High End Gitarren aus China - Geht das gut?

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Hey Leute!
Es gibt zwar einen ähnlichen Thread, aber der bezieht sich auf einzelne Gitarrenbauer. Nicht auf
Herstellermassenware :)

Die Frage:
Wenn eine Gitarre für 1000 € made in china ist.. was ist davon zu halten?
Kann man mehr erwarten, da durch den Preis strengere Qualitätskontrollen möglich sind oder
eher weniger, da der Hersteller viel mehr Geld für sich machen kann?

Eure Meinungen/Erfahrungen bitte! :)
 
Eigenschaft
 
Die Frage würde außerhalb des Musikalienbereichs so gar nicht gestellt werden, da viele, auch sehr hochwertige und/oder innovative Produkte, gleich in China gefertigt werden - und erst gar nicht dort, wo die Firma ihren Sitz hat, siehe Apple und Co.

China liefert heute jede gewünschte Qualität, die der Auftraggeber bezahlt, auch wenn z.B. Hölzer aus Qualitätsgründen oft importiert werden. Das hochpreisige Segment, das du ansprichst, lebt ja gerade bei Gitarren vom Nimbus "made in U.S.A". Dagegen wird die Qualität von Autos oder anderen Industrieprodukten aus amerikanischer Fertigung von Verbrauchern durchaus unterschiedlich gewürdigt.

Ich denke, für die Hersteller ist MIC eher eine Flucht nach vorn, um zu verhindern, dass die Chinesen in dieser Preislage selbst eigene Marken etablieren. Sunsmile und andere agieren ja eher als OEMs für Versandhäuser und Billiganbieter. Insofern darf man wohl schon vernünftige Qualität erwarten, aber in diesem Preisbereich lohnt sich trotz allem noch die Produktion in Nordamerika oder Mexiko. Ich glaube jedenfalls, dass ein 1000-Euro-Instrument aus China nicht besser sein wird als ein gleich teures aus Amerika. Eher profitabler für Hersteller und Händler.
 
Wenn eine Gitarre für 1000 € made in china ist.. was ist davon zu halten?
(...)
Eure Meinungen/Erfahrungen bitte! :)

Erfahrungen mit China-Gitarren dieser Preisklasse habe ich keine. Und bei der Aufgabenstellung: Kaufe eine (Made in) China-Gitarre für 1k Euro, müsste ich entweder spontan passen oder recherchieren. In China hergestellte Instrumente zeichnen sich bekannterweise in erster Linie durch einen geringen Preis aus. Beispielsweise gibt es Harley Benton Gitarren schon für deutlich unter 100.- Euro. Vor ein paar Jahren gab es mal eine PRS-Kopie für fast 500.- Euro bei Thomann, doch diese Gitarre wurde vor geraumer Zeit aus dem Sortiment genommen.

Bei der Frage nach einer relativ hochpreisigen Fernost-Gitarre fällt mir z.B. die James Tyler Variax von Line 6 ein. Doch die kommt, sofern ich mich recht erinnere, nicht aus China.

Daher würde ich Dich gern fragen, ob Dir eine 1000.- Euro Gitarre made in China bekannt ist, oder ob die Frage rein hypothetisch gemeint ist?

Gruss, Dietlaib
 
Schau dir mal die Rasmus Gitarren an, die Suhr in China bauen lässt. Die kosten auch ca. 1000 Euro (bis auf die Guthrie Govan Signature, die ist ein bisserl teuerer).

Das sind 1A Instrumente und es gibt einige, die haben eine Original Suhr aus den Staaten und eine Rasmus und merken da keine großen Unterschiede - natürlich wird bei den Rasmus Gitarren auf schöne Maserhölzer und aufwendige Lackierungen verzichtet.

Suhr sagt zwar, dass eine Endkontrolle in den Staaten stattfindet, aber da wird wohl einfach irgendeiner einen Zettel in den Koffer schmeißen und das wars dann. Das wird auch nur gemacht, weil der Glaube, dass aus China nichts Vernünftiges kommen kann, nach wie vor in vielen Gitarristenköpfen fest verankert ist.
 
Absolut: Ja! Ich habe zwei China Gitarren, eine Fender Squier 60's Classic Vibe und eine Epiphone 1961 SG. Beide haben unter 400€ gekostet und beide sind absolut top. Von der Verarbeitung und vom Sound her gibt es absolut nichts zu meckern.
Ich besitze auch eine "echte" Fender Strat und eine Gibson SG, trotzdem habe ich an den chinesischen Modellen auch meine Freude.
Auf IHRE Weise haben es die Chinesen voll drauf. D.h. die Gitarren sind, verglichen mit den US-Modellen, ein wenig anders, was m.M. vor allem an der Lackierung liegt.
Der Zustand 'out of the box' war schon ziemlich perfekt und spielbereit.
Die Chinesen machen genau das, was von ihnen gefordert ist: Die können eine miese Gitarre für unter 100€ bauen, aber auch was qualitativ gutes in den höheren Regionen.
Bei 1000€ wäre bei mir aber trotzdem die Grenze erreicht, dafür würde ich eine Gitarre Made in USA (oder vergleichbares) verlangen.
 
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die zerberus seriengitarren kamen und kommen meines wissens nach aus china und von denen hab ich noch nie was schlechtes gehört.
 
Heutzutage ist es doch *zensiert*-egal wo man etwas produzieren lässt. In China kann man sehr preiswert produzieren -obwohl wohl auch dort die Kosten mittlerweile steigen und die Billigstproduktionskarawane schon weiterzieht-, aber man kann natürlich auch sehr hochwertiger Waren doch produzieren lassen. Es kommt einfach nur darauf an was für eine Qualität man produzieren will, produzieren kann man dort jede Qualität die man haben möchte.
 
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Ich beziehe mich mal nur auf die Überschrift:
Warum nicht? Anfang der 70er konnte sich niemand vorstellen, daß es mal hochwertige Instrumente Made in Japan, Anfang der 80er dito Made in Korea geben könnte;)
Diese Firmen in China sind ja weitgehend Joint-Venture-Unternehmen aus den USA, Europa und Japan....und die Chinesen sind ein altes Kulturvolk, sehr diszipliniert und äusserst Lernfähig.
 
Trotzdem sollte man sich die Frage stellen ob man es unterstützt.Immerhin werden damit Arbeitsplätze vernichtet. Und wir liefern den Chinesen Technologie. Die Arbeitsbedingungen sind teilweise immer noch mies.Und für das selbe Geld das von Firmen für chinesische Produkte verlangt wird kann man auch im eigenen Land produzieren. Wenn eine Gitarre für 1000€ angeboten wird, wird diese höchstens für 2-300 € produziert, wenn überhaupt. Der Weg geht nur über einen Warenaustausch. Alles in China produzieren wird langfristig scheitern wenn in der restlichen Welt niemand mehr das Geld hat die Produkte zu kaufen weil die Arbeitplätze vernichtet wurden.
Qualität ist vollkommen irrelevant.
 
Geld ist auch nie weg, nur verlagert
Von außen betrachtet stimmt das ja auch. Für dich persönlich als Vorbesitzer der Geldes ist das natürlich anders. Aber aus welcher individuellen perspektive soll man denn eine Arbeitsplatzverlagerung sehen? Ist es eine "Arbeitsplatzvernichtung", wenn das Unternhemn im Nachbarort fertigen lässt? Oder erst dann, wenn es in ein anderes deutsches Bundesland zieht? Oder in ein anderes EU-Land? Oder doch erst, wenn es nach China geht? Und aus welcher Sicht wurden die Arbeitsplätze "vernichtet"? Sie sind doch statdtessen an anderer Stelle welche entstanden. Und das "wenn überhaupt" bezog sich auf Unternehmen, die neu gegründet werden und von anfang an in China produzieren.
 
Von außen betrachtet stimmt das ja auch. Für dich persönlich als Vorbesitzer der Geldes ist das natürlich anders. Aber aus welcher individuellen perspektive soll man denn eine Arbeitsplatzverlagerung sehen? Ist es eine "Arbeitsplatzvernichtung", wenn das Unternhemn im Nachbarort fertigen lässt? Oder erst dann, wenn es in ein anderes deutsches Bundesland zieht? Oder in ein anderes EU-Land? Oder doch erst, wenn es nach China geht? Und aus welcher Sicht wurden die Arbeitsplätze "vernichtet"? Sie sind doch statdtessen an anderer Stelle welche entstanden. Und das "wenn überhaupt" bezog sich auf Unternehmen, die neu gegründet werden und von anfang an in China produzieren.

Diese Diskussion halte ich für absolut müssig. Es ist doch diese "Geiz ist geil"-Mentalität, die dazu führt, dass in Europa kaum noch etwas hergestellt wird und das betrifft ja nicht nur den Instrumentensektor. Hinzu kommen auch noch die ganzen Umweltbelastungen, für den Transport, die in den Preisen gar nicht abgebildet werden. Wäre das so, dann hätten die Produkte aus Fernost hier auch ganz andere Preise.

Sorry für OT
 
Der Preis eines Instruments und das Herkunftsland ist nur ein Kriterium. Wesentlicher sind Material, Verarbeitung und Qualitätskontrolle. Da steht prinzipiell China längst nicht mehr hinter westlichen Ländern zurück. Sie haben dort wahrscheinlich sogar die jüngsten, also möglicherweise modernsten Produktionsstraßen.
Als weiteren Aspekt verweise ich mal auf die Handelswege und Handelsspannen. Diese sind zT völlig verrückt und das wird sicher je nach Marktsituation auch Musikinstrumente betreffen. Geht ein Instrument zunächst durch den Generalimporteur EU, anschliessend des Landes, dann durch einen Großhandel und den Fachhandel oder importiert ein großer Händler wie zB T Instrumente teilweise direkt vom Hersteller in Stückzahlen, die einen niedrigen Einkaufspreis zulassen? Das kann sich je nach Zahl und Gier der Zwischenstationen enorm auf den Preis auswirken und so kann es passieren, dass eine Gitarre, die ich kürzlich noch für 259 € kaufte auf einmal 339 € kostet. Auch ohne dass es besondere Währungsschwankungen gegeben hätte. Auch die Produktionskosten werden kaum plötzlich entsprechend gestiegen sein.

Der Preis und die Herkunft sind also nicht wirklich solide Kriterien für eine Beurteilung des Warenwerts. Wahrscheinlich waren diese Kriterien mal gewichtiger, heute sind sie es nur noch als Mythos, mit dem auch gut Geld zu machen ist.
 
Von außen betrachtet stimmt das ja auch. Für dich persönlich als Vorbesitzer der Geldes ist das natürlich anders. Aber aus welcher individuellen perspektive soll man denn eine Arbeitsplatzverlagerung sehen? Ist es eine "Arbeitsplatzvernichtung", wenn das Unternhemn im Nachbarort fertigen lässt? Oder erst dann, wenn es in ein anderes deutsches Bundesland zieht? Oder in ein anderes EU-Land? Oder doch erst, wenn es nach China geht? Und aus welcher Sicht wurden die Arbeitsplätze "vernichtet"? Sie sind doch statdtessen an anderer Stelle welche entstanden. Und das "wenn überhaupt" bezog sich auf Unternehmen, die neu gegründet werden und von anfang an in China produzieren.

Ehrlich gesagt sehe ich keinen großen Unterschied, wenn ich in beiden Fällen derjenige ohne den Job oder das Geld bin ;)

Absolut (und global) gesehen, ist es natürlich keine "Arbeitsplatzvernichtung", solange nachwievor dieselbe Anzahl Jobs (möglichst in gleicher Qualität und Bezahlung wie zuvor) existiert. In Realität ist es jedoch meist so, dass einerseits alte Jobs (Berufe/Handwerk) tatsächlich einem Wandel und technischem Fortschritt unterliegen und nicht mehr gleichermaßen viel Beschäftigung bieten. Natürlich kommen auch neue Berufe und Tätigkeiten hinzu, aber kleinräumig betrachtet, ist dieser Wandel schon eine Herausforderung... Und kleinräumig betrachtet ist es genauso ein Problem, wenn Arbeitsplätze in einer Region wegfallen.
 
.Immerhin werden damit Arbeitsplätze vernichtet. .
Nun, das ist jetzt zwar nicht mehr das ursprüngliche Thema, aber diese Arbeitsplätze sind bereits in den 60-/70/80er Jahren verschwunden:
Die ersten "Opfer" waren die USA, deren Lowbudget-Firmen wie Alamo, Harmony, Kay etc. wurden durch europäische (und auch schon japanische) Hersteller"weggefegt", (60er), dann erwischte es die Europäer, die Arbeitsplätze wanderten nach Japan(70er), dann (wir sprechen hier nur über Massenware) gings ab nach Korea (da mußte Japan Federn lassen)...und jetzt sind eben China, Indonesien usw. dran;)
 

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