Ist die Livemusik am Ende?

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bruderkarl
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Hallo liebe Live Musiker/innen
Habe letztes Mal auf einer Veranstaltung im Vorfeld eine merkwürdige Auflage
erhalten vom Veranstalter und der Technik. Ich könne nur teilnehmen, wen ich mit einem
Vollplayback erscheine denn das wäre so Zeitgemäß und es dann der Technik zur Verfügung stelle. Dieses wäre zum Ablauf nötig, denn Soundschecks wolle man nicht oder kann man das nicht?
Ich frage mich wo bleibt den da die Livemusik (Gesang, Gitarre Halbplayback) ?
Nur weil alle das so wohl machen, die" Schlager möchte gerne" ist dann für uns keine Chance mehr?
Wie sind denn eure Erfahrungen?
 
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Absolut nix für mich ...
Wenn ich überhaupt noch wohin gehe, dann grad wegen der Live-Musik, gerne auch unperfekt ... grad das menschliche Element ist mir wichtig ...
Konserven hören kann ich zu Hause.
Und Konserven, zu denen jemand so "tut als ob", kann ich schon gar nicht ausstehen ...
 
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Ich frage mich wo bleibt den da die Livemusik (Gesang, Gitarre Halbplayback) ?
Im Probenraum
Nur weil alle das so wohl machen, die" Schlager möchte gerne" ist dann für uns keine Chance mehr?
Nö.
Vielleicht noch Abrocken im AWO-Social-Club
Und Konserven, zu denen jemand so "tut als ob", kann ich schon gar nicht ausstehen ...
Ich auch nicht, aber die Realität scheint ja eine andere zu sein.
 
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Ich prophezeie, dass Live Musik in der Zukunft wieder eine größere Rolle spielen wird. Und zwar wegen AI. Es ist keine Kunst mehr 0815 Musik am laufenden Band zu produzieren. Was aber fehlt, ist die menschliche Komponente. Es sind die kleinen Fehler und Ungenauigkeiten, die Emotionen und die Interaktion mit dem Publikum, die menschlich sind. Und genau das wird wieder wichtig.
 
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wenn ich Playback sehe…
…n oder hören will schau ich eine Liveshow im TV ;)


Für mich käme so ein Vollplayback niemals in Frage!
Allein schon, weil ich nicht so exakt sein kann und zudem immer mal spontan was variiere.
 
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Mir geht's ähnlich. Wenn jemand die Begleitung als Play Along hat und dazu live singt/spielt, geht es eventuell. Aber Vollplayback finde ich vor "echtem" Publikum total albern. In Funk und Fernsehen seh ich es ja noch ein, aber auch da würde ich mir blöd vorkommen.

Darf man fragen, was das für eine merkwürdige Veranstaltung ist?

In den unbedeutenden Locations, wo ich unterwegs bin, hab ich sowas noch nie gehört...
 
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Was war das denn für eine Veranstaltung?

Drinnen, draußen? Feier, Volksfest, Firmenevent? Wieviel Hörer? TV?
 
Mir geht's ähnlich. Wenn jemand die Begleitung als Play Along hat und dazu live singt/spielt, geht es eventuell. Aber Vollplayback finde ich vor "echtem" Publikum total albern. In Funk und Fernsehen seh ich es ja noch ein, aber auch da würde ich mir blöd vorkommen.

Darf man fragen, was das für eine merkwürdige Veranstaltung ist?

In den unbedeutenden Locations, wo ich unterwegs bin, hab ich sowas noch nie gehört...

vielleicht war es auch kein "echtes" Publikum sondern etwas mit den ÖFR, die nur ein Scheinpublikum und die zwei letzten Rentner als "Kunden" haben. Dann würde es ja passen ;)
 
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Habe letztes Mal auf einer Veranstaltung im Vorfeld eine merkwürdige Auflage
erhalten vom Veranstalter und der Technik. Ich könne nur teilnehmen, wen ich mit einem
Vollplayback erscheine denn das wäre so Zeitgemäß und es dann der Technik zur Verfügung stelle. Dieses wäre zum Ablauf nötig, denn Soundschecks wolle man nicht oder kann man das nicht?
Habe keinen Gesamtüberblick über Musikveranstaltungen, weiß aber zumindest, dass es etliche Konzerte gibt, bei denen volle Livemusik mit soundcheck geboten wird.
Wegen dem #tag "Alleinunterhalter" füge ich allerdings hinzu, dass ich das Segment "Live-Musik mit Alleinunterhalter" genau so wenig auf dem Schirm habe wie RAP/HipHop oder Techno. Kann sein, dass das da anders ist.

