Improvisieren für dummies (mich)

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Hallo Leute

Ich hatte immer Angst vor der Theorie, aber seitdem ich auch Bass lerne, wurde mir klar, das ich da ran muss und eigentlich auch will. Ich möchte gerne die ersten Schritte zum improvisieren machen, aber wenn möglich ohne ganz tief in Theorie einzutauchen. Ich gehe Mittwochs zur einer Anfänger Gitarrengruppe. Absolutes Anfänger Level. Ab und zu kommt mal ein Gitarrist, der schon 40 Jahre spielt. So kam es ,dass eines Tages nur der Kursleiter, dieser Gitarrist und ich da war. Keiner von den Anfängern. Dachte, ich frag jetzt einfachn mal, wie das funktioniert. Wir beide mögen spanische Gitarre, Rumbas und Flamenco. Naja, jedenfalls hat ermir kurz erklärt, welche Töne ich bei der Tonart E Moll spielen könnte. Der Kursleiter spielte da ein par passende Akkorde und der Gitarrist meinte "wir spielen jetzt ein Frage und Antwortspiel " hm...... Er spielte mit den mir zufor gezeigten Tönen ein Solo vor und ich sollte antworten. Zuerst hat sich für mich alles ziemlich schräg angehört. Überhaupt nicht passend. Dann fing er an in seinen Solo verschiedene Notenwerte und Pausen einzufügen. Und je mehr ich probierte, jedes mal etwas ähnliches auf seine Solos zu antworten, desto besser wurde es. Sicherlich nicht vorzeigbar aber ich habe jetzt Blut geleckt hahahaha

Jetzt zur eigentlichen Frage bzw.zu meinem Plan
Was bei eMoll funktioniert, muß doch mit anderen Tönen auch bei anderen Tonarten funktionieren. Klar....aber wie
.
Ich kann immer am besten lernen, wenn ich mir alles aufmale. So habe ich mir alle Tonleitern auf Bassgriffbrettern geschrieben und eingeheftet. Allerding nur die einfachen Varianten . Mein Plan wäre jetzt etwas ähnliches.

Würde mir gerne das Gitarren Griffbett mehrmals aufmalen und da auf jeden Blatt die Töne markieren, die ich zu den verschiedenen Tonarten zum improvisieren nehmen könnte.
Könnte das klappen?
 
Eigenschaft
 
Ich möchte gerne die ersten Schritte zum improvisieren machen, aber wenn möglich ohne ganz tief in Theorie einzutauchen.
Ich lasse jetzt mal was Ketzerisches :embarrassed:ab: Das ist nicht die schlechteste Idee. Die Ohren sind nämlich letzten Endes wichtiger als die Theorie, die Skalen und der ganze Kram.

Ich habe fürs Radio mal einen bekannten deutschen Jazz-Saxophonisten interviewt, der mir von einem ungewöhnlicheren Ansatz erzählt hat, den er im Unterricht praktiziert hat: Er hat seinem Schüler gesagt, er werde ihm jetzt Akkorde am Klavier vorspielen, und der Schüler solle darüber improvisieren. Und jeder richtige Ton sei ein Erfolg, und mit der Zeit werde es immer mehr richtige Töne geben. Der Effekt wird ähnlich gewesen sein wie der, den Du beschreibst...

Und je mehr ich probierte, jedes mal etwas ähnliches auf seine Solos zu antworten, desto besser wurde es. Sicherlich nicht vorzeigbar aber ich habe jetzt Blut geleckt hahahaha
Guter Ansatz.
Sofern Du nicht vorhast, professionell oder sonstwie durchzustarten oder aufs Konservatorium zu gehen (dort braucht man die Theorie zwingend), und etwas Zeit mitbringst, würde ich es in erster Linie wie ein Sänger probieren, der improvisieren will... also:

Als ersten Schritt erkunden: Welche Töne schweben mir vor? Sich also innerlich was vorsingen. Oder auch tatsächlich physisch zur Musik was singen oder summen. (Ohne selbst Sänger zu sein würde ich mal vermuten, daß die meisten Scat-Sänger eher nach ihrem inneren Ohr arbeiten als nach der Skalentheorie.)

Der zweite Schritt: Wo liegen diese Töne auf dem Griffbrett?

Was bei eMoll funktioniert, muß doch mit anderen Tönen auch bei anderen Tonarten funktionieren. Klar....aber wie
Tut es. Man kann sich - und dazu wirst Du in diesem Thread bestimmt noch was zu hören kriegen ;) - zu allen möglichen Akkorden alle möglichen Skalen suchen, sich die dann drauftrainieren und seine Soli darüber ablassen. Das ist eine sehr praktikable Methode, und es schadet nichts, die Skalen aus dem eff-eff zu kennen - besonders wenn man begleitet. Nach meinem Eindruck läuft man allerdings Gefahr, daß ein rein auf Skalentheorie aufgebautes Solo sich, wenn man nicht aufpaßt, leicht mal etwas akademisch anhört. Wie eine gut gelöste Rechenaufgabe. Oder auch: wie eine Rede aus lauter grammatikalisch richtigen Sätzen, die aber eigentlich nicht viel sagt. :facepalm2:
Zwei Töne mit Herzblut und aus Überzeugung gespielt sind besser als zwanzig, die man vorwiegend spielt, weil man weiß, daß es jetzt gerade "Bes-halbvermindert" sein muß.

Für mein Empfinden ist die Methode "Töne innerlich singen > sie dann aufs Griffbrett bringen" unterm Strich nicht die schlechtere. Du wirst weniger Töne spielen, weil Du nicht so schnell bist, wie wenn Du MG-artig Deine Skalen runternudelst. Aber sehr viele Soli kranken daran, daß sie zuviele Töne enthalten. :rolleyes:

Ich kann immer am besten lernen, wenn ich mir alles aufmale.
Dann würde ich auch in diesem Fall den individuell bewährten Lernmethoden folgen :).

Würde mir gerne das Gitarren Griffbett mehrmals aufmalen und da auf jeden Blatt die Töne markieren, die ich zu den verschiedenen Tonarten zum improvisieren nehmen könnte.
Könnte das klappen?
Ich würde das dann auch so ähnlich machen und es einfach probieren - Du meinst vermutlich das Baß-Griffbrett?
 
Danke für die Tipps

Und nein, ich meine das Gitarren Griffbrett :D:D:D

Habe mir mal das hier bestellt und ein Buch über das improvisieren. Mal sehen, ob mir das weiter hilft.
http://www.ebay.de/itm/371795367580?_trksid=p2057872.m2749.l2649&ssPageName=STRK:MEBIDX:IT
und
http://www.ebay.de/itm/371884444181?_trksid=p2057872.m2749.l2649&ssPageName=STRK:MEBIDX:IT

Gitarre lerne ich seit 4 Jahren und bass seit ein par Monaten. Ich möchte beides lernen und möchte,dasmir das einer beimanderen hilft und umgedreht.
Einen drehbaren Quintenzirkel habe ich mir schon gekauft. Aber so richtig viel kann ich nicht damit anfangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Visualisierung finde ich eine gute Idee.

Beispielsweise könntest Du Dir etwas verfertigen, das postergröße hat und alle Töne auf einem Griffbrett zeigt, die Du in einer bestimmten Tonart nutzen kannst.

Es gibt einige WEB-Seiten, bei denen Du Dir sowas anzeigen lassen kannst - ich denke aber, Du lernst mehr, wenn Du es Dir selbst erarbeitest und so ein Poster je Tonart selbst anfertigst.
Das Griffbrett kannst Du ja als Schablone fertigen oder auf A3 oder A2 ausdrucken lassen und dann per Hand die passenden Töne draufmalen.

Eine recht einfache Variante ist dann das Improvisieren zu einem fertigen Backing-Track, den Du zu Deiner Improvisation ablaufen lassen kannst.
Natürlich kannst Du auch - die nötige Technik und Equipment und rudimentäres Können vorausgesetzt - diese auch selbst erstellen: auch damit lernst Du eine Menge, kannst Dich aber auch leicht übernehmen.

Das mit dem Töne-raussuchen, aufschreiben und dann auf einem Griffbrett visualisieren, habe ich auch mal gemacht.
Es prägt sich dann auch wirklich besser ein - vor allem, wenn Du ein visueller Lerntyp bist.
Irgendwann merkst Du selbst, dass es da eine bestimmte Systematik gibt (andere Leute nennen das patterns oder Tonfolgen), die immer gleich bleiben und sich nur verschieben.
Und wenn Du Dich fragst, warum das so ist, dann landest Du bei der Beantwortung dieser Frage bei der Theorie.

x-Riff
 
Es gibt einige WEB-Seiten, bei denen Du Dir sowas anzeigen lassen kannst - ich denke aber, Du lernst mehr, wenn Du es Dir selbst erarbeitest und so ein Poster je Tonart selbst anfertigst.
Das Griffbrett kannst Du ja als Schablone fertigen oder auf A3 oder A2 ausdrucken lassen und dann per Hand die passenden Töne draufmalen.

Ok...selbst erarbeiten ist ne gute Idee, aber wie finde ich alle Töne sagen wir mal bis zum 12. Bund, die dann zu den Tonarten gehören.
 
C-Dur-Tonleiter sagt Dir was?
 
C- Dur Tonleiter in den ersten 3 Bünden über alle Saiten, die dann auch gleichzeitig a Moll Tonleiter ist? ..ja
 
Wieso nur in den ersten drei Bünden?

Du hast alle Töne der C-Dur-Tonleiter.
Also kannst Du die auch auf der E-Saite finden und dementsprechend auf den entsprechenden Bünden aufmalen - über alle 12 Töne (= Oktave), danach wiederholt es sich.

Das gleiche machst Du mit der A-Saite, dann der D-Saite etc. bis zur hohen E-Saite (die natürlich der tiefen E-Seite entspricht).

Und wie Du schon richtig bemerkt hast, sind das die gleichen Töne wie die A-Moll-Tonleiter.

x-Riff
 
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Ja, soweit ist das klar. Aber.......
Das mit den Tönen der C Dur Tonleiter funktioniert doch nur , wenn das Musikstück/Song keine Vorzeichen hat. Entsprechend der Vorzeichen # oder b ändert sich doch die Tonart. Da müssen doch dann zum improvisieren andere Töne her....oder?
Wie finde ich die dann? Irgendwie habe ich das Gefühl, das ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe.
Naja,jetzt muss ich erst mal zum Matratzenhorchdienst. Muss früh raus arbeiten.
 
okay - dann geh schlafen ...

Tipp für morgen.
Die Dur-Tonleitern folgen immer der gleichen Struktur von Ganzton und Halbtonschritten.
Anhand der C-Dur-Tonleiter kannst Du diese Struktur ermitteln.
Und dann übertragen auf D und somit die D-Dur-Tonleiter entwickeln (und dann für alle weiteren Dur-Tonleitern): immer vom jeweiligen Grundton ausgehen und dann entsprechend der Struktur die Ganz- und Halbtonschritte ermitteln - dann hast Du die zur jeweiligen Tonart passenden Töne.

x-Riff
 
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Ich würde erstmal mit einfachen Mustern (Patterns) anfangen:
Jede Dur- und jede Moll Tonleiter lässt sich mit demselben Greifmuster spielen, wenn man weiß, wo der Grundton der Tonleiter ist.

Wenn du erstmal nur ein einfaches Muster zum "rumprobieren", also improvisieren nutzt, kann es schon sehr gut klingen.
Beherrscht du dann die einfachen Muster für Moll und Dur im Schlaf, kannst du sie ja nach und nach auf das ganze Griffbrett erweitern.
 
Ich würde erstmal mit einfachen Mustern (Patterns) anfangen:
Jede Dur- und jede Moll Tonleiter lässt sich mit demselben Greifmuster spielen, wenn man weiß, wo der Grundton der Tonleiter ist.

Wenn du erstmal nur ein einfaches Muster zum "rumprobieren", also improvisieren nutzt, kann es schon sehr gut klingen.
Beherrscht du dann die einfachen Muster für Moll und Dur im Schlaf, kannst du sie ja nach und nach auf das ganze Griffbrett erweitern.

Hallo

Was wäre denn beispielsweise so ein einfaches Muster? Wie das Griffbrett von den Tönen her aufgebaut ist, weiß ich. Finde den Ton zwar nicht in 0,2 Sekunden,aber irgendwann schon hahahah.

Anstatt jetzt alle möglichenTonleitern auswendig zu lernen,würde es nicht erst einmal reichen die gängigsten Töne zu jeder Tonart zu können? Ich habe mi mal die Internetseite angesehen, die Muikuss gepostet hat. Da sind ja wirklich megaviele Töne die passen, aber sind auch alle gleich gut zu gebrauchen? Gibt es wichtigere,die immer wieder gebraucht werden und welche , die nur selten genutzt werden?
 
Da sind ja wirklich megaviele Töne die passen, aber sind auch alle gleich gut zu gebrauchen? Gibt es wichtigere,die immer wieder gebraucht werden und welche , die nur selten genutzt werden?

Ist aber jetzt nicht dein Ernst, oder? :mampf:
 
Ist aber jetzt nicht dein Ernst, oder? :mampf:

Ähm.......doch.:D:D

Ich weiß gerade nicht mehr, was ich da auf der Internetseite angeklickt hatte, aber da war irgendeine Tonart , wo fast das ganze Griffbrett mitgelben Pünktchen war.
Allerdings muss ich zugeben, das ich das Ding nicht wirklich verstanden hatte und habe viele sachen angeklickt.:redface::redface::redface:

Ich muss damit im Zusammenhang noch was anderes Fragen.
Bestimmt immer der erste Akkord des Songs die Tonart? Also wenn da z.B keine Vorzeichen stehen, was a durchaus mal vorkommt. Oder eben den Seiten wo da nur Text ist und über dem Text die Akkorde stehen.

Beispiel
Hier ist ein Rumba Backingtrack, der mit a moll beginnt( teil der spanischen Kadenz?)
Wenn ich jetzt die passenden Töne zum improvisieren auf mein gezeichnet Griffbrett eintragen will, welche Töne wären das dann?


Wenn ich jetzt nach a Moll Tonleitern suche wird mir in der der Google Bildersuche verschiedenes angezeigt.
Ist ein kleines Bisschen verwirrend

https://www.google.de/search?q=a+mo...VFtxQKHSUgCAYQsAQIKg&biw=1067&bih=513&dpr=1.5
 
Hier wird man schlauer: https://de.wikipedia.org/wiki/Moll

Such dir halt einfach eine Tonleiter raus und spiel die über zwei Oktaven, einmal rauf und dann wieder runter. Auswendig, bis es sitzt. Dann kann man weiter sehen.
 
Hallo

Was wäre denn beispielsweise so ein einfaches Muster? Wie das Griffbrett von den Tönen her aufgebaut ist, weiß ich. Finde den Ton zwar nicht in 0,2 Sekunden,aber irgendwann schon hahahah.

Anstatt jetzt alle möglichenTonleitern auswendig zu lernen,würde es nicht erst einmal reichen die gängigsten Töne zu jeder Tonart zu können? ...?

Hier wird es ganz gut erklärt: http://www.mydearinstruments.com/video/molltonleiterundpentatonik
 
Hier wird man schlauer: https://de.wikipedia.org/wiki/Moll

Such dir halt einfach eine Tonleiter raus und spiel die über zwei Oktaven, einmal rauf und dann wieder runter. Auswendig, bis es sitzt. Dann kann man weiter sehen.

Naja, ich würde mit der natürlich a moll beginnen wollen
Über 2 Oktaven wären da jetzt die ersten 3 Bünde angefangen bei der lehren A Saite weil erster Grundton (?). Der nächste Oktavton wäre dann G Saite 2. Bund und endet dann
auf G E Saite 3.Bund oder beim nächsten Oktavton im 5. Bund?
Die kann ich so ziemlich im Schlaf. Wären es dann bei dem Backing Track sinnvoll auch alle Töne zum improvisieren zu nutzen oder sollte man zum einstieg nur einige davon nutzen.

@Gumby
Wie kommst Du jetzt auf den Bass?
 
Hier ist ein Rumba Backingtrack, der mit a moll beginnt( teil der spanischen Kadenz?)
Wenn ich jetzt die passenden Töne zum improvisieren auf mein gezeichnet Griffbrett eintragen will, welche Töne wären das dann?

Du kannst die Töne der C-Dur Tonleiter spielen, die passen.
Aber hilft Dir das was? :nix:
 
Du kannst die Töne der C-Dur Tonleiter spielen, die passen.
Aber hilft Dir das was? :nix:


Ja, keine Ahnung. Der Backing Track war jetzt spontan ausgesucht. Und C Dur Tonleiter ist doch das gleiche wie die aMoll Tonleiter.:ugly::ugly:
 

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