Ich finds nicht schlimm denn im Endeffekt zählt ja was von der Bühne und Scheibe kommt und wenn das kacke ist kannste auch den besten Sound haben!
Da gebe ich Dir vollkommen recht!
Auch klar: Man soll "ideologiefrei" das benutzen, was für einen selbst funktioniert. Ich habe z.B. seit 1992 EMGs gespielt, dann die letzten Jahre nicht, eben weil sie plötzlich JEDER hatte (und es mit meinem damaligen 5150 auch soundmäßig keinen großen Unterschied machte, welchen PU man benutzte - der Amp bügelte das eh alles glatt).
Mittlerweile konnte ich feststellen, das mit meinem aktuellen Amp EMGs sehr gut harmonieren, so dass ich möglicherweise auch testweise zu ihnen zurückkehre - OBWOHL sie jeder spielt, seufz ;-)
es ist eben so und wozu bei Null anfangen wie damals wenn man heute schon so leicht einen massenkompatiblen Sound haben kann? =)
"Massenkompatibel" ist ein gutes Stichwort. Denn obwohl es heute viel mehr verschiedenes Equipment als vor 20 Jahren gibt, gleichen sich die Gitarren-Sounds auf den Aufnahmen vieler aktueller Bands doch sehr. Da gab es für mein Empfinden in den späten 80ern eine größere Vielfalt. Denk' an Metallica, Slayer, Pantera, Exodus usw. die hatten alle IHREN ureigensten "Trademark"- Gitarrensound. Wieviel aktuelle Bands fallen Dir ein, die man beim ersten Riff allein schon am Gitarrensound erkennen kann?
Insofern muss ich Dir, was das "Experimentieren" angeht etwas widersprechen. Heute ist es eine bewährte Formel, dass "LTD + EMG + Engl/6505 + TS" zu einem bestimmten, amtlichen Sound führt - das benutzen viele und entsprechend ähnlich klingt's dann auch.
Übrigens war ich vor zwei Wochen bei einem kleinen Metal-Festival, wo ich backstage mit einigen Bands über Equipment gequatscht habe. Was Bands wie HAIL OF BULLETS, HOUWITSER (beide NL) und SEAR BLISS (Ungarn) gemeinsam hatten: Die spielten alle "nackte" Amps, allerdings in sehr ungewöhnlichen, aufeinander abgestimmten Kombinationen (darunter Mesa Stiletto, Rivera, London City, Uralt-Marshall, ungarischer Soldano-Klon...), um sich ergänzende Klangfarben zu erzeugen. Da geht es dann wieder mehr um den Bandsound insgesamt als um den einzelnen Gitarrensound. Die Jungs waren allerdings auch alle schon jenseits der 30, bei den jüngeren Bands dagegen das bekannte Bild, siehe oben.
Aber das hast Du ja auch oben schon richtig gesagt: Entscheidend ist erstmal die Mucke und man sollte das Equipment auch nicht zum Fetisch erheben.