Home-Recording: Interface (RME) oder Mischpult (Behringer Xenyx)?

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simonline
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Hallo Musiker,

mal die andere Richtung: Für mein Home-Studio habe ich bereits ein Interface (http://www.rme-audio.de/products_fireface_400.php per Firewire-Anschluss) das mit meinem DAW (Ableton) wunderbar harmoniert. Aber irgendwie passt das Mixen am Rechner nicht zu meinem Workflow. Ich brauche direkten Zugriff auf die Regler und will nicht jedes Mal Fenster wechseln müssen, oder auch mal eine Platte auflegen ohne den Rechner laufen zu haben. Deswegen schaue ich mir grad im Neuland der Homerecording-Mischpulte um, wo mir Thomann's Statistik "Behringer" empfiehlt (analog: https://www.thomann.de/de/prod_vrank~ncx.html?ar=243146, digital: https://www.thomann.de/de/prod_vrank~ncx.html?ar=259395).

Meine Frage: Habt ihr eine Empfehlung, welches Modell kann da qualitativ mit meinem Interface mithalten? Für die MIDI-Anschlüsse werde ich wohl eine andere Lösung finden müssen.
 
Eigenschaft
 
wenn du mit einem Analog-Pult arbeitest und 'live' Faderfahrten aufzeichnest, kannst du sie später nicht mehr bearbeiten
(es wird der effektive analoge Pegel in der Datei gespeichert)
bei einem digitalen DAW Controller bleibt der Original-Pegel erhalten und es werden Automationsdaten aufgezeichnet
(worüber der effektive Pegel per Software ermittelt wird - man kann folglich verlustlos hoch- und runter regeln)
ein digitales Pult kann diese Eigenschaft unterstützen, muss es aber nicht...

soweit ich weiss ist die Mackie Control der einzige (universal) halbwegs problemlos einzusetzende Controller
(es gibt noch angepasste Lösungen für Protools, Logic, teilweise Cakewalk)
für Ableton ist allerdings auch einiges im Angebot, gerade was die Sequencer-Steuerung angeht
(auf die Mixersteuerung habe ich nicht speziell geachtet...)
aber das bekommst du schnell heraus, wenn sich die Sache wirklich auf Ableton beschränken soll...

in Anbetracht des Preissprungs der digitalen Vertreter würde ich ein gutes analoges Pult vor das Fireface setzen
Soundtracs Topaz Pulte werden oft preiswert angeboten, idealerweise wäre es die Recording-Ausführung (In-Line)
(die live Versionen haben ein eingeschränktes Routing, dafür gibt's die mit 12 Kanälen gelegentlich für unter 100 Euro)
das kann man sich dann auch als schlichten 'Verteiler' gönnen, besser als die Ohringer sind sie allemal...

Knackpunkt: werden die Fader für mehr als Pegeleinstellung benötigt, sollten sie auch knackfrei laufen
(das ist bei gebrauchten Pulten die Achillesferse...)
schwerer zu bekommen sind das Yamaha PM1000 (günstiges 'charakterstarkes' Analogpult) oder seine Derivate
gelegentlich aber für ein paar Hunderter in der Bucht zu haben. Achtung: bleischwer.
Von Tascam könnten einige Pulte der M-Serie interessant sein, die tauchen recht oft günstig auf.

ich habe bewusst die alten Trümmer genannt, weil sie den Sound imh ears aufwerten (für relativ kleines Geld)
ein ZED ist sicher technisch 'besser', klingt aber auch voll-steril...
... wie nahezu alles, was sich modern nennt und unter 'bezahlbar' fällt ;)

cheers, Tom
 
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Habt ihr eine Empfehlung, welches Modell kann da qualitativ mit meinem Interface mithalten?
Keines.
Ein Mischpult hat ja wesentlich mehr Bauteile und Funktionen als ein Audiointerface. Wenn das alles auf dem Qualitätslevel eines RME Fireface realisiert werden soll, würde das leicht über 2000€ kosten.

Die Frage ist natürlich, welchen Qualitätsstand Du wirklich brauchst.

Ich brauche direkten Zugriff auf die Regler und will nicht jedes Mal Fenster wechseln müssen, oder auch mal eine Platte auflegen ohne den Rechner laufen zu haben.

Das Fireface - bzw. die Totalmix-Software kann man auch per Midi fernsteuern.

Clemens
 
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Hey tausend Dank für die schnellen Antworten, damit hatte ich nicht gerechnet! Ein analoges Pult vorzuschalten ist eine super praktikable Idee, ohne mich von RME trennen zu müssen. Daran kann ich erstmal Plattenspieler etc. anschließen. Ich denke dabei greif ich dann doch erstmal zu den preiswerten Behringer Xenyx Modellen. Mit den Instrumenten bleib ich direkt auf dem Interface und schau mal was ich noch so aus meinem Ableton Controller rausbekomme.

Gibt es eigentlich auch die Möglichkeit mit einem Mischpult das Interface per MIDI fernzusteuern?
 
Wenn das Mischpult Midi-Befehle senden kann ... (das können i.d.R. nur Digitalpulte)
... und wenn die Befehle zu dem passen, worauf das Fireface "hört".

Clemens
 
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Sinn macht das eigentlich nur bei Pulten mit Motor-Fadern und bidirektionalem Datenabgleich
sonst laufen Bildschirm und Reglerstellung ruckzuck auseinander
ich hatte selbst mal ein Digi-Pult mit 'Abholwerten' (ohne automatische Nachführung)... krank
die Mackie-Control ist nicht ohne Grund ein quasi Standard

cheers, Tom
 
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Digital-Pulte mit dem Funktionsumfang sind erstmal außerhalb meiner Preisliga und ohnehin weniger sinnvoll für mich. Die Motor-Fader des Mackie-Control sind zwar ziemlich überzeugend, aber der Preis (1300€ bei Thomann) ist dann doch etwas hoch gegenüber Geräten vergleichbarer Funktionalität (im Fall Ableton z. B. Akai APC 40 für 350€ oder Ableton Push für 500€).

Danke nochmals, ihr habt mir einen großen Schritt weitergeholfen!

Simon
 
vergleichbarer Funktionalität (im Fall Ableton z. B. Akai APC 40 für 350€ oder Ableton Push für 500€).

Naja, nicht wirklich vergleichbar, da die Mackie Control Motorfader hat und das Ableton Ding nicht..

Aber ist ja schön, wenn Du jetzt einen praktikablen Weg für dich gefunden hast =)
 
simonline,
tu dir das nicht an! Die verlockung bei Behringer ist groß, aber das ist Schrott! Trau dich, dir mal den Gebrauchtmarkt anzuschauen bei Ebay und Ebay Kleinanzeigen. Dort findest du ordentliche Pulte z.B. von Soundcraft, zu guten Preisen. Dein RME ist was echt feines und neu bekommst du keine Konsole in dem Budget, welche ansatzweise in der Liga mitspielt.

LG
 
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Ich hatte selbst kein besonders gutes Gefühl bei Behringer, aber gehofft dass das Live-Vorurteil nicht für Recording gilt. Da ich ja nur noch nach einem analogen Pult zum Vorschalten (nicht Ersetzen) suche, dachte ich Behringer wäre sicher die preiswerteste Lösung - immerhin besetzen sie bei Thomann die Plätze 1-10: https://www.thomann.de/de/prod_vrank~ncx.html?ar=243146... Mit einer ebay-Suche bin ich mangels Erfahrung leider etwas überfordert, werde es jetzt aber doch mal mit einem gebrauchten Soundcraft EFX8 versuchen. Danke für den wertvollen Tipp, Adrium!

Simon
 
Schon mal über mehrer Behringer BCF-2000 als Controller nachgedacht? -> Motorfader mit langen Wegen zum kleinen Preis. Da haste Haptik und kannst reproduzierbar in der DAW mischen und bist nach wie vor mit dem RME Interface am Start.
 
eine gebrauchte Mackie Control kostet um 500 Euro...
zudem ist es Midi auf sysex Basis (iirc) und von Haus aus etwas sensibel.
(Midi ist nicht gerade das Lieblingskind 'moderner' Betriebssysteme)

cheers, Tom
 
immerhin besetzen sie bei Thomann die Plätze 1-10

Aaaah wieso muss ich das immer wieder hören ^^ Wonach denkst du denn geht die Quote bei Thomann? Nach verkaufszahlen! Das sagt überhaupt nichts über die Qualität aus, denn 90% der Kunden lesen sich die ganzen positiven Bewertungen bei Thomann selber durch und drücken auf Bestellen.

Bei dem Gebrauchtkauf muss ich dir natürlich zur Vorsicht raten. ich empfehle zwar immer, sich mal den Gebrauchtmarkt anzuschauen, aber natürlich musst du das Gerät im besten Fall mal besichtigen, oder ausführlich Fragen stellen. Achte auf kratzende Fader und ungleichmäßige Geräusche.

Über DAW Controller solltest du natürlich auch mal nachdenken. Meine Faustregel heißt: Behringer - Niemals im Signalweg! :D Also den Behringer Controllern kannst du natürlich mal ne Chance geben. Zu dem Behringer BCF 2000 kann ich dir sagen: Für das Geld bekommst du echt viel, aber auch hier haben sie es wieder geschafft so nah wie möglich an die Grenze zu gehen, von der Verarbeitung und Qualität. Das Ding Funktioniert, und die nächst besseren Produkte sind wesentlich teurer. Wenn du dich auch mit einem einzigen Motorfader zufrieden gibst und auch noch eine schöne Transport Steuerung haben möchtest, rate ich dir zum Presonus Faderport. Das ist recht hochwertig verarbeitet und ich werde mir jetzt auch eins davon für mein Studio anschaffen.
 
Ich finde outboard zu mixen sehr umständlich und teuer. Schnell fällt einem doch bei so einem Projekt ein: OK hier noch eine Spur mit einem Klingeldingel, und dort noch eine leise Fläche, etc - und schon sind die Ausgangskanäle am Interface oder Pult zu wenig. Die Lösung ist, wie hier schon von einigen angesprochen, ein DAW Controller. In der Tat bietet sich dort das Teil von Behringer für dein Einstieg an.

Kein Billig-Pult wird an die RME-Sachen rankommen. Es gibt aber noch einen Mittelweg: Du nimmst die Inputs des RME Interfaces und routest diese direkt auf die Outputs durch - damit hast Du 2 Mic Inputs und 6x Line mit höchster Qualität. Die Outputs legst Du auf ein günstiges Mischpult, an das Du zum musikalischen Vergnügen auch Deinen Plattenspieler anschließt. Das RME Interface sollte das in Hardware mit unfühlbarer Latenz bewerkstelligen können (Anleitung konsultieren!) Über eine ADAT-Erweiterung kannst Du Dir später noch mal 8 Kanäle auf die Art dazugesellen.

Zum Mischen Deiner Produktion nimmst Du dann den DAW-Controller. Zum Abhören, Abrocken und Spaß haben kannst Du auf Deinem "Monitor-Pult" direkt eingreifen.

Ungeachtet dieser Möglichkeit würde ich von Behringer, Phonic etc. Abstand nehmen. Die Dinger klingen nicht besonders, was man oft noch verschmerzen könnte, wenn sie nach dem Interface hängen - aber was fast noch schlimmer ist, sie leben auch nicht arg lange. Ich habe ein Allen&Heath PA12 im Live-Einsatz, fast 110 Gigs mit zwei Bands und es war schon gebraucht gekauft. Alle Regler laufen wie neu. Die Behringer Pulte in ähnlichem Einsatz haben keine 20 Gigs ohne Ausfallerscheinungen überlebt.

Grüße
SubbrSchwob
 
Hey Leute! =)
Bezüglich des Mischpultes Behringer Xenyu 1002 USB, von dem ja hier die Rede ist, hätte ich noch ne Frage:

Kann ich, wenn ich das Mischpult per USB am Computer angeschlossen habe und in Logic registriert habe, zwei Spuren gleichzeitig aufnehmen, die als eigene Channel-Strips daherkommen, sodass ich sie im Nachhinein getrennt bearbeiten kann? Oder kann ich nur eine Stereosumme aus beiden Einzelsignalen aufnehmen?

Ich mache mir bzgl. dessen Gedanken, da ich in Zukunft meine Cajon mit zwei Mics (eines für die Höhen, SM57 und eines für die Tiefen und den Punch, Beyerdynamic Opus), abnehmen möchte.

Wäre schön, wenn jmd. bzgl. dessen eine Antwort findet; im Netz bin ich bis jetzt nicht fündig geworden! =)
 
Es geht nur die Stereosumme in den Rechner. Du musst einfach nur die beiden Muschpultkanäle hart links/rechts Pannen, wenn du zwei separate Spuren aufnehmen willst.
 

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