Beziehungsweise: Worin bestünde denn bei einem Alleinunterhalter der Soundcheck?

Herzliche Grüße - und möge diese Praxis eine Ausnahme sein ...

x-Riff
 
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Ich sag mal, dass sich Publikum, Veranstalter, Geschmäcker und Stile ändern. Einfach z.B. altersbedingt "stirbt" ein gewisses Publikum im wahrsten Sinne des Wortes aus. Es gibt heute auch im Gegensatz zu den letzten 60er Jahren kaum noch jemanden, der sich für seine täglichen 30 km in die Arbeit Sommer wie Winter auf einen 34 PS Käfer verlassen will - die "Umgebung" hat sich geändert.

Also kann ich für mich Deine Themenfrage "Ist die Livemusik am Ende?" in der allgemeinen Formulierung verneinen. In der Rubrik "Alleinunterhalter", wo Du den Thread platziert hast, ist meine Antwort aber ein klares "Ja". Das Publikum für solche Musik stirbt meiner Meinung nach aus.

Ebenso bin ich der Meinung, dass es Livemusik immer geben wird, nur eben nicht jede Form und jeden Stil. Auch mag sich die Definition von Livemusik ändern. Vor 50 Jahren waren DJs auch keine Musikstars, aber heutzutage sind sie aus den Charts und auf Festivals nicht mehr wegzudenken: Für mich keine Livemusik, aber ich bin nicht das Maß der Dinge und ziemlich vielen Leuten taugt das. Auch wollen meine beiden Jungs meine Synthesizer gar nicht erst erben und dann auch noch behalten. Die machen anders Musik: Saiteninstrumente gehen gerade noch "handmade", aber alles andere kommt "aus dem Computer", auch live/life.

Also, wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit ;)
 
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Hier gab es vor einiger Zeit eine Diskussion, in der ich geschrieben habe, dass es mich gestört hat, dass eine Metalband bei 'Live'-Konzerten einen relevanten Teil ihrer Musik abspielt. Dabei geht es nicht um eine zweite Stimme oder mal ein paar Sekunden am Anfang oder Ende, sondern um ein Hauptinstrument. Daraufhin bekam ich dann doch einigen Widerspruch.
Dass jemand anderer Meinung ist, kann und muss ich natürlich akzeptieren, aber wenn hier im Musikerforum Teilplayback schon verteidigt wird, warum sollten dann nicht so musikinteressierte Menschen nicht dann noch den Schritt zum Vollplayback machen?
 
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warum sollten dann nicht so musikinteressierte Menschen nicht dann noch den Schritt zum Vollplayback machen?
Gibt es doch schon seit Erfindung von Wiedergabemedien. Jeder hat nach Geldbeutel, Anlass und Publikum (sowie vielleicht auch Verfügbarkeit) zwischen Alleinunterhalter, Band (wie auch immer, z.B. vom Alpenduo bis zur Punk-Band) und Platten/Tonband gewählt. Warum soll eine Variante davon schlecht oder minderwertig sein? Es ist doch auch niemand gezwungen, sich eine bestimmte Musik antun, weder als Veranstalter noch als Publikum.

Gerade, was Alleinunterhalter anbelangt, so ist ja auch festzustellen, dass die All-In-One Orgeln, die früher Preisregionen von über 10.000 DM erreichten und durch Koryphäen, wie Adi Zehnpfennig (der mir als Beispiel jetzt spontan in den Sinn kam) (re)präsentiert wurden, heute kaum noch für 50 Euro oder selbst kostenlos gegen Abholung loszuwerden sind. Nicht nur, dass es Ungetüme sind, Ihr Sound und die damit mögliche Musik (selbst mit aufwendigen Midi-Hintergrundsounds) sind einfach nicht mehr zeitgemäß und gefragt, eben weil das Publikum, dem das gefällt, biologisch bedingt immer weniger wird. Darüber braucht man sich nicht wundern und schon gar nicht beschweren. Es geht nicht um kulturell bedeutsame E-Musik, sondern um leichte U-Musik, für die ich auch keinen künstlichen Erhaltungsbedarf sehe. Jeder ist frei, sich anzuhören, was er will. Und wenn's halt keiner (mehr) will, dann wird es halt auch nicht mehr aufgeführt. Das gebe ja nicht ich vor, sondern zeigt einfach der Markt, der eben "früher" eine Nachfrage hatte und jetzt nicht mehr.

Ich höre mir wirklich jedwede Musik an - auch Cindy und Bert auf der Orgel, womit ich tatsächlich großgeworden bin -, aber der Alleinunterhalter - seine Leistung und sein Können in allen Ehren - mit Herbert dem (klassischen) Rhythmusgerät (das ja auch ohne spielerisches Zutun "reproduziert" - wo ist da der Unterschied zum Viertel/Halb/Voll-Playback?) geht mir halt schneller auf den Keks als andere Musik. Und bevor ich mich über irgendwelche Stümper mit grottiger Darbietung (damit sind nicht die charmanten menschlichen "Komponenten" gemeint) auf der Bühne ärgere, lass ich mich eh lieber mit qualitativ guten und fehlerfreien Aufnahmen aus der Retorte beschallen.
 
Mir kommen gerade die beiden "Sänger" aus den 80er Milli Vanilli in den Kopf. Als raus kam das die beiden im Vollplayback aus der Bühne standen gab es ein riesen Skandal.
Und heute? würde es genausoweit gehen das die beiden ihre Kariere an den Nagel hängen müssten?

Meiner Meinung nach ist Live durch nichts zu ersetzten. Die Emotionen kommen aus der "Kiste" nicht rüber.
 
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Ich frage mich wo bleibt den da die Livemusik (Gesang, Gitarre Halbplayback) ?
Halbplayback ist für mich auch schon nicht live. Da gibt es sicher auch schon unterschiedliche Ansichten. Ich nutze noch nicht mal den Arpeggiator… 😉

Abgesehen davon zahlen die Leute gerne mehrere 100$ für ein Konzert von Taylor Swift, bei dem nachweislich kaum etwas live is (s. Wings of Pegasus Analysen).

Ich brauche sowas nicht, und meide es, wenn ich es vorher weiß.

Allerdings ist es mir auch schon passiert, dass ich bei einer lokalen Band mit eigenen Songs erst beim Auftritt gemerkt habe, dass da einiges aus einem Backing-Track kam. Scheinbar hat auch einer gefehlt, aber das hinterlässt dann bei einem Hammer-Synth-Solo trotzdem ein Geschmäckle bei mir…

Gruß,
glombi
 
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Ich nutze noch nicht mal den Arpeggiator…
Das ist ja im Grunde das Gleiche wie Playback. Man ruft vorgefertigte Tonsequenzen ab.

Die Grenzen sind natürlich fließend. Ich habe sowas noch nie benutzt, aber im Grunde kann ich es schon nachvollziehen. Es kommt halt immer drauf an, was man will.
Mir macht es halt Freude, das Zeug selber zu spielen, und ich hatte noch nie Bands, wo ich vorbereitete Aufnahmen hätte abspielen können, schon alleine das Tempo ist eh immer anders.

Aber wenn man nach Klick spielt, geht es ja eigentlich schon los. Da kann man sich dann auch fragen, warum man sich dann mit einem schweren Solo rumplagen soll, was live vielleicht schief geht, und sich das programmieren.
Im Publikum wird es den meisten egal sein, wenn es insgesamt eine gute Show ist.

Bei Konzerten, wo man wirklich wegen der Musik kommt (Richtung Klassik, Jazz, Folk, Liedermacher), dürfte es eher nicht so gut ankommen - außer man geht offen damit um und arbeitet ganz geziel mit Samples.
 
Bei Veranstaltungen mit playback 'live-musik' geht es nicht um Musik sondern um Show. Ich persönlich mache eine großen Bogen darum, echte Live Musik wird aber sicher auch weiterhin gefragt sein.
 
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FInd deine Überschrift ein wenig reißerisch, und die dargestellte Situation dürfte eher die Ausnahme als die Regel sein. Bereits in den 90ern hab ich einige Veranstaltungen gemacht, vor allem Schlager und Volksmusik, bei denen alles von Konserve war, das ist also überhaupt keine neue Entwicklung. Ich selbst habe bisher aber noch nie auf einer "Livebühne" gestanden, bei der ich hätte zu Vollplaypack agieren sollen. Auch seit Ende der Pandemie kann ich keinen solchen Trend erkennen. Spinner gibt's immer.
 
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