Im Kopf Komponieren besonders?

[Gast294552]

Und zwar ALLE vorkommenden (Instrumenten-)Stimmen, also Melodie, Bassstimme, Begleit-und Füllstimmen, Rhythmusstimmen, nacheinander.
Könntest Du das ?

Ja genau das könnte ich, deswegen war ich auch so verwirrt wegen Melodie.

 

[turko]

Na dann ...

 

[Gast294552]

Ich kann eigentlich jedes Lied das ich im Kopf habe in einzelne Instrumente aufteilen

 

[Be-3]

Die Frage ist: Was verstehst Du unter „ganzen Stücken“.

Vor allem kenne ich zwei "Vorstellungs-Typen" von Menschen:
Die einen hören Note für Note (wohl besonders verbreitet bei Absolut-Hörern und ihnen Nahestehenden), andere hören eher Gesamtklänge und harmonische Zusammenhänge.

@UnKoWn
Wie ist das bei Dir? Hörst Du klar abgegrenzte Einzeltöne in Deiner Vorstellung?

Und eben kam ja gerade die Antwort:

Ja genau das könnte ich, deswegen war ich auch so verwirrt wegen Melodie.

Wenn diese Vorstellung stabil ist (d. h. Du Dich nicht leicht ablenken lässt), dann sollte es doch möglich sein, mit Hilfe eines Instruments (oder eben ganz im Kopf) diese Töne zu benennen und aufzuschreiben (und zur Kontrolle abspielen zu lassen). Beispielsweise im bereits erwähnten und kostenlosen MuseScore.
Dazu muss man dann nicht einmal das Klavierspiel beherrschen.
Mach das doch mal, zumindest abschnitt- und ansatzweise, damit man wenigstens eine vage Vorstellung davon bekommt, was in Deinem Kopf herumgeistert.
Wenn Du wirklich eine klare Vorstellung von jeder einzelnen Stimme hast, dann kann es doch kein Problem sein, notfalls durch Herumprobieren die Töne zu finden und aufzuschreiben.

Ein Schwierigkeit könnte dann noch die korrekte rhythmische Aufbereitung sein - von der mehr oder weniger schwammigen Vorstellung im Kopf zu abstrahierten Spielanweisungen in den Noten.

Allgemein kann ich mir nicht vorstellen, wie man ohne Erfahrung und tieferes theoretisches Verständnis komponieren können soll. Zumindest ab einem nennenswerten Niveau.
Erst, wenn man gewisse Begrifflichkeiten und eine Systematik verinnerlicht hat, kann man sich Dinge wirklich klar vorstellen.
Ohne Sprache ist auch weiterführendes Denken quasi unmöglich, denn die Gedanken lassen sich nicht greifbar machen und bleiben nebulös. Gerade das scheint ja hier das Problem zu sein.

Aber ohne praktisches Beispiel kann Dir beim besten Willen niemand weiterhelfen - solange die theoretische Spanne zwischen "Alle meine Entchen" und Zwölftonmusik liegt.

Viele Grüße
Torsten

 

[Gast294552]

Dazu muss man dann nicht einmal das Klavierspiel beherrschen.

Aber die Noten und die einzelnen Töne muss man kennen oder? Denn da bin ich gerade dran das zu beherrschen bzw zu lernen

 

[turko]

Na sing doch mal ein und lass hören.
Dazu gibt‘s ja Gratissoftware, die mehrere Audiospuren übereinander aufnehmen kann.

 

[Gast294552]

Na sing doch mal ein und lass hören.
Dazu gibt‘s ja Gratissoftware, die mehrere Audiospuren übereinander aufnehmen kann.

Nenn mir eine und ich fange an D

 

[Be-3]

Aber die Noten und die einzelnen Töne muss man kennen oder? Denn da bin ich gerade dran das zu beherrschen bzw zu lernen

Erkennen geht auch ohne großartige Spielfertigkeit durch Herumprobieren und Vergleichen.
Das habe ich als Kleinkind auch gemacht - ohne Klavier, dafür mit einer Kindertute mit farbigen Knöpfen. Dann mit Wachsmalstiften die Melodie "aufgeschrieben", lange bevor ich lesen und schreiben konnte. Ich konnte nicht mal den Stift richtig halten.
Das sollte für Dich also kein Problem darstellen:

Suche auf dem Klavier herum, bis Du den Ton aus Deiner Vorstellung getroffen hast.
Das ist am Anfang vielleicht mühsam, geht aber mit der Zeit immer besser und - vor allem - es ist überhaupt nicht nötig, das in Echtzeit und fehlerfrei zu spielen. Es geht erst einmal nur darum, die Töne zu finden/identifizieren.

1. Stelle Dir den Ton vor
2. Singe den Ton
3. Suche den Ton auf dem Klavier:
   • Klavier-Ton zu tief? - weiter oben suchen
   • Klavier-Ton zu hoch? - weiter unten suchen
   • Klavier-Ton stimmt? - Aufschreiben und weiter zum nächsten Ton

Nenn mir eine und ich fange an D

Zum Beispiel Audacity.
Da kann man wunderbar mehrere Spuren einsingen, sogar mit dem eingebauten Mikrofon. Das sollte fürs erste und für eine grobe Vorstellung vollkommen ausreichen. Plattformübergreifend.

Edit: oder da war doch dieser Wellerman-Hype - mit TikTok geht das doch also auch?

Viele Grüße
Torsten

 

[MusikBert]

(...) da ich die Lieder ob Klavier etc. bereits ganz im Kopf habe wodurch ich gestern auch ein sehr schönes Lied mit Klavier und Geige "erfunden" habe und es so gut gehört habe, dass ich es mit den richtigen Notenkentnissen sofort in die Tat umsetzen kann. Da ich, dass immer als normal angesehen habe, spiele ich erst seit gestern Klavier um die Lieder nun in die Tat umsetzen,den bereits in der Grundschule hatte ich eine "Oper" im Kopf. (...)

Ja, das kommt bei vielen Menschen vor, und es ist (zumindest beim Menschen) eine normale Arbeit der Phantasie; die Gebiete sind mannigfaltig - Molekülstrukturen, Produktionsverfahren, Maschinenkonstrukte, Baupläne von Siedlungen, Computerspiele, Musikstücke, Romane, Gedichte, ...
Ja, das alles haben Menschen im Kopf, und dort ist es gut aufbewahrt, denn da kann kein Dieb reingucken, und wenn diese Ideen in eine den anderen Menschen zugängliche/verständliche Form umgesetzt werden, kann man vergleichen, ob diese Ideen/Erfindungen originell sind, oder ob sie schon irgendwo archiviert sind.

Die richtigen Notenkenntnisse wären der erste Schritt, und die kannst Du in verhältnismäßig kurzer Zeit erwerben (Lehrbücher, Musikschule), sie reichen jedoch nicht aus, denn die "Kompositionen" müssen ja auch spielbar/singbar sein; mit einem Musikinstrument (Klavier wäre schon sehr gut geeignet) und einem Gesang-Part könntest Du Deine Stücke bzw. Opern-Ideen schon ganz gut in die Tat umsetzen.
Wenn Du dann so ein Stück "im Kasten" (Schwarz auf Weiß oder auf einem Tonträger) hast, kannst Du selbst vergleichen, wie treu die reale Umsetzung der ursprünglichen Idee ist. Manchmal entwickelt sich die ursprüngliche Idee bei der Umsetzung zu einer noch besseren Komposition, manchmal ist die Umsetzung eher mittelmäßig und der Glanz der Idee kommt auf dem Instrument nicht zum Tragen.

Gruß, Bert

 

[glombi]

Google doch mal "DAW free", da findet man z.B. die hier:

https://bedroomproducersblog.com/2015/11/11/free-daw-software/

 

[McCoy]

Nenn mir eine und ich fange an D

n-track Studio für Android z.B. Ist gratis und man braucht noch nicht mal ein extra Mikro. Geht alles über das eingebaute Smartphone-Mikro.

 

[Gast294552]

n-track

Danke

Beitrag automatisch zusammengefügt: 14.04.21

1. Stelle Dir den Ton vor
2. Singe den Ton
3. Suche den Ton auf dem Klavier:
   • Klavier-Ton zu tief? - weiter oben suchen
   • Klavier-Ton zu hoch? - weiter unten suchen
   • Klavier-Ton stimmt? - Aufschreiben und weiter zum nächsten Ton

Werde ich ausprobieren, danke

 

[Gast294552]

Torsten

Also ich habe jetzt eine Audio file mit 12 Tönen, weil ich jetzt den Anfang des Klavier Stücks eingestimmt habe. Nun ist aber das Problem das die Töne sich auf das Klavier beziehen und ich ein e piano oder wie auch immer das heißt habe. Gibt es eine App die die Songs analysiert, damit ich euch den Anfang dann als Noten reinschivken kann und ihr guckt ob es gut ist oder Müll?

 

[Be-3]

Also ich habe jetzt eine Audio file mit 12 Tönen, weil ich jetzt den Anfang des Klavier Stücks eingestimmt habe.

Ich weiß nicht, was Du mit "eingestimmt" meinst.
Aber ein Audio-File ist doch gut - dann kann man immerhin etwas hören. "Uns" ist eigentlich egal, ob akustisch oder in Notenform - es geht nur darum, einen Eindruck von Deinen inneren Klangwelten zu gewinnen.

Nun ist aber das Problem das die Töne sich auf das Klavier beziehen und ich ein e piano oder wie auch immer das heißt habe.

Ein Klavier ist ein akustisches Instrument, das Du nicht so einfach mit Computern koppeln kannst (außer Auido-Aufnahmen davon zu machen natürlich).
Ein E-Piano ist umgangssprachlich (leider) meist/oft ein Digitalpiano, das auf elektronischem Weg den Klang eines Klaviers produziert.
Eigentlich ist ein E-Piano ein elektromechanisches Instrument, das schwingende Metallteile (ich möchte das hier jetzt nicht vertiefen) per Tonabnehmer in elektrische Signale umwandelt, die dann verstärkt werden können. So wie bei einer E-Gitarre. Prominente Vertreter für E-Pianos sind Rhodes und Wurlitzer.
Aber das tut hier eigentlich nichts zur Sache - es geht in erster Linie um den musikalischen Inhalt, da sind die konkreten Instrumente erst einmal relativ unwichtig.
Auch große Orchester-Werke und Opern sind am Klavier entstanden.

Gibt es eine App die die Songs analysiert, damit ich euch den Anfang dann als Noten reinschivken kann und ihr guckt ob es gut ist oder Müll?

Viel einfacher wäre es, die zwölf Noten einfach aufzuschreiben. Wenn Du weißt, welche Tasten Du am Klavier drückst, kannst Du auch leicht die zugehörigen Noten herausfinden.
Ich sehe da eher noch rhythmische Probleme am Horizont, deshalb wäre das bereits existierende Audio-File vielleicht am besten geeignet.

Dann findet sich sicher jemand, der das kurz in Notenform aufschreibt. Als Ausgangsbasis.

Also: her mit der Aufnahme!

Viele Grüße
Torsten

 

[Gast294552]

Also: her mit der Aufnahme!

Habe herausgefunden wie man es auf epiano umstellt, bin gerade dabei die Noten abzuschreiben

 

[Signalschwarz]

Darf ich fragen, welche Musik Du privat hörst?

Warum komponiert Du ausgerechnet "Opern" in Deinem Kopf?

Wie kann es sein, dass Du Opern komponieren kannst, wo Du doch zuvor gemeint hast, dass da nur "Aahhs und Oohhs" bzw. ein unverständlicher Text gesungen wird, es sich aber so verhält, dass der Text ein maßgeblicher Bestandteil eines Opernstückes ist?

Wie gut kennst Du Dich mit Orchesterinstrumentierung aus und woher stammt dieses Wissen?

Wie lernt man "mit einer App" Klavierspielen? Gibt's auch irgendwas wo Du Tasten drücken kannst? Ist massive Latenz aufgrund fehlender leistungsfähiger Audio-Hardware kein Problem?

Hattest Du im Schulunterricht nicht auch das Fach Musik? Wie hast Du da abgeschnitten? Kam da nicht dein Talent zum Vorschein?

 

[Gast294552]

Warum komponiert Du ausgerechnet "Opern" in Deinem Kopf

Nicht nur Opern, war jetzt ein Beispiel, eigentlich kann ich alles komponieren was ich will, weil ich keine wirkliche lieblings Musik habe, also privat höre ich eigentlich fast alles,ich begrenzte mich nie auf einen bestimmten Musik Geschmack.

Wie gut kennst Du Dich mit Orchesterinstrumentierung aus und woher stammt dieses Wissen

Durch Musik, wenn ich mir Lieder von Orchestern anhöre, oder früher Schallplatten, dann kam das Verständnis eigentlich sofort.

Wie lernt man "mit einer App" Klavierspielen?

Ich spiele nicht auf meinem Handy, sondern die App zeigt mir wie ich meine Hand wo hin tun muss und wie ich spiele, also man braucht dafür ein Klavier, denn die app erkennt wenn ich einen Ton spiele, und ob es der richtige oder falsche ist.

Wie hast Du da abgeschnitten? Kam da nicht dein Talent zum Vorschein?

Da ich dort noch kein Instrument spielte, kam es nicht zum Vorschein.

 

[Christian_Hofmann]

Durch Musik, wenn ich mir Lieder von Orchestern anhöre, oder früher Schallplatten, dann kam das Verständnis eigentlich sofort.

Was bedeutet für dich Verständnis? Stücke für ein Orchester schreiben ist quasi die Königsdisziplin. Wenn du ein Orchester hörst, könntest du dann sagen ob die z.B in Dur oder Moll spielen, welche Instrumente welche Figuren/Akkorde spielen? Kannst du erahnen wie sich einzelne Instrumente ohne den Klangteppich der anderen anhören? Simples Beispiel du spielst einen c-Dur Akkord, dieser hat die Einzeltöne c,e,g. Diese Einzeltöne klingen Einzeln anders als zusammen weil sich Töne in der Frequenz gegenseitig beeinflussen.

Da ich dort noch kein Instrument spielte, kam es nicht zum Vorschein.

Aber die Theorie solltest du doch da kennengelernt haben, also wie Notensysteme funktionieren und die Grundlagen eben. Es ist so wenn du eine Melodie im Kopf hast kannst du entweder sagen "Okay der Ton ist ein c und dann ein g und hier in f", oder du kannst in Abständen die Töne ermitteln nach dem Prinzip "Der erste Tön ist eine kleine Terz unter dem zweiten Ton und der dritte eine Sekunde und dem letzten Ton". Egal wie du es machst, wenn du eine Melodie aus den Kopf bringen willst, dann brauchst du Theoretisches Wissen. Ist meine Melodie eher fröhlich, dann liegt es nahe dass ich eine Dur Tonart brauche, ist es eher schwer/traurig, dann wäre es vermutlich eine Moll Tonart. Oder brauche ich mehrere Tonarten im Stück? Dann solltest du wissen wie die Modulation funktioniert. Außerdem ganz ganz wichtig, du musst wissen welche Töne du brauchst und welche Tonart dafür am besten geeignet ist. Vom Charakter, Klang, Aussage, Stimmung, Verfügbarar Töne und so weiter. Ein Stück in c-Dur was im kompletten Lied nur eine einzige weiße Taste nutzt ist offensichtlicher Blödsinn, bzw. du wirst viel Freude beim Harmonisieren haben sowie niemanden der das am Ende spielen wollen würde.

Hier mal ein Beispiel was ich meine:

Was sagst du dazu? Sind das verschiedene Abschnitte und wenn ja was unterscheiden sie, oder ist es das immer das gleiche? Was hörst du da für Gemeinsamkeiten raus? Ist es eher Moll oder Dur, oder beides vermischt? Wie würdest du das ganze nun beschreiben mit eigenen Worten was du dort hörst? Im Vergleich zu einer Oper ist das ja sehr simpel

 

[Gast294552]

Verständnis

Ich bin gerade dabei ein Klavier Lied Noten Text für den Anfang zu machen, hoffentlich wird das dann zeigen ob ich gut oder schlecht bin. Aber um deine Frage zu beantworten, das Lied ist halt immer eine Taste höher, was aber genau Moll oder dür ist weiß ich leider nicht.

 

[Palm Muter]

Okay, allmählich halte ich deine Vorstellung - bzw., wie du sie interpretierst - für überaus unwahrscheinlich.

Selbst musikalische Ausnahmetalente hatten Vorbilder und waren auf irgendein Genre spezialisiert. Du hast keine wirkliche Lieblingsmusik? Mit 17? Das spricht ehrlich gesagt eher gegen Musikalität, so ziemlich jeden Musiker den ich kenne - oder dessen Biographie ich gelesen habe - hat sich zumindest eine Zeit lang mit einigen wenigen Interpreten (sprich seiner Lieblingsmusik) sehr intensiv beschäftigt. Gut, es gibt noch die "echten" Wunderkinder, die sind offenbar so veranlagt dass sie in kindlicher Neugier und Forschungsdrang quasi alles an Musik "inhalieren" die sie bekommen können - das bekannteste Beispiel ist wohl Mozart. Die lernen dann musizieren und wie in Mozarts Fall auch komponieren quasi in dem selben Lauf mit, in dem sie sprechen, schreiben und lesen lernen, sozusagen als "Zweite Muttersprache" (zumindest stelle ich es mir so vor). Was die dann in der Phase machen, wo normal sterbliche Musiker beginnen ihren Vorbildern nachzueifern vermag ich beim besten Willen nicht mal zu erahnen.

Ich spiele nicht auf meinem Handy, sondern die App zeigt mir wie ich meine Hand wo hin tun muss und wie ich spiele, also man braucht dafür ein Klavier, denn die app erkennt wenn ich einen Ton spiele, und ob es der richtige oder falsche ist.

Du brauchst also eine App, um zu wissen, ob du den richtigen Ton spielst?
Wie passt das damit zusammen, dass du meinst, eine komplette Oper im Kopf zu haben wenn du bei einer realen Melodie nicht hören kannst, ob du die richtigen Töne spielst? Das ist, wie wenn ich glaube, einen Roman im Kopf zu haben aber mir beim Vorlesen dieses Satzes nicht sicher bin, ob ich diese paar Worte richtig ausspreche.