Insert als Direct Out und Tape Return verwenden

Ponti
Ponti
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.12.24
Registriert
06.05.16
Beiträge
1.129
Kekse
5.096
Hallo,

ich beschäftige mich gerade mit der Frage, ob man einen Insert Anschluss auch nutzen kann, um das Eingangs-Signal von dort aus abzugreifen, dieses dann durch einen Multitrack Kanal durchschleifen, und es dann wieder zum Insert des Kanals zurückführen kann, um sozusagen eine Hinterbandkontrolle bei der Aufnahme zu haben. Theoretisch scheint mir das möglich, aber gängige Praxis ist das wohl nicht, obwohl man doch vor, bzw. nach der Aufnahme das Tape Return Signal direkt in dem entsprechenden Kanal abmischen kann, ohne irgendwas an den Kanälen umstecken zu müssen.
Der Insert würde dann zwar für Kompressor und andere Insert Effekte wegfallen, aber das ist für mich erstmal eine andere Geschichte.
Kurz gesagt, ist mein theoretischer Gedanke auch praktisch möglich? Wenn ja, warum wird das in der Praxis nicht so gehandhabt? Meines Erachtens wäre diese Anwendung doch sehr praktisch für Multitrack Recording.
Mir geht es da um die Möglichkeit im Home Recording Bereich.

Grüße Ponti
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt drauf an. Hilfreich wäre auf jeden Fall zu erfahren um welche Geräte es sich handelt.

Wenn ja, warum wird das in der Praxis nicht so gehandhabt?

Warum sollte man das so machen wollen?
 
Ich nehme jetzt mal als Beispiel ein Mischpult mit 8 Eingangskanälen mit jeweils einem Insert und ein 8 Kanal USB Audio Interface.
Theoretisch könnte ich doch den Computer somit nur als 8 Spur Multitrack Recorder nutzen, um z.B. den Mixdown am Mischpult zu machen. Overdubs wären auch möglich, weil ich ja die bereits aufgenommenen Spuren auf den jeweiligen Kanälen auch schon liegen hätte.
Es geht mir um persönliche Bevorzugung der Haptik von Hard- und Software. Eine DAW bietet natürlich viel mehr Möglichkeiten, und es gibt inzwischen auch Controller, die die Haptik von Hardware simulieren. Letztendlich muss ich noch sehen, in welche Richtung ich mein Projektstudio aufbauen werde.
 
Inserts sind in den meisten Fällen unsymmetrisch ausgeführt. Das ist schon mal ein Nachteil. Es gibt aber auch Mischpulte mit direkt out. Da geht dann eine symmetrische Verbindung direkt nach dem Vorverstärker ab. Sowas kann man verwenden. Habe ich schon ab und an gemacht. Am Interface mit dem es in den Computer geht liegt dann line Pegel an.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe mich schon immer gefragt, wie man bei Mischpulten mit Direct Out das aufzunehmende Signal abhört? Man hat ja dann quasi keine Hinterbandkontrolle. Da mangelt es bei mir wohl in meinem Studio- und Recording Wissen.
Welcher Pegel liegt am Insert an?
Ein unsymmetrisches Signal sehe ich im Home Recording jetzt erstmal als nicht so dramatisch an.
Danke schon mal für deine Antworten @adrachin
 
Kurz gesagt, ist mein theoretischer Gedanke auch praktisch möglich?
Ja sicher kann man, wenn man schon ein Pult mit Inserts hat, auch die verwenden.
Am einfachsten kannst du das mit einer Patchbay machen, so wie diese hier
Rean NYS SPP-L1

Da kannst du alle deine Ein- und Ausgänge da verfügbar machen und mit kurzen Patchkabeln die notwendigen Verbindungen machen, z.B das Interface oder oder Effekte.

