
Stratspieler
Helpful & Friendly User
Heute mochte ich Euch den Umbau des Gehäuses meines Hughes & Kettner Edition Tube 20 (ich nenne ihn im folgenden H&K EDT20) vorstellen.
Oft genug hatte ich es ja schon geschrieben: Er - also der erste, "der braune" - gefällt mir hinsichtlich seines hervorragenden cleanen und gezerrten Klanges und seiner unübertroffenen Dynamik, so dass ich mir inzwischen zweie davon angeschafft habe. Meines Erachtens nach sind diese Amps von Hughes & Kettner angesichts ihres klanglichen Leistungsvermögens völlig verkannt. Dementsprechend sind die Gebrauchtpreise niedrig. Man liest von angeblichen Netztrafoproblemen, die diese Amps einst hatten, als sie auf den Markt kamen. Ich nehme jedoch an, dass diese Thematik mit den Jahren gelöst sein sollte und wer sich entschließt, so einen Amp auf dem Gebrauchtmarkt zu kaufen, sollte ihn vorher sowieso antesten. Meine beiden Amps jedenfalls laufen diesbezüglich völlig problemlos.
Anekdote nebenbei: Dieser Amp hier wurde - so jedenfalls der Verkäufer - angeblich von Thomas Blug gespielt, bevor er zum Verkäufer und anschließend zu mir wechselte. Naja, ob das stimmen mag...
Die H&K EDT20 sind schaltungstechnisch etwas komplexer und keine reinrassigen Röhrenamps. Wer nun denkt, dass Halbleiter im Signalweg gar nicht gehen, dem sei gesagt, er irrt sich gewaltig. Und wie gut das geht, aber hallo!
Freilich müssen diese nur noch gebraucht erwerbbaren Amps unbedingt gewartet werden, damit sie ihre Leistungsfähigkeit wiederbekommen. Das schrieb ich hier im Board schon an verschiedenen Stellen. Der Wartungsaufwand hält sich in Grenzen: neue Endröhren werden i.d.R. fällig sein, man sollte ihm auch eine neue, kräftige Vorröhre spendieren und ggf. ist eine neue Federhallstrecke erforderlich. Dazu etwas Justage der Spannungen am Mischverstärker, die obligatorische Bias-Neueinstellung, mehr sollte es eigentlich groß nicht sein. Mein Zweitamp hatte eine gebrochene Platine, welche die drei seitlichen Zusatzbuchsen trägt und die durch den Bruch eines Leiterzuges zu starkem Brumm führte. Ob dieser Platinenbruch eine unfreiwillig eingebaute Sollbruchstelle ist, weil ungünstig montiert, darüber möchte ich nicht spekulieren.
Hier ist der Amp in seinen Originalansichten:
Die Überlegung
Wenige Dinge trüben zumindest meine Freude an diesem Verstärker:
1. Designproblem mit seiner Schaltung / Platine.
Spielt man mit Humbuckern dran und dreht die Höhen zu weit auf, so hört man etwa ab Stellung 2:00 Uhr des Höhenreglers ein leises Rattern aus dem Lautsprecher, welches sich mit weiterem Aufdrehen der Höhen zumindest im Wohnzimmer störend bemerkbar machen kann. Mit Sinclecoils ist das gar kein Thema, da dreht man den Höhenregler ohnehin zu bzw. nicht allzu weit auf. Dieses Problem tritt überdies nur im cleanen Kanal auf. An zwei Amps konnte ich das bislang feststellen. Und verwendet man keine allzu mumpfigen Humbucker, so wird man auch nicht verleitet, die Höhen allzu weit aufzudrehen und schon hat man auch hier nicht dieses Rattern.
2. Baßwiedergabe
Mir ist der Amp im Klang etwas zu tief abgestimmt, einen Bassregler brauche ich gar nicht. Dieses Problem tritt auch nur im cleanen Kanal auf. OK, man kann den Amp nun schräg stellen, also vom Boden entkoppeln - Thema gelöst. Oder aber man macht die Rückwand für die Bassfrequenzen etwas durchlässiger, indem man einfach den schmalen Spalt vergroßert. Der Vorteil so gleich nebenbei: Man kann zum Transport die zugehörige Computerstrippe (wer hat eigentlich diesen scheußlichen Unsinn mit diesen dämlichen Strippen eingeführt?) problemlos mit im Amp verstauen und sie fehlt fortan nicht mehr. Der originale Spalt ist nämlich selbst für den Netzstecker noch zu schmal und die Strippe, die somit nicht reinpasst, fehlt beim nächsten Gig garantiert, weil irgendwo anders verdasselt...
3. Ein letztes Ding ist das etwas unkonventionelle, aber für mich irgendwie martialische Aussehen das Amps. 08/15, aber die seitlichen Schrauben, hier auf dem Foto zu sehen:
...stören irgendwie den Gesamteindruck. Das passt zu so einem Feingeist, wie dieser Amp eigentlich ist, meiner Meinung nach nicht. Angesichts seiner tonalen Leistung verdient er stattdessen Eleganz.
Welches Aussehen?
Das hat Überlegung gekostet. Wie soll die Kiste künftig aussehen? Einige gedankliche Konzepte waren da, die habe ich aber dann wieder verworfen. Tolex sollte es werden. Welche Farbe sollte aber das Tolex bekommen? Ein- oder zweifarbig tolexen? Hell oder dunkel? Hell ja, sieht bestimmt gut aus. Aber dann würden u.U. die vielen dunklen Befestigungsschrauben des Chassis stören! Also dunkel tolexen. Aber allzu zurückhaltend dunkel sollte es bitteschön auch nicht werden! Also wie nun???
Ein Zufall half! Zur Erinnerung: Vor einiger Zeit baute ich mir dieses Cabinet für den Traynor Darkhorse:
So quasi aus einer Laune heraus stellte ich nun den H&K EDT20 auf dieses Cabinet, schaltete beide zusammen und setzte mich schier auf den Hosenboden angesichts des Klanges, der nun kam. Kein "einfach nur Lauter", sondern gefühlt eine wunderbare Zunahme eher nur der Klangfülle. Das war für mich zumindest schlichtweg unerhört im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser Ton! Die Strat blühte förmlich nochmal auf, der Ton wird wie zum 3D-Erlebnis... Ich hatte das vorher tatsächlich noch nicht ausprobiert und damit war sehr schnell die Entscheidung für das Aussehen des Amps gefallen. Er wird im Prinzip wie das Cabinet aussehen!
Die Arbeiten
An dieser Stelle brauche ich nun nicht viel zu schreiben. Denn ich habe für den Aufbau ein und denselben Materialien verwendet und ihn ebenso durchgeführt, wie ich es mit meinem Cabinet getan habe. Wer also interessiert ist, kann dazu einfach hier ab #42 nachlesen. Dort ist alles erklärt.
Einzige Unterschiede: Die Front des Amps ist im Vergleich zu der des Cabinets leicht schräg gestaltet. Das Gehäuse ist am Boden 2 cm tiefer als das des Cabinets, um zu vermeiden, dass im Innern die beiden EL84 mit dem Korb des Speakers zusammenstoßen. Dir Rückwand des Ampgehäuses besteht aus 8 mm dickem Sperrholz. Das ist stabiler als Spanplattenmaterial, aus dem übrigens auch das Originalgehäuse des H&K EDT20 besteht, dessen Rückwand 11 mm stark ist (die Rückwand des Cabinets gestaltete ich ebenfalls aus Spanplatte). Ach ja, noch ein Unterschied: kam für die Speakerfront des Cabinets auch Spanplatte zum Einsatz, so verwendete ich für die des Amps nun 12 mm Pappel-Sperrholz.
Das Originalgehäuse des Amps ist schon ganz schön schwer und ich wollte mir das neue Gehäuse etwas leichter machen. Cabinet und Amp haben ansonsten die gleiche Breite.
Der neue Anblick...
Anstelle vieler Worte... Zum Wirken lassen... Vorher so:
Und jetzt so:
:-D
(wird fortgesetzt)
Oft genug hatte ich es ja schon geschrieben: Er - also der erste, "der braune" - gefällt mir hinsichtlich seines hervorragenden cleanen und gezerrten Klanges und seiner unübertroffenen Dynamik, so dass ich mir inzwischen zweie davon angeschafft habe. Meines Erachtens nach sind diese Amps von Hughes & Kettner angesichts ihres klanglichen Leistungsvermögens völlig verkannt. Dementsprechend sind die Gebrauchtpreise niedrig. Man liest von angeblichen Netztrafoproblemen, die diese Amps einst hatten, als sie auf den Markt kamen. Ich nehme jedoch an, dass diese Thematik mit den Jahren gelöst sein sollte und wer sich entschließt, so einen Amp auf dem Gebrauchtmarkt zu kaufen, sollte ihn vorher sowieso antesten. Meine beiden Amps jedenfalls laufen diesbezüglich völlig problemlos.
Anekdote nebenbei: Dieser Amp hier wurde - so jedenfalls der Verkäufer - angeblich von Thomas Blug gespielt, bevor er zum Verkäufer und anschließend zu mir wechselte. Naja, ob das stimmen mag...
Die H&K EDT20 sind schaltungstechnisch etwas komplexer und keine reinrassigen Röhrenamps. Wer nun denkt, dass Halbleiter im Signalweg gar nicht gehen, dem sei gesagt, er irrt sich gewaltig. Und wie gut das geht, aber hallo!
Freilich müssen diese nur noch gebraucht erwerbbaren Amps unbedingt gewartet werden, damit sie ihre Leistungsfähigkeit wiederbekommen. Das schrieb ich hier im Board schon an verschiedenen Stellen. Der Wartungsaufwand hält sich in Grenzen: neue Endröhren werden i.d.R. fällig sein, man sollte ihm auch eine neue, kräftige Vorröhre spendieren und ggf. ist eine neue Federhallstrecke erforderlich. Dazu etwas Justage der Spannungen am Mischverstärker, die obligatorische Bias-Neueinstellung, mehr sollte es eigentlich groß nicht sein. Mein Zweitamp hatte eine gebrochene Platine, welche die drei seitlichen Zusatzbuchsen trägt und die durch den Bruch eines Leiterzuges zu starkem Brumm führte. Ob dieser Platinenbruch eine unfreiwillig eingebaute Sollbruchstelle ist, weil ungünstig montiert, darüber möchte ich nicht spekulieren.
Hier ist der Amp in seinen Originalansichten:
Die Überlegung
Wenige Dinge trüben zumindest meine Freude an diesem Verstärker:
1. Designproblem mit seiner Schaltung / Platine.
Spielt man mit Humbuckern dran und dreht die Höhen zu weit auf, so hört man etwa ab Stellung 2:00 Uhr des Höhenreglers ein leises Rattern aus dem Lautsprecher, welches sich mit weiterem Aufdrehen der Höhen zumindest im Wohnzimmer störend bemerkbar machen kann. Mit Sinclecoils ist das gar kein Thema, da dreht man den Höhenregler ohnehin zu bzw. nicht allzu weit auf. Dieses Problem tritt überdies nur im cleanen Kanal auf. An zwei Amps konnte ich das bislang feststellen. Und verwendet man keine allzu mumpfigen Humbucker, so wird man auch nicht verleitet, die Höhen allzu weit aufzudrehen und schon hat man auch hier nicht dieses Rattern.
2. Baßwiedergabe
Mir ist der Amp im Klang etwas zu tief abgestimmt, einen Bassregler brauche ich gar nicht. Dieses Problem tritt auch nur im cleanen Kanal auf. OK, man kann den Amp nun schräg stellen, also vom Boden entkoppeln - Thema gelöst. Oder aber man macht die Rückwand für die Bassfrequenzen etwas durchlässiger, indem man einfach den schmalen Spalt vergroßert. Der Vorteil so gleich nebenbei: Man kann zum Transport die zugehörige Computerstrippe (wer hat eigentlich diesen scheußlichen Unsinn mit diesen dämlichen Strippen eingeführt?) problemlos mit im Amp verstauen und sie fehlt fortan nicht mehr. Der originale Spalt ist nämlich selbst für den Netzstecker noch zu schmal und die Strippe, die somit nicht reinpasst, fehlt beim nächsten Gig garantiert, weil irgendwo anders verdasselt...
3. Ein letztes Ding ist das etwas unkonventionelle, aber für mich irgendwie martialische Aussehen das Amps. 08/15, aber die seitlichen Schrauben, hier auf dem Foto zu sehen:
...stören irgendwie den Gesamteindruck. Das passt zu so einem Feingeist, wie dieser Amp eigentlich ist, meiner Meinung nach nicht. Angesichts seiner tonalen Leistung verdient er stattdessen Eleganz.
Welches Aussehen?
Das hat Überlegung gekostet. Wie soll die Kiste künftig aussehen? Einige gedankliche Konzepte waren da, die habe ich aber dann wieder verworfen. Tolex sollte es werden. Welche Farbe sollte aber das Tolex bekommen? Ein- oder zweifarbig tolexen? Hell oder dunkel? Hell ja, sieht bestimmt gut aus. Aber dann würden u.U. die vielen dunklen Befestigungsschrauben des Chassis stören! Also dunkel tolexen. Aber allzu zurückhaltend dunkel sollte es bitteschön auch nicht werden! Also wie nun???
Ein Zufall half! Zur Erinnerung: Vor einiger Zeit baute ich mir dieses Cabinet für den Traynor Darkhorse:
So quasi aus einer Laune heraus stellte ich nun den H&K EDT20 auf dieses Cabinet, schaltete beide zusammen und setzte mich schier auf den Hosenboden angesichts des Klanges, der nun kam. Kein "einfach nur Lauter", sondern gefühlt eine wunderbare Zunahme eher nur der Klangfülle. Das war für mich zumindest schlichtweg unerhört im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser Ton! Die Strat blühte förmlich nochmal auf, der Ton wird wie zum 3D-Erlebnis... Ich hatte das vorher tatsächlich noch nicht ausprobiert und damit war sehr schnell die Entscheidung für das Aussehen des Amps gefallen. Er wird im Prinzip wie das Cabinet aussehen!
Die Arbeiten
An dieser Stelle brauche ich nun nicht viel zu schreiben. Denn ich habe für den Aufbau ein und denselben Materialien verwendet und ihn ebenso durchgeführt, wie ich es mit meinem Cabinet getan habe. Wer also interessiert ist, kann dazu einfach hier ab #42 nachlesen. Dort ist alles erklärt.
Einzige Unterschiede: Die Front des Amps ist im Vergleich zu der des Cabinets leicht schräg gestaltet. Das Gehäuse ist am Boden 2 cm tiefer als das des Cabinets, um zu vermeiden, dass im Innern die beiden EL84 mit dem Korb des Speakers zusammenstoßen. Dir Rückwand des Ampgehäuses besteht aus 8 mm dickem Sperrholz. Das ist stabiler als Spanplattenmaterial, aus dem übrigens auch das Originalgehäuse des H&K EDT20 besteht, dessen Rückwand 11 mm stark ist (die Rückwand des Cabinets gestaltete ich ebenfalls aus Spanplatte). Ach ja, noch ein Unterschied: kam für die Speakerfront des Cabinets auch Spanplatte zum Einsatz, so verwendete ich für die des Amps nun 12 mm Pappel-Sperrholz.
Das Originalgehäuse des Amps ist schon ganz schön schwer und ich wollte mir das neue Gehäuse etwas leichter machen. Cabinet und Amp haben ansonsten die gleiche Breite.
Der neue Anblick...
Anstelle vieler Worte... Zum Wirken lassen... Vorher so:
Und jetzt so:
:-D
(wird fortgesetzt)
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