Hoyer-Gitarren Userthread (vintage -> bis 1987)

Hallo und danke für das Bild mit dieser so niedrigen Seriennummer. Toll!

Hoyer hatte bis 1969/1970 nur diese papierenen Zettel mit der Seriennummer in Benutzung, diese finden sich bei allen Modellen, mit aufsteigenden Seriennummern ganz modellungebunden. Modellspezifische Seriennummern in grösserem Ausmaß kamen bei Hoyer erst 1978. Manche dieser Zettel sind innen eingeklebt, so wie bei dieser 12-saitigen Typ 50, der späteren 2121 (ab 1970 änderten sich die Modellbezeichnungen und auch die Logik der Seriennummern, dazu aber ein anderes Mal mehr ....), manche finden sich auf der Innenseite der Abdeckung des Elektronikfaches. Das ging in den 60er Jahren noch ganz gut, da wohl alle Modelle da eine Möglichkeit hatten, diesen doch recht großen Zettel irgendwo unterzubringen. Ab wann genau diese Zettel in Einsatz kamen, bleibt ungewiss, jedenfalls frühestens 1964, möglicherweise auch etwas später, da es doch etliche semiakustische 6-Saiter gibt die relativ niedrige Seriennummern aufweisen (so um die 1000...2000) aber auch schon die Bill Lawrence Tonabnehmer. Und die gab es wohl erst 1965/1966 genaues weiß ich da leider nicht (siehe auch das Beispiel oben in #107). Davor wurden ja Schallertonabehmer verbaut.

@Grinsegrobi: ich glaube nicht, das das Justierschrauben sind, die da fehlen, sondern "nur" Abdeckungen.

Und, ja, diese 12-Saiter sind wohl relativ oft hergestellt worden, der heutige Gebrauchtmarkt deutet in diese Richtung. Es sind wertige Instrumente, mit gutem Klang und meist auch 2 Halsstäben. Solide Konstruktionen, die auch nach bald 60 Jahren immer noch treu Ihren Dienst erfüllen. Handwerkskunst aus Franken, aus Tennenlohe eben.

so long für heute
Ulricoso
 
Vielen Dank für diese sehr ausführlichen Informationen.
Wenn da nur Abdeckungen fehlen stellt sich mir allerdings die Frage, wofür die beiden durchgehenden Löcher unter den fehlenden Abdeckungen sind :unsure:
Sieht aus, als wären da mal Schrauben drin gewesen
 
Das war auch meine Überlegung. Dann müsste ulricoso sein Rätsel aber nochmal neu berechnen, denn dann sind es über 1000 Gitarren mehr.
Wie auf dem Bild zu sehen fehlen bei mir leider die Justierschrauben in der Brücke. Wo bekomme ich die am besten her?
Hallo, nun wieso 1000 mehr? Ende 1969 waren die Seriennummern bei 0199xx angekommen, eben mit diesen braunen Papierzetteln. Also knapp 20000 Instrumente aller Gattungen. Danach wurde es etwas komplexer. Hoyer reagierte wohl auch auf den deutlich zunehmenden Absatz von solidbody E-Gitarren, der 5060 (Les Paul) und der 5064 (SG) hauptsächlich. Man schaffte sich wohl ein Werkzeug an, mit dem man die Seriennummer auf die Rückseite der Kopfplatte aufbringen konnte, parallel dazu aber auch mit Seriennummern gravierte Stahlplatten, die der Halsbefestigung bei geschraubten Hälsen dienten. Und, zum Überfluss, wieder Zettel, diesmal kleinere und etwas modernere, ohne die Erwähnung von Arnold Hoyer, der ja schon 1967 vertstarb. Letztere primär für akustische Instrumente, wiederum innen eingeklebt. Diese Zettel habe (fast) alle Seriennummern mit 04xxxx, die beiden anderen Varianten beginnen durchwegs mit 2xxxx. Warum man sich auf ein vergleichsweises komplexes System einließ, bleibt unklar. Aber, was neu war ab Ende 69 / Anfang 1970: das genaue Baujahr war in die Seriennummer eincodiert ........

Preisfrage: wo bzw. wie ist diese eincodiert?

so long
Ulricoso
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Vielen Dank für diese sehr ausführlichen Informationen.
Wenn da nur Abdeckungen fehlen stellt sich mir allerdings die Frage, wofür die beiden durchgehenden Löcher unter den fehlenden Abdeckungen sind :unsure:
Sieht aus, als wären da mal Schrauben drin gewesen
ja Schrauben wäre denkbar, der Zug von 12 Saiten will ja aufgefangen und gut abgeleitet sein. Aber, wenn da keine mehr drin sind, warum hebt der Seitenhalter dann nicht ab?

Anbei ein Bild einer späteren (ca 1968) Variante ...

Hoyer 2012 012599 08.jpg


hier ein 66/67 Modell wohl genau mit solchen Abdeckungen ....

Hoyer 12string 005437 01.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gehe auch davon aus, dass unter den Abdeckungen Schrauben waren. Die Frage ist nun welche Schraubenart... Holzschrauben oder Schrauben mit Muttern?
Bei der Zählung komme ich auf die 1000 Gitarren mehr, weil ich davon ausging, dass sie bei ihrem etikett mit der 1399 angefangen haben zu zählen. Kann aber natürlich auch sein, dass ich da einen Denkfehler drin habe.

Wo liegt denn eigentlich grob der Wert meiner Gitarre?
 
*edit*
die 001399 war nur ein Beispiel, anbei eine noch niedrigere Seriennummer

Hoyer 00140 03.jpg

Der Wert? Schwierig, je nach Zustand und Orginalität, auch ein Originalkoffer ist (deutlich) wertsteigernd, sowas zwischen grob 150 und 300 Euro ansetzen. Es gab noch ein etwas besseres Modell, die Typ 51, da war die Zarge aus Paliander gefertigt ...
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,
zu den Abdeckungen/ Schrauben bei den akustischen 12-Saitern kann ich leider nicht viele Informationen beisteuern,... wobei ich seit längerem mit so einer Akustikgitarre von Hoyer mit 12 Saiten liebäugle. Auf ein bestimmtes Modell oder Baujahr von Hoyer habe ich mich aber noch nicht festgelegt, es wurden ja einige verschiedene 12-Saiter über die Jahre aufgelegt.
@Grinsegrobi - wie spielt sie sich denn und wie klingt sie, die offenbar 1964er ???
Zu Ulricosos neuem Rätsel kann ich sagen: ich habe mal gehört, die 2te oder 3te Stelle der Seriennummer gibt in einigen Jahren der 70er Aufschluss über das Baujahr, ganz sicher bin ich mir aber nicht.

LG
fifty-sixty
 
die 001399 war nur ein Beispiel, anbei eine noch niedrigere Seriennummer
...
Der Wert? Schwierig, je nach Zustand und Orginalität, auch ein Originalkoffer ist (deutlich) wertsteigernd, sowas zwischen grob 150 und 300 Euro ansetzen. Es gab noch ein etwas besseres Modell, die Typ 51, da war die Zarge aus Paliander gefertigt ...
Danke für die Infos. Da hab ich mit 70€ wohl einen schnapp gemacht.
Offensichtlich lag bei dem Rätsel ein Denkfehler meinerseits vor, Entschuldigung dafür.

...wie spielt sie sich denn und wie klingt sie, die offenbar 1964er ???...
Ich hab sie bisher noch nicht wirklich spielen können, da sie heute erst angekommen ist und einer grundlegenden Überholung bedarf. Den Spinnennestern im inneren zu urteilen hat sie wohl längere Zeit im Keller oder auf dem Dachboden verbracht. Auch sind die Mechaniken relativ schwergängig und müssen gereinigt und geölt werden.
An sich hat sie aber für den relativ kleinen body einen sehr vollen Klang.
 
Grund: Vollzitate reduziert /automerge aufgeräumt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Grinsegrobi,
na dann bin ich gespannt was Du über die 12-Saitige berichtest, wenn es soweit ist !
VG
fifty-sixty
 
Hallo..bin neu Hier..meine Freundin hat als vorläufiges "Erbe" von ihrem Vater eine Hoyer gekriegt..Wir wüssten gerne mehr über die Gitarre..z.b. wann diese c.a. gefertigt wurde und den eventuellen Wert des Instrumentes...Koffer hab ich leider keinen dazu..ich möchte mir eben Gitarre bissl beibringen..Danke schon mal für eure Antworten
 

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Hallo
das ist eine Hoyer Typ 28, wohl aus dem Jahr 1968, der Seriennummer nach. Mit individueller Verzierung, die runden Aufkleber meine ich. Sieht noch ganz original aus, soweit ich das sehen kann. Der Zustand der Bünde spielt gerade beim Wert schon eine Rolle. Wenn diese noch gut erhalten sind, also keine Dellen oder Riefen aufweisen, kann, sofern auch ein passender oder originaler Koffer dabei wäre, so eine Gitarre im gut mittleren dreistelligen Bereich eingeschätzt werden. Was für Liebhaber und Sammler dann. Müssen die Bünde erneuert werden, was in diesem Alter nicht auszuschliessen ist, geht das von Wert natürlich ab.
Um sich das Instrument Gitarre näher zu bringen, ist diese Gitarre sicherlich geeignet. Der Hals sollte aber gut eingestellt sein, das hilft ungemein dabei. Und die Intonation natürlich kontrolliert und ggf. eingestellt werden. Sonst wille sgar nicht recht gut klingen. Es ist zwar ein semiakustisches Instrument, aber ein Verstärker wäre schon gut. Den gibt es sicherlich auch, oder?
Achja, neu hat das Instrument damals etwa 475.-DM gekostet, es ist ganz aus Mahagoni gefertigt und war ein eher preisgünstiges Instrument im Hoyer Angebot, aber nichts desto trotz wertig. Hoyer eben.

so long
Ulricoso
 
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Hallo
das ist eine Hoyer Typ 28, wohl aus dem Jahr 1968, der Seriennummer nach. Mit individueller Verzierung, die runden Aufkleber meine ich. Sieht noch ganz original aus, soweit ich das sehen kann. Der Zustand der Bünde spielt gerade beim Wert schon eine Rolle. Wenn diese noch gut erhalten sind, also keine Dellen oder Riefen aufweisen, kann, sofern auch ein passender oder originaler Koffer dabei wäre, so eine Gitarre im gut mittleren dreistelligen Bereich eingeschätzt werden. Was für Liebhaber und Sammler dann. Müssen die Bünde erneuert werden, was in diesem Alter nicht auszuschliessen ist, geht das von Wert natürlich ab.
Um sich das Instrument Gitarre näher zu bringen, ist diese Gitarre sicherlich geeignet. Der Hals sollte aber gut eingestellt sein, das hilft ungemein dabei. Und die Intonation natürlich kontrolliert und ggf. eingestellt werden. Sonst wille sgar nicht recht gut klingen. Es ist zwar ein semiakustisches Instrument, aber ein Verstärker wäre schon gut. Den gibt es sicherlich auch, oder?
Achja, neu hat das Instrument damals etwa 475.-DM gekostet, es ist ganz aus Mahagoni gefertigt und war ein eher preisgünstiges Instrument im Hoyer Angebot, aber nichts desto trotz wertig. Hoyer eben.

so long
Ulricoso
Vielen Dank für die Einschätzung und die INFOS..
 
Hallo an die Gruppe, ich freue mich, dass diese Gruppe aktiv ist und es noch Hoyer User gibt. Hier meine Hoyer Les Paul. Ich habe sie seit 1991 und bisher habe ich die gleiche erst ein Mal im Netz gesehen, das war aber eine Gold Top. Meine hat keine übliche Seriennummer, dafür aber eine schwer erkennbare handschriftliche “96“ auf der Rückseite des Headstocks. Vielen Dank für eure Rückmeldungen im Voraus!
Beste GrüßeIMG_20240326_101248.jpgIMG_20240326_102827.jpgIMG_20240326_103229.jpg
 

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Hallo
sehr schöne und seltene Hoyer! Aus der letzten Zeit der Thalermühle, schätze mal Baujahr 1984. Am schrägen Logo zu erkennen. Es gab das Modell auch mit Chrom Hardware als Goldtop, richtig. Und das Letraset war wohl ausgegangen und daher hat man die Seriennummer mit weißer Farbe aufgemalt. Hier die 96. Die Custom hatte Gold Hardware, wie die Deine. Vermutlich ziemlich schwer, ich hatte mal so eine aus 1985, die war sehr schwer. Anbei die beiden im 1984er Hoyer Prospekt. Neupreis lag damals bei immerhin 1950 DM.
 

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Ich glaube, meine Hoyer habe ich hier noch nicht vorgestellt und hole das nun nach. :hat:

Ich hatte sie Mitte der 70er gebraucht erworben und später nach Helmut Lemkes Empfehlungen in der Elektronik sowie den Tonabnehmerabdeckungen modifiziert. Das hat ihrem Sound, der mir zuvor etwas mumpfig schien, gut getan.

1711523669958.png


1711523578039.jpeg


PS: Es handelt sich um ältere Aufnahmen ca. 2015, mittlerweile ist sie wieder in gepflegterem Zustand und hat längst neue Saiten. 😊
 
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Hallo
sehr schöne und seltene Hoyer! Aus der letzten Zeit der Thalermühle, schätze mal Baujahr 1984. Am schrägen Logo zu erkennen. Es gab das Modell auch mit Chrom Hardware als Goldtop, richtig. Und das Letraset war wohl ausgegangen und daher hat man die Seriennummer mit weißer Farbe aufgemalt. Hier die 96. Die Custom hatte Gold Hardware, wie die Deine. Vermutlich ziemlich schwer, ich hatte mal so eine aus 1985, die war sehr schwer. Anbei die beiden im 1984er Hoyer Prospekt. Neupreis lag damals bei immerhin 1950 DM.
 

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Hallo Losch,

danke für die Vorstellung Deiner 5064, sieht ja schmuck aus! Das Büchlein von Kollegen Lemme hat mich damals auch fasziniert, seine Website ist ja auch informativ. Diese Hoyer Doppelspuler haben doch einen Gleichstromwiderstand von ca 13 kOhm, die Impedanz dürfte auch relativ hoch sein. Hoyer hatte aber leider stets 250 kOhm Potis verbaut, da leider dann die Höhen und damit die Transparenz u.U. schon etwas arg .... Die Kappen waren ja sichtlich die mit dem Hoyerlogo drauf, oder? Und, was schalten diese kleine Schalter unter den Tonabnehmern denn?

Gruß an Dich
 
Ja genau die Kappen. ;)

Mit den Schaltern habe ich jeweils die beiden Spulen der Tonabnehmer umgeschaltet. Wenn ich mich recht erinnere, von seriell auf parallel. Reinsehen mag ich im Moment nicht, aber der Soundunterschied ist schon bemerkenswert. Das erinnert mich an meine Epiphone 339, wo sowas mit herausziehbaren Poties gelöst wurde.
 
Frage an die Hoyer Experten : ich besaß Ende der 60er eine Hoyer in Teleform, Hals mit Maple Board und 3/3 Headstock und 2 Pickups die ähnlich wie ein P90 aussahen. Weiß jemand wie das Modell hieß ?
 
Hallo ,
da tippe ich doch mal auf das Modell Typ35, anbei das Bild dieses Modells im 1967er Katalog.
passt das Bild?
Gruß Ulricoso

Auszug aus dem 1967er Katalog.jpg
 
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Ja, das ist sie. Danke dir 👍
 

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