Ist A Aeolisch verschiebbar?

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Ich habe mir in den letzten paar Tagen die Pattern der Aeolisch Leiter beigebracht, da ich einmal beim improvisieren aus der Pentatonik ausbrechen möchte.

Was ich noch nicht ganz verstanden habe: Kann ich jetzt die Pattern der Aeolisch vom Grundton A zum Beispiel auf den Grundton E oder andere verschieben, wie ich es
bei der Pentatonik auch machen kann? Nach dem Gehör tönt es nicht falsch. Ich habe bis jetzt noch keine Erklärung der Theorie gefunden wo das beschrieben wäre.
 
Eigenschaft
 
Das ist weniger eine Frage der Musiktheorie als eine des gesunden Menschenverstandes …

Klar ist jedes Pattern einer Tonleiter verschiebbar, sofern darin keine Leersaiten vorkommen.
Verschiebst Du Dein Pattern für A-Äolisch um einen Bund nach links (= unten), dann kommt die Tonleiter Ab-Äolisch heraus.

LG
Thomas
 
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Kann ich jetzt die Pattern der Aeolisch vom Grundton A zum Beispiel auf den Grundton E oder andere verschieben,...
Das gehört zu den den Grundinformationen jeder guten Harmonielehre.
https://www.musiker-board.de/threads/mathias-loeffler-rock-jazz-harmony.679603/

A Äolisch ist eine diatonische Tonleiter, genauer gesagt der 6. Modus von C Dur (gleiche Töne, anderer Grundton).
Wenn Du A Äolisch nach E verschiebst, dann behältst Du die Abfolge von Ganz- und Halbtonschritten bei, also bleibt die Struktur der Tonleiter unverändert. Damit bleibt auch die Wiedererkennung als gleiche Tonleiter gewährleistet.

Was Du änderst, das ist der Grundton und deshalb spielst Du nun E Äolisch.

Diesen Vorgang des "Versetzens" der Töne von A Äolisch nach E Äolisch nennt man Transposition.

Aus der Pentatonik ausbrechen kannst Du auch durch ryhthmische Eingriffe oder Techniken wie Triad Pairs.
youtube.com/watch?v=Y7qZ0tR9TbA

Außerdem naürlich dadurch, dass Du etwas darüber lernst, wo harmonisch bedingt die Leittöne (Halbtonschritte) sein sollten und schließlich etwas darüber, wo Du weitere Halbtonschritte setzen kannst (Chromatik), aber die wichtigen Töne (Akkordtöne) immer noch wirken können.
youtube.com/watch?v=EdP55_pnqgw

Gruß Claus
 
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Servus,

geh mal auf die Suche nach "Kirchentonleitern". Da wird bestimmt einiges klarer bei den verwendeten Begriffen.

Was Du änderst, das ist der Grundton, daher spielst Du dann E Äolisch.

und zwar mit dem Tonmaterial der G-Durtonleiter = G ionisch

Gruß Hermanson
 
Es hängt vom Grundton ab.

Spielt man A Moll Pentatonik oder A Äolisch über einen C Cur Akkord, dann ist dies eine Skalensubstitution, denn die C Dur Skala = C Ionisch wird ersetzt.

Bei vielen "Erklärungen" zu Kirchentonleitern wird m.E. nur wenig klarer, aber viel durcheinander gebracht.
Wie schon zitiert, würde ich auf musiktheoretisch zuverlässige Quellen achten, wenn um nicht ein "lost in theory" erleben zu müssen.

Gruß Claus
 
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Super danke für die hilfreichen Antworten. Hat etwas Licht ins Dunkle gebracht. Das ganze Thema ist halt für mich noch etwas verwirrend. Da zeigen sich erbarmungslos meine
Lücken in der Harmonielehre....:redface:
 
Ich habe mir in den letzten paar Tagen die Pattern der Aeolisch Leiter beigebracht, da ich einmal beim improvisieren aus der Pentatonik ausbrechen möchte.

Es wäre vor allem der Mühe wert, den Ausbruchsversuch dahingehend zu gestalten, daß Du Dich zunächst einmal auf die Vierklangstöne konzentrierst, und die Tonleitern Tonleitern sein läßt.

LG
Thomas
 
Was ich noch nicht ganz verstanden habe: Kann ich jetzt die Pattern der Aeolisch vom Grundton A zum Beispiel auf den Grundton E oder andere verschieben, wie ich es

Wenn du mit einer Tonleiter A-Äolisch beginnst, dann hört das Ohr den Grundton A. Wenn daraufhin E-äolisch gespielt wird, behält das Ohr den Grundton A zunächst bei. Das heißt, das Ohr hört A-dorisch. Ob das Ohr dann irgendwann E als den neuen Grundton akzeptiert und damit auch E-äolisch hört, ist eine andere Frage. Der Wechsel des Grundtons entspricht einer Modulation.
 
Der Wechsel des Grundtons entspricht einer Modulation.
Ob die Voraussetzungen einer Modulation überhaupt vorliegen geht aus den bisherigen Informationen nicht hervor. :nix:

Ausgangspunkt war, ob das Verschieben auf dem Griffbrett analog der Anwendung bei einer Pentatonik möglich ist.

Der fragende Boardkollege vesen_van_morke ist Gitarrist und übt Pentatonikimprovisation und Alternativen dazu.

Auch wenn man mit Notenschrift nicht sehr vertraut ist erkennt man sicher die Abbildung des Akkords durch die grün markierten Töne der Tonleitern, über E funktioniert das mit C# Äolisch offensichtlich genauso.
a aeolisch e aeolisch.jpg


Sowohl C Ionisch wie A Äolisch enthalten in ihrer Tonleiterabfolge die markierten Dreiklangstöne und können den Akkord sehr gut abbilden - bei passender Melodiebildung. Die gelben Markierungen verweisen auf die Akkorderweiterung zum Vierklang.

Die Vierklänge nennen sich Cmaj7, wenn C D G B (dt. h) und C6, wenn C E G A den Vierklang bilden.
Beide Akkorde findet man in der Popularmusik, vor allem einigen Jazz- und Pop-Stilen.
Dabei ist der C6 seit den Zeiten der Tin Pan Alley präsent, hat also schon über 100 Jahre Tradition in den Gehörgängen. Der Cmaj7 fand dagegen erst mit dem Bebop allmähliche Verbreitung.

Gruß Claus
 
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Dur, moll und die kirchentonarten sind "diatonisch" ( 2 halbtonschritte in der skala), verwenden das gleiche 7tönige material, gehen von einem (beliebigen) grundton aus und unterscheiden sich durch die lage der 2 halbtöne.
Die typischen vier- und fünfklänge entstehen durch die kombination zweier tonaler dreiklänge, wobei verdoppelungen weggelassen werden.
Das entspricht dem satzweisen musizieren der big-bands mit je 4 oder 5 saxs und brass.
Meist kommt die theorie aus der praxis, selten umgekehrt, und wer die kneipenklaviere in New Orleans und anderswo traktierte (ich war '45/46 in den ami-clubs um Neapel, Pisa und Livorno zugange), scherte sich nicht viel um theorie, da griff man gern auch mal zusätzlich eine taste daneben.
Die sache klärte sich, als wir all die arrangements von Duke Ellington, Count Basie,, Glen Miller; Jimmy Dorsey, Lyonel Hampton u.a. in die finger bekamen, das machte richtig spaß.
"Good jazz" machen, ist übrigens was anderes.
 
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