammengefasst nochmal:
- "Tone-Sucking": jep
- Delay-Qualität: absolut geil
- Modulationsqualität: mager, was dezente Settings angeht
Ach ja: Es gibt einen separaten Direct Out, über den das uneffektierte Signal ausgegeben wird, damit hab ich nichts ausprobiert, vielleicht ist da ja ein "true bypass"ed Signal drauf, dann könnte man mit einem Line Selector dahinter vielleicht einen besseren Bypass realisieren, aber.. ich bezweifle, dass der Aufwand sich lohnt