JCM800 2203 vs. 2203 Reissue

Jimyx
Jimyx
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.06.19
Registriert
12.08.08
Beiträge
103
Kekse
71
Hallo zusammen,
ich habe da mal eine Frage zu den oben genannten Amps. Kann mir jemand seine Erfahrungen zu dem 2203 Reissue Posten ? Wie hört sich das Reissue verglichen zu einem echten 2203 an ? Ist die Ampbauweise gleich dem alten Modell oder wurde das Reissue ähnlich wie die ganzen neuen Amps auf PC-artigen Platinen verbaut und höret sich entsprechend an ?

Ich hatte mal einen 2204 und wahr sehr zufrieden damit, allerdings war der Ampmsehr wartungslastig und hatte ständig irgendwelche Defekte, daher habe ich ihn wieder verkauft. Danach hatte ich einen JVM, der zwar ähnliche Sounds drauf hatte, sicher aber nicht so einzigartig wie der 2204 anfühlte. Die Zerre war auch nicht mehr so Vintageartig, knagig in den Mitten, knusprig und von unten drückend.

Ich möchte mir gerne wieder einen JCM800 zulegen, habe aber etwas Angst vor den alten Modellen, da ich nicht alle paar Wochen irgendwas austauschen mag. daher die Überlegung mir einen 2203 Reissue zuzulegen, aber hält nur wenn das Feeling und der knagige Vintage Sound den alten Modellen gleich ist.

Vieleicht kann mir ja jemandnseine Erfahrungen Posten.

Beste Gruesse
Jimyx
 
Eigenschaft
 
Guten Morgen,

da hattest du mit deinem 2204 wohl ein Ausnahmefall, denn eigentlich überleben diese Verstärker einen Atomangriff... :great:

Der 2203x im Vergleich zu den alten 2203ern ab 1980.....

Muss mal kurz ausholen:

1980 wurde ja die JCM 800 Serie eingeführt . Mit den Modellen 2203 ( 100 Watt) und 2204 (50 Watt).
Diese waren absolut baugleich mit den ab 1975 / '76 bis ausschließlich 1980 gefertigten 2203 / 2204 aus der JMP-Serie!
Hier kann man sich soundlich einen 1959 vorstellen. Jedoch mit deutlich mehr Gain. Der Klang ist allgemein etwas straffer, bissiger, aggressiver - noch etwas präsenter.
Ich werfe mal das Beispiel ACDC-"Back in Black" in den Raum. Ist zwar fertig gemixt und aufgenommen, trotzdem kann man sich ein ungefähres Bild machen.
Oder hier: Auch wenn er angeblasen ist...


Dann, ab Ende 1984, wurden Bauteile verändert (mir sagte man, dass man sich wohl mit der damaligen Firma zerstritten hatte?!) - die Schaltung wurde auf jeden fall verändert - und das hatte recht große, aber keine negativen, Einflüsse auf den Sound der JCM 800!

Der Klang wurde allgemein etwas tiefmittiger und damit dunkler. Dieser beliebt/bekannte JCM 800-Growl bei Riffs kam hier erstmal RICHTIG zum Vorschein. Hatte noch etwas mehr Dampf und wurde auch so etwas soundfreundlicher bei geringeren Lautstärken!

Ich finde, darauf bezieht sich auch der JCM 800 2203 Reissue. So ähnlich klingt er für mich. Allerdings ziehen die "Standard"-Reissues von Marshall immer etwas negatives mit sich.
Sie klingen wirklich sehr gut. Allerdings im Vergliech mit den alten Vorbildern etwas "tot"...etwas naja...nicht so lebendig!

Trotzdem. Aufgerissen, Gain 3/4 auf und dann geht ab. Die Teile klingen AUCH verdammt gut!


Kann Dir nur meinen Eindruck mitteilen - den Unterschied ob Vintage oder Reissue musst du einfach selbst entscheiden. :)

Gruß
 
Was genau hat die Platine an sich mit dem Klang im speziellen zu tun? Eine PTP Aufbau Variante ist eben an sich anfälliger als eine gut aufgebaute Platine. Und meines Wissens nach baut Marshall den 2203/4 seit jeher mit einer Platinenbauweise. Nur der Aufbau der Platine hat sich geändert mit der Zeit. Ein wesentlich wichtigerer Faktor sind die Trafos und u.U. Bauteilwerte. Die Trafos der frühen 2203/4 waren ziemlich groß und konnten ne Menge ab. Und waren nicht unerheblich wichtig für den Klang!
 
Nichts, das liegt einfach nur daran, dass Gitarristen nen Schaden haben und Platinen nicht vintage genug sind :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Mag ja jeder sehen wie er will und es gibt definitiv Unterschiede wie man einen Verstärker aufbaut und vor allem warum man dies tut. Jeder glaubt sowieso an etwas anderes und an allem ist wie immer etwas dran.

Kann man aber auch in einem anderen Thread reglen und nicht hier.

Hier gehts um die Erfahrungen rund um den JCM 800 / Reissue ;):great:
 
Das Reissue wird wie ein alter 800er genauso geil klingen! Nur eben auf seine eigene Weise.
Konnte selber bisher keinen spielen, wohl aber hören. Mir gefallen auf jeden Fall beide.

Pick dir mal zwei alte 2203 aus dem selben Jahr raus. Die werden Bauteiltoleranzen bedingt auch anders klingen.
Da wird die Streuung heute nicht mehr so breit sein. Und dennoch wird es Unterschiede geben.

Möhren hattest du früher genauso wie heute.

Ich würde schauen, was bei dir in der Nähe gebraucht angeboten wird und antesten und das nehmen was gut klingt und dir aus dem Bauchgefühl passt.
 
Diese fertigungs- und Bauteilbedingten Schwankungen wurden damals um '75 rum eben durch diese mit Leiterbahnen bestückten, grünen (vintage;D)-Platinen ausgemerzt. SOOOO groß waren die Unterschiede dann nicht mehr - lagen wirklich nur noch an den AÜs, Choke usw.

Würde einen JMP ab 75 schon eher Blindkaufen als die Handwired Varianten davor!
Wirklich schlechte gabs nie, variierten aber teils recht stark im Sound.


Spiel an, reiß auf, guck was Dir gefällt!

Wo wohnst du?! Könntest mal vorbei kommen


PS: Vor allem bei diesen puristischen Verstärkern kommts verdammt hart drauf an welches Cabinet mit welchen Speakern du dran hast! Berücksichtige das bitte - WICHTIG!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
PS: Vor allem bei diesen puristischen Verstärkern kommts verdammt hart drauf an welches Cabinet mit welchen Speakern du dran hast! Berücksichtige das bitte - WICHTIG!

Das ist unfucking fassbar wichtig! Ist mir gestern erst so richtig klar geworden :D

Viele sagen immer, 100 Watt Topteil ist überdimensioniert und du kannst ihn nicht aufreißen, weil er erst dort klingt. Finde ich völligen Quatsch. Ich spiel mein 100 Watt Top mit Master unter 2. Habs mal voll aufgerissen. Ändert sich zwar noch was, aber für mich ist der Unterschied echt unmerklich gering.
 
Natürlich geht es hier um Unterschiede. Aber bei dem Eingangspost wollte ich mal darauf hinweisen, dass diese Unterschiede wie auch immer geartet sicher nicht viel mit Platine oder nicht zu haben. Also ich sehe das nicht als Ot. Es ist eben immer wieder gerade bei Marshall und den Reissuemodellen gern vorgebrachtes Argument. Und ich sah schon seitenweise Pro und Contra Platine / PTP mit Argumenten, die sicj einer objektiven Nachvollziehbarkeit entziehen. Der Trafo ist bei den moderneren Modellen anders. Nehme man ein gut klingendes Modell aus den früheren 80ern und ein Reissue Modell. Man bastel den neuen exakt wie den alten in Bauteilwerten etc. und identische Röhren. Der alte 2203 wird anders klingen. Ob der besser ist, muss man selber hören. Marshall hat eben auch da gespart. Kleinere Trafos etc. Wobei ich nicht weiß, welche Trafos in den Reissues sitzen. Die Drakes wohl eher nicht. (Quelle: Baldringer)
 
Was genau hat die Platine an sich mit dem Klang im speziellen zu tun?

Das Problem sind die Gitterwiderstände, die waren bei den späteren Modellen auf der Platine statt direkt an den Endröhren und auch noch auf Werte erhöht die jenseits von Gut und Böse lagen...
Allerdings ist nicht alles Gold was glänzt und alt ist, ich hab gerade einen 77er und einen 78er JMP 100W hier, die bekommen neue Elkos im Netzteil und durch die Bank neue Koppel Cs da die in diesen Amps verbauten weißen Pillen anfangen einfach zu zerbröseln....
 
Hallo,
- ich habs an anderer Stelle schonmal geschrieben --- auch wenn mich die Ampkenner ab jetzt als Rookie ansehen, ich sags nochmal:

Hab mal ein paar Jahre den 2204 gespielt, mit ner flammneuen 4mal12 von Marshall, wo ich KEINE AHNUNG hatte was für Speaker da drin waren.
Bei einem guten Freund, einem echten Kenner der Materie, allerdings nur als Player (...im Profi-Bereich...) haben wir dann mal den (gerade neu rausgekommenen) DSL 50 Watt gegen den JCM 800 getestet, mit identischen V30-Marshall-Boxen.
Abgesehen vom Cleansound des DSL, den ich für nen Marshall-Cleankanal exorbitant gut fand, klang der verzerrte Kanal fast haargenau wie der einkanalige 2204.
Der Unterschied war in Spielgefühl, Klang und Raumfülle verdammt gering, äußerst sogar.
Danach war für mich klar : vieles ist Wunschdenken.
Kann also nur den Tip geben, daß der DSL (JCM irgendwas) zwei gut klingende Kanäle hatte und sogar erschwinglich war.
Würde ich nicht so auf dem Fender-Sound-Trip sein - das wär mein Amp.
Grüße, Stefan
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hi,
danke für euren zahlreichen Antworten. Wegen der Platine hab ich das nur erwähnt, da die alten Amps wegen dem einfachen Aufbau auch wartungsfreundlicher waren. Zum Sound trägt das natürlich nicht viel bei ;)

Ich hab auch schon ein paar Videos zu den Amps gehört und finde das Reissue auch sehr gut. Allerdings muss ich schauen ob mir fast 500 € Aufpreis einen Effektweg und die Tatsache eines neuen Amps wirklich wert sind. Ich denke für 1000 Euro kann ich auch mit etwas Geduld einen guten alten 2203 oder 2204 schießen, der vielleicht nicht so anfällig ist wie mein alter 2204er.

Einen DSL50 hatte ich auch schon allerdings kann ich mich nicht mehr genau daran erinnern wie nah der am 800er war.


Beste Grüße
Jimyx
 
Einen 2203X spiele ich auch und der Sound hat richtig gut Punch und Eier. Die Reissues klingen vielleicht nicht zu 100% so gut wie EINIGE der 80er JCM800er(hier gab es leider nur 1en unter 10 der gut klang) aber sie klingen durchweg auf gleichem Niveau gut. D.h. du bist auf der sicheren Seite, auch was die Anfälligkeit angeht. Bei einem originalem wirst du womöglich eine Gurke bekommen, deshalb wenn du es dir schon antust UNBEDINGT vorher anspielen und testen. Ausserdem wirst du bei den alten JCMs langsam auch mal Elkos, Röhren , etc.. tauschen müssen. Insofern ein 2 schneidiges Schwert. Die Reissues haben auch nicht die Original Trafos, aber wenn du schon die Röhren erstetzt hast (z.Bsp braune Tesla EL34er in die Endstufe und gute Vorstugenröhren nach Geschmack) kannst du noch durch Tausch der Trafos und des Chokes noch die letzten Prozente rausholen.
Speziell für diesen Verstärker gibt es hier nämlich den JMP100 Dagnall C1998 im Programm, welcher einer 1:1 Kopie des alten Dagnall entspricht. Bisher hatte er einige Kunden, die diesen Verstärker mit diesem AÜ nachgerüstet haben und sehr zufrieden waren. Auch die Drossel IGCH-JMP/JCM kam zum Einsatz. Hier die Links

http://www.ig-transformatoren.com/produkte-detailansicht/items/IGOT-JMP100.html
http://www.ig-transformatoren.com/produkte-detailansicht/items/IGCH-JCM.html

Viel Erfolg
PS Ich würde gebraucht einen reissue für 700Öros holen. Mehr Amp brauchst du nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben