Jazz Improvisation

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Markus Gore
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Hi! Was mir derzeit kopfzerbrechen bereitet ist die improvisation über Jazz-Standarts. Ich bin derzeit oft auf Sessions und blamier mich jedes mal wieder haha :)

Das problem liegt an den sehr häufig vorkommenden Tonartwechseln. Sagen wir wir haben eine II / V / II / V / II / V / I verbindung. Jeder Stufenakkord ein neuer Takt. Sieht also z.B. so aus :

| Am7b5 | D7 | Gm7 | C7 | Fm7 | Bb7 | Emaj7 |

Es wechselt also alle 2 Takte die Tonart. und hier sind sie :
Takt 1-2 : G-Moll
Takt 3-4 : F-Dur
Takt 5-6 : Eb-Dur

Man stelle sich das als up-temo nummer vor. die wechsel kommen also recht schnell wobei das nur ein teil des gesamten stücken darstellen soll und mit sicherheit noch mehr wechsel vorkommen würden.

Ähm.... meine frage.
Wie behalte ich den überlick, wie übe ich das am besten ?
Was spiele ich damit es nicht wie kaudawelsch klingt ?
Was habt ihr für erfahrungen gemacht wenn ihr so etwas übt. was funktioniert für euch am besten ?

Immoment übe ich, stücke nur durch arpeggios zu spielen. die klingen immer fein und man weiss wo man sich befindet. trotzdem komme ich oft durcheinander und muss sowieso während ich spiele ins Realbook gucken damit ich weiss was als nächstes kommt.

lg
 
Eigenschaft
 
Meine Herangehensweise wäre ... :

Man vergißt das ganze Skalengetue, und erfindet MELODIEN, bzw. kurze Motive, die über eine ganze Akkord-Sequenz gehen (also über die ersten 3 Akkorde z. B.) und funktionieren. Können auch ganz wenig Töne sein, ... aber die RICHTIGEN. Und ... :
Man denkt nicht an Harmonien und Skalen und Töne, sondern man denkt rhythmisch. Welche RHYTHMISCHEN Motive kann ich aus den wenigen passenden Noten basteln, und mich mit ihnen spielen, sie variieren ... das kann eine ganz schöne Anzahl von Takten lang ganz gut funktionieren und wirken.

Sehr zu unrecht wird (mMn) oft vernachlässigt, dass Jazz in erster Linie eine rhythmische Musik ist. Die Harmonik und Melodik ist außergewöhnlich und interessant, aber was den Jazz zum Jazz macht ist in erster Linie sein rhythmisches Element. Allerdings läßt sich darüber nur sehr schwer reden und das ist schwer, konkret zu analysieren bzw. auch zu "lehren". Deswegen ja auch die ganze Skalenreiterei ... weil, über die kann man wenigstens reden und schreiben ... das ist "greifbarer".

Also: Sich primär einmal eine Zeit lang mir Rhythmen spielen, weniger mit Skalen und Harmonien. Natürlich können die absoluten Meister beides und auch beides kombinieren ... das macht es ja zur Kunst. Aber man befindet sich ja im Lernstadium ...

Genauso wie (melodiöse) Licks und Skalen sollte man sich ein Vokabular an rhythmischen Motiven anschaffen, erstens, weil die toll sind, zweitens kann man damit, glaube ich, geistige Leerläufe leicht und gut überbrücken, wenn man das einmal d´rauf hat ...

Nur meine Meinung ...

LG, Thomas
 
Hi Bend-it, schön, dass Du den vormaligen Jazz-Thread nochmal zum Leben erweckst. Den Post von turko unterschreibe ich komplett.

Was mir dazu noch einfällt: Wenn man schon ein gutes Lick gefunden hat, kann man es auch einfach wiederholen (bei der II-V-I-Geschichte dann einfach verschieben, soweits geht, versteht sich). Das macht kurzzeitig den Kopf frei und man kann es dann ja auch ein bisschen variieren, damit die Jazz-Polizei nicht sofort auf den Plan gerufen wird ;)

Grüße Jerzy
 
ja okay. das hab ich auch von meinem gtarrenlehrer ansatzweise mitbekommen. der hat mal sowas angedeutet :)

Das ist schon ne ganz schön zwielichtige geschichte, kennt jemand Michael Sagmeisters "Jazz Gitarre" ? Viel über skalen, motive, II V I verbindungen, melodisch und harmonisch moll und zum schluss natürlich jazz blues, aber NICHTS über die typischen tonartwechsel und improvisation darüber. Tausende übungen zum richtigen einsetzen von skalen aber eigentlich reicht mir EINE EINZIGE, wenn man die innerhalb von millisekunden in eine andere Tonartübertragn könnte ohne nachzudenken :D

Es reicht ja auch schon nur mit einer position der durskala zu spielen solange da jeder ton fett kommt und überlegt positioniert ist UND wie ihr schon sagtet rythmisch ausgefuchst dargestellt ist.

Hey, ich mach mich gleich mal ans werk ;)

Ihr braucht euch aber nicht schueuen ich würde mich sehr über weitere tipps und erfahrungen in sachen Jazz-impro-übungsprozess freuen !!!
 

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