ich kann die akkordfolge keiner tonart zuordnen?

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der song enthält folgende power chords in der strophe:
D# - A - F - E - D und dann wieder zum D#

der refrain kommt damit an:
D# - B - C# - A - G und wieder zum D#

klingt so:

im solo spiele ich hiermit
1710704619621.png


ich bin der meinung es klingt harmonisch erst mal in ordnung....aber ich kann mir keinen reim drauf machen, was ich da komponiert habe.
 
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ich würde sagen G-moll, passt bei mir, muß aber nicht stimmen:redface:.
 
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hmmm.....vielleicht ist es ja keine wirkliche tonart?
ich habe nach der try und error methode ein B lokrisch ermittelt? zumindest passen da die meisten töne.
 
hab`s nochmal probiert und oben verbessert zu G-moll. Wäre dann b-dur (amerikanisch) oder ais-dur (der halbton über a).
 
ich hab mal am klavier probiert:
Eb Dur
A Dur 2. umkehrung
F Dur
E Dur
D Dur und wieder von vorne....heißt nur dur akkorde in der strophe....das ist verblüffend.

und noch seltsamer....im refrain sind auch alles dur akkorde in der jeweiligen grundform:
Eb Dur
B Dur
Db Dur
A Dur
G Dur

lustig - ich springe quasi kreuz und quer durch den quintenzirkel.
absolut erstaunlich, daß so ein wirrwar harmonisch funktioniert.
 
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Ich würde vorschlagen, mal nicht von der Akkordfolge auszugehen, sondern von der Gesangsmelodie. Welche Töne kommen in der Gesangsmelodie vor? Ergeben die zusammen eine Tonleiter? Welchen Ton empfinde ich davon als Ruhepol? Das ist dann der Grundton der Tonika. Allerdings muß man aufpassen: Es könnte sein, daß verschiedene Parts des Songs unterschiedliche Tonleitern haben, evtl. sogar beim selben Grundton.

Ansonsten macht es wenig Sinn, bei einer solchen Akkordfolge, die ausschließlich aus Powerchords besteht, nach einer Tonart zu suchen. Man kriegt jede beliebige Powerchordfolge so gespielt, daß es irgendwie schlüssig klingt. Genretypisch sind ja diese Tritonussprünge und Halbtonschritte. Hinterher kann man dann alles irgendwie analysieren, mit Tritonussubstitutionen, phrygischen Akkordfolgen oder weiß der Geier was. Viel Erkenntnisgewinn bringt das aber nicht, wenn man dann einen der Akkorde als Tonika definiert.

Als Vorschlag: Man könnte auch mal umgekehrt vorgehen: Ich setze mir die Aufgabe, einen Song in G-Moll zu schreiben, erstmal ganz brav mit Haupt- und Nebenfunktionen. Dann schauen, wo Sekundärdominanten eingebaut werden können, die man dann ggf. z.B. tritonissubstituieren kann. Und wenn man dann darin Erfahrung gesammelt hat, kann man sich überlegen: Wie weit kann ich mich von der Tonart entfernen, wieviele tonartfremde Akkorde kann ich einbauen, ohne daß das Grundtongefühl (= die Tonart) auf der Strecke bleibt.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Die Strophe würde ich eigentlich als A-Moll sehen.
Der D# kommt ja nur ganz kurz als Passing-Chord, das ändert die Tonart nicht.
Der Rahmen wird von A F E gegeben, was ich dann als Am F-Dur E-Dur sehen würde. Klassich wäre das D dann ein Dm, aber die Dur-Variante sieht man als Borred-Chord ja auch manchmal, z.B. in The House Of The Rising Sun.
Dass man das Am zu einem A-Dur(7) ändert, sieht man z.B. in der Klassik auch ab und an mal, ändert aber trotzdem die Tonart nicht.

Der Refrain klingt dann nicht mehr er, als wäre in einer definierten Tonart.
 
Welche Töne kommen in der Gesangsmelodie vor? Ergeben die zusammen eine Tonleiter?
die gesangsmelodie besteht in der strophe aus 3 tönen:
A - B - Ab....amerikanische notation

im refrain singe ich das gleiche:
ich bleibe meist auf den A, springe aufs B, dann wieder A und kurz Ab.

 
Da kommen wir der Sache schon näher.

Grundregel: Eine Tonleiter besteht aus den 7 Stammtönen c, d, e, f, g, a, b (engl. Schreibweise), wobei jeder der Töne mittels Versetzungszeichen nach oben oder unten alteriert werden kann. Kein Stammton darf 2x vorkommen.

Daraus folgt: a und ab in einer Tonleiter geht nicht (2x Stammton a), das ab muß also ein g# sein. Daraus ergeben sich bisher die Töne g#, a und b.

Weiter gehts: Was ist mit "-mons" bei deamons? Was ist mit "the" bei f**k the deamons?

Viele Grüße,
McCoy
 
Grundregel: Eine Tonleiter besteht aus den 7 Stammtönen c, d, e, f, g, a, b (engl. Schreibweise), wobei jeder der Töne mittels Versetzungszeichen nach oben oder unten alteriert werden kann. Kein Stammton darf 2x vorkommen.
Das macht aber nur Sinn, wenn man es mit einem komplett diatonischen Lied zu tun hat, was hier ja anscheinend nicht der Fall ist. Sobald ein nicht diatonischer Ton dabei ist, hat man gar keine andere Wahl als ein Versetzungszeichen auf einem Stammton zu benuzten, der schon "belegt" ist.
Das sieht man ja schon an der Akkorden der Strophe: Es gibt D, D#/Eb und E. Entweder muss man das D oder das E mit einem Versetzungszeichen belegen.
 
das erste mons müßte ein C sein,
Du bendest den aber hoch zum c#.
das zweite ein G#
Ach so, ich meinte das zweite Mal "f**k the deamons". Ich höre da f**k deutlich als c#, und das folgende the als d.

1710714241030.png

Dann hätten wir: g#, a, b, c#, d

Es fehlen e und f# zur A-Dur Tonleiter: a, b, c#, d, e, f#, g#

Das f# kommt bei 1:19 (ich kann den Text nicht verstehen).

Deshalb. Meiner Meinung nach steht die Melodie in A-Dur.

Wenn man danach die Akkorde aus der Strophe analysiert:

A = Tonika
D = Subdominante
E = Dominante
F = borrowed Chord aus der Varianttonart A-Moll (6. Stufe, ein Vertreter der Mollsubdominantfamilie)
Eb = ein Passing Chord zwischen D und E. Auch wenn er nicht direkt zwischen E und D vorkommt, wirkt er auf mich wie ein Passing Chord.

Refrain soll jemand anders machen ... :D

Das macht aber nur Sinn, wenn man es mit einem komplett diatonischen Lied zu tun hat, was hier ja anscheinend nicht der Fall ist. Sobald ein nicht diatonischer Ton dabei ist, hat man gar keine andere Wahl als ein Versetzungszeichen auf einem Stammton zu benuzten, der schon "belegt" ist.
Stimmt, aber hier handelt es sich mMn um ein diatonisches Lied. Alles geht nach A-Dur auf.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Stimmt, aber hier handelt es sich mMn um ein diatonisches Lied. Alles geht nach A-Dur auf.
Wie das? Egal ob man es als A-Moll oder A-Dur interpretiert, braucht man doch mind einen fremden Akkord (schreibst du ja auch selbst). Wie kann etwas mit einem borrowed Chord diatonisch sein?
 
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mal eine frage dazu.
mir wurde mal gesagt, daß musikstücke in der regel auf der tonika starten.
ich spiele den beginnenden Eb akkord der strophe durchaus häufig, während D Dur nur als auftakt gespielt wird...E - D - Eb....das D wird nur 1x angeschlagen.
in der anzahl der anschläge sind Eb - A - F - E etwa gleichgewichtet.

spiele ich mit meinem AMA quintenzirkel, könnte man Bb dur als tonart festlegen und erhält:
Eb IV subdominante
A wäre eine subdominant tritonus alternative zu Eb IV (hier beginnt der gesang)
F wäre der dominant akkord V
E wäre eine tritonus tonika alternative zu Bb I
D gewechseltes tongeschlecht von Dm III -> D

so wäre die akkordfolge:
IV - IV (tritonus) - V - I (tritonus) - III (dur)
 
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So sehr ich die Harmonielehre auch schätze, möchte ich dennoch vorschlagen, mal nicht ganz so "verkopft" an die Sache heranzugehen.

Wenn Du eine Chord Progression und auch eine Vocal Melody hast, dann ergänzt sich eine Solo Melody auch gern mal intuitiv.

Ich würde die einzelnen Chords "bespielen" bis es passt und mir dann Überleitungen suchen. Das muss nicht "mathematisch" präzise sein, sondern nur gut klingen.

Viele Grüße

Ray
 
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mir wurde mal gesagt, daß musikstücke in der regel auf der tonika starten.
Das ist ganz einfach falsch. Beispiele, die mir auf die Schnelle einfallen: Yellow Submarine, Eleanor Rigby, Help, Autumn Leaves sind alles Songs, die nicht mit der Tonika anfangen. Lola von den Kinks fängt sogar mit einer Modal-Interchange-Akkordfolge an.

So sehr ich die Harmonielehre auch schätze, möchte ich dennoch vorschlagen, mal nicht ganz so "verkopft" an die Sache heranzugehen.

Wenn Du eine Chord Progression und auch eine Vocal Melody hast, dann ergänzt sich eine Solo Melody auch gern mal intuitiv.
Diesen Beitrag verstehe ich nicht. @DarkStar679 hat das doch genau so gemacht. Er ist ganz unverkopft und ohne Theorie an die Sache herangegangen, hat eine Akkordfolge geschrieben, eine Melodie dazu gesungen, die ihm eingefallen ist, und fragt sich nun hinterher, ob sich das evtl. in einer bestimmten Tonart darstellen läßt. Aber der Songwritingprozeß selbst war doch ganz intuitiv. Hinterher eine Analyse zu versuchen, finde ich legitim.

Wie das? Egal ob man es als A-Moll oder A-Dur interpretiert, braucht man doch mind einen fremden Akkord (schreibst du ja auch selbst). Wie kann etwas mit einem borrowed Chord diatonisch sein?
Genau deshalb schrieb ich:
Meiner Meinung nach steht die Melodie in A-Dur.
Also: Die Melodie ist rein diatonisch, nicht die Akkordfolge. Man kann zu jeder rein diatonischen Melodie mittels Sekundärdominanten, Tritonussubstitutionen, Mollsubdominanten und Modal-Interchange-Akkorden etc. pp. eine ganze Menge nicht diatonische Akkorde dazu basteln, ohne daß die Melodie dabei aus ihrer Diatonik herausgerissen wird.

spiele ich mit meinem AMA quintenzirkel, könnte man Bb dur als tonart festlegen
Warum um alles in der Welt, sollte ich für das Stück die Tonart Bb-Dur definieren, wenn in der Melodie kein einziges Mal der Ton Bb vorkommt? Ich würde da auch ganz ehrlich mal den Quintenzirkel weglegen und mich mehr auf das Hören verlassen. Wenn im Gesang nahezu ununterbrochen auf dem a herumgeritten wird, dazu noch mit dem Leitton g# und der Sekunde h als Enclosures, dann drängt sich die Tonart A doch geradezu auf!

Auf der Gitarre kann man mit Powerchords easy mal eben 6 Bünde runtergehen und Tritonus-Abstände produzieren, weil das genretypisch so schön böse klingt. Aber wenn ihr ganz intuitiv und ohne nachzudenken singt, und das nicht extra anders geübt habt, dann kommt halt eben doch die uralte Prägung durch, die ihr von euren Eltern bei den Schlafliedern, von euren Kindergärtner*innen und von euren Schulmusiklehrern eingeimpft bekommen habt: Das gute, alte, europäische Dur-Moll-System. Da kommt man halt so schnell nicht raus, wenn man das nicht ganz bewußt umübt.

Warum soll ich mir also irgendwelche harmonischen Konstrukte aus den Fingern saugen, wenn die komplette Melodie ganz einfach in A-Dur ist (@Waljakov das c aus Deinem A-Moll ist meiner Ansicht nach eine bluesig gesungene #9, die zur Durterz hochgebendet wird)?

Deshalb schrieb ich ganz zu Anfang:
Ich würde vorschlagen, mal nicht von der Akkordfolge auszugehen, sondern von der Gesangsmelodie.
Die Melodie ist das A&O eines Songs, aus der sich am Ende herauskristallisiert, was dahinter steckt, denn beim Singen musizieren wir ganz intuitiv und ohne komplexe harmonische Hintergedanken.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Also: Die Melodie ist rein diatonisch, nicht die Akkordfolge. Man kann zu jeder rein diatonischen Melodie mittels Sekundärdominanten, Tritonussubstitutionen, Mollsubdominanten und Modal-Interchange-Akkorden etc. pp. eine ganze Menge nicht diatonische Akkorde dazu basteln, ohne daß die Melodie dabei aus ihrer Diatonik herausgerissen wird.
Das mag zutreffen, wenn man eine dominante Gesangs-Melodie hat und diese von den Akkorden "nur" harmonisiert wird. Aber hier nimmt das Gitarrenriff selbst ja eine ganz zentralle Rolle ein, wird am Anfang auch komplett ohne Gesang einmal vorgestellt und bestimmt dadurch ihmo auch die Harmonik des ganzen Songs entscheident mit. Das klingt absolut nicht diatonisch in meinen Ohren.

Die Melodie ist das A&O eines Songs, aus der sich am Ende herauskristallisiert, was dahinter steckt, denn beim Singen musizieren wir ganz intuitiv und ohne komplexe harmonische Hintergedanken.
Die Lead-Melodie wird aber nicht zwangsläufig nur vom Gesang vorgegeben. In dem Fall (für mich) eindeutig nicht.
 
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aber ich kann mir keinen reim drauf machen, was ich da komponiert habe.
Den Spruch finde ich echt witzig. Musste an Charles Bukowski denken, der nach eigener Aussage nachts vollkommen besoffen auf der Schreibmaschine rumgetippt hat und sich dann am nächsten Tag halbwegs nüchtern angesehen hat, was sein "anderes ich" da produziert hat.

lustig - ich springe quasi kreuz und quer durch den quintenzirkel.
absolut erstaunlich, daß so ein wirrwar harmonisch funktioniert.
Das als "Komponieren" zu bezeichnen ist ... hm ;) aber kann man wohl so nennen, in dem Fall eher intuitiv.

Ich empfinde so eine Folge von Powerchords nicht unbedingt klassisch als "Harmonien". Und damit auch kein Quintenzirkel. Man kann sich da sicher was reininterpretieren, lokale tonale Zentren gibt es natürlich, gerade wenn der Bass in Terzschritten geht, dann klingen Akkorde an. Aber ich empfinde die Komposition eher wie eine zweistimmige Geschichte aus Bass-Riff oder Bass-Melodie (mit paralleler Quinte) und drübergelegtem Gesang, wobei die Powerchords ja auch offen lassen, ob Dur oder Moll. Eine Funktionsharmonik kommt mir da eher übergestülpt vor - zumal der Komponist das ja auch gar nicht beabsichtigt hat ;) egal in welchem Zustand er sich dabei befunden hat ;)
 
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die komposition (in form von zusammenfügen) erging wie folgt.

auf der gitarre hat man so muster auf dem hals, die in der regel gefällige akkordfolgen ergeben.
da gibt es quadrate, rechtwinklige dreiecke, wenn man es geometrisch beschreiben möchte.

so dachte ich, statt rechwinkligem dreieck, versuche ich ein gleichschenkliges dreieck.
so kam der sprung von D# aufs A und F zustande....der zwischenton E bildet die hypotenuse.

im refrain riff habe ich ein ähnliches dreieck gebildet, aber nach unten statt nach oben.

D# - B - A und C# - A - G sind die gleichschenkligen dreiecke nach unten.

umso erstaunlicher, daß einfache geometrische bezüge hier ein ertragbares ergebnis erzeugen.

man kann aber erkennen, das universum hat eine kindische freude an mathematik
 
umso erstaunlicher, daß einfache geometrische bezüge hier ein ertragbares ergebnis erzeugen.
Das hat natürlich tonale Bezüge, kannst ja einfach mal überlegen, welche Intervalle hinter welchen geometrischen Figuren stecken und warum.

umso erstaunlicher, daß einfache geometrische bezüge hier ein ertragbares ergebnis erzeugen.
Da Du ja im Prinzip nur eine lineare Folge von Tönen mit - siehe oben - relativ verträglichen Intervallen kreiert hast, ist es relativ wahrscheinlich, dass so etwas herauskommt.

Man kann natürlich auch zufallsbasiert "komponieren". Es gab schon lange vor der Erfindung des Computers eine Anleitung, wie man mit Würfeln ein Menuett komponieren kann, dabei kamen immer brauchbare Melodien heraus, da die Regeln gut gewählt waren. Hier ausführlich als pdf.

Einige Komponisten Neuer Musik machen ähnliches, wobei es da weniger auf die harmonischen Klänge hinausläuft ;)

Also mach Dir keine Illusionen, dass das Universum Dir persönlich günstig gestimmt ist oder Dir ein Mephistopheles heimlich die Feder führt ;) trotzdem natürlich immer eine positive Motivation! (y)
 
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