Humbucker Output durch Festwiderstand reduzieren?

In Deinem Fall wäre es vielleicht besser gewesen, an der Bridge einen etwas lauteren Birmingham oder sogar Rocksong zu wählen, der im Grunde auch noch in den Bereich Hot PAF gehört. AC2 und AC4 haben nicht nur identische Widerstände, sondern vor allem auch die gleiche Induktivität, da ist es normal, dass der HalsPU im Verhältnis lauter und bassiger erscheint. Ich fürchte, ein Positionstausch würde das auch nicht fundamental ändern, wäre aber schon einen Versuch wert. Der AC4 Bridge hat etwas weniger Bässe und Mitten, und ich habe den auch schon als Neck-PU verwendet und fand ihn ziemlich gut in der Position. Es würde mich sehr wundern, wenn die beiden PUs nicht einfach die gleiche Wicklung hätten, nur mit einem anderen Magnetmaterial.

Eine Anpassung durch zusätzliche Bauteile habe ich ja schon geschildert, aber selbst bei guter Abstimmung wird es bei jeder Variante auch ein wenig den Sound ändern. "Nur leiser" ist passiv nie zu 100% erreichbar. Ich persönlich würde letztlich immer die Alternative vorziehen, die ich auch schon mal erwähnt habe, nämlich den Austausch eines oder beider Magneten. Du könntest zB am Hals einen AlNiCo 3-Magneten einbauen, der ist ein Stück schwächer als der 2er und wird beispielsweise in vielen CS-Gibsons für deren "Custombucker" verwendet.

An der Bridge würde ein AlNiCo 8 wiederum etwas mehr Wumms über alle Frequenzen bringen (der 4er ist in der Tendenz schon ziemlich schlank), oder ein 5er gezielt Bässe und Höhen verstärken. Der A8 ist soundmäßig mMn dem 2er etwas näher, aber deutlich lauter. Bässe und Mitten sind im Verhältnis etwas stärker ausgeprägt. Er hat aber auch eine deutlich stärkere Anziehungskraft, weshalb ich den nur in BridgePUs verwende.

Einer der Maßnahmen A3 am Hals oder A8 an der Bridge könnte schon genügen, in Kombination dürfte die Anpassung auf jeden Fall hinhauen.

Magnet Swapping ist kein großer Eingriff, und wenns nicht gefällt, 100% reversibel. Wäre weniger Aufwand als die Löterei, erst recht, wenn Du keine Kappen auf den PUs hast.

Gruß, bagotrix
 
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...Ich persönlich würde letztlich immer die Alternative vorziehen, die ich auch schon mal erwähnt habe, nämlich den Austausch eines oder beider Magneten...
Den Tausch von Magneten finde ich generell schon sehr interessant - auch um Klangunterschiede zu erforschen. Bislang habe ich damit noch keine Erfahrung.

Ist der Austausch der Magneten auch einfach möglich, wenn die Humbucker Nickel Cover haben? Welche empfehlenswerten Bezugsquellen gibt es für Magneten? Muss dabei für die Tonerider Humbucker auf bestimmte Größen geachtet werden, oder haben alle Humbucker Magneten die gleiche genormte Größe?
 
Sorry, wenn ich widerspreche ... Grundsätzlich sind Fest-Widerstände lineare Bauteile. Fest-Widerstände sind auch linear, wenn sie fertigungsbedingt Toleranzen haben. Ein bestimmter Strom durch den Widerstand ergibt eine bestimmte Spannung, die an diesem Widerstand anliegt. Nimm die Hälfte des vorher fließenden Strom, und Du erhälts die Hälfte der Spannung, die an diesem Widerstand anliegt. Die Kennlinie Strom vs. Spannung verhält sich linear.

Deswegen hatte ich dazugeschrieben dass sich ein Widerstand nicht "soundmäßg linear" arbeitet.
Ein Widerstand ist zwar ein lineares Bauteil dass elektrisch linear arbeitet, das bestreite ich nicht.
Ich meinte damit nur dass der Widerstand nicht "soundmäßig" nicht alle Frequenzen gleich herabsetzt.

Sprich wenn wie in diesem Falle der Sound super ist wie er ist, jedoch nur der Output des Pickups zu hoch ist und man um dem entgegenzuwirken einen Festwiderstand in die Schaltung integriert, dann bewirkt dieser nicht dass "nur" der Output niedriger wird [also alle Frequenzen linear wie ein flat EQ einfach um ein paar dB herabgesetzt werden], sondern mit ziemlicher Sicherheit sorgt dieser Widerstand zu Frequenzverschiebungen.
Der Output des Pickups wird geringer, aber die hohen Frequenzen werden eher "geschluckt" vom Widerstand.
 
Der zusätzliche ohmsche Widerstand wirkt auf alle Frequenzen gleich aus (ich schreibe hier vom Niederfrequenzbereich bis sagen wir mal 50kHz, in dem sich bei der Gitarre das meiste abspielt).

Das was Du meinst, hat mit dem Widerstand selbst nichts zu tun, sondern mit der Änderung der Gesamtschaltung durch einen zusätzlichen Widerstand.
Bei einer idealen Spannungsquelle ohne irgendwelche Blindwiderstände (frequenzabhängige Anteile im Innenwiderstand der Spannungsquelle)
wirkt sich ein zusätzlicher ohmscher Widerstand nur auf die Höhe deren Ausgangsspannung aus.
 
Deswegen hatte ich dazugeschrieben dass sich ein Widerstand nicht "soundmäßg linear" arbeitet.
Ein Widerstand ist zwar ein lineares Bauteil dass elektrisch linear arbeitet, das bestreite ich nicht.
Ich meinte damit nur dass der Widerstand nicht "soundmäßig" nicht alle Frequenzen gleich herabsetzt.
Es ist schon was dran, an dem, was du sagst. @boisdelac sagt ja auch, dass in einer komplexen Schaltung ein Widerstand sehr wohl sozusagen "frequenzmäßig" eine Wirkung hat. Wenn ich dein "soundmäßig" mal so auffasse, dass damit gemeint ist, was du hörst, haben wir zusätzlich zu dem, was sich messen lässt noch das Gehör im Spiel. Und das arbeitet nicht linear. Die höchste Empfindlichkeit hat es etwa dort, wo der PU seine Resonanz hat, Hausnummer: 3KHz. Mit zunehmendem Schalldruck wird es allerdings immer linearer. Wenn ich das Singal kleiner mache, misst @boisdelac die Höhen mit nach wie vor gleichem Anteil am Signal, während du weniger Höhen im Signal hörst. Aus diesem Grund hatten (früher?) die Radios einen kleinen Kondensator am Poti, der für die Höhen bei kleinen Lautstärken den Potiwiderstand ein wenig"überbrückt" hat. Nannte sich "gehörrichtige Lautstärke" oder "physiologische Lautstärkeregelung".
Bei der Klampfe kommt natürlich noch hinzu,dass bei kleinerem Signal das Clipping später am Sinal einsetzt und damit das Spektrum der dort erst entstehenden "Höhen" anders und geringer ausfällt. Dieser Effekt hat dann wieder nichts mit dem Gehör zu tun, sondern ist im Signal messbar.
Ich hoffe, dass ich euch beide ein bisschen zusammenbringen konnte. ;)
 
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Es ist mir schon klar, dass ein zusätzlicher in Reihe zum Humbucker geschalteter ohmscher Widerstand den Sound der Gitarrenschaltung verändert. Dem will ich auch nicht widersprechen.
Mir geht es nur darum, den technischen Sachverhalt dahinter zu erklären.
 
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Moin,
ich würde den Hals Humbucker gegen die passende Neckversion austauschen, ob FSpace oder nicht, ist am Hals definitiv egal.
 
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In Deinem Fall wäre es vielleicht besser gewesen, an der Bridge einen etwas lauteren Birmingham oder sogar Rocksong zu wählen....

Deinen Rat habe ich mittlerweile befolgt und an der Bridge einen Rocksong installiert. Der Lautstärkeunterschied ist damit behoben und der Rocksong klingt dazu noch fantastisch gut! Installiert sind nun:

Neck: Tonerider Alnico II Classsics (F-spaced Bridge Humbucker) 8,3k
Bridge: Tonerider Rocksong (F-spaced Bridge Humbucker) 11,3k

Diese Kombination kann ich nur empfehlen. Die Pickups klingen wie füreinander gemacht. Vielleicht auch, weil beide Alnico II Pickups sind.
 
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