Besser geht es natürlich mit einem typischen analogen Recording Pult mit Directouts und idealerweise auch extra tape Returns. Ist dann halt schnell eine Preisfrage.
Ich habe mich schon immer gefragt, wie man bei Mischpulten mit Direct Out das aufzunehmende Signal abhört? Man hat ja dann quasi keine Hinterbandkontrolle.
Eben entweder direkt am Pult unter verwendung des Eingangssignals, oder, wenn man es will per Tape Return über das Aufnahmegerät. Wobei "Hinterbandkontrolle" war eine Funktion der Bandaufnahmegeräte, denn da hat man normalerweise auch gerne "Vorderband", also direkt das Eingangssignal abgehört weil "Hinterband" eben die bereits getätigte Aufnahme war und die hat durch die Mechanik einer BAndmashcine eine ordentliche Latenz gehabt.
Bei einem Computer wäre das also wenn du die Aufnahme über die DAW abhörst und nicht per Directmonitoring vor dem Computer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja sicher kann man, wenn man schon ein Pult mit Inserts hat, auch die verwenden.
Super, danke! Genau das wollte ich wissen.
Ist dann halt schnell eine Preisfrage.
Eben!
Bei einem Computer wäre das also wenn du die Aufnahme über die DAW abhörst und nicht per Directmonitoring vor dem Computer.
Genau, deshalb überlegte ich den Insert Anschluss als Direct Out "zur" DAW, und als Tape Return "von" der DAW mit einem Insert Kabel zu nutzen, um das aufzunehmende (wenn die Spur scharf geschaltet ist), bzw. aufgenommene Signal auch gleich abmischen zu können. Ich hätte dann halt bei der Aufnahme nur das Tape Return Signal im Kanal liegen. Ob das ein Nachteil ist weiß ich nicht. Da wäre natürlich die von dir verlinkte Patchbay sehr praktisch um einfach und problemlos zwischen Direktsignal (vor und wärend der Aufnahme) und Tape Return (u.a. für Mixdown) umzustöpseln.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

also direkt das Eingangssignal abgehört weil "Hinterband" eben die bereits getätigte Aufnahme war und die hat durch die Mechanik einer BAndmashcine eine ordentliche Latenz gehabt.
Ah! Das leuchtet mir gerade ein! Darüber muss ich noch mal nachdenken! ... Eine DAW hat ja auch eine gewisse Latenz. ... Dann muss ich an meiner DAW das Direct Monitoring anschalten. :unsure: Hätte dann beim Overdub das nachträglich eingespielte Signal nicht eine Latenz bedingte Verzögerung zum schon aufgenommenen Signal??
 
Zuletzt bearbeitet:
Wozu willst Du das denn überhaupt abhören? Bleibt beim Mischpult alles im grünen Bereich ist auch in der DAW alles gut. Wird es am Mischer dunkelrot dann ist bei live sowieso alles zu spät...... (;
 
Es geht mir u.a. auch um Overdubs.
Das ist alles erst mal nur eine theoretische Überlegung. ;)

EDIT:
Am einfachsten kannst du das mit einer Patchbay machen, so wie diese hier
Rean NYS SPP-L1

Da kannst du alle deine Ein- und Ausgänge da verfügbar machen und mit kurzen Patchkabeln die notwendigen Verbindungen machen, z.B das Interface oder oder Effekte
Ach so?! Meinst du es so @Mfk0815 ?
Man kann an einer halbnormalisierten Patchbay auf der Rückseite Y-Kabel anschließen, welche mit dem TRS Anschluss in die Inserts der Kanäle geht. Auf der Vorderseite kann man dann das durchlaufende Signal mit Kabeln splitten und in die Interface Eingänge (welche natürlich auch ordentlich an die Patchbay angeschlossen sind) einspeisen. Dann hätte ich ja quasi einen Direct Out. Und beim Durchschleifen eines Kompressors wird das Signal dann an der Patchbay vollständig abgegriffen und nach dem Kompressor wieder zurückgeführt.
Das wäre ja sehr praktisch!
 
Zuletzt bearbeitet:
hast du ein konkretes Pult im Auge oder ist auch das momentan nur Theorie? Und wenn es erst angeschafft werden soll, was schwebt dir da vor und wie viel Geld willst du dafür in die Hand nehmen.
Für dein theoretisches unterfangen gibt es mehrere Möglichkeiten, ob mit Inserts, Direct Outs, splitkonsole oder Inline, Subgruppen usw.
 
