Hilfe gegen meine Disharmonien

Äh... aber (mindestens) eines von Dir habe ich doch gespielt

na sicher, mehrere (ich generiere dauernd welche).
Aber trotzdem: wenn ein passender Akkord dabei war, dann war das "hergeleitet"
wie siehe meine ersten zwei Beitraege in diesem Thread und hat dann zufaellig gepasst.
 
Hallo saitentsauber,

Ich könnte mir vorstellen, dass es sinnvoll ist, noch ein bißchen auf dieser Ebene zu bleiben. Du kannst "Muss i denn" hier kontrollieren

Ja, ist sehr sinnvoll!
"Muss i denn" faellt mir grad sehr schwer. Ich sitze schon seit zwei Stunden dran.
Hab mich total verlaufen: ich hab Probleme, die Schwerpunkte in dem Stueck zu finden und hab dann kampfhaft
nach C's, F's und G's gesucht... bis mir eben einfiel, dass das nicht das Ziel war.

Dann suchst Du einen Akkord, der diesen Ton enthält, und spielst den, bis ein anderer "wichtiger" Ton kommt, der nicht mehr in diesem Akkord enthalten ist.

kaeme ein Schwerpunkt am Ende des Taktes, spiele ich dann den bisdahinigen Akkord bis dahin und wechsle ab dem naechsten
Takt zum neuen Akkord, oder wechsle ich ihn gleich mitten im Takt? Sorry, wenn das ganz dusslig ist jetzt.

Ich muss mal ordentlich schlafen.
Bis Morgen!
Sylvia
 
kaeme ein Schwerpunkt am Ende des Taktes
Normalerweise sollten die Schwerpunkte - im 4/4 Takt wie hier - auf der 1 und der 3 (etwas zurückhaltender) liegen.
Aber auch wenn Du noch Stoff hast, wollte ich, bevor ich ferienbedingt selbst aus dem Städele muss und nur noch eingeschränkten Zugang zum Netz haben werde, nach dem mit den Moll-Akkorden noch ein weiteres Türchen aufmachen - es ist schließlich die Zeit der Adventskalender.
Bei genauem Hinsehen fällt auf, dass in dem Wort "Akkord" keine Zahl zu stecken scheint. "Akkord" und "Dreiklang" sind auch keine Synonyme - Dreiklang ist zwar ein Akkord, aber nicht jeder Akkord ein Dreiklang. Wörtlich ist "Akkord" wohl eine Bezeichnung für zusammen erklingende Töne.
Wenn Du nun aus dem C-Dur-Akkord das C oder das G weglässt, bekommst Du eine Terz: E/G oder C/E. Das klingt für unsere Ohren sehr harmonisch, und die Terz ist in der Tat ein sehr probates Mittel, wenn Du eine 2. Stimme zu einer Melodie suchst. Lässt Du nun das E aus, hast Du eine Quint, die ebenfalls in unseren Ohren gut klingt. Der im Vergleich zum Dreiklang fehlende mittlere Ton führt dazu, dass dieser Akkord weder Dur- noch Mollcharakter hat und möglicherweise deshalb etwas unbestimmt klingt. Zu sagen, dass dieser Akkord etwa so alt ist wie Du, wäre wohl überspitzt, aber nicht ganz abwegig: in Deiner Kindheit kaum zu hören, hat seitdem weite Verbreitung gefunden (mehr dazu hier).
Vielleicht erklärt das frühere Mauerblümchendasein auch das Fehlen dieser Akkorde bei den Knöpfen für die linke Hand. Die vorhandenen Knöpfe bringen uns nun zu Akkorden mit mehr als drei Tönen.
Vorher aber noch eine allgemeine Bemerkung: Ich habe ein paar Mal geschrieben, dass etwas "in unseren Ohren" gut klingt. Soll heissen, dass im Bereich der Musik vieles Konvention ist und keine Gültigkeit jenseits von Raum und Zeit beanspruchen kann. Wäre Dein Name Rajiv oder Mikito, hättest Du möglicherweise ganz andere Vorstellungen von Wohlklang als sie heute in Westeuropa, Nordamerika usw. üblich sind. Im Übrigen haben wohl auch unsere Vorfahren nicht unbedingt genau so getickt wie wir...
 
bevor ich ferienbedingt selbst aus dem Städele muss und nur noch eingeschränkten Zugang zum Netz haben werde
ich werde in der Zwischenzeit, diese schoenen Uebungen machen... da brauch ich auch viel Zeit und Ruhe fuer.

Vorher aber noch eine allgemeine Bemerkung: Ich habe ein paar Mal geschrieben, dass etwas "in unseren Ohren" gut klingt. Soll heissen, dass im Bereich der Musik vieles Konvention ist und keine Gültigkeit jenseits von Raum und Zeit beanspruchen kann. Wäre Dein Name Rajiv oder Mikito, hättest Du möglicherweise ganz andere Vorstellungen von Wohlklang als sie heute in Westeuropa, Nordamerika usw. üblich sind. Im Übrigen haben wohl auch unsere Vorfahren nicht unbedingt genau so getickt wie wir...

ich moechte schwoeren, dass irgendwas an meinem Namen falsch ist, denn es zieht mich immer hin zu "schraegen" Klaengen, die irgendwie weit nahoestlich zu Hause sind.
Das zieht sich durch meine ganzen kleinen Stuecke hindurch... Voellig unbegruendbar und mir ein voelliges Raetsel.

Viele Gruesse,
Sylvia
 
Ich könnte mir vorstellen, dass es sinnvoll ist, noch ein bißchen auf dieser Ebene zu bleiben. Du kannst "Muss i denn" hier kontrollieren, wobei Du das C7 mal ausklammerst und C spielst.

damit hatte ich grosse Schwierigkeiten:
http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/mussidenn.pdf


Nachdem ich nicht "abgucken" wollte, habe ich es selbst geschrieben, aber mit den doppelten Notenwerten,
wie ich dann vorhin herausfand (hatte mich schon gewundert, warum ich das midi mit 160bpm abspielen muss)
Leider kenne ich die Melodie nur soweit, wie hier im File zu sehen.
Das hat ueberhaupt nicht funktioniert...
Die 2. Wiederholung ist dann so einigermassen.
(ich kann das Lied jetzt nicht mehr leiden :)

Dann könntest Du noch dasselbe Spiel in einer ungeraden Taktart probieren, und zwar mit "The Wild Rover" (deutsch: "An der Nordseeküste"),

damit mir das mit den Notenwerten nicht nochmal passiert, habe ich das hier abgetippt: http://folkstream.com/099.html
(transponiert hat lilypond)
Das Lied kenne ich zwar irgendwie nicht, aber es fiel mir sehr viel leichter:

http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/wildrover.pdf


Ich finde jetzt auf Anhieb keine C-Dur Version zum Ueberpruefen.
Im 4. und 5. Takt hatte ich erst C, aber das rieb sich zu sehr. Ab Takt 18 war es eher wilde Zimmerei als Ueberlegung :-}

aber ersma ohne den Refrain.
hatte ich ueberlesen.

Eine Lösung - wenn auch in G - findest Du hier.
Noch motiviert? Noch ein deutsches Volkslied, u.zw. "Horch was kommt von draussen rein".

"Horch was kommt von draussen rein" - mache ich Morgen.

Gut's Naechtle!
Sylvia
 
ich moechte schwoeren, dass irgendwas an meinem Namen falsch ist, denn es zieht mich immer hin zu "schraegen" Klaengen, die irgendwie weit nahoestlich zu Hause sind.

Och, so falsch ist der Name doch gar nicht... Wenn's auch mit Wäldern in Nahost schwierig wird, immerhin gibt's die berühmnte Libanon-Zeder. ;)



Wenn ich mir Deine Noten anschaue, liegt die Wurzel des Übels auf der Hand:
Mach Dir mal Gedanken, wo die rhythmischen Schwerpunkte liegen - und es würde mich wundern, wenn Du nicht auf folgende Lösung kämest:
Muß i denn, muß i denn, zum Städtele hinaus... usw.
Wie Saitenstauber schon geschrieben hat, liegen die Betonungen im 4/4-Takt die Hauptbetonung auf der 1 (und eine Nebenbetoung auf der 3) - da paßt etwas nicht zusammen.
Und genau aus diesem Grund hast Du Probleme mit den Akkordwechseln und überhaupt ist alles irgendwie komisch "verschoben".

Aus diesem Grund hat man den Auftakt erfunden: "Die 1" kommt auf das erste "denn" und das "Muß i" wird unbetont in einen unvollständigen Takt davor gepackt.
Dann stimmen auch die Akkordwechsel auf natürliche Weise mit den Taktwechseln überein.

Beim "Wild Rover" hast Du es ja auch so gemacht (oder nur so abgeschrieben?): Auftakt "I've" und los geht's dann richtig mit "been".
Nur: es ist nicht üblich, die Pausen am Anfang zu schreiben, Auftakte sind per se unvollständig (und auch die Zählung der Taktnummer beginnt erst im ersten vollständigen Takt).

Wenn es nur ein technisches Problem war: in LilyPond benutzt man für Auftakte den \partial-Befehl.
In Deinem Beispiel "mussidenn" wäre das ein Auftakt von einer halben Note Dauer, deshalb:
\partial 2 c4 e ...
Im Beispiel "Wild Rover" nur eine Vierelnote lang, also
\partial 4 g ...

Also: Laß Dich vor allem von Deinem Gefühl/Deinem Empfinden leiten, und wenn etwas nicht in die Schablone paßt, ist es vielleicht die falsche Schablone oder sie sitzt schief. ;)

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo Torsten,

Wenn ich mir Deine Noten anschaue, liegt die Wurzel des Übels auf der Hand:
Mach Dir mal Gedanken, wo die rhythmischen Schwerpunkte liegen - und es würde mich wundern, wenn Du nicht auf folgende Lösung kämest:
Muß i denn, muß i denn, zum Städtele hinaus... usw.
Wie Saitenstauber schon geschrieben hat, liegen die Betonungen im 4/4-Takt die Hauptbetonung auf der 1 (und eine Nebenbetoung auf der 3) - da paßt etwas nicht zusammen.
Und genau aus diesem Grund hast Du Probleme mit den Akkordwechseln und überhaupt ist alles irgendwie komisch "verschoben".

Aus diesem Grund hat man den Auftakt erfunden: "Die 1" kommt auf das erste "denn" und das "Muß i" wird unbetont in einen unvollständigen Takt davor gepackt.
Dann stimmen auch die Akkordwechsel auf natürliche Weise mit den Taktwechseln überein.

Dass es einen Auftakt gibt, haette mir im "muss i denn" auffallen koennen, nachdem es sich am Ende irgendwie nicht ausgeht.
Ich schaue mir das mit Deinen Hinweisen nochmal an.

Beim "Wild Rover" hast Du es ja auch so gemacht (oder nur so abgeschrieben?): Auftakt "I've" und los geht's dann richtig mit "been".
Fuer die Wild Rover" Melodienoten hatte ich ja eine Vorlage, siehe vorheriges Post.
Nur: es ist nicht üblich, die Pausen am Anfang zu schreiben, Auftakte sind per se unvollständig (und auch die Zählung der Taktnummer beginnt erst im ersten vollständigen Takt).

Wenn es nur ein technisches Problem war: in LilyPond benutzt man für Auftakte den \partial-Befehl.
In Deinem Beispiel "mussidenn" wäre das ein Auftakt von einer halben Note Dauer, deshalb:
\partial 2 c4 e ...
Im Beispiel "Wild Rover" nur eine Vierelnote lang, also
\partial 4 g ...

das habe ich komplett nicht gewusst. Ich dachte immer, es handele sich um eine Art Schludrigkeit, wenn die Pausen im Auftakt nicht hingeschrieben
werden und haette deswegen nie in der lilypond-Doku nachgeschaut. Genau und deswegen schreibe ich die Pausen immer mit, weil mir sonst
Lilypond die Takte zerhaut :) Danke fuer den wichtigen Hinweis!
Dass es einen Auftakt gibt, haette mir im "muss i denn" auffallen koennen, nachdem es sich am Ende irgendwie nicht ausgeht.


Also: Laß Dich vor allem von Deinem Gefühl/Deinem Empfinden leiten, und wenn etwas nicht in die Schablone paßt, ist es vielleicht die falsche Schablone oder sie sitzt schief. ;)

Alles klar :)

Aber waren denn jetzt die Akkorde fuer "Wilr Rover" okay?


Viele Gruesse,
Sylvia
 
Klang für mich (als eher unerfahrener Musiker der das Lied nicht kennt) gut von den Akkorden. Hast du denn noch das Problem dass dir falsche Akkorde nicht richtig heraushörst? Wenn du dir nicht sicher bist kannst du ja mal eins von den Liedern nehmen (oder auch eine midi/lilypond etc. Datei von etwas was du nicht kennst) und z.B. ein paar von den Akkorden gegeneinander austauschen oder in eine falsche Tonart transponieren. Nur so eine Idee, kann auch sein dass das den Aufwand nicht wert ist.
 
Fuer die Wild Rover" Melodienoten hatte ich ja eine Vorlage, siehe vorheriges Post.

Ach, was man nicht so alles im Internet findet... ;)
Allerdings ist mir diese Version gänzlich unbekannt und ich würde mal behaupten, 99,98 % der Menschen würden unter dem "Wild Rover" eher die alte irische Melodie verstehen, die bei uns in Deutschland irgendwann von Klaus & Klaus zu "An der Nordseeküste" verballhornt wurde...

Aber das macht nichts, zur Übung taugt sie auch! :)


Aber waren denn jetzt die Akkorde fuer "Wilr Rover" okay?

Die habe ich mir jetzt mal angeschaut. Radio Eriwan meint: "Im Prinzip ja, aber..." ;)
Mit Deiner Version als Vorlage habe ich meine Änderungsvorschläge bunt hervorgehoben (grün heißt: Alternative, blau heißt: damit bin ich nicht ganz einverstanden). Siehe das PDF im Anhang.

  • Takt 6/7: Hier würde ich gefühlsmäßig lieber bei G (bzw. G7) bleiben, Deine Lösung mit F ist zwar wohl ungewöhnlich, aber auch nicht verkehrt. Im Grunde Geschmacksache.
  • Takt 10/11: Da haben wir wieder das Phänomen "Schwer-, Ruhepunkte und Phrasierungen". Es geht quasi eine neue (Teil)phrase los und ich empfinde es als nahliegend, hier auf der Tonika C zu ruhen.
  • Takt 12/13: Dein G-Dur in Takt 12 mag in Ordnung sein, aber in Takt 13 beißt es sich doch arg mit dem A in der Melodie. Ich würde in beiden Takten F-Dur verwenden (wenn wir uns zunächst auf die drei Akkorde C, F und G beschränken wollen), weil die Melodietöne in Takt 12 und 13 mit D und A quasi den Rahmen für einen D-Moll-Akkord vorgeben, also die Moll-Parallele von F-Dur (der gespielte F-Dur-Akkord gibt zusammen mit dem D in der Melodie einen schönen Dm7, das aber nur am Rande). Dies zur Erläuterung, es reicht, wenn Du auf Dein Gehör achtest.
  • Takt 16: die Melodie ist ja qasi ein G7-Akkord (g, f, d) - also können wir auch G7 bzw. G setzen.
  • Takt 22: hier könnte ich mir auch F vorstellen, also wie in Takt 26, Deine Lösung mit C ist aber völlig OK.
  • Der Rest: alles wunderbar! :great:

Spiele doch mal die beiden Versionen und vergleiche. Wie gesagt ist es letzten Endes eine Geschmacksfrage - viele Wege führen nach Rom. Es gibt nur naheliegendere und weniger naheligende.


Anmerkungen am Rande:
Ich weiß, es stammt von einer Internet-Vorlage, aber nicht alles, was man dort findet, ist Gold. Deshalb:
In einem Dreivierteltakt setzt man üblicherweise keine halben Pausen, sondern stattdessen zwei Viertelpausen, um die rhythmische Struktur besser widerzuspiegeln.
Bei Auftakten beginnt die Taktzählung mit dem ersten vollen Takt. Hiervon bin ich abgewichen, um den Vergleich zwischen Deiner und meiner Version zu erleichtern. Dem letzten Takt "fehlt" übrigens dann genau das Stück Länge, das als Auftakt vorne drangehängt wurde.
Um übertriebene und unschöne Springerei zu vermeiden, spielt man nicht alle Akkorde in der Grundstellung (Grundton, Terz, Quinte), sondern benutzt auch Umkehrungen. Das macht Dein Akkordeon von ganz alleine, weil sich die Akkordtöne ja alle innerhalb einer einzigen Oktave tummeln.

