Improvisieren für dummies (mich)

  • Ersteller neuling5555
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Vielleicht sollte ich das mit dem improvisieren noch etwas verschieben. Habe ja noch eine andere große Baustelle. Und hab von meiner Basslehrerin eins aufs Dach bekommen.
Obwohl ich zu hause geübt habe, bin ich immernoch nicht metronomfest. *grrr* Bei Rumbas ist ja die 1,die 2und und die 4 wichtig. Ich schaffe es irgendwie nicht richtig auf der 2und zu landen. Vielleicht sollte ich erst einmal da weiter machen, bevor ich mit der Improvisation beginne.Es hat halt Spaß gemacht,aber ich bin wohl noch nicht so weit.

Eure Beiträge haben mir trotzdem sehr, sehr geholfen.
 
Und hab von meiner Basslehrerin eins aufs Dach bekommen.
Obwohl ich zu hause geübt habe, bin ich immernoch nicht metronomfest. *grrr* Bei Rumbas ist ja die 1,die 2und und die 4 wichtig. Ich schaffe es irgendwie nicht richtig auf der 2und zu landen. Vielleicht sollte ich erst einmal da weiter machen, bevor ich mit der Improvisation beginne.Es hat halt Spaß gemacht,aber ich bin wohl noch nicht so weit.
Da hast Du wohl recht - und Deine Basslehrerin auch (oder umgekehrt).

Dennoch: Wenn man Improvisation nicht ganz so hoch hängt, dann fängt sie eigentlich immer mit einer Abweichung an.
Diese kann geplant sein oder sich auch spontan ergeben (beim sogenannten Jammen).

Oft fallen die rhytmischen Elemente einer Improvisation hinten rüber - zunächst mal geraten Töne, Skalen, Harmonien in den Blick und dann wird es auch oft schon mal schnell komplex, unübersichtlich und die Angst regiert (und die Angst ist der Tod jeder Improvisation), vor allem, wenn die theoretischen Grundlagen fehlen.
Dabei ist gerade beim Bass Rhytmik und Melodik mindestens mit 50 zu 50 anzusetzen.

Von da aus könnte ein ganz pragmatischer Ansatz sein, dass Du zunächst stur Deine Übungen machst und dabei darauf achtest, metronomsicher zu werden.
Dabei lassen sich aber auch - beispielsweise am Ende der Übungen zu Rumba mit straight gespielter 1,der 2und und der 4 - Variationen bzw. Abweichungen üben. Indem man - immer noch auf die Metronomsicherheit achtend - mal für vier oder acht Takte die 1 wegläßt, dann mal für vier oder acht Takte die 2und, dann mal für vier oder acht Takte die 4. Und einfach mal gucken, was das mit dem Rhytmus und dem Rumba macht.
Ähnliches läßt sich mit Betonungen machten. Hierbei spielst Du - metronomsicher - die 1,die 2und und die 4 durch, betonst aber für vier oder acht Takte mal die 1, mal die 2und und mal die 4. Und achtest wieder darauf, welche Wirkung damit erzielt wird.

Das sind ganz kleine Bausteine für das, was man Improvisation nennt.
Improvisation ist im Grunde ein Zugreifen auf sehr sehr viele Bausteine, die man variiert. Je mehr Bausteine man hat und je besser, freier, virtuoser und passender (für das Stück, für die Leute, mit denen man gerade zusammen spielt, für das Publikum) man mit diesen Bausteinen umgeht, desto gelungener ist die Improvisation.

Ich vergleiche es manchmal mit dem Kochen.
Es gibt eine noch recht überschaubare Form von Zubereitungsarten, eine größere Anzahl von Grundrezepten und eine große Menge an möglichen Zutaten.
Anfangen tue ich mit den Grundrezepten - einfach und sich genau daran halten.
Und dann fängt man an zu variieren und auszuprobieren - läßt die Zutat mal weg, nimmt ein paar andere mit rein, bereitet es etwas anders zu - und der Geschmack entscheidet dann darüber, was man sich behält und wo man weiter macht und was eher in die Abteilung "Kann, muss aber nicht" oder "Weglassen / Geht gar nicht" kommt.

Und mit der Zeit - wenn man fleißig übt, Spaß dran hat und sich merkt, was funktioniert und schmeckt und sich die Neugier erhält - wird man vom Speisen-Warm-Macher zum Hobby-Koch und von da aus geht´s vielleicht weiter.

Und wie gesagt: es fängt immer mit einer Abweichung an.

Viel Spaß dabei!

Ach so - und frag vielleicht erst Deine Basslehrerin, was sie von diesen "Abweich-Übungen" hält - nicht dass Du da von ihr noch eins auf´s Dach bekommst.

x-Riff
 
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...oder ganz pragmatisch und von Anfang an: Ed Friedland, Building Walking Bass Lines
https://www.alle-noten.de/Gitarre-E-Bass/E-Bass/Building-Walking-Bass-Lines.html
Auch für autodidaktisches Vorgehen gut geeignet, aber mit Begleitung im Unterricht natürlich noch effektiver (Fragen beantworten, Aufgaben stellen) hilft das Heft recht sicher in den Sattel.

Die Anwendung reicht natürlich über jazzigen walking bass hinaus, denn letztlich stellt der in der Grundform nur eine rhythmische Vereinfachung der akkordbezogenen Bassbegleitung durch improvisierte Linien dar.

Gruß Claus
 
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@x Riff

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich werde das einfach mal auf mich zukommen lassen. Vielleicht kommtdas was Du schreibst von alleine,ohne das ich mich wie blöd drauf versteife.

@Claus
Hast Du dieses Buch? Weil es in englisch ist. Ist das mit mageren Englischkenntnissen verstehbar?
 
Ja, ich habe das Heft und wozu brauchst Du Englisch, wenn Du eine Bass-Lehrerin zum übersetzen und erklären hast. :D

Spaß beiseite, schau dir einmal die dritte Beispielseite an, dann bekommst Du eine eigene Einschätzung.
https://www.alle-noten.de/out/pictures/master/product/4/00695008p22.jpg

Ich finde das Heft eines der besten, das ich überhaupt zum Thema kenne, "wie finde ich bei einem Lead Sheet die richtigen Töne auf dem Bass".
Wegen der durchgehenden Viertel und völligem Fehlen der auch im Walking Bass sonst üblichen rhythmischen Elemente ist es für den Einstieg wie geschaffen.

Die relativ wenigen Erläuterungen finde ich glasklar und einfach formuliert, allerdings liegt mir Englisch generell ganz gut.

Gruß Claus
 
Ja, ich habe das Heft und wozu brauchst Du Englisch, wenn Du eine Bass-Lehrerin zum übersetzen und erklären hast. :D

Spaß beiseite, schau dir einmal die dritte Beispielseite an, dann bekommst Du eine eigene Einschätzung.
https://www.alle-noten.de/out/pictures/master/product/4/00695008p22.jpg

Ich finde das Heft eines der besten, das ich überhaupt zum Thema kenne, "wie finde ich bei einem Lead Sheet die richtigen Töne auf dem Bass".
Wegen der durchgehenden Viertel und völligem Fehlen der auch im Walking Bass sonst üblichen rhythmischen Elemente ist es für den Einstieg wie geschaffen.

Die relativ wenigen Erläuterungen finde ich glasklar und einfach formuliert, allerdings liegt mir Englisch generell ganz gut.

Gruß Claus

Moin Claus
Ojjeee,die Beispielseiten habe ich gestern gar nicht gesehen. Meistens gibts ja solche Beispielseiten gar nicht. Naja zumnindest nicht bei den Büchern die ich bisher gekauft habe.
Notenlesen....2 mal versucht zu lernen und 2 mal wieder aufgegeben. Wenn ich das Heft kaufe, müsste ich alles in Guitar Pro schreiben und mir als TABS wieder ausgeben lassen.
Was bei dem Buchpreis auch ok wäre.
Die, die sich selber das Gitarre oder Bass spielen beibringen können i.d.R. keine Noten lesen. Ausnahmen bestätigen......na Du weißt ja:D
Ich kenne nur die Notenwerte (gespielte Tonlänge) und die Pausen.
 
Wenn ich das Heft kaufe, müsste ich alles in Guitar Pro schreiben und mir als TABS wieder ausgeben lassen.
In der gleichen Zeit könntest Du auch Noten lesen lernen, davon hast Du dann auf Dauer wesentlich mehr.
Ich sende dir in Kürze per PN eine Mini-Lektion dazu, im Thread wird das für die Anderen zu ausschweifend.

Gruß Claus
 
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