Jazz/Fusion Akkorde

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Gast236181
Guest
Hallo, das ist nun mein erster Beitrag im Musiker Board :)
Nun, wie ich oben schon schrieb, möchte ich mehr Jazz bzw. Fusion Akkorde lernen, damit ich auch in dem Bereich wenigstens etwas erfahrener werden kann.
Die einzigen Akkorde in so einem Bereich die mir geläufig sind sind so -maj7,6/9(was ja eigl schon mehr im Funk zu finden ist) oder 7/#9(Hendrix).
Ich freue mich auf eure Antworten :)
 
Eigenschaft
 
hm, was soll man da antworten? :)
außer natürlich: hallo und willkommen^^

vielleicht fängst du so nach Harmonielehre sortiert an. Es gibt innerhalb der "normalen" Durtonleiter schon 4 Akkordtypen, das sind:

maj7
dominant7
moll7
moll7b5

wie du siehst, wird jedesmal ein Ton tiefer. Diese Akkorde kannst du jeweils (mindestens) in 5 Positionen spielen, d.h. dass du überall auf dem Hals einen davon finden solltest.
In jeder einzelnen Position gibt es nun mehrere Umkehrungen, Fragmente (Töne weggelassen) - je nachdem welche Saiten du dazunimmst. Hier könnte man sagen:
für den Sologitarristen sind die Voicings mit Basston wichtig. Für das Spielen mit Band (also Bassist) wär im Gegenteil grad wichtig, die hohen Voicings ohne Basstöne zu können.
Sprich, such dir die Voicings auf den hohen 4 Saiten.

Wenn du das alles in allen Tonarten kannst, geht es weiter^^


---

edit
natürlich sollst du nicht nur zig Akkorde lernen und nichts damit anzufangen wissen. Such dir Songs, die du spielst, oder mach selbst welche^^.
7er Akkorde z.B. kannst du gleich mit einem Blues üben.
Wenn du dir einen Jazzstandard mit lauter unbekannten Akkorden schnappst, lass all die komischen Optionen (die hohen Zahlen, b9 #11 13 was auch immer) zur Not ruhig weg. Du kannst die Akkorde fast alle reduzieren auf die oben genannten 4 Grundtypen. (Nicht ganz, es fehlen noch verminderte und übermäßige aber die brauchst du selten... wir wollen ja irgendwo anfangen.)
 
Danke erst mal für die schnelle antwort. Also ich hätte vl de Frage ein bisschen anders Stellen müssen.. Was spielen zb Larry Carlton, George Benson oder auch Lee Ritenour für typische Akkorde? Will nämlich in die Richtung mal nen kleinen Exkurs machen :)
 
die spielen das, was ich dir geschrieben habe, und noch viel mehr...
kannst du denn die genannten Umkehrungen alle schon?
 
Also die oben genannten schon, die 7er Akkorde sind ja auch recht easy.. :)
 
okay dann waren meine Antworten ja eher überflüssig^^
na es wird aber bisschen zu schwer, hier ohne Gitarre und Noten in einem Forum mal eben "Larry Carlton, George Benson oder auch Lee Ritenour" zu erklären. Da nimmst du am besten einen Gitarrenlehrer, ein gutes Buch, youtube-lessons, LehrDVDs... am besten alles zusammen.
 
Dann frag ich ma meinen Gitarrenlehrer, oder schau einfach mal nach ob ich brauchbare Tabs im Internet von denen finde.
 
Moinsen :)