Viele Grüße
Torsten
 

Anhänge

  • wildrover.pdf
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Hallo Torsten,

vielen Dank, dass Du Dir so viel Zeit und Muehe mit mir machst! Ich finde Deine Antworten sehr lehrreich!

bei uns in Deutschland irgendwann von Klaus & Klaus zu "An der Nordseeküste" verballhornt wurde...
Hatte ich vermutlich vorbeigepeilt. Aber da ist das von mir gefundene Stueck schon schoener :)


Die habe ich mir jetzt mal angeschaut. Radio Eriwan meint: "Im Prinzip ja, aber..." ;)
Mit Deiner Version als Vorlage habe ich meine Änderungsvorschläge bunt hervorgehoben (grün heißt: Alternative, blau heißt: damit bin ich nicht ganz einverstanden). Siehe das PDF im Anhang.

  • Takt 6/7: Hier würde ich gefühlsmäßig lieber bei G (bzw. G7) bleiben, Deine Lösung mit F ist zwar wohl ungewöhnlich, aber auch nicht verkehrt. Im Grunde Geschmacksache.
  • Takt 10/11: Da haben wir wieder das Phänomen "Schwer-, Ruhepunkte und Phrasierungen". Es geht quasi eine neue (Teil)phrase los und ich empfinde es als nahliegend, hier auf der Tonika C zu ruhen.
  • Takt 12/13: Dein G-Dur in Takt 12 mag in Ordnung sein, aber in Takt 13 beißt es sich doch arg mit dem A in der Melodie. Ich würde in beiden Takten F-Dur verwenden (wenn wir uns zunächst auf die drei Akkorde C, F und G beschränken wollen), weil die Melodietöne in Takt 12 und 13 mit D und A quasi den Rahmen für einen D-Moll-Akkord vorgeben, also die Moll-Parallele von F-Dur (der gespielte F-Dur-Akkord gibt zusammen mit dem D in der Melodie einen schönen Dm7, das aber nur am Rande). Dies zur Erläuterung, es reicht, wenn Du auf Dein Gehör achtest.
  • Takt 16: die Melodie ist ja qasi ein G7-Akkord (g, f, d) - also können wir auch G7 bzw. G setzen.
  • Takt 22: hier könnte ich mir auch F vorstellen, also wie in Takt 26, Deine Lösung mit C ist aber völlig OK.
  • Der Rest: alles wunderbar! :great:

Spiele doch mal die beiden Versionen und vergleiche. Wie gesagt ist es letzten Endes eine Geschmacksfrage - viele Wege führen nach Rom. Es gibt nur naheliegendere und weniger naheligende.

ich hab das jetzt hin und her gehoert. Die Aenderungen in den beiden ersten Zeilen muss ich wohl spaeter nochmal am Instrument
nachhoeren. Da konnte ich mir mit midi jetzt gar keine Entscheidungh abringen. Fand ich beides gut.
Allerdings Takt 20, 21 finde ich in Deiner Version
nicht besonders gelungen. Also das meinen zumindest meine beiden ungebildeteten Ohren :-/ Ich finde, es reibt sich nicht, sondern,
die Melodie, das ganze Stueck verschwindet in den drei Takten foermlich aus dem Hoerbereich. Ich hab das mp3 mal dazu:
Dieses mein entgegengesetzte Hoerempfinden verunsichert mich arg.

Anmerkungen am Rande:
Ich weiß, es stammt von einer Internet-Vorlage, aber nicht alles, was man dort findet, ist Gold. Deshalb:
In einem Dreivierteltakt setzt man üblicherweise keine halben Pausen, sondern stattdessen zwei Viertelpausen, um die rhythmische Struktur besser widerzuspiegeln.
Bei Auftakten beginnt die Taktzählung mit dem ersten vollen Takt. Hiervon bin ich abgewichen, um den Vergleich zwischen Deiner und meiner Version zu erleichtern. Dem letzten Takt "fehlt" übrigens dann genau das Stück Länge, das als Auftakt vorne drangehängt wurde.

Sehr gut. Vielen Dank fuer die Tipps. Hatte schon mehrmach mal nach gesammelten Notationskonventionen gesucht, aber
keine gefunden.

Um übertriebene und unschöne Springerei zu vermeiden, spielt man nicht alle Akkorde in der Grundstellung (Grundton, Terz, Quinte), sondern benutzt auch Umkehrungen. Das macht Dein Akkordeon von ganz alleine, weil sich die Akkordtöne ja alle innerhalb einer einzigen Oktave tummeln.

Den Teil habe ich nicht ganz verstanden. Wie wuerde man es denn mit einem Klavier spielen?


Viele Gruesse,
Sylvia
 
Am Klavier spielt man die Akkorde nicht alle in der Grundstellung, da man dann mit der Hand hin ung her springen muss sondern man spielt Umkehrungen mit möglichst kleinen Bewegungen.

Falls du nicht weisst was Umkehrungen sind kannst hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Akkord#Umkehrungen_von_Akkorden

PS: Ich finde die Harmonisierung von Torsten sehr stimmig. Die Melodie soll ja mit dem Akkord verschmelzen und sich nicht reiben, genau darum geht es ja ;)
 
Noch ein deutsches Volkslied, u.zw. "Horch was kommt von draussen rein". Die Kontrollmöglichkeit ist hier, wobei die Akkorde nicht ganz an der richtigen Stelle stehen.

so, das hab ich nun hier mal probiert. Aber meine Ohren sind schon ganz schlapp.
http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/horch.pdf

http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/horch.ly
Bei "harr" habe ich nicht verstanden, warum ich den jeweiligen Akkord genommen habe.

Ich glaube das schwierigste ist noch immer, die Betonungen, oder Schwerpunkte in einer Melodie zu ergruenden.
Ich scheine schon wohl welche zu finden, logisch, aber die Schlussfolgerung in Form eines Akkords, passt dann
meinen Ohren meistens nicht. Nachdem ich nicht (mehr) nach C's, F's und G's suchen will, schaue ich wo die Melodie
"hinbricht", also wo sie eine Wendung hat, oder wie man das nennen will, dort aendert sich meist der Akkord auch.
Und machnmal ist es eben so, dass er bis dahin gehalten wird, wie bein ersten "harr", obwohl ich dort gern G haette,
aber warum auch immer: das wollten meine Ohren nicht.

Mit dem Lied, das Dir am besten gefällt, könntest Du dann Folgendes versuchen: In einem ersten Durchgang reduzierst Du die Begleitung auf den Grundton des jeweiligen Akkords, also C, F oder G.
Vielleicht ist dann auch der Zeitpunkt gekommen, an dem Du überprüfen kannst, ob Dir die Bezeichnungen Tonika, Subdominante und Dominante jetzt mehr sagen... :gruebel:

die habe ich mittlerweile in Wiki nachgeschaut und es sind die drei von Dir oben benannten Toene, oder Stufen:
Grundnote - Tonika, immer die erste von der aus ich den Akkord baue, als C bei C-Dur
2. grosser Terz -> 4 Halbtonschritte ueber dem Grundton -> Subdominante (vierte Stufe, das moegen dann wohl die +Halbtoene sein)
3. kleiner Terz -> ist der letzte, warum der "fuenfte Stufe" genannt wird, ist mir unklar, weil es doch 7 Halbtonschritte vom Grundton weg ist,
bzw oder was auch immer.
Diesen dreien werden scheinbar auch Funktionen zugerechnet, denen muss ich aber erst nachspuehren... wobei ich eine Ahnung der Tonika
zu haben glaube, seit ich dem "muss i denn" nur mit Einzelnoten ein bisschen naeher kam.

btw: das "muss i denn" hab ich mir noch weiterhin angeschaut, aber das will ich jetzt lieber gern hinten runterfallen lassen,
weil ich es unter keinen Umstaenden jemals wieder hoeren kann ;-)

Schließlich würde ich dann noch vorschlagen, weiter mit links den Grundton zu spielen und rechts den dazu gehörigen Dreiklang. Dabei solltest Du aber variieren und den C-Dur-Akkord nicht immer nur C-E-G, sondern auch mal als E-G-C und als G-C-E zu spielen.
Meine Hoffnung ist, dass Dein Ohr Dir "sagt", wann zu wechseln ist - und Dir generell mehr hilft. Falls Du das Gefühl hast, dass das funktioniert, kannst Du die Übung ruhig öfter wiederholen...

...das werde ich ab Morgen machen.

Und dann brauche ich jetzt ein paar Ruhetage und Dudelei, ich habe naemlich entdeckt, dass die Basseite am Akkordeon auch sehr genial verknopft
wurde:
OT:
wenn ich dort auf der ersten und der Hilfsreihe die C-Durtonleiter spiele, was ich seit neulich ueben muss, dann kann ich die, verschieben und kann
zum Beispiel die G-Dur Tonleiter spielen, ohne diese persoenlich zu kennen! Und alle anderen Tonleitern auch, auch wenn ich bislang gar nicht weiss,
dass es sie gibt.
Ausserdem sind auch die Akkordknoepfe sehr interessant verknopft worden. So habe ich immer den gleichen Effekt, wenn ich:
1.) -> 2.) -> 3,4,5,...
Cm -> Gm -> Em
Fm -> Cm -> Am
Gd -> Dd -> Hd
spiele, da wandern die Ton- und die Akkordabstaende immer mit! :)
(Akkordeonisten rollen jetzt sicher die Augen)


Jetzt wuensche ich Euch allen erstmal schoene, musikalische Weihnachtsfeiertage!

Gruss,
Sylvia

- - - Aktualisiert - - -

Am Klavier spielt man die Akkorde nicht alle in der Grundstellung, da man dann mit der Hand hin ung her springen muss sondern man spielt Umkehrungen mit möglichst kleinen Bewegungen.

Falls du nicht weisst was Umkehrungen sind kannst hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Akkord#Umkehrungen_von_Akkorden


doch, das habe ich jetzt schon mehrfach gehoert und auch verstanden, trotzdem danke fuer den Link!
"Leider" macht das Akkordeon das nicht selber, sondern, es bietet einem eben keine anderen Moeglichkeiten.
Da koennte man dann ein Akkordeon mit Melodiebass verweden und hat dann alle Freiheiten, allerdings kaeme
das fuer mich fruehenstens in zehn Jahren in Frage :-]

PS: Ich finde die Harmonisierung von Torsten sehr stimmig. Die Melodie soll ja mit dem Akkord verschmelzen und sich nicht reiben, genau darum geht es ja ;)

Gut! Da bin ich bisschen froh, dass es "nur" an mir liegt. Ich spiele das Stueck die Tage am akustischen Akkordeon und dann
fuehle ich das hoffentlich nach. Aber Danke fuer den Hinweis darauf!

Viele Gruesse,
Sylvia
 
Hallo Sylvia,

zur Entspannung und Erbauung ;) lassen wir mal die Übungen kurz ruhen... Ein kleiner Einschub zum Thema Akkordaufbau, vor allem "Akkordumkehrungen", scheint mir angebracht - vor allem in Hinblick auf die Notation und das real existierende Akkordeon. :D

[...] 3. kleiner Terz -> ist der letzte, warum der "fuenfte Stufe" genannt wird, ist mir unklar, weil es doch 7 Halbtonschritte vom Grundton weg ist,
bzw oder was auch immer.

Daß das auf Dich verwirrend wirkt, liegt nur daran, daß da verschiedene Betrachtungsweisen durcheinanderpurzeln.
Mit "Stufen" sind immer die Stufen der (hier heptatonischen, d. h. siebenstufigen) Tonleiter gemeint. Das hat nichts mit den tatsächlich enthaltenen Halbtonschritten zu tun. Die fünfte Stufe (Quinte) bedeutet also den fünften Ton: das ist das G.

Eine andere Betrachtungsweise ist der Aufbau von Drei- und Mehrklängen als Terzschichtungen:
Da besteht ein Dur-Akkord aus einer großen Terz und einer kleinen Terz "obendrauf", also nicht wieder von unten gezählt - das war das Mißverständnis.
Beispiel: C-Dur bestehend aus großer Terz (C - E) und kleiner Terz (E - G), also C - E - G.
Wenn man allerdings "von unten" aus zählt, ist das C der Grundton, das E dritte Stufe und das G die fünfte Stufe.
Das ist alles... :)


Diesen dreien werden scheinbar auch Funktionen zugerechnet, denen muss ich aber erst nachspuehren... wobei ich eine Ahnung der Tonika
zu haben glaube, seit ich dem "muss i denn" nur mit Einzelnoten ein bisschen naeher kam.

Genau. Die Tonika ist der "ruhende Pol" um den alles kreist und zu dem alles (meist) am Ende hinstrebt. Die beiden "Kollegen" Subdominante und Dominante sind mehr oder weniger spannungsgeladen und möchten gerne wieder bei Gelegenheit zur Tonika zurückkehren.
Subdominante und Dominante sind übrigens in Deinem Akkordeon-Baß-System direkte Nachbarn zur Tonika. Und Du hast ja schon selber herausgefunden, daß das für alle (!) Tonarten gilt - das ist das Geniale diesem Baß-System.
Stichwort: (wichtig, wichtig!) Quintenzirkel - All Deine Bässe und Akkorde sind nach dem Quintenzirkel angeordnet.
Die Subdominante (in C-Dur ist das F-Dur) liegt nämlich genau eine Quinte unter der Tonika, die Dominante (in C-Dur ist das G-Dur) genau eine Quinte über der Tonika.

Wenn Du jetzt ein Stück in G spielst, ist entsprechend die Subdominate C und die Dominante D - Du mußt beim Akkordeon-Baß also (entsprechend dem Qintenzirkel) nur eine Stufe weiterrücken und alle Knöpfe liegen relativ zueinander wieder genau gleich.
Deshalb ist es auf dem Akkordeon so leicht (links) alle möglichen Tonarten zu spielen. Du hast selbst schon gemerkt, daß Tonleitern auf den Baßknöpfen in allen Tonarten gleich zu spielen sind - das ist viel einfacher als auf einer Klaviertastatur.



Zum Thema "Umkehrungen" und "Vermeidung von Umherspringerei"

"Leider" macht das Akkordeon das nicht selber, sondern, es bietet einem eben keine anderen Moeglichkeiten.
Da koennte man dann ein Akkordeon mit Melodiebass verweden und hat dann alle Freiheiten, allerdings kaeme
das fuer mich fruehenstens in zehn Jahren in Frage :-]

oskopik hat völlig recht und so hatte ich das auch gemeint.
Du hast natürlich auch recht, wenn Du sagst, Du hättest auf dem Akkordeon (links) keine Wahl.

Und: Ihr habt beide recht.

Tatsache ist, daß so mancher Akkordeonist nur die Knöpfe drückt, die er "gelernt" hat, und sich überhaupt nicht bewußt ist, was sein Instrument denn da so spielt - es kommen schließlich vollständige Akkorde raus, wenn man nur einen einzigen Knopf drückt.

Hintergrund ist, daß der gesamte Tonvorrat, der für die Akkorde zur Verfügung steht, aus nur einer einzigen Oktave geschöpft wird - genauso, wie die Bässe.
Deshalb liegt es beim Akkordeon in der Natur der Sache, daß automatisch (und ohne Beeinflussungsmöglichkeit) mache Akkorde in Grundstellung, manche in der ersten und manche in der zweiten Umkehrung erklingen.
Ich habe dafür mal eine kleine Grafik gemacht. Gehen wir davon aus, daß der Tonumfang von G bis F# geht (das ist allerdings von Akkordeon zu Akkordeon verschieden) - aber vom Prinzip her ist es immer gleich:

stradelle-akkorde.PNG

C-Dur: In diesem Modell sind also die beiden ersten Töne (C und E) des C-Dur-Akkords in Grundstellung (wie Du es notierst) außerhalb des Tonumfangs und werden deshalb vom Akkordeon eine Oktave höher gespielt -> 2. Umkehrung.
F-Dur: Nur das F ist zu tief und klingt eine Oktave höher -> 1. Umkehrung
G-Dur: Bei G-Dur paßt alles und er erklingt in der Grundstellung.

Zum Vergleich am Ende nochmal eine einfache Kadenz, zuerst nur in Grundstllung und dann mit Umkehrungen, so wie sie Dein Akkordeon automatisch erzeugt (oder so ähnlich, je nachdem, was bei Deinem Modell der tiefste Ton ist).

Aufgabe: Jetzt spiele mal mit der rechten Hand die beiden Kadenzen und entscheide, was sich flüssiger/harmonischer/eleganter... anhört.

Auch, wenn Du den Akkord links nicht beeinflussen kannst, ist es gut, zu wissen, daß evtl. Umkehrungen erklingen und übrigens schreibt man die auch (schau Dir mal Akkordeon-Noten an - da sind niemals die Akkorde nur in Grundstellung geschrieben).

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo Sylvia,

nun noch zum Thema "Horch, was kommt von draußen rein?" meinen Senf, dann hast Du Dir Weihnachten redlich verdient und kannst zur Abwechslung mal ein paar Weihnachtslieder harmonisieren. ;)

Vorab: Bis auf den G-Dur-Akkord bei "draußen rein?" und "-liebchen sein." bin ich mit Deiner Lösung völlig einverstanden - sie entspricht den üblichen "Volkslieder-Hörgewohnheiten" und so hört man das Lied auch meist. :great:

Übrigens gibt es immer mehrere Lösungen, wenn man sich nicht auf drei Akkorde Tonika, Subdominante und Dominante einschränken würde, erst recht.
Das heißt, was ich Dir hier vorschlage, ist nicht die alleinseligmachende Wahrheit, sondern nur eine Möglichkeit.
Es gab vor einer Weile in Zusammenarbeit vom Südwest-Rundfunk und Carus-Verlag ein Liederprojekt, hör Dir mal die beiden Aufnahmen von Horch, was kommt von draußen rein? an (im Fenster rechts bei "Medien").
Da gibt es eine Fassung mit Gesang und Klavier und eine mit Violine und Klavier. Beide sind anders harmonisiert, und keine von beiden stimmt mit der abgedrucken Version überein. :)
In der Violinen-Version bleibt sogar demonstrativ im gesamten ersten Teil durchgehend (!) die Tonika liegen - im Klavier wird deutlich nur die leere Quinte (D-A, also ohne Terz) gespielt (ha, der Powerchord von weiter oben! ;)), das wirkt geradezu mittelalterlich, dafür geht's im zweiten Teil harmonisch richtig rund. :D

An zwei Stellen hast Du Dich in der Melodie verschrieben: bei "Geht vor-" und "Wird's wohl" muß es ein A sein, kein F.
(In D-Dur entprechend ein H, kein G).
Wenn Du schon herausgefunden hast, wie der Stradella-Baß beim Akkordeon funktioniert, könntest Du das Stück genauso gut in D-Dur spielen, dann hättest Du in LilyPond nicht transponieren müssen, tsss, tsss. ;)

Am Ende fehlt mir übrigens irgendwie ein Takt, sonst hoppelt die zweite Strophe etwas zu früh los... :) Macht aber nix.



Horch, was kommt von draußen rein?

Betonung: Horch, was kommt von draußen rein?

Die betonten Silben "Horch", "kommt", "drau" und "rein" entsprechen den schweren Taktteilen. Ihre Töne (C, E, G,) sind alle Teil des zugrundeliegenden C-Dur-Akkords.

den Rest ("was", "von", "ßen") kann man als unbetonte Durchgangstöne betrachten.
Deshalb stören diese unbetonten Durchgangstöne auch nicht, obwohl sie streng genommen nicht zum C-Dur-Akkord passen.


"Einschub": Hollahi / Hollaho!

Die Töne von "Hollahi" (F, D und H) sind Bestandteil eines G7-Akkords (H ist die kleine Septime des "Dominantseptakkords") und harmonieren alle mit G-Dur.
"Hollaho" besteht aus (G, E und C) also eindeutig C-Dur.


Wird wohl mein Feinsliebchen sein.

Entspricht völlig "Horch, was kommt von draußen rein?".


"Einschub": Hollahia- / ho!

Eine Abwandlung des "Hollahi, hollaho!" von oben.
"Hollahia" besteht wieder aus den G7-Bestandteilen, und bei "ho!" könnte man sich fragen, ob man statt C-Dur nicht lieber auch F-Dur setzen könnte (C ist ja sowohl Bestandteil von C-Dur als auch von F-Dur).
Antwort: Eher nicht, klingt nicht schlüssig.
Begründung: Der G7-Akkord möchte dringend zur Tonika C-Dur zurück, außerdem möchte die Phrase gerne abgeschlossen sein.
Vor allem: der "Hörtest" kommt zum selben Ergebnis und Du hast es ja auch so empfunden.


Zweiter Teil:

Jetzt kommt der zweite Teil, der neue Abschnitt setzt sich deutlich dadurch ab, daß er in die Subdominante F-Dur wechselt - das legen die Meloditöne ja nahe und Du hast es auch so geschrieben.

Alles "richtig", schlüssig und nachvollziehbar - bleiben nur Deine Fragen, warum Du an den "harr"-Stellen den C-Dur-Akkord gewählt hast.
Antwort: Weil Du es so als schlüssig gehört/empfunden hast, das ist doch wunderbar. ;)
Da wird sich Saitenstauber aber freuen, wenn er wieder ins Städtele heimkehrt! :)


Bei "harr" habe ich nicht verstanden, warum ich den jeweiligen Akkord genommen habe.

Ich glaube das schwierigste ist noch immer, die Betonungen, oder Schwerpunkte in einer Melodie zu ergruenden.
Ich scheine schon wohl welche zu finden, logisch, aber die Schlussfolgerung in Form eines Akkords, passt dann
meinen Ohren meistens nicht. Nachdem ich nicht (mehr) nach C's, F's und G's suchen will, schaue ich wo die Melodie
"hinbricht", also wo sie eine Wendung hat, oder wie man das nennen will, dort aendert sich meist der Akkord auch.
Und machnmal ist es eben so, dass er bis dahin gehalten wird, wie bein ersten "harr", obwohl ich dort gern G haette,
aber warum auch immer: das wollten meine Ohren nicht.

Ein Begründungsversuch: Ich höre den zweiten Teil (ab "Geht vorbei...") gleich lange Teilphrasen, bei denen sich gleichmäßig alle zwei Takte die Harmonie ändert:

Jeweils 2 Takte:

Geht vorbei und /
schaut nicht rein /
Hollahi, /
hollaho! /
Wird's wohl nicht ge- /
wesen sein /
Hollahia- /
ho!

Dein erstes "harr":
Da steht ein G, dazu könnte auch G-Dur passen. Tut's aber nicht, weil sich die Melodie am Ende der Phrase auf der Tonika "ausruhen" möchte und wenn man die zwei Takte "schaut nicht rein" als Einheit betrachtet, gehören die Melodietöne alle zu C-Dur - kein Grund, hier unbedingt den Akkord zu wechseln.

Bei Deinem zweiten "harr!" verstehe ich die Unsicherheit nicht ganz.
Erstens strebt die Dominante G wieder mal zur Tonika zurück und außerdem sind die Melodietöne (G und E) eindeutig C-Dur zuzuordnen, sie sind weder Bestandteil von G-Dur noch von F-Dur.
Zusammen ergibt die Einheit "hollaho" einen wunderschönen C-Dur-Dreiklang in der 1. Umkehrung.

Uff.


Jetzt wuensche ich Euch allen erstmal schoene, musikalische Weihnachtsfeiertage!

Danke, das wünsche ich Dir auch!
Torsten
 
Hallo Torsten!

vielen Dank fuer die Analyse von meinem "Horch, was kommt von draußen rein?"!
Das gegenanalytische Lesen/Hoeren werde ich erst nach Weihnachten machen (koennen).

Ich war derweilen auch nicht ganz faul und hab ein wenig herumgedudelt:

in diesem kommt urploetzlich ein A und dann ein A-mol von irgendwoher:
http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/fernweh2.ly
http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/fernweh2.pdf


Und hier kommt, als der Express scharf bremst, ein D-dur dazu:
http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/chinaexpress.ly
http://1ooo1.de/div/notenschock/.data/chinaexpress.pdf


Nicht immer ist die Uebertragung des Grundtons als Akkord besonders gut, die bunten Stellen im
ersten Stueckchen zeigen die Stellen, wo es mir seltsam vorkam. Ich weiss nicht, ob jemand das A
und das D nachvollziehen kann... (aber fuenf mal hoeren, dann klingt es gut...)

So, jetzt schnell in die Weihnachterei!

Viele Gruesse,
Sylvia
 
Hallo,

in diesem Forum hier habe ich - glaube ich - noch nichts geschrieben.
Nachdem ich den größten Teil dieses Beitrages gelesen habe, kann ich mir einen Kommentar nicht verkneifen. Ich muss aber vorher noch schnell ein
Schnäpschen trinken, damit mir nicht ganz übel wird.
Als ich vor 62 Jahren mit dem Klavierspielen und vor 55 Jahren mit Gitarre anfing, gab es - Gott sei Dank ! - noch kein Internet und keine Musikerforen.
Sonst wäre ich vielleicht auch auf die seltsame Idee gekommen, mir seitenweise erklären zu lassen, wie man "Hänschen klein" u.ä. begleiten kann.

Man hat so einfache Sachen einfach nach Noten gespielt und gut war´s. Im Laufe der Jahre hatte sich eine ganze Reihe von Akkordfolgen im Gehirn
angesammelt, ohne dass man sich groß Gedanken über Harmonielehre machte. Musikmachenn war einfach Spaß und Freude.

In einem Gitarrenforum "quälen" die Profis Anfänger, die nach drei Monaten schon frei drauf los improvisieren wollen, mit modalen Skalen usw.

Gerade lese ich :"Shut up and play!" Das ist doch die beste Anweisung, der beste Rat.

Grüße von einem, der ganz locker mit so "komplizierten" Dingen wie "Hänschen klein" umgeht.
 
... Man hat so einfache Sachen einfach nach Noten gespielt und gut war´s ...

Nun, es geht hier ja eher darum, daß die gute Sylvia ihre eigenen Stücke harmonisieren will, und dafür gibt's eben keine Noten ;)

Ich finde es auch prinzipiell gut, verstehen zu wollen, wie etwas funktioniert und nicht nur nachzuspielen.
Und da ist es eine ziemlich gute Idee, mit kleinen Schritten zuerst mit dem kleinen Hänschen zum Städtele hinauszugehen.
Wenn man dann unfallfrei wieder zurückfindet, kann man sich weiter hinauswagen.

Und für einen Einsteiger ist auch das kleine Hänschen zuerst mal "schwierig", da muß sich Sensibilität an verschiedenen Stellen entwickeln. Das Akkordeon hat soviele Knöpfe, welche nehm' ich denn da ... und wann.
Später ist dann alles ganz einfach.

Wobei: Akkordeon lernen, Melodien schreiben und harmonisieren ist schon etwas viel auf einmal.
Der Weg ist richtig, würde ich sagen, aber Hektik braucht keine aufkommen. Das braucht alles Zeit.


Gruß, der Omnimusicus,
der sich jetzt nach Weihnachten wieder mit Re-Harmonisierung beschäftigen will.
 

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