Jazz-Stufen

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Hallo zusammen

Ich habe mich in letzter Zeit öfters mit der Stufentheorie befasst. Ich denke ich kenne die Grundlagen, und ein Stück in Dur oder reinem Moll in Stufen aufzuschreiben ist eigentlich kein Problem.

Nun aber! Wollte mir (um im letzten Refrain zu modulieren) mal die Stufen von "Hallelujah - Leonard Cohen" aufschreiben, ging ganz gut, bis am Schluss der Strophe ein B7-Akkord auftaucht (ich spiele den Song in G-Dur) Dieser Akkord will ja per Leitton D# nach Em zurück, und das wird noch mit der kleinen Septime verstärkt (hoffe das ist soweit richtig). Nun aber, wie schreibe ich das auf :confused:

Nun noch das zweite Problem: Im Refrain kommt es mir vor, als würde die 4. Stufe zur 1. Stufe... ist das so? und wenn ja, wie würde man das notieren?

Mich würde in beiden Fällen die Jazzschreibweise interessieren, da ich momentan auch in der Stimmbildung Jazz singe und ein bisschen Theorie dazu mache. Sehe die Gesangslehrerin leider erst Mittwochs wieder, darum auch dieser Eintrag :D

Danke vorneweg
Daniel
 
Eigenschaft
 
Bei den "Jazz-Stufen" wird zu den Stufen immer der Akkordtype mit angegeben, wie beim Akkordsymbol.
I ist also der Dur-Akkord auf der ersten Stufe, I- oder Im der Moll-Akkord.

Auch weitere Töne können so angegeben werden:
Imaj7 = Major-Septakkord
I-7 oder Im7 = Moll-Septakkord
I7 = Dominantseptakkord

Du könnst theoretisch für dein B7 die Stufenbezeichnung III7 nehmen.
Allerdings wird bei den Dominantseptakkorden mit Dominantfunktion in der Regel die Dominante in Relation zu ihrer Auflösung angegeben (Die Stufen dienen ja hauptsächlich zur Analyse).
Statt III7 also V7/VI (sprich fünf-sieben von sechs). Das V7 steht für Dominante, und VI gibt die Zielstufe an.

Die Bezeichnungen der Stufen sollten natürlich immer dem entsprechen, was man auch hört. Hörst du wirklich die IV als Ruhepool bzw. Auflösung? Ich nicht. Für mich klingt der jeweils folgende Akkord nach einer Auflösung. Zuerst löst sich die IV nach VI- auf (= Tonika-Parallele), darauf nach I (= Tonika).

Bei einer Modulation muß man die Tonartwechsel mit aufschreiben. Bei einer Drehpunkt-Modulation gibt es immer einen Bereich (ein oder mehrere Akkorde), der sich in beiden Tonarten analysieren läßt und folglich auch zwei Funktionen hat. Das ist hier aber nicht der Fall.

Gruß
 
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Bei "the battle King " wird ein B7 Akkord eingeschoben, der sich nach Em auflöst. Das bildet eine V7-Im Verbindung. Damit wird kurz vor dem Hallelujah-Chorus durch B7 (= dt. H7) ein Maximum an Spannung erzeugt.
Das Em wäre an solchen Stellen mt zwei Funktionen ausgestattet, Tonikaparallele/VI von G Dur und kurzzeitige Molltonika in Em der B7-Em/V7-Im Verbindung.

Die mit den theoretischen Konzepten der klassischen Musik verknüpften Regeln gelten im Prinzip, aber "gelockert".
In den Stilen der Popularmusik wird bei Analysen neben der Stufentheorie oft auch auf Elemente der Funktionstheorie und besonders häufig auf die Akkordskalentheorie Bezug genommen.
 
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