wie schon gesagt wurde, sind die 4 Standardtypen Major 7, Dominant 7, Moll 7 und Moll 7b5 (Halbvermindert). Damit kannst du schon jeden Jazzstandard begleiten. Spannend wird's dann bei Alterationen und "Farbtönen" die du jedem Akkord beifügen kannst. Zum Beispiel kannst du jeden Major 7-Akkord auch mit einem Dur 6er oder 6/9er ausdrücken, Moll 7-Akkorden eine None (9) verpassen (Vorsicht bei der diatonischen III. Stufe, die hat eine b9 ! [also Em7 in C-Dur], da dann lieber Finger weg!), Dominanten die nach Moll gehen eine b9 und/oder b13 geben, Dominanten die nach Dur gehen eine 13 (wobei es da keine festen Regeln gibt, ein G7/9/b13 klingt vor Cmaj7 auch cool und eher "oldschool" - hab ich schon oft bei Joe Pass gehört/gesehen) - bei den Optionen und Alterationen kann man echt viel lernen. Ich würde erst alle diatonischen Optionen checken (einfach solange Terzen schichten bis es nicht mehr geht zB. C - E - G - H/B - D - F - A - (C) oder F - A - C - E - G - H/B - D - (F) das wären zB alle diatonischen Optionen eines C-Dur/F-Dur Akkordes in C-Dur.) und mich dann an Alterationen wagen (da geht's dann hauptsächlich an die Dominanten).
Viel Spaß beim Probieren!
 
Suchst du allgemein Jazzakkorde oder welche, die einen ganz speziellen, spielertypischen Sound erzeugen? Zu Allan Holdsworth habe ich ein paar Noten.
 
Für mich liest sich das so, als ob du die grundsätzlichen Vierklänge schon kennst. Falls ich damit richtig liege:

Einige Fusionakkorde scheinen mir normale Drei- oder Vierklänge zu sein, bei denen im Bass ein Optionston liegt. Mit Optionstönen meine ich Töne, die nicht im Akkord, aber in der Tonleiter, in welcher du dich momentan befindest, sind.
Ein Beispiel: spiel als tiefsten Ton ein F und lege darüber einen C-dur-Dreiklang (A-Saite im achten Bund mit kleinem Finger greifen und über d, g und h-Saite im 5. Bund den Zeigefinger als Barree legen). Klingt für mich ziemlich "fusionartig". Also die Optionstöne sind meiner Vermutung (!) nach der Schlüssel aber ich bin auf dem Gebiet kein Meister :)

Liebe Grüße!
 
Danke für die Tipps ;) Da werd ich mich mal rangeben.
 
Einige Fusionakkorde scheinen mir normale Drei- oder Vierklänge zu sein, bei denen im Bass ein Optionston liegt. Mit Optionstönen meine ich Töne, die nicht im Akkord, aber in der Tonleiter, in welcher du dich momentan befindest, sind.
Ein Beispiel: spiel als tiefsten Ton ein F und lege darüber einen C-dur-Dreiklang (A-Saite im achten Bund mit kleinem Finger greifen und über d, g und h-Saite im 5. Bund den Zeigefinger als Barree legen). Klingt für mich ziemlich "fusionartig". Also die Optionstöne sind meiner Vermutung (!) nach der Schlüssel aber ich bin auf dem Gebiet kein Meister :)

In Fusion kommen natürlich alle möglichen Arten Akkorde vor. Typisch jedoch für diesen Stil sind die sogenannten Slash-Akkorde.
Es gibt 2 Arten von Slash-Akkorden:

1.) Akkordumkehrungen
Dabei handelt es sich um Akkorde bei denen der Grundton entweder durch Terz, Quint oder Sept ersetzt wird. Diese neuen Basstöne stehen dann rechts vom Schrägstrich.

2.) Hybrid-Akorde
Das sind Akkorde ohne Terz. Bei diesen Akkorden ist im Gegensatz zu den Akkordumkehrungen immer der Grundton rechts vom Schrägstrich.
Im Gegensatz zu den Akkordumkehrungen ist die Herleitung der tauglichen Hybride etwas umfangreicher.
Übrigens ist Dein genanntes Voicing C/F ein typischer Hybrid. Es ist eben genau NICHT FMA7 .
Optionstöne können NIE im Bass liegen!

Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=j9xOomYyLI8
bei 1:04

http://www.youtube.com/watch?v=BJE8kraLOiY
bei 1:04

http://www.youtube.com/watch?v=NLFllGlFa-o
Bei 0:42 und 0:57


... und 2 ReHa Beispiele aus meiner Harmonielehre -->


hybrid 001.jpg
 
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Betr. C/F:

Naja ... für mich war das F ja auch nicht Optionston, sondern Grundton ... :). Und nur, weil keine Terz da ist, deswegen kann man den Akkord ja noch immer als maj7/7 hören. Ich zumindest habe das ausprobiert und so getan.

Interessehalber: Den Ausdruck "Hybridakkorde" habe ich noch nie gehört. Kannst Du mir (andere) Beispiele nennen, wenn möglich mit Angabe eines sinnvollen harmonischen Umfeldes ...
Sollen Hybridakkorde sowas sein, wie Upper-Structures, nur halt ohne Terz .... oder sowas ... ?

LG - Thomas

PS: Danke, ist mittlerweile hinfällig. Ich habe mich hier http://www.mezzoforte.ch/ schon schlau gemacht ...
 
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Ja da hab ich mich nicht präzise genug ausgedrückt. Dass das F der Grundton ist, weiß ich (hört man ja). Für mich ist das immer ein Fsus2maj7 gewesen (falls es sowas in der "richtigen" Harmonielehre gibt). Ging mir eher darum, möglichst simpel gedacht zu solchen Akkorden zu gelangen :)

Liebe Grüße!
 
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Hey Cudo II

Kennst du vllt Internetseiten auf denen erklärt wird, wie man sich die "brauchbaren" Varianten davon herleitet?
Ich kenne nämlich bloß ein G/A und das besagte C/F. Hab die auch eher übers experimentieren mit den "Standart- Jazzakkorden" gefunden und mir vom KLang her gedacht, dass das nach Fusion klingt.

Wäre total cool, wenn du da ne Internetseite oder vllt auch ein Buch kennst, ich finde das Thema nämlich äußerst spannend! :)
 
Hi guitarfreak-b.,

eine Internetseite ist mir zu diesem Thema nicht bekannt, aber Du kannst Dir die möglichen Hybride auch selbst herleiten.
Die obere Akkordstruktur besteht aus zur aktuellen Harmonie diatonischen Drei- und Vierklängen.
Die obere Akkordstruktur sollte stabil sein, von daher kommen keine verminderten Dreiklänge in Frage. Außerdem sollte, wie schon gesagt, Grundton und Terz der aktuellen Harmonie in der oberen Akkordstruktur nicht enthalten sein.
Bei manchen Hybriden kann es sich auch um eine Akkordumkehrung oder einen sus4 Akkord handeln. Hier entscheidet der harmonische Zusammenhang ob der Akkord wirklich als Hybrid gehört wird.

Jetzt läge es an Dir hier mal die möglichen Hybrid-Situationen der einzelnen Chordscales (Ionisch, Dorisch, Phrygisch etc.) aufzuzeigen. Natürlich kommen dazu dann auch noch die Derivate von MM und HM hinzu.
 
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Okay... also wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Hybrid-Situationen von z.B. C-ionisch alle Hybride über dem Basston C richtig?
Dann fange ich mal an, wobei ich HM und MM erstmal der Einfachheit halber außen vor lasse:

C-ionisch: Dm/C (Umkehrung von Dm7), G/C, G7/C,

D-dorisch: Em/D (Umkehrung von Em7), Am/D, Am7/D, C/D, Cmaj7/D

E-phrygisch: F/E (Umkehrung von Fmaj7), Dm/E,

F-lydisch: G/F (Umkehrung von G7), C/F, Cmaj7/F, Em/F, Em7/F

G-mixolydisch: Am/G (Umkehrung von Am7), Dm/G, Dm7/G, F/G, Fmaj7/G

A-äolisch: Em/A, Em7/A, G/A, G7/A,

H-lokrisch: C/H (Umkehrung von Cmaj7), F/H, Fmaj7/H, Am/H, Am7/H


Ist das richtig soweit? Die Akkorde in H-lokrisch klingen echt eklig, aber das war bei lokrisch ja nicht anders zu erwarten :)
Akkorde, welche im Verhältnis zum Grundton eine Terz oder eben den Grundton enthalten habe ich, wie gefordert, weg gelassen. Da entstehen ja bloß normale Vier- und Fünfklänge, sowie normale Umkehrungen von Dreiklängen
 

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