Guten Morgen!
Perfekt wäre für mich so etwas wie das Soundcraft Spirit Folio SX. Leider gibt es das schon seit mehreren Jahren nicht mehr neu auf dem Markt. Es gibt zwar ein Mischpult von Mackie mit Direct Outs, das 1642 VLZ4, welches mir aber schon zuviel des Guten ist (zu wuchtig und zu teuer).
Im Auge habe ich im Moment diese zwei Pulte:

Mackie ProFX16v3


Soundcraft EPM12


Vorteil am Mackie: Subgruppen
Nachteil: Zwei Aux Sends sind fest als Pre Fader geschaltet.

Vorteil am Soundcraft: Schlicht und keinen (zumindest für mich) überflüssigen Firlefanz wie interne Effekte. Ich würde wahrscheinlich eh externe Effekte nutzen.
Nachteil: Keine Subgruppen

So würde ich das mal grob formulieren.

Ob ich das alles schließlich umsetze weiß ich noch nicht. Und ja, es sind erstmal alles nur theoretische Gedankenspiele.
 
Zielen denn Deine Überlegungen auf einen korrekten Anwendungszweck ab? Live Recording, Band aufnehmen und Mischen oder was es sonst so geben mag.
 
In erster Linie will ich eigene Sachen recorden und mischen. Einige Spuren spiele ich direkt ein, bzw. als Overdub, den anderen Teil der Instrumentierung lasse ich per Midi-Spur nebenher ins Mischpult laufen. So mein Plan.
 
Eigentlich ein ziemlicher Aufwand und auch eine Investition nur um etwas zu erreichen was auch mit jeder DAW erledigt werden kann.

Vielleicht solltest Du in Erwägung ziehen auch noch andere Optionen zu beleuchten..... (;
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe jahrelang die Inserts diverser Pulte (u.a. Soundcraft Spirit Live, Allen &Heath ZED22FX) für das Multitrackrecording mit zunächst DA88, dann einem Alesis HD24XR „missbraucht“. Ging über die ganzen Jahre ohne Probleme. Erst als ich auf ein X32 gewechselt hatte, habe ich das nicht mehr so gemacht, weil es digital mit den modernen Pulten direkt auf USB in den Rechner oder auf SD-Karte (oder beides gleichzeitig) geht.
Je nach Layout des Pultes geht das Signal direkt nach der Vorstufe auf die Sends der Insertbuchsen, was für das Recording den Vorteil hat, dass Du am Kanalzug danach drehen kannst, was Du willst- es ändert die Aufnahme nicht. Das war vor allem Live immer prima so. Der Gain-Regler bestimmt den Pegel, den Deine Wandler sehen - hier musst Du einmal sorgfältig bei den lauten Stellen auf -12dB einstellen - dann ist Deine Aufnahme fein. Das System funktioniert nicht so gut, wenn die „Bandmaschine“ +4dBU Studiopegel erwartet, obwohl das bei mir mit dem HD24XR auch ganz gut ging. 100m Kabel solltest Du nicht zwischen Pult und Recorder haben, denn die Leitungen sind unsymmetrisch. Allerdings ist es bei den hohen Pegeln schwer, sich ernsthafte Störungen einzufangen…
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Eigentlich ein ziemlicher Aufwand und auch eine Investition nur um etwas zu erreichen was auch mit jeder DAW erledigt werden kann.

Vielleicht solltest Du in Erwägung ziehen auch noch andere Optionen zu beleuchten..... (;
Ja, da hast du wohl recht!
Für ein kleines Projektstudio ist das schon etwas übertrieben. Daher werde ich mir wohl ganz einfach ein Tascam Model 12 anschaffen.
Wie gesagt, es hat mich in der Theorie einfach mal interessiert, was da möglich ist.

Vielen Dank jedenfalls für euren Input! Ich denke, das Thema ist jetzt für mich geklärt.

Grüße Ponti
 
Ganz gute Ausstattung das Teil. USB-Interface mit 12 Ein- und 10 Ausgängen. Da kann man was mit anfangen..... (;

Die Vorband-Hinterband Arie kannst Du damit auf jeden Fall erst mal streichen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben