Humbucker-in-Schallloch-Konstruktion

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Hallo,

ich habe spaßeshalber über eine rocktaugliche Elektrifizierung meiner Westerngitarre nachgedacht, habe einige Schallloch-Tonabnehmer ausprobiert und war nicht so sehr begeistert. Da ich noch einen Feedback-Suppressor (Gummi-Einsatz für Schallloch) und einen alten L500 XL von Bill Lawrence U.S.A. herumfliegen hatte, habe ich kurzerhand beides zusammengebastelt. Das Gummiteil hält den PU sehr sicher und schonend, der u.a. durch Dimebag Darrell populär gewordene PU hat für meinen Geschmack einen wesentlich besseren Rocksound (mehr Lautstärke und Gain) als alle drei ausprobierten speziellen, teils auch aktiven Schallloch-Humbucker von Fishman oder Seymour Duncan (wobei dessen Woody HC mir nicht schlecht gefällt). Aber es klingt so oder so natürlich nicht wie eine Solid-body-E-Gitarre.
Ich habe ein je zwei Soundbeispiele mit dem L500XL und zum Vergleich mit einem Seymour Duncan Woody HC über einen Digitech Metal Master mit Ausgang, der Amp/Speaker simuliert, bei sonst identischen Einstellungen aufgenommen.
Entschuldigt nur bitte das schlampige Spiel ...

https://soundcloud.com/user100250114/01a-l500xl-clean?in=user100250114/sets/pus-in-westerngitarre
https://soundcloud.com/user100250114/01b-woody-clean?in=user100250114/sets/pus-in-westerngitarre
https://soundcloud.com/user100250114/02b-l500xl-verzerrt?in=user100250114/sets/pus-in-westerngitarre
https://soundcloud.com/user100250114/02b-woody-verzerrt?in=user100250114/sets/pus-in-westerngitarre


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ricercar
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Hallo danke, interessanter Test!

Ich hab bei den Akustik-Hörbeispielen etwas Schwierigkeiten, weil der Woody etwas leise aufgenommen ist, das bekommen ich zumindest auf dem Laptop nicht gescheit angeglichen.
Trotzdem finde ich, dass der Woody - obwohl das nur ein billger Akustikpickup ist - den schöneren Akustik-Ton macht.
Hier ist schon zu hören, dass der Bill Lawrence ein E-Gitarren Humbucker ist und warum speziell für A-Gitarre andere Teile konstruiert werden.
Der Ton wird aber sicher auch Freunde finden, klingt halt etwas antiquiert (erinnert mich an den Kofferradio-Sound am Anfang von "Wish you where here"), hat auch was.

Verzerrt finde ich den Unterschied (am Laptop) gar nicht so groß, wobei der Woody sogar weniger Nebengeräusche zu machen scheint.

Mein Resümee geht eher in die Richtung, dass E-Gitarren Pickup natürlich funktioniert, wenn es eh auf verzerrtes oder angezerrtes Spiel hinausläuft.
Akustisch scheint er aber selbst gegen einen günstigen Schalllochpickup wie den Woody den kürzeren zu ziehen.
 
Hallo GEH,

danke für die Rückmeldung. Ich stimme Dir zu, dass clean der Woody besser bzw. akustik-adäquater klingt. Meine Ausgangsidee war, den fest installlierten Piezo-Tonabnehmer (Shadow LC3), der auch einen ordentlichen verstärkten cleanen Akustikklang hergibt, für spezielle Soundeffekte mit einem High-Gain-Distortion-Sound-PU parallel zu betreiben. Nun ist es ja generell so eine kritische (Feedback-)Sache mit der Verstärkung, die über die Holzresonanzen läuft, weswegen dann die Idee war, das Ganze über ein (gesplittetes) elektromagnetisches Signal zu bewerkstelligen.

Was auf der Aufnahme nicht so deutlich wird (wie wenn's selbst live gespielt wird) ist, dass der Gain-Faktor beim L500XL doch deutlich höher ist als beim Woody, was etwa für mit dem rechten Daumen erzeugte Obertöne ("artificial harmonics") relevant ist. Mir ging es beim Post in erster Linie darum zu zeigen, wie eine Konstruktion mit E-Gitarren-Pickups mit einfachen Mitteln zu realisieren ist.
 
Da ich noch einen Feedback-Suppressor (Gummi-Einsatz für Schallloch) und einen alten L500 XL von Bill Lawrence U.S.A. herumfliegen hatte, habe ich kurzerhand beides zusammengebastelt.
Das ist ja eine klasse Idee! Einfach einen Feedback Buster aushöhlen und daran den Pickup befestigen. Das schlägt ja mehrere Fliegen mit einer Klappe: Befestigungsproblematik (ohne die Gitarre zu verkratzen), kleine Dämpfung reduziert die Rückkopplungsneigung etwas und macht das besser beherrschbar (vor allem, wenn man auch noch verzerrt spielen will) und:
man kann damit praktisch alles, was so halbwegs ins Schalloch passt an Abnehmern verbauen (sowohl magnetische als auch Mikrofone oder beides)
Muss man sich als Referenz merken. Respekt. Dafür gibt's Kekse!

Gruß
Christoph
 
Ja, den Feedbackbuster als Halterung zu verwenden ist ein gute Idee, zumindest wenn es um eine Gitarre geht, die dann eh nur in der Rockband verwendet wird.
Ob einem der E-Gitarren-Pickup gefällt ist persönlicher Geschmack und hängt auch davon ab, ob er mehr clean oder verzerrt eingesetzt wird.

Für mich war der getestete Woody aber auch eine Überraschung!
Für einen 50€ Schalllochpickup scheint der ganz ordentlich zu sein.
OK, wären vielleicht noch ein paar mehr Klangproben nötig, aber das wäre mal ein Testkandidat für mögliche Low-Cost Empfehlungen bei Pickup-Nachrüstung.
 
Gibt es irgendwelche Regelungsmöglichkeiten für den L500 XL am Instrument, und wie muss ich mir das ggf. vorstellen?
 
Hallo saitentsauber,

nee, bislang gibt es keinerlei Regelungsmöglichkeit. Ich habe ans Ende des PU-Kabels eine kleine Klinkenbuchse gelötet, die konnte ich direkt mit dem Kabel zur Endknopfbuchse verbinden [weil ebendieses Kabel mit einer kleinen Klinke mit dem (derzeit stillgelegten) Preamp verbunden war, der wiederum mit dem fest installierten Piezo-PU verbunden ist]. Ich bin also voll auf Sendung, wenn das Gitarrenkabel in die Endknopfbuchse gesteckt wird. Vielleicht probiere ich noch aus, den Preamp für den Humbucker nutzbar zu machen, habe aber keine Ahnung, ob da etwas Ordentliches bei herauskommen kann. Derzeit bin ich erstmal froh, mit der Gitarren ein bisschen rumquietschen zu können.

Viele Grüße